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Schloßkirche |
Auf meiner "Luther-Reise" im Oktober kam ich auch nach Wittenberg - offiziell heißt die Stadt Lutherstadt Wittenberg (seit 1938). Wittenberg - große Bauten der Stadt gehören zum UNESCO Weltkulturerbe. Und in der Tat: Im 16. Jahrhundert erlangte das damalige Städtchen Berühmheit in Sachen Politik, Kulturgeschichte und Religiösität. Zu Wittenberg gerhören bekannte Persönlichkeiten wie Dr. Martin Luther, Phillip Melanchton und Lucas Cranach d. Ä. Viele andere Persönlichkeiten haben hier gelebt, gewirkt und studiert. So war ich auf diese Stadt mit ihren knapp 50.000 Einwohnern gespannt. Das Wetter war naßkalt und nebelig. Vielleicht nicht so einladend - aber da kann die Stadt nicht dafür. Die Schloßkirche und auch die Stadtkirche stecken bis zum angekündigten Lutherjubiläum 2017 voll in Renovierungsarbeiten. Die Schloßkirche ist fast leergeräumt. Die Wandmalereien werden im Moment aufwendig und langvierig renoviert. Wir starten mit dem Stadtrundgang an der Schloßkirche. Ein Prediger i. R. führt uns. Als Christen werden wir in dieser Stadtführung auch von ihm hinterfragt, was wir denn alles aus der Reformationszeit wissen und was wir denn geistlich ausleben. Für die Informationen und die Fragestellung bin ich dankbar. In der heutigen Zeit wird ja oft manches des damaligen Erkenntnisse plattgewalzt oder als untolerant abgetan.
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Schloßkirche in Arbeit |
Unter Friedrich der Weise wurde Wittenberg kurfürstliche Residenz. (1486) 1502 entschied sich der Kurfürst dafür, eine Universität in Wittenberg einzurichten. Es war die erste Universität, die von einem Landesfürsten gegründet worden war. Bisher hatte dabei die Kirche die Vormachtstellung. Die Stadt (damals etwas mehr als 2000 Menschen) zog Gelehrte an. Lucas Cranach d.Ä. kam 1505 in die Stadt. Martin Luther etwa 1508. Als Luther am 31.10.1517 seine 95 Thesen veröffentlichte, wurde die Anziehungskraft der Universiät und der Stadt verstärkt. Es gilt aber inzwischen als Unbewiesen, dass Luther die Thesen an die Schloßkirche genagelt haben soll. So wurde Wittenberg die Geburtsstunde der Reformation. Es ist bewiesen, dass Luther die gegen ihn, von Papst Leo X., gerichtete Bannandrohungsbulle vor dem Elstertor in der Stadt verbrannt hat.
Nach dem Tode Friedrich des Weisen büßte Wittenberg den Status der sächsischen Haupstadt ein. Die Stellung als Stadt der Reformation blieb.
Leider gibt es in der Geschichtsschreibung der Stadt nicht nur positive Dinge zu berichten. Ab 1540 bis 1577 kam es in der Stadt zu so genannten Hexenprozeßen.
Im 30 jährigen Krieg blieb Wittenberg zum Teil verschont. Aber in der Stadt wütete die Pest.
Zur Zeit Napoleons, der auch die Stadt besichtigte, war Sachsen Verbündeter Napoleons.
Natürlich reicht nicht ein Tag, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu genießen. Bis auf die Schloßkirche konnte ich mir viele Baudenkmäler nur von außen betrachten.
Also noch einmal, irgendwann, nach Wittenberg fahren.
Das Melanchtonhaus, die Universität "Leucorea", die Stadtkirche, Cranachhöfe und das Augusteum mit dem Lutherhaus sind wohl sehenswert.
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Melanchtonhaus |
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Eines der vielen Schilder an den Häuserfronten |
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Werkstatt Lucas Cranach d.Ä. |
Am 2. Wochenende im Juni findet alljährlich ds Stadtfest zum Gedenken der Hochzeit Luthers statt. Ein Fest an den Originalschauplätzen, dass an die Vermählung Martin Luthers mit Katharina von Bora, 1525, erinnert.