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Donnerstag, 4. Januar 2024

Alphonse Mouzon (Nachruf)

Habe letztens bei meinem "Plattenhändler des Vertrauens" mal wieder eine mir unbekannte LP aus dem Genre des Jazzrocks erstanden, der gerade in den 70er Jahren seine große Zeit hatte. Eine LP von dem bereits verstorbenen Gitarristen Larry Coryell, die er mit dem Schlagzeuger Alphonse Mouzon veröffentlichte. Letzterer ist mir aus der Jazzrock Szene durchaus bekannt. Also mal Nachforschungen anstellen. Leider wurde ich traurig überrascht, da Alphonse Mouzon Weihnachten 2016 bereits verstorben war. 


ZUM TOD DES SCHLAGZEUGERS ALPHONSE MOUZONMEISTER DER BREITWAND-POWER

Er war einer von jenen, die in den 1970er Jahren den Jazz mit der Klang-Power des Rock verbanden: der Schlagzeuger Alphonse Mouzon, Gründungsmitglied der Band Weather Report und Musikpartner vieler Größen wie Herbie Hancock und Larry Coryell. Jetzt ist Mouzon nach schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren gestorben.

Unter anderem mit der wiederformierten Band Eleventh House des Gitarristen Larry Coryell machte er in den letzten Jahren noch auf sich aufmerksam – aber zu Tourneestationen im Herbst 2016, etwa beim Birdland Radio Jazz Festival in Neuburg an der Donau, konnte Alphonse Mouzon nicht mehr anreisen. Er litt an einer seltenen Krebs-Erkrankung, der er, wie Mitglieder seiner Familie jetzt mitteilten, am 25. Dezember erlegen ist. Erst im September war diese Krankheit bei ihm diagnostiziert worden, und Mouzon bat über seine Website in einer „GoFundMe“-Kampagne um Spenden für seine medizinische Behandlung.

LEGENDÄRE AUFNAHMEN MIT ALBERT MANGELSDORFF UND JACO PASTORIUS

Alphonse Mouzon, in Videos aus den letzten Jahren stets mit langem geflochtenen schwarzen Haar und Sonnenbrille zu sehen, prägte mit seinem kraftvollen Drum-Groove einige herausragende Aufnahmen der Jazz-Geschichte nach 1970. Unter anderem eine, an der die deutsche Jazz-Ikone Albert Mangelsdorff beteiligt war: Mit diesem Posaunisten sowie dem Bass-Gitarristen Jaco Pastorius entstand bei den Berliner Jazztagen 1976 ein Live-Mitschnitt, der im Jahr darauf unter dem Titel „Trilogue“ als LP veröffentlicht wurde. Albert Mangelsdorff hielt diese Aufnahme nicht zuletzt wegen ihrer starken Energie für eine seiner besten.

IMMER MIT ENERGIE UND FEINGEFÜHL

Für Energie stand das Spiel des am 21. November 1948 in Charleston, South Carolina, geborenen Alphonse Mouzon – der 1966 nach New York gegangen war, bei Broadway-Musicals mitspielte und zunächst neben Musik auch Medizin studierte – besonders. Der Afro-Amerikaner, der auch französische Vorfahren hatte, spielte auf einem gern ausladend bestückten Drumset, das manchmal bis zu zehn Becken aufwies, in einem kraftvollen, rhythmisch dichten Stil. Damit gehörte er etwa neben Billy Cobham (Mahavishnu Orchestra) oder Jon Hiseman (Colosseum) zu den auffälligsten Vertretern des Rock- oder Fusion-Jazz. Mouzon war ein präziser Techniker, dessen ratternder Groove stets etwas besonders Klangvolles und dabei immer auch Feingliedriges hatte.

GRÜNDUNGSMITGLIED BEI WEATHER REPORT

Als drei unter anderem aus der Zusammenarbeit mit dem Trompeter und Jazz-Heiligen Miles Davis international bekannte Musiker – der Keyboarder Joe Zawinul, der Saxophonist Wayne Shorter und der Bassist Miroslav Vitous – 1970 eine neue Band gründen wollten, in der sie Jazz- und Rock-Elemente zu mischen gedachten, kamen sie nicht von ungefähr darauf, bei Alphonse Mouzon für den Schlagzeug-Part anzufragen. Mouzon nahm an – und war somit Gründungsmitglied einer der berühmtesten Rock-Jazz-Bands der Musikgeschichte: Weather Report.

Sein Schallplattendebüt hatte Mouzon kurz zuvor als Sideman einem anderen Miles-Davis-Mitstreiter aufgenommen: dem Arrangeur und Pianisten Gil Evans („Blues in Orbit“, mit Aufnahmen von 1969 und 1971). Bereits 1972 zog es Mouzon von Weather Report weg: Er stieg bei dem Pianisten McCoy Tyner ein. Und wiederum ein Jahr später gehörte Mouzon zum Team in der neugegründeten Band Eleventh House von Larry Coryell.

AN DER SEITE VON ERIC CLAPTON ODER JOHN MCLAUGHLIN

In seinen Glanzzeiten lieh Alphonse Mouzon Musikern wie Al di Meola, Herbie Hancock, Stanley Clarke, Joachim Kühn und Freddie Hubbard seinen knackigen Groove. Er spielte bei Projekten wie einem gemeinsamen Konzert der Gitarrenstars Eric Clapton, Carlos Santana und John McLaughlin mit – und arbeitete auch für Aufnahmen unter eigenem Namen mit drei Gitarristen („Mind Transplant“, 1974). 1992 gründete Mouzon ein eigenes Label, „Tenacious Records“, außerdem komponierte er diverse Filmmusiken und trat auch gelegentlich als Schauspieler in Erscheinung. Mouzon spielte auf Platten unter seinem eigenen Namen auch Klavier, schrieb Arrangements und war Produzent. Auf Alben wie „The Survivor“ von 1992 huldigte er einer eher harmlos-glatten, poppig glitzernden Funky-Jazz-Ästhetik, die zu seinem Schaffen ebenso gehörte wie die Breitwand-Power seines Schlagzeug-Spiels bei Mangelsdorff und anderen.

Auf seiner Homepage hatte Mouzon die starke Hoffnung geäußert, „meine rare Krebs-Erkrankung zu schlagen und danach wieder meine Trommeln schlagen zu können“. Das hatten viele seiner Fans und Musikerkollegen in den letzten Wochen mit ihm gehofft.


Dienstag, 17. Oktober 2023

Carla Bley, Jazzmusikerin, verstorben

Beim Montreux Festival 1984

Carla Bley, ist heute im Alter von 87 Jahren, an den Folgen eines Gehirntumor, verstorben. Sie war eine große Pianistin, Bandleaderin und Komponistin im modernen Jazz. Im Jahre 2019 gab sie ihr letztes Konzert. Da war sie auch zu Gast in der Elbphilhamonie in Hamburg. Danach setzte sie sich aus gesundheitlichen Gründen zur Ruhe. 
Am 11.05.1936 wurde sie in Oakland/Kalifornien geboren. Sie hatte schwedische Wurzeln. 1953 zieht sie nach New York. Sie arbeit in dem Club "Birdland" - einem Jazzclub, als Zigarettenverkäuferin. Sie lernt so diese Musik kennen und später dort ihren ersten Ehemann. Er ermutigte sie zum eigenen musizieren. Den Namen BLEY bekam Sie durch die 10 jährige Ehe mit dem Pianisten Paul Bley. Nach der Scheidung behielt sie den Namen.

Die FAZ brachte einen Nachruf unter dem Titel: "Die Kunst aus der Reihe zu tanzen". Sie war einzigartig und wird mit Miles Davis verglichen. Letzter Satz von Wolfgang Sandner: "Sie ist nicht zu ersetzen".

Einmal mehr merke ich, wie wenig in von manchen, wenn nicht gar von vielen Künstlern weiß oder kenne. Ich habe nur ihr 87er Album "Sextet".

Mittwoch, 7. Juni 2023

Astrud Gilberto, Sängerin, verstorben

(R) Ap

Ein Song, Anfang der 60er Jahre, machte sie damals auf einen Schlag berühmt. Der Bossa Nova Song "Girl from Ipanema" mit Stan Getz am Saxophon, erschien. Jetzt starb Astrud Gilberto im Alter von 83 Jahren, am 5. Juni. Sie erlag einem Herzleiden in ihrem Haus in Philadelphia (USA).
Für den Song erhielt sie damals als erste Brasilianerin einen Grammy (1965). Ein Jahr später wurde die Ehe zu ihrem Mann Joao geschieden. 
Insgesamt brachte sie 19 Alben heraus. Sie hat sogar mal ein Projekt mit James Last gemacht. In ihrer Heimat war sie nur einmal in einem Konzert zu erleben. 2002 zog sie sich aus dem Musikgeschäft zurück. Sie malte und kümmerte sich um den Tierschutz.


Donnerstag, 2. März 2023

Wayne Shorter gestorben

Foto aus 2006 (Wikipedia) 

Wayne Shorter, der "große" Saxophonist ist im Alter von 89 Jahren heute verstorben. Geboren wurde er am 25.08.1933 in Newark, New Jersey. 

Wie seine Agentin Alisse Kingsley mitteilte, starb er in einem  Krankenhaus in Los Angeles. 
Er musizierte mit den Jazzkünstlern Art Blakey, Miles Davies und Herbie Hancock.  Seine Karriere begann schon in den 50er Jahren, als er 1959 zu Art Blakey´s Jazz Messengers kam. Von 1964 bis 1969 gehörte er zur Band von Miles Davis. 
1970 gehörte er zu den Mitgründern von Weather Report, die mit ihrem Jazzrock ("Birdland") auch die 70er Jahre prägten. Nach der Auflösung der Band war er als Solokünstler unterwegs.
Er musizierte auch auf Alben von Joni Mitchell und  Steely Dan. Mit Carlos Santana  und den Rolling Stones war er gemeinsam auf Tournee.  Er begann als Künstler mit der Klarinette, kam dann zum Tenorsaxophon, wechselte aber später zum Sopransaxophon. 

Freitag, 26. August 2022

Barbara Thompson verstorben

Bereits am 9. Juli ist die Saxophonistin Barbara Thompson verstorben. Sie wurde 77 Jahre alt.

Sie studierte erst Klarinette, Flöte und Klavier und klassische Kompositionen in London. Durch die Musik von Duke Ellington und John Coltrane entdeckte sie das Saxophon und den Jazz. Sie wurde über viele Jahre zu einer Saxophonlegende.

Von 1967 bis zu seinem Tod 2018, war sie mit dem Schlagzeuger Jon Hiseman verheiratet. Mit ihm musizierte sie beim United Jazz + Rock Ensemble, Colosseum und der eigenen Band Barbara Thompson' s Paraphernalia. 

1997 wurde bei ihr Parkinson diagnostiziert. 2001 beendete sie ihre Liveauftritte. 2003 wurde sie gebeten auf der Tournee mit Colosseum den erkrankten Dick Heckstall-Smith zu vertreten. 2004 wurde sie dessen offizielle Nachfolgerin, da Dick am 17.12.2004 verstorben war. 

2014 brachte Colosseum mit ihr noch einmal ein Album heraus. Sie musizierte in der Vergangenheit mit Manfred Mann, Keef Hartley und Rod Argent. Bei den Musicals "Cats" und "Starlight Express" wirkte sie auch musikalisch mit.


Rolf Haid/dpa

Der Tod beendete das Leben einer tapferen, humorvollen und innovativen Musikerin. Ihre Tochter Ana gab den Tod von Barbara bekannt. 25 Jahre mit Parkinson waren genug an Not und Leid.



Mittwoch, 17. August 2022

Robert Kretzschmar (Musiker) Todestag

 

Foto: Heinz Jörres
Im Juli erlebten wir die Blues Company beim Mendener Sommer. Ein tolles Konzert - auch Dank der Bläsersektion. Die Musiker sind auch alle älter geworden und ein neuer Saxophonist war mit dabei. 

Ich hatte es ganz vergessen, dass der Musiker und Pädagoge Robert Kretzschmar bereits verstorben ist. 
Am 25.08.2012 erlebten wir die Blues Company im Lokschuppen von Herscheid. Am Ende des Konzertes berichtete Todor, dass der Freund und Mitmusiker Robert Kretzschmar ein paar Tage vorher auf einem Irlandurlaub verstorben sei. 
Er starb am 17.08.2012 im Alter von 50 Jahren an einem Herzinfarkt unterwegs. 

Dienstag, 8. Februar 2022

Caravan (It's none of your Business)

Habe gerade ein paar Tage Resturlaub aus dem vergangenen Jahr. Das Wetter ist nicht so doll - also in der Wohnung bleiben. Und.... und Musik hören. Gestern kamen zwei neue  Vinylscheiben bei mir an. Aber jetzt muss ich sehr weit ausholen.

1980 lernte ich bei der BW einen musikbegeisterten neuen Kumpel kennen, der mich in die Bereiche des Jazz und Jazzrock einführte, die mir bis dahin unbekannt waren. So lernte ich die Musik der Band CARAVAN kennen, die bereits 1968 gegründet worden war.

Was war das für ein Stil? Spuren aus dem Jazz, Anteile aus dem Progressiv Rock und auch dem Folk kamen hinzu. Dazu eine sanfte Gesangsstimme, die manchmal ins Erzählende abdriftete. Flöte und Violine tauchten zeitweise auf, was nicht typisch war für die Rockmusikszene. CARAVAN wurde der Canterberry Szene zugerechnet. Bis 1980 hatte die Band schon 10 Alben herausgebracht. In den Jahren danach gelang es mir 6 Alben zu kaufen, teilweise aber auch schon als Secondhandware. Ende der 80. Jahre verlor ich die Band mit ihrer Musik und auch meinen Kumpel aus den Augen.

Jetzt 2022, habe ich seit 3 Jahren wieder Kontakt zu meinem Kumpel und die Band CARAVAN brachte im Herbst 2021 eine neue Scheibe heraus. Ich las im eclipsed davon. Auch war eine Tournee geplant, die aber wegen Corona verschoben wurde.

Als Urmitglied und Musiker ist nur noch Pye Hastings an der Gitarre und beim Gesang dabei.

Die Vinyl ist jetzt erst Anfang Februar veröffentlicht worden. Im Vinylmarkt kommt es im Moment zu Verzögerungen wegen Vormaterialmangels an Pappe ect.

Etwas verwirrt mich das aufgebrachte Label auf der Platte. Was ist Seite 1 und was ist Seite 2? 

Egal - ich will ja die ganze Scheibe genießen. Aber die Songreihenfolge entspricht nicht der Reihenfolge auf der CD. Das hat natürlich Gründe der Laufseiten der LP. 



Aber letztendlich ist die Musik mir wichtig. Man meint, dass die Sonne aufgeht. Fröhlich bis leicht beschwingt, auch wenn es textlich um die schwierigen letzten 2 Jahre geht. Zehn Songs, davon ein Instrumentalstück, sind auf dem Vinyl. Zwei längere Songs zwischen 8 und 9 Minuten prägen die Aufnahme. Ich bin hoch erfreut, auch wenn ich glaube, dass diese Aufnahmen nicht an die Meisterwerke der 70. JAHRE heranreichen.

Down from London    (4:03)
Wishing you were here    (3:55)
It´s none of your business    (9:40)
If I was to fly    (3:23)
Spare a thought     (4:06)

Every precious little thing    (4:25)
Ready or not    (4:45)
I´ll reach out for you   (8:07)
There is you    (4:26)
Luna´s Tuna (instrumental)    (3:14)

Band:
Pye Hastings    (git, voc)
Geoffrey Richardson (viola, mandoilin, git)
Jan Schelhaas (key.)
Mark Walker (drums)

Lee Pomeroy (bass)
Jimmy Hastings (flute)

Während ich den Artikel verfasse, habe ich mir die Scheibe bereits zum 2. Male angehört. 

Dienstag, 4. Januar 2022

John McLaughlin feiert seinen 80.

John McLaughlin, der Wegbereiter zwischen dem Rock und dem Jazz feiert seinen 80. Geburtstag. 1969 stieß er zur Band von Miles Davis. Neues und für die damalige Zeit revolutionäres entstand in der Musik. Grenzen wurden aufgehoben. Der Jazz entdeckte den Rock. 

Höre gerade in diese Aufnahme "In a silent way" von 1969 hinein und merke wie sehr sich auch meine Hörgewohnheiten bei der Musik verändert haben. Heute ist alles leichtverdaulich im kommerziellen Radio oder TV. John McLaughlin im Radio? 

Er hat es auch mir nicht einfach gemacht, seinen Stil zu mögen und gerne zu hören. Aber vermutlich ist er bis heute einer der wichtigsten Gitarristen im Gernre des Jazz und des Rocks, vielleicht noch begleitet von Jimi Hendrix, aber der ist schon lange tot. So kann man ihm zum 80. Geburtstag noch viel Kreativität wünschen. 

(R) Al Di Meola
Aber bevor er mit Miles Davis zusammen kam, hatte er durchaus sein Betätigungsfeld in der aufkommenden Rockmusik der frühen 60er Jahre. Er musizierte mit Brian Auger und Georgie Fame, später mit Jack Bruce und Ginger Baker in der Graham Bond Organization. 1971 gründete er mit Billy Cobham und Jan Hammer das Mahavishnu Orchestra. Später arbeitete er mit Carlos Santana und Jean-Luc Ponty zusammen. 

Aber er begründete die Fusionsmusik und den Jazzrock. Manche seiner Zeitgenossen wie Larry Coryell, Paco de Lucia, Jack Bruce und Ginger Baker sind schon länger verstorben.

Montag, 20. September 2021

Louis Armstrong - King of Jazz

Dieses Buch habe ich letztens auch geschenkt bekommen. Den JAZZ als Musikstil mag ich auch. Allerdings habe ich nur eine LP von "Satchmo" im Regal. Im vergangenen Jahr habe ich eine Biogafie über den "großen" B.B. King gelesen. Die historischen Hintergründe hatten mich fasziniert, aber auch erschreckt. Das wird bei Louis Armstrong ähnlich sein. 

Das Buch von Marc H. Miller  mit dem Titel King of Jazz ist bereits 1996 im Wilhelm Heyne Verlag unter der ISBN 3-453-09754-8 erschienen. Aber das Buch ist keine klassische Biografie über Louis Armstrong. Es enthält zwar auch Biografisches, aber die Beiträge der 4 Musikjournalisten beschäftigen sich auch mit dem Entstehen des Jazz und der Geschichte. "Satchmo", so sein Spitzname, war ja nicht nur Musiker, sondern auch Entertainer und Filmschauspieler. 

Die Originalausgabe ist bereits 1994 erschienen, aber sie ist eher als Begleitbuch- bzw. Katalog zu der Ausstellung "Louis Armstrong: A Cultural Legacy" erschienen. Die Ausstellung lief über das Queen Museum of Art. 

Das Buch enthält viele Fotos, Gemälde und Kollagen über Louis Armstrong und dem Jazz. So gesehen eine Fundgrube. 

Geboren wurde er am 4.8.1901 in New Orleans. Louis gab aber den 4. Juli 1900 als Geburtsdatum an. Einerseits war er dadurch ein Jahr älter und konnte später eher in die Clubs, anderseits war ihm das Datum zusammen mit dem Nationalfeiertag menschlich und politisch wichtig. 

Er wuchs zusammen mit seiner 2 Jahre jüngeren Schwester in Armut auf. Die Eltern waren nicht miteinander verheiratet. Sie machten sich zeitgleich getrennt von einander aus dem Staub. Die Kinder kamen bei der Großmutter unter. Ab dem 7. Lebensjahr musste Louis arbeiten als Zeitungsbote, als Tellerwäscher; aber er arbeitete auch als Lumpenhändler oder löschte Bananenladungen. Oft genug durchsuchte er die Abfälle nach Brauchbarem. Mutter kehrte dann wieder zurück und man lebte unter harten Bedingungen und  Armut zwischen Bordellen, Kneipen und Spielhallen in New Orleans. 

Silvester 1913 spielte er mit einem geladenen Revolver und ballerte durch die Gegend. Der Richter verdonnerte ihn in eine Besserungsanstalt für farbige Kinder. Satchmo sollte Disziplin lernen, aber er erhielt vor Ort auch Musikunterricht. ..... 

"What a wonderful world".......

Freitag, 16. April 2021

Steve Morse Band - The Introduction

 

Seit 1994 ist der Gitarrist Steve Morse fester Bestandteil der Hardrock Formation DEEP PURPLE

Ich gönne ihm den Erfolg mit dem Hard Rock Urgestein. Wenn man aber seinen Werdegang und seine gitarristischen Fähigkeiten wahrnimmt, dann kommt sein Wirkungskreis im Hard Rock zu kurz. 1983 ersetzte er Al di Meola bei John McLaughlin und Paco de Lucia. Zwei Jahre arbeitete er auch als Pilot, da er den Flugschein besitzt. 

Am 28.07.1954 wurde er in Hamilton / Ohio geboren. Er war Gründungsmitglied der amerikanischen Fusion Band DIXIE DREGS. Diese Band brachte das Kunststück fertig, die unterschiedlichsten Stile wie Jazz, Country und Southern Rock zusammen zu verschmelzen. Chuck Leavell der damals im Dunstkreis von den Allman Brothers agierte, besorgte der Band einen Plattenvertrag bei Capricorn. Ich hörte 1980 das erste Mal von dieser Band durch ihre Produktion "Dregs on Earth" und besorgte mir nach und nach alle Veröffentlichungen. So zwischen 1983 und 1984 schmissen die "Dregs" aber das Handtuch. Wirtschaftlich war kein Erfolg zu erzielen. Ihre spezielle Musik war nur ein Nischenprodukt. Schade - mir gefällt der Sound bis heute und ich kenne noch jemanden, der ihre Musik mag. Aber das ist natürlich viel zu wenig. 

1984 gründete Steve Morse die gleichnamige Band mit der er aber auch erst nur zwei Projekte verwirklichte. Bei diesem Projekt "The Introduction" wird Steve Morse von Rod Morgenstein (drums, synth.) und Jerry Peek (bass) ergänzt. T Lavitz (key.; 7.10.2010 verstorben)  und Albert Lee (git) kommen für zwei Songs hinzu. Alles Songs ohne Gesang und dem Stil von Dixie Dregs nicht unähnlich. Warum ich die Produktion im Jahr des Erscheinens nicht gekauft habe, ist mir ein Rätzel. Heute ist die LP gebraucht bei mir eingetroffen und ich bin sehr dankbar. 

Songs:

A-Seite 1. Cruise Missile (5:32) 2. General Lee (4:19) 3. The Introduction (2:50) 4. V.H.F. (4:21);

B-Seite 1. On the Pipe (4:46) 2. The whistle (2:13) 3. Mountain waltz (4:24) 4. Huron River Blues (6:18) a) Dark water, b) Water under the bridge, c) Toxic Shuffle

Dixie Dregs und auch Steve Morse wurden in den US-Staaten natürlich bekannter, als bei uns in Europa. 


Donnerstag, 4. März 2021

Chris Barber gestorben


Die große Jazz-Legende Chris Barber ist im Alter von 90 Jahren verstorben.  Barber war einer der letzten großen Bandleader in Sachen Jazz. Wobei er ja nicht den reinen Jazz verkörperte. Der Swing und der Sound aus den Südstaaten der USA bildeten ein spannende Mischung, die zum Tanzen animierte.
Siegen 1990

In meiner eigenen Geschichte kann ich mich noch an ein Konzert am 6.2.1990 im Gläsersaal der Siegerlandhalle in Siegen erinnern. Ich in Jeans in der ersten Reihe und neben mir die Leute in Abendgarderobe. Was soll's. Es war ein toller Abend. Die meisten Musiker der Band waren schon über 60 Jahre alt. Nur der Gitarrist war jünger. New Orleans Sound ließ uns Wippen. Ich habe noch ein paar Fotos von dem Abend. Zum Ende kam der Song "Ice Cream", sein großer Hit. Später habe ich ihn und seine Band noch einmal in Balve in der Höhle zum Bluesfestival erlebt. 

Der Musiker wurde am 17.04.1930 im Norden von London geboren. Er liebte die Posaune. Aber gleichzeitig tat er sich als Sänger und Bandleader hervor. Den Kontrabass beherrschte er auch. Er hatte beide Instrumente in London studiert. 1950 gründete er seine erste Amateurband mit dem Namen "Chris Barber´s New Orleans Band". Professionell wurde er ab Januar 1953 mit der "Chris Barber´s Jazzband".   Neben dem Banjo führte er als erstes die Elektrische Gitarre in seiner Band ein. Somit kam die Gitarre in der britischen Rhythm-and-Blues-Szene an und löste in den 60. Jahren ein Blues-Boom aus. Aber das ist schon Musikgeschichte. Man denke an die frühen Rolling Stones, den Yardbirds und Animals mit Eric Burdon. Chris Barber war da ein belebendes Bindeglied.

Bill Wyman vermerkt in seinem Standardwerk "Blues" das Chris Barber und Howlin´Wolf im November 1964 im Marquee Club gemeinsam aufgetreten sind. Selbst habe ich noch eine vermutliche Rarität in Händen, die DO-LP "New Orleans Symphony". Diese wurde digital im "Palast der Republik", Berlin (DDR) im Oktober 1986 eingespielt. 

Erst im Alter von 89 Jahren, nach einem Sturz, setzte er sich zur Ruhe. Er sei am 2.3. in Folge seiner Altersdemenz verstorben.

Ein weiterer Anspieltip: The Chris Barber Jazz and Blues Band "Barbican Blues" Live London 1982

Freitag, 12. Februar 2021

Chick Corea, Jazzpianist gestorben

Der Jazzrock- und Fusiongitarrist Al diMeola bedankte sich bei Chick Corea für dessen Freundschaft und Inspiration, jetzt zu dessen plötzlichen Tode, auf seiner Facebook-Seite. 

Chick Corea ist einem plötzlichen Krebstod erlegen, der erst kurz vorher bei ihm entdeckt worden war. Er wurde 79 Jahre alt. Geboren wurde er am 12.06.1941 in Chelsea (Massachusetts). Bei seinem Vater, der ein Band Leader war, erlernte er schon im Alter von 4 Jahren das Klavierspiel. Einflüsse von Mozart und Beethoven begleiteten ihn in seiner ganzes Schaffenszeit. 1968 ersetzte er Herbie Hancock in der Band von Trompeter Miles Davis. Aber schon 1970 verließ er die Band um ein eigenes Quartett auf die Beine zu stellen. Von 1971 bis 1978 prägte er die Band "Return to forever". Der Jazz verschmolz mit der Rockmusik. Ein neuer Stil, der Jazzrock war geboren. 

Bis zum Schluß war er aktiv. 23 Grammy Awards bekam er für seine Produktionen in den USA. Über 60 Mal war er nominiert worden. Kritisch sahen manche Menschen seine Verbindung zur Scientology Sekte. 

Er starb am 9.2.2021 in Tampa / Florida.  

Mittwoch, 13. Januar 2021

A Hot Night in Paris

Auf die heutige Produktion bin ich nur durch Umwege aufmerksam geworden. Bei unserem Langspielplatten-Stammtisch im Herbst erzählte mir ein Bekannter von der Phil Collins Biografie, die er gerade lesen würde. Hörte sich sehr interessant an und ein weiterer Bekannter von mir hatte die Biografie vorrätig. 

Die Musik der Soloprojekte von Phil Collins interessiert mich eigentlich fast gar nicht. Natürlich kenne ich viele seiner Songs von ihm aus seinen erfolgreichen 80er Jahren. Aber im allgemeinen klingt seine Musik mir zu kommerziell und poppig. Das ist nicht mein Stil.

Aber in der Biografie las ich von seinem Projekt aus den 90er Jahren. 
Als junger angehender Künstler hatte er die Jazzmusik der 50er Jahre verschlungen. Buddy Rich hatte ihn fasziniert. Phil Collins lies einen Teil seiner Songs umarrangieren, damit sie wie Jazzstandards klingen sollten. Zweimal ging er mit der Bigband auf Tournee.
 
1999 ist dieses Projekt als CD erschienen und 2019 als Do-LP nachträglich veröffentlicht worden.

Die A Seite beginnt mit dem schmissigen "Sussudio". Auf der B-Seite gefällt mir der Song "chips & salsa" sehr. Brasilianische Rhythmen von Gerald Albright, der den Song geschrieben und arrangiert hat. Er spielt auch das Altosax, auf der Produktion. Auf Seite C brilliert der Song "Milestones" von Miles Davis. Der Höhepunkt für mich schlechthin sind die beiden Songs der D-Seite. "Pick up the Pieces" von der Average White Band und "The Los Endos Suite" von Genesis. 

Ja, und ich habe die Musik sehr laut genossen und den Verstärker aufgedreht. Ein klein wenig erinnert mich die Musik an Benny Goodman und Glenn Miller. Empfehlenswert, aber nur für Jazz Fans. 


Freitag, 9. Oktober 2020

Flying Colors - Third Degree

Nach 2014 erschien jetzt die 3. Veröffentlichung der Band "Flying Colors" unter dem Titel "Third Degree". Da ich meine Liebe zur LP wieder entdeckt hatte, habe ich mir diese Produktion als DO-LP zugelegt. Das Vinyl erschien im hellen Blau. 

Besetzung:
Steve Morse (Git), Casey McPherson (voc, git), Mike Portnoy (drums, perc.), Neal Morse (key, voc., acoustic git) und Dave LaRue (bass).

9 Songs auf knapp über 66 Minuten spiegeln eine große Bandbreite an Ideen wieder. Steve Morse scheint vom Deep Purple Korsett frei und kann auch anders agieren. Ich erinnere mich noch gerne an seine Dixi Dregs Zeit und auch an seine erste Soloplatte.
Bei Neal Morse und Mike Portnoy bin ich einfach nur über ihre ständige Kreativität erstaunt. Aber auch eine Art "Workoholic".

Stilistisch liegen die Songs zwischen Progrock und Progmetal. Aber es gibt auch ruhige, fast einschmeichelnde Passagen in den Songs zu entdecken. 
Mir gefällt die Produktion vom Anfang bis zum Ende sehr gut. 

Samstag, 19. September 2020

Spyro Gyra

 

Ich habe gestern bei meinem Secondhandhändler für Langspielplatten in der "Leserille" zu Allendorf eine Produktion von der Band SPYRO GYRA entdeckt. Herausgekommen 1977/1978 in den USA. Im ersten Moment wußte ich nichts von dieser Produktion und dem Cover. In den 80er Jahren (meine Jazzhochphase) hatte ich zwei Alben dieser Band gekauft und auch liebevoll schätzen gelernt. Wie soll man diesen Sound beschreiben? Vielleicht ein wenig in Richtung Cafehaus Musik. Entspannung im Hintergrund und dabei Kaffee trinken und ein Buch lesen. 

Hier handelt es sich um die erste Produktion der Band. Der Name klingt ungewöhnlich. Spyro Gyro ist auch eine Algenart. 
Vorherschende Instrumente sind das Saxophon, Piano und die Percussion. Vocals sucht man vergeblich, da alles reine Instrumentalsongs sind. 
Die Hauptmusiker sind Jay Beckenstein (all sax., percussion) und Jeremy Wall (piano, hammondorgan, mini moog, percussion)

Sonntag, 7. Juni 2020

Gene Kupra

 
Da ich mich schon seit meiner Pubertät mit der Rockmusik beschäftige, laufen einem manchmal musikalische Persönlichkeiten über den Weg, die den Horizont erweitern und wo man dankbar deren Musik entdeckt. Ich bin ja nicht nur auf díe Rockmusik fokussiert, aber das ist schon mein Schwerpunkt. Aber die Rockmusik ist ja auch nicht im luftleeren Raum entstanden. Alles hat auch da seinen Ursprung. Der liegt im Gospel, Blues und Jazz.
Wenn ich mich z. B. mit den Schlagzeugern, auch Drummer genannt, auseinandersetze, da fällt öfters der Name Gene Kupra (1909 - 1973).
Habe gestern ein Interview mit Ian Paice, dem Schlagzeuger der Band Deep Purple gelesen. Die Inspiration selbst Schlagzeug zu spielen, bekam er von einer Langspielplatte von Gene Kupra. Das ist irre. Denn die große prägende Zeit von Gene Kupra war die Bigbandzeit der 40er und 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. Aber er war der erste Schlagzeuger, der in seiner Band, langanhaltende Soli einbaute. Das war untypisch. Er konnte sich auch in Rage trommeln, wenn ich mir alte Filmausschnitte auf youtube ansehe.
Ian Paice sagt über das Schlagzeugspiel: "Menschen, die trommeln, bedienen einen Urinstinkt". Im Moment versuche ich bei ebay 2 Langspielplatten von Gene Kupra zu ersteigern.
Das Musikmagazin, der Rolling Stone listete Kupra 2016 auf Rang sieben der 100 besten Schlagzeuger aller Zeiten.
Gene Kupra starb am 16.10.1973 an Leukämie in Yonkers, New York.

Freitag, 8. Mai 2020

Pianist Keith Jarrett wird 75

Der Deutschlandfunk überschreibt seinen Vortrag zum 75. Geburtstag von Keith Jarrett mit:

Der lässige Magier!

Das "Köln Concert" von 1976 ist die meistverkaufte Jazz- Solo Produktion weltweit. Ende der 70er Jahre habe ich mir das Do-Album als neugieriger Jazz Fan zugelegt. Keith am Piano - sonst nichts. Freie und geniale Improvisation - für heutige Musikgewohnheiten nicht zumutbar. Was hören heute 20 Jährige?
 
Mein "Süderländer Tageblatt" hatte eine kurze Würdigung zum Geburtstag von Keith Jarrett abgedruckt. Der Artikel ist von Christina Horsten (dpa).

Wenn Keith Jarrett an sein "Köln Concert" zurückdenkt, dann kommen ihm erstmal negative Erinnerungen. "Ich denke an das schlechte italienische Essen, das mir serviert wurde, bevor ich anfangen sollte zu spielen", erzählte der Pianist dem US-Radiosender NPR. "Ich denke daran, dass sie das falsche Klavier gemietet hatten."
Es habe "schrecklich" geklungen, und beinahe sei das frei imporvisierte Konzert nicht aufgenommen worden.
Aber dann klappte es doch, und danach habe er sich die Aufnahme gemeinsam mit seinem Produzenten Manfred Eicher im Auto auf Kassette angehört. "Und wir haben uns angeschaut und gesagt: "Oh Mann. Das müssen wir veröffentluchen."
Inzwischen ist "The Köln Concert" von 1975 längst legendär und mit mehr als 3,5 Millonen verkauften Kopien das erfolgreichste Soloalbum der Jazz-Geschichte. Es machte Jarrett, der am Freutag (8.Mai) 75 Jahre alt wird, weltberühmt - und ist doch nur ein kleiner Teil seines umfassenden Werkes, das immer noch wächst und wächst.
Der Pianovirtuose begeistert sein Publikum mit der Interpretation klassischer Komponisten ebenso wie mit seinen Jazz-Interpretationen. Solo ist Jarrett ein Meister - aber auch mit seinem Trio, zu dem Bassist Gary Peacock und Schlagzeuger Jack deJohnette zählen, feierte er große Erfolge.
"Mit seinen wunderschönen Melodien, seiner konsitenten Qualität in verschiedenen Stilen und dem Reichtum seiner Veröffentlichungen ist Jarrett so viel mehr als nur der beste Klavierspieler der Welt", schwärmze jüngst der britische "Guardian". "Er ist auch der großartigste lebende Musiker".

Keith Jarrett: "Wofür ich bezahlt werde, ist in die Tiefe zu gehen", sagte er ein´mal der "New York Times".
"Wie im Tauchanzug mit Maske, tief und immer tiefer". Ein gutes Publikum lasse sich von ihm mitziehen, "wird Teil meiner Musik". Unruhe unter seinen Zuhörern, ein Husten, Handy oder Blitzlicht aber bringen ihn aus der Fassung. Dann rastet er auch mal aus, droht, das Konzert abzubrechen, flucht und maßregelt.
Stimmt aber die "emotionale Farbe" in einer Konzerthalle, "ist das Publikum bereit, mir zu folgen, ganz gleich, durch welchen Prozeß ich gehe", kennen seine Kreativität und Fantasie keine Grenzen. Dann improvisiert er vom ersten Anschlag bis zum Applaus, manchmal ohne ein einziges Mal auszusetzen. Da sich Jarrett in seinen Improvisationen nie wiederholt, ist jedes Konzert ein neues Werk.
Geboren wurde Jarrett 1945 als ältester von fünf Söhnen in eine streng religiöse Familie im US-Bundesstaat Pennsylvania hinein. Schon als kleines Kind bekam er Klavierunterricht, mit sieben Jahren gab es sein erstes Konzert, mit zwölf ging er auf Tourneen, 17-jährig füllte er ein Abendprogramm ausschließlich mit eigenen Kompositionen, und schon bald spielte er mit Stars wie Charlie Haden und Miles Davis.
Seit Jahrzehnten prägt Jarrett die Szene und gehört zu den erfolgreichsten Musikern der Welt. In den 90er Jahren musste sich der vielfach preisgekrönte Pianist eine Auszeit nehmen, litt unter chronischer Erschöpfung und konnte nicht mehr spielen. Als die Kraft langsam zurückkehrte, musste er seine Virtuosität neu erlernen.
"Alles war anders. Ich habe Musik und ihre Bedeutung anders empfunden."  Inzwischen legt Jarrett, der zum dritten Mal verheiratet ist und zwei Söhne hat, mehr Pausen ein, um sich zu Hause auf seiner Farm in der 2000-Seelen-Gemeinde Oxford in New Jersey zu erholen.

Dienstag, 11. Februar 2020

Lyle Mays gestorben

Der US-Jazzmusiker Lyle Mays ist verstorben!

Lyle Mays ist im Alter von 66 Jahren verstorben.  Viele Jahre war er prägend als Komponist und Keyboarder mit Pat Metheny unterwegs gewesen. Lyle Mays & Pat Metheny waren gemeinsam viele Jahre stilprägend in Sachen Jazz Rock und Fusionmusik. Über die Hintergründe vom Tode Lyle Mays ist nichts bekanntgegeben worden (geb.: 27.11.1953 in Wausaukee, Wisconsin und am 10.2.2020 in Los Angeles gestorben). 
Rückseite des Covers: As Falls Wichita, so falls Wichita Falls
1975 traf Lyle Mays nach dem Studium Pet Metheny und es entwickelte sich eine musikalische Freundschaft. 1978 wurde dann die Pat Metheny Group gegründet. Gerade zwischen den 80er und 90er Jahren waren sie als Musiker recht erfolgreich gewesen. Lyle Mays spielte Piano, Orgel und Syntheziser. Er war der Kontrapunkt gegenüber dem Gitarrenspiel von Pat Metheny. 23 Mal wurden beide Musiker für einen Grammy nominiert. 11 Mal wurde ihre Arbeit dann ausgezeichnet.

Aber Lyle Mays veröffentlichte auch Soloprojekte und war als Musiker bei z.B. Joni Mitchell aktiv.
In den letzten Jahren zog sich Lyle Mays aus dem Musikbusiness  zurück. Er arbeitete als Software Manager, da dort seine Arbeit besser bezahlt und mehr  gewürdigt wurde.

Gemeinsame Projekte (Auszüge):

As Falls Wichita, So Falls Wichita Falls (1981)
Offramp (1982)
Letter from Home (1989)
Imaginary Day (1997)
Bei "Secret Story" (1992) war er nur bei einzelnen Songs als Musiker dabei. 1986 veröffentlichte Lyle Mays seine erste gleichnamige Soloplatte. Es folgten noch mehrere Projekte. 2005 verlies er die Pat Metheny Group, kam aber 2010 zu einer gemeinsamen Tournee mit nach Europa.

Samstag, 11. Januar 2020

Jazzpianist Wolfgang Dauner ist tot

Im Alter von 84 Jahren verstarb der Jazzpianist Wolfgang Dauner nach längerer Krankheit am 10.1.20, so berichtete es seine Frau den Presseagenturen.
Am 30.12.1935 war er in Stuttgart geboren und verstarb jetzt in seiner Heimatstadt. Schon im Kindheitsalter erlernte er das Klavier- und Trompetespielen. Als Beruf erlernte er erst einmal den Maschinenschlosser.
Musikalisch war er am Anfang mit der Trompete bei den so genannten Bädertouren mit Marika Rökk, Zarah Leander und Lale Anderson unterwegs. Seit Anfang der 60er Jahre widmete er sich dem Klavierspiel beruflich. 1963 gründete er das Wolfgang Dauner Trio, wobei auch Eberhard Weber am Bass spielte. In den 70er Jahren kam es zur Gründung der Wolfgang Dauner Group mit dem Gitarristen Siggi Schwab. Dann entdeckte er den Moog-Synthesizer für sich und machte Ausflüge in den Jazzrock Bereich, der gerade in den 70er Jahren groß herausgekommen war. Er musizierte mit Jon Hiseman und Larry Coryell.
Foto: Hans Kumpf (R)
1975 gründete Dauner, aus seiner Tätigkeit für das Fernsehen heraus, mit anderen europäischen Jazzmusikern wie z. B. Barbara Thompson (sax), Jon Hiseman, Volker Kriegel (git), Albert Mangelsdorff (Posaune), Charlie Mariano und Eberhard Weber (bass) das United Jazz and Rock Ensemble.
Er war u.a. auch Produzent für Konstantin Wecker.
 

Montag, 4. November 2019

Etta James - At Last, The Best of...

Mein Kumpel Christoph drückte mir beim letzten Besuch eine CD von Etta James in die Hand. Den Namen kannte ich zwar als Blueser, aber ich hatte noch nichts von ihr. Verrückt, aber die Bluesszene ist ja riesig. Aber beim zweiten Durchhören merkte ich schon: Ich hatte einen Schatz geschenkt bekommen..... 
Geboren wurde Etta James am 25.01.1938 in Los Angeles. Ihre ersten Aufnahmen sollen im Jahre 1954 gewesen sein. Ehrungen hat sie bis zu ihrem Tode (20.01.2012) viele bekommen. Allein zwei Alben aus den Jahren 2004 und 2005 erhielten je einen Grammy (Let´s roll; Blues to the bone). 2001 wurde in die Blues Hall of Fame aufgenommen. 
Bill Wyman schreibt in seinem Buch "Blues" über sie: Wenn es im Blues um Liebe und Verlust geht, dann nahm Etta James den Soundtrack dazu auf.
 
Die 16 Songs sind alle remastert, aber leider gibt das Cover keine Infos über Aufnahmezeit (Entstehungszeit) und die musizierenden Musiker her.
 
Der Klassiker "At Last" (1960) ist auf diesem Album erhalten. Weitere Klassiker sollen "All I could do is cry" (1960), "Trust in me" (1960) und  "I´d rather go blind" (1967) laut Bill Wyman sein. Aber die Songs muss ich mir noch anhören. Die 70er Jahre waren mager für sie. Auch wurde sie viele Jahre durch ihre Heroinabhängigkeit behindert. Erst 1978 war diese überwunden. Zweimal hatte sie die Gelegenheit für die Rolling Stones als Vorgruppe aufzutreten (1978, 1980).
 
Alles in allem: Eine Wahnsinnsstimme hatte diese Frau!