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Donnerstag, 12. April 2018

Petrus Waldus

Der 12.04. ist im evangelischen Hintergrund der Gedenktag für Petrus Waldus, auch Valdus und Valdes. Die Geschichtsschreibung hat da wenig verlässliche Daten. Er muss um 1140 in Lyon geboren worden sein. Genauer muss er nach dem Jahr 1206 verstorben sein. Manche Daten gehen bis in das Jahr 1217 als Sterbejahr. Kirchengeschichtlich betrachtet gehört Petrus Waldus zu den Vorreformatoren, ähnlich einem Wycliff oder Hus.
Petrus Waldus war ein vermögender Kaufmann. Er ging regelmäßig in den kath. Gottesdienst, verstand aber nichts, da die Messe in Latein gehalten wurde. Im weiteren Bekanntenkreis hatte er einen Priester, dem er den Auftrag gab, die Bibel ins französische zu übersetzen. Er wollte als Laie in der Bibel lesen können und wollte die Bibel auch dem Volke zukommen lassen. Vermutlich hat ihm die Geschichte "vom reichen Jüngling" so intensiv angesprochen, das er seine Familie verlies und seinen Reichtum teilweise verschenkte. Ähnlich war es auch dem Franzikus ergangen, der später die Franzikaner gründete. Petrus predigte auf seinen Wanderungen und gewann schnell Anhänger seiner Erkenntnis hinzu. Christsein wurde jetzt durch das Lesen in der Bibel begründet. Anfangs ließ man ihn von der Kirchenseite gewähren, aber dann kam es doch zu Schwierigkeiten. Die Bischöfe und Priester durften nur die Schrift auslegen. Laien war es nicht erlaubt. 1229 verbietet ein Konzil das Lesen in der heiligen Schrift in der einheimischen Sprache. Nur die Vulgata war erlaubt. Auch die Priester durften ab 1234 nicht mehr in dieser Neuen Übersetzung lesen. Die einsetzende Inquisition verfolgte die neue Bewegung als Ketzer. Tausende starben auf Scheiterhaufen und in Kerkern. Viele flüchteten gar nach Böhmen, Bayern, Württemberg und Neapel (Italien).
Erst im 15. Jahrhundert schlossen sich die Mitglieder der Bewegung (Waldenserkirche) dem reformatorischen Prediger Buzer und Oekolompad an. (Calvinisten)

Mittwoch, 21. Februar 2018

Geschwister Scholl - 75 Jahre her

Vor 75 Jahren wurden die Geschwister Scholl verhaftet

"Wir sind euer Gewissen"

Am 18.2.1943 wurden die Geschwister Scholl verhaftet und am 22.2.1943 nach einer Art Schauprozess zusammen mit Christoph Probst unter der Guillotine hingerichtet.
 
Sophie und Hans, aber auch Christoph kamen aus katholischen und gebildeten Elternhäusern. Selbständiges Denken war ihnen alle zu eigen. Aber man wird ja nicht einfach zum Widerständler geboren.
 
Es wurden die unterschiedlichsten persönliche Erfahrungen mit der Nazidiktatur gemacht. Irgendwann wurde dann die "Weiße Rose" als Widerstandsbewegung gegründet. Die "Weiße Rose" war vermutlich die einzige Bewegung in Deutschland, die von der Vernichtung von ca 300.000 Juden aus dem besetzten Polen, auf ihren Flugblättern berichtete.
 
Letztendlich ist es sogar egal unter welcher Diktatur man lebt - ob links oder rechts, oder muslimisch - alle haben nur das Ziel der Unterdrückung und der Gedankenmanipulation eines jeden Menschen.

Einfach Danke, dass es damals noch mutige Menschen mit Gewissen gab!

Freitag, 9. Februar 2018

John Hooper 1555

John Hooper (* um 1495 in Somerset; † 9. Februar 1555 in Gloucester) war ein englischer reformierter Theologe und Reformator.
(R) Wikipedia
Leider sind die Informationen etwas dünn, die ich über John Hooper gefunden habe. Hooper studierte in Oxford und in dieser Zeit prägten ihn die Schriften von Huldrych Zwingli. Da England noch katholisch geprägt war, musste er nach Frankreich (1539) fliehen. Der Reformator Martin Bucer nahm sich seiner an. Später schloss er sich in Zürich Heinrich Bullinger (1547-1549) an. Nach dem Tode von Heinrich dem VIII ging er nach England zurück. 1551 wurde er Bischof von  Gloucester.  Unter der Königin  Maria I. nahm Re-Katholisierung wieder zu und John Hooper geriet ins Visier. Er wurde 1555 auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Es ist sogar überliefert, dass bei seiner Hinrichtung extra grünes Holz genommen worden ist, damit das Feuer nur langsam entfacht wird und John Hooper länger gequält würde. 

Die Geschichte hat auch überliefert, dass die Königin Maria I., den Beinnamen "die Blutige" gehabt hat. Während ihrer Regierungszeit wurde mind. ein Protestant in der Woche hingerichtet.  

Donnerstag, 1. Februar 2018

Brigitte Weiler - getötet

Kabul

Getötete Entwicklungshelferin war engagierte Christin

Kabul (idea) – Die bei einem Anschlag auf ein internationales Hotel in der afghanischen Hauptstadt Kabul getötete deutsche Entwicklungshelferin war eine engagierte evangelische Christin. Die 66-jährige Brigitte Weiler (Herrenberg bei Stuttgart) habe aus ihrem christlichen Glauben heraus seit den 1980er Jahren den armen Menschen in Afghanistan geholfen, sagte der Internationale Leiter des christlichen Hilfswerks Shelter Now (Zuflucht jetzt), Georg Taubmann (Sulzbach-Rosenberg bei Nürnberg), der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Bei dem Anschlag am 20. und 21. Januar hatten sechs Attentäter der radikal-islamischen Taliban 24 Menschen – darunter 14 Ausländer – erschossen, bevor sie von Sicherheitskräften nach einem zwölfstündigen Feuergefecht getötet wurden.
 
Brigitte Weiler kam aus Oberjesingen und war seit vielen Jahren in Pakistan und Afghanistan unterwegs als so genannte Entwicklungshelferin. Ihr christlicher Glaube war der Antriebsmotor sich immer wieder auf den Weg zu machen, um anderen Menschen zu helfen. Sie gründete vor einigen Jahren ihre eigene Hilfsorganisation "Cabilla ev". Sie war gelernte Krankenschwester und Schiffsoffizierin.
 
Taubmann (Shelter Now) sagt über Brigitte Weiler: "Sie hatte eine große Liebe für Afghanistan." Sie bezahlte diese Liebe mit ihrem Leben.
 

Montag, 29. Januar 2018

Paul Rabaut, Hugenottenführer

Paul Rabaut wurde am 29.1.1718 geboren und starb am 25.9.1794 als christlicher Märtyrer in Frankreich. (zum Todestag habe ich 2015 einen Artikel hier verfasst)
 
Er wurde heute vor 300 Jahren geboren - der Anführer der Hugenotten in Frankreich. Eine Kopfprämie war für seine Ergreifung ausgesetzt. Trotzdem tat er unerschrocken seinen Dienst. Er wagte sogar, durch Fürsprache bei hohen Beamten Erleichterungen für die Protestanten zu erbitten. Aus seinen Briefen leuchtet eine innere Heiterkeit des Glaubens und der nie ermüdende Mut, für die Anerkennung der protestantischen Christen einzutreten. (Quelle: Neukirchener Kalender vom 29.1.18)

Donnerstag, 29. Juni 2017

Deutsche in Kabul getötet

Afghanistan: Deutsche in Kabul getötet

Am 21.5.2017 titelten manche Tageszeitungen die obige Überschrift.

In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Samstagabend eine deutsche Entwicklungshelferin und ein afghanischer Wachmann getötet worden. Das sagte der Sprecher des afghanischen Innenministeriums, Nadschib Danisch. "Eine finnische Frau wurde entführt", fügte er hinzu. Die drei Personen hätten für die schwedische Hilfsorganisation Operation Mercy gearbeitet. Der Zwischenfall habe sich vor einer Unterkunft der Organisation ereignet.
 
Das Auswärtige Amt bestätigte den Tod der Deutschen , das finnische Außenministerium die Entführung der Finnin. Das Ministerium forderte die sofortige Freilassung.  (aus: ZEIT online)
 
Weiter wird ausgeführt, dass sich die Sicherheitslage in Afghanistan verschlechtern würde. Seit dem Einmarsch der Russen Ende der 70er Jahre war es in dem Land nie sicher. Danach wechselten die Besatzer und Unterdrücker.
Wenn ich die westeuropäische Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit mir vor Augen halte, dann ist es besser,  nie in solche Länder zu reisen. Es sei denn man könnte Naiv sein oder aber durch ganz andere Maßstäbe angetrieben werden, um dorthin zu gehen.  
 
Das Idea Spektrum veröffentlichte am 28.6. einen seitenlange Bericht zu diesem Geschehen.
Simone B. aus Dettingen bei Reutlingen arbeitete als Entwicklungshelferin in Afghanistan. Seit 2003 war sie im Entwicklungsdienst unterwegs. Sie hatte zwei Masterabschlüsse in Theologie und Linguistik. Sie wurde nur 44 Jahre alt. Pfarrer Grimm erinnerte in der Traueransprache an den Konfirmationsspruch von Simone: "Ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, selig zu machen, alle, ie glauben!" (Römer 1,16)

Donnerstag, 8. Juni 2017

Kirche des Herrn

Antoine Court leitete 1714 schon als 19-Jähriger eine Synode, zu der sich der Rest von neun verfolgten evangelischen Gemeinden in Frankreich zusammengefunden hatte. Trotz aller Verfolgung hielten sie sich treu zu Wort und Sakrament. Sie nannten sich "Prediger und Älteste der Gemeinde in der Wüste".
Sie wussten, was die zerstörten und ihrer Pfarrer beraubten Gemeinden brauchten, um zu bestehen: das Wort der Heilgen Schrift, eine neue Gemeindeordnung und ein nüchternes Glaubensleben. Betend wurde damals das dazu Nötige beschlossen. Vier Jahre später wurde Court offiziell in das Leitungsamt der reformierten Kirche in Frankreich eingesegnet. Er leitete nun unter ständiger Lebensgefahr die reformierte Kirche. Und bis auf ihn haben alle Teilnehmer jener Synode das Gelöbnis dieser Stunde mit dem Leben bezahlt - aber ihre Kirche hatte Bestand, weil es nicht ihre Kirche war, sondern die Kirche Jesu Christi.
 
(Quelle aus: Neukirchener Kalender vom 3.6.2017)
 
Antoine Court (* 27. März 1696  in Villeneuve-de-Berg im Languedoc; † 13. Juni 1760 in Lausanne) war ein französischer Reformer, der als „Wiedererrichter des Protestantismus in Frankreich“ bezeichnet wurde.
 
"Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird´s untergehen."  (Apostelgeschichte 5, 38)

Samstag, 15. Oktober 2016

Hugh Latimer

Hugh Latimer (um 1490 -  16.10.1555): Anfangs war er ein heftiger Gegner der Reformation, kannte aber nach einer Glaubenswende nur ein Thema: das Evangelium unter die Leute zu bringen. Er wurde Bischof von Worchester, überwarf sich mit Heinrich VIII. Unter Maria I, der Katholischen wurde er gefangen genommen und zusammen mit Nicholas Ridley verbrannt. Sein letztes Wort war:" Seid guten Muts! Wir wollen heute mit Gottes Hilfe in England ein Licht anzünden, das nie mehr verlöschen wird."
 

Sonntag, 14. August 2016

Georg Balthasar

Georg Balthasar (* in Böhmen, gest. 14.08.1629 in Prag) auch: George Balthasar, tschechisch Jiřík Baltazar.

Im Mai 1629 wurden 22 Bauern in Schlan in Böhmen gefangen genommen  durch Baron Bohuchwal (Gottlob) Walkaun von Adlar (tschechisch Bohuchval Valkoun z Adlaru). Man warf ihnen vor, in die Ketzerei zurückgefallen zu sein und sich gegenseitig das Abendmahl gereicht zu haben, Ihr Vorsteher, der Bauer Georg Balthasar, erklärte, seine Predigt sei nicht sein eigenes Werk, sondern das des Heiligen Geistes. Nachdem alle Bemühungen (durch Jesuiten), ihn zu den Anschauungen der römische Kirche zurückzuführen, nicht fruchteten, wurde er enthauptet und sein Leib gevierteilt.
 
Georg galt als Analphabet und so sind bis heute einige Geheimnisse um ihn nicht geklärt worden.

Dienstag, 26. Juli 2016

Angelus Merula

Dieser Name ist eigentlich lateinisch abgeändert worden. Engel Willemsz van Merlen hieß er im holländischen.
 * um 1482 in Briel, heute Brielle in den Niederlanden
† 26. (?) Juli 1557 in Bergen, heute Mons in Belgien.
 
Er studierte Kirchenrecht und Theologie zunächst in seiner Heimatstadt Brielle. Ab 1904 zog es ihn nach Paris zu einem weiteren Studium. 1511 wurde er in Utrecht zum Priester geweiht, wirkte aber in seiner Heimatstadt eher als kirchlicher Notar. Er lebte als Kanoniker, das besagt, das er nach einem bestimmten "Kanon" lebte, ohne aber ein Gelübde abzulegen.
Der Begriff Kanoniker war mir selbst bisher nicht bekannt. Aber es müssen Christen gewesen sein, die sich bestimmte Regeln aufluden für das tägliche Leben, ohne in einem Kloster zu leben.
Er kam aber dann mit den Schriften und dem Gedankengut von Eramus von Rotterdam zusammen und hinterfragte die Lehren der katholischen Kirche. Allerdings wollte er diese nicht verlassen, sondern eher im Kleinen reformieren.
Ab 1530 erhielt er eine Pfarrstelle in Heenvilet. Das reformatorische Gedankengut war in dieser Stadt bisher toleriert worden. Aber 1540 wurde er dann doch von der Inquisition angeklagt. Das Verfahren zog sich in die Länge. 1553 wurde er gefangengenommen und nach DenHaag gebracht. 1554 sollte er als Ketzer auf dem Scheiterhaufen sterben. Aber es kam zu großen Protesten in der Bevölkerung. Engel Willemsz, um Sorge wegen der Bevölkerung, widerrief seine Erkenntnisse und er wurde damit zu lebenslanger Haft begnadigt.
Drei Jahre später sollte er dann doch hingerichtet werden. Er starb auf dem Richtplatz nach einem Gebet, ohne das der Henker Gewalt anlegen konnte. Seine Leiche wurde daraufhin verbrannt.
 
 

Sonntag, 3. Juli 2016

Aonio Paleario

Ein Name eines Christen, von dem ich bis jetzt noch nichts gehört hatte:

"Nachdem Christus sein Leben für unser Heil hingegeben hat, dürfen wir an Gottes Gnadenwillen nicht mehr zweifeln, können wir uns voll Frieden getrösten, dass wir von allem Übel erlöst sind, sofern wir von ganzen Herzen uns dem gekreuzigten HERRN zuwenden".

Aussagen wie diese brachten dem Mailänder Philosophieprofessor Anklagen der kath. Inquisition ein.
Beim dritten Mal endete der Gefängnisaufenthalt mit seiner Hinrichtung vor 446 Jahren.
(Geb. 1503 - 3.7.1570)

Dienstag, 21. Juni 2016

Ohne JESUS musst du sterben

"Du sollst alles reden, was ich dir gebieten werde."   (2. Mose 7,2)

Einem Herrscher die Wahrheit ins Gesicht zu sagen, kann lebensgefährlich sein. Das musste auch der schwäbische Polizist Wilhelm Fischer aus Albstadt erfahren.
1943, als der einzige Schwiegersohn gefallen war, schrieb er als Christ einen Brief an Adolf Hitler, besorgt um das Schicksal Deutschlands und dessen Bewohner; vermutlich war er sogar besorgt um den Tyrannen selbst. Der Brief enthielt wohl aber kaum mehr als eine selbstredende Liedstrophe des Dichters Ernst Gottlob Woltersdorf (1725-1761):
"Ach wie groß ist dein Verderben! Ohne JESUS musst du sterben: Blind und tot sind deine Kräfte; Sünde, das ist dein Geschäfte; dein Verdienst ist Zorn und Rache. Es ist aus mit dieser Sache; ja im Himmel und auf Erden kann dir nicht geholfen werden."
Fischer wurde in Balingen eingesperrt, wo er vermutlich umgebracht wurde. Sein Bekennermut machte ihn zum Märtyrer in finsterer zeit.

Mittwoch, 9. März 2016

Religionsfreiheit in Nordkorea?

Unsere Religionsfreiheit ist ein hohes Gut in der Verfassung. Andere Menschen in anderen Erdteilen können nur davon träumen. In Nordkorea gibt es vermutlich keine der von uns geschätzen Freiheiten.
 
 
 
Scheinheilig
Gibt es Religionsfreiheit in Nordkorea? Scheinbar ja. In Pjöngjang stehen vier Kirchen mit einem Kreuz. Diese vier offiziellen Kirchengebäude sind mit Schauspielern besetzt. Es gibt einen Schauspieler für die sogenannte Predigt und Schauspieler für den Chor. Dorthin werden westliche Besucher gefahren. Schlimmer ist, wenn Kirchenleiter anderer Ländern eingeladen werden und ihnen vorgespielt wird, dass es eine offizielle nordkoreanische Kirche gibt, mit deren Führern man gemeinsam beten kann. In diesen "Showkirchen" gibt es jedoch definitiv keine bekennenden Christen und auch keine Religionsfreiheit. Echter Gottesdienst auf Nordkoreanisch sieht anders aus. Christen, denen die Flucht gelungen ist, sagten in einem Interview: "Wir haben unter Wolldecken unsere Gebete geflüstert und Lieder gesungen. Wir zitterten vor Angst, weil wir wussten, wenn man uns erwischt, werden wir für immer verschwinden."
(Markus Rode - im Neukirchener Kalender)

Donnerstag, 14. Januar 2016

Walther Paucker

Das gleiche Schicksal wie Traugott Hahn, erlebte auch Walther Paucker.


Walther Paucker (* 7. März oder 19. März 1878) im Pastorat von St.Simonis (estnisch Simuna), der heutigen Landgemeinde Väike-Maarja, Estland;  † 6. Januar 1919 in Wesenberg (estnisch Rakvere), Estland, mit vollem Namen Walther Hugo Theodor Paucker, war ein evangelischer Pfarrer. Er starb als christlicher Märtyrer während der sowjetrussischen Besatzung Estlands.
Walther kam aus einer alten estnischen Theologenfamilie über mehere Generationen. Am 29.12.1918 verbot die Regierung der Besatzer jeglichen Gottesdienst.


Er wurde erschossen und in einem Massengrab verscharrt. Kurze Zeit später zogen sich die Bolschewisten zurück und der Leichnam von Paucker wurde aus dem Massengrab exhumiert. In der Wesenberger Kirche, die überfüllt war, wurde der Beerdigungsgottesdienst für ihn abgehalten. 

In den 1920er Jahren wurde in Riga auf dem Friedhof ein Märtyrerstein errichtet, wo auch sein Name verewigt war. Während dem 2. WK zerstörten die Russen diesen Stein. Erst 2006 kam es zu einer neuen Errichtung.

Traugott Hahn

Ich habe schon an anderer Stelle von den "Baltischen Märtyrern" geschrieben. Wenn ich genau anfange zu suchen, dann stelle ich eine große Anzahl von christlichen Märtyrern fest, die der bolschewistischen Revolution, die etwa um 1917 einsetzte, zum Opfer gefallen sind.
Das Baltikum (Estland, Lettland, Litauen) war auch durch viele gute deutsche Pastore geprägt worden.
Aber als die Bolschewisten kamen, wurde jeder öffentliche Gottesdienst verboten. Christliche Versammlungen konnten nur heimlich stattfinden.
Pastor Traugott Hahn starb am 14.1.1919 in Dorpat / Estland. Als estnische Truppen am 14.1.1919 die Stadt Dorpat befreiten, wurden etwa 300 Gefangene aus dem Gefängnis befreit. Im sogenannten Mordkeller fanden sie 23 Leichen, darunter auch die von Traugott Hahn. Kurz vor der Flucht der  Kommunisten, wurden die Menschen noch hingerichtet. Er starb mit 44 Jahren. Hahn gilt bis heute als Nationalheld in Estland. 

Montag, 28. September 2015

Adolf Clarenbach & Peter Fliesteden

Beide Christen starben am 28.9.1529 in Köln. Sie waren die ersten Märtyrer der Reformation in Deutschland. Adolf Clarenbach starb auf dem Scheiterhaufen nach über einem Jahr Haft. Peter Fliesteden verstarb kurz vorher, da wohl der Henker ihm die Kette um den Hals zu stark angezogen hatte.
 
Wie ich schon an anderer Stelle festgestellt habe, waren das damals schon andere Zeiten. Die Zeit der Aufklärung und der Zunahme persönlicher Rechte für einen einzelnen Bürger waren damals noch nicht vorhanden. Die röm. kath. Kirche hatte überall einen großen Machtfaktor in  sich selbst bis in die Politik hinein. Kirche und Staat waren damals durchaus identisch.
 
Die in Deutschland von Martin Luther angestrebte Reformation sollte die vorherrschende Kirche reformieren, aber nicht eine "neue" schaffen. Das gelang leider nicht.
 
Heute haben wir Menschen in Deutschland unendlich viele Freiheiten. Ich darf den christlichen Glauben haben - muss ihn aber auch nicht haben. Ich darf auch einen anderen Glauben haben. Das ist Freiheit.
 
Was mich heute noch an der röm. kath. Kirche stört, ist immer noch die fehlende Reformation der damals gebrachten Erkenntnisse. "Alleine Christus, Alleine die Schrift, Alleine der Glaube und Alleine die Gnade".
Ich habe immer den Eindruck das diese Kirche den Menschen an sich (an die Kirche) selbst bindet, anstatt ihn freizugeben für ein Leben mit JESUS CHRISTUS. Da mag es auch im röm. kath. Bereich gute Ausnahmen geben, aber die Hierarchie, die Heiligenanbetung, die Seligsprechung und der Marienkult verhindern oder erschweren eine persönliche Beziehung zu JESUS CHRISTUS. Das macht traurig.

Samstag, 26. September 2015

Paul Rabaut, Märtyrer

Der Begriff Märtyrer kommt aus dem griechischen und heißt eigentlich "Zeuge, bezeugen". Das heißt im Blick auf die Kirchengeschichte, das es da einen Menschen gab, der JESUS CHRISTUS im Glauben bezeugte. Christen sind im eigentliche Sinne Zeugen für die Wahrheit von JESUS CHRISTUS. Als Zeuge vor einem Gericht bezeuge ich das, was ich gesehen und gehört habe. Mehr erst einmal nicht.
In der heutigen Zeit drückt das Wort Märtyrer eigentlich eher aus, das jemand für eine Sache oder Überzeugung sein Leben lässt - also stirbt.
Mahatma Gandhi ist oft für seine Überzeugung in den Hungerstreik getreten und war durchaus dem Tode nah. Also auch eine Art Märtyrersein.
 
In der Kirchengeschichte gab es auch Menschen, die nicht unbedingt gleich mit dem Tode bedroht worden sind. Aber durch ihren Glauben an JESUS CHRISTUS wurden sie bedrängt, inhaftiert oder erlebten andere Nachteile.
 
Heute soll es um Paul Rabaut gehen, der am 29.1.1718 geboren wurde und am 25.9.1794 in Nimes starb. Paul war ein französischer Pastor der Hugenotten, also der evangelischen Kirche. Er war verheiratet und hatte einen Sohn. 1742 war er zum reformierten Pfarrer in Nimes eingesetzt worden. In seinem Leben erlebte er unterschiedliche Wellen der Verfolgung. Er war oft auf Wanderschaft und hielt Gottesdienste im Verborgenen. Aber es gab auch Zeiten, wo er sich klar öffentlich äußern konnte. 1787 kam es zum Toleranzedikt von König Ludwig, dem XVI. Das gab den Evangelischen Freiheiten. Aber in den anschließend einsetzenden ersten Wellen und Wirren der Revolution wurden auch die Evangelischen wieder bedrängt und Paul wurde in der Zitadelle von Nimes inhaftiert.
 
Es ist nicht ganz klar, ob Paul in Haft oder nach seiner Entlassung wegen Entkräftung starb. Da gibt es unterschiedliche Aussagen.

Montag, 14. September 2015

Wüstenversammlung - Assemblee du Desert

Aigues-Mortes, eine Gedenktafel, 1996

Die Kirchengeschichte, besonders seit der Reformation interessiert mich schon viele, sehr viele Jahre. Gerade auch das Ergehen und Überleben der Protestanten in Frankreich (Hugenotten).

Vor ein paar Tagen habe ich einen Text gefunden, der mir ganz "neu" war.

"Anfang September (1. Sonntag) versammeln sich im französischen Mittelgebirge der Cevennen jedes Jahr (seit 1911) Tausende Protestanten unter freiem Himmel, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Der Name Wüstenversammlung erinnert an die Zeit, in der das evangelische Volk Frankreichs schlimmste Verfolgungen erlitten hat. Die Gemeinden konnten sich nur im Geheimen treffen. Sie zogen sich in einsame Gegenden zurück, erfanden Verstecke für ihre Bibeln und die Abendmahlsgeräte und benutzten tragbare Kanzeln. Erst seit Ende des 18. Jahrhunderts können sie sich frei zu ihrem Glauben bekennen und dürfen Kirchen bauen. Das bekannte Symbol der französischen Protestanten (auch Hugenotten genannt) ist ein charakteristisches Kreuz , an dem eine Taube (s. Foto, links oben) hängt. Es ist geformt wie ein Malteserkreuz. Die Taube als Zeichen des Heiligen Geistes erinnert an Gottes Gegenwart in den Zeiten der Not."
 

 http://www.museedudesert.com/article5882.html
 


Samstag, 8. August 2015

Franz Jägerstätter

Franz Jägerstätter war österreichischer Staatsbürger (geb. 20.5.1907 - hinger. 9.8.1943). Durch seine Ehefrau begeisterte er sich für den christlichen Glauben und trat in die röm-kath. Kirche ein. Er kam aus eher ärmlichen Verhältnissen in St. Radegund. Obwohl er bäuerlich geprägt war, erlebte er nur eine kurze Zeit beim Militär, da er nach Hause gerufen wurde. Den Fahneneid auf Hitler hatte er schon geleistet, aber durch das Studium in der Bibel und einem Traum, war ihm deutlich geworden, dass er den Wehrdienst verweigern sollte.
1943 wurde er erneut einberufen. Nun verweigerte er den Waffendienst. "Ist es nicht direkt ein Hohn, wenn wir GOTT um Frieden bitten, wenn wir ihn  doch gar nicht wollen, sonst müssten wir doch endlich die Waffen niederlegen", schrieb er.

Vor 72 Jahren wurde er hingerichtet. Seine aufrechte Haltung wurde lange nicht gewürdigt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_J%C3%A4gerst%C3%A4tter

Montag, 6. Juli 2015

600. Todestag von Jan Hus

Vor 600 Jahren starb Jan Hus (Böhmen) den Märtyrertod auf dem Konzil zu Konstanz. Vom Geist Gottes (dem Heiligen Geist) getrieben suchte er nach Veränderung für die erstarrte katholische Kirche. Die Heilige Schrift (Bibel) sollte alleinige Grundlage des christlichen Glaubens sein. Schon die Gruppierung der Waldenser (12. Jahrhundert, Petrus Valdes, Lyon) und Wycliff (England, 1384 gestorben) hatten dies versucht. Alle waren bisher an der auch machtbesessenen Kirche gescheitert. So gelten Wycliff, Valdes und Hus "nur" als Vorreformatoren, da der durchschlagende Erfolg bzw. die große Veränderung ausblieb. Trotzdem war ihr Wirken nicht umsonst. Unter Luther, Calvin und Zwingli kam es dann zur Abspaltung von der römisch-katholischen Kirche. Das war zwar so auch nicht geplant - aber die "alte" Kirche wollte sich einfach nicht verändern lassen. Heute kann ich dankbar sein, dass sich die politischen Zeiten (auch dank der Aufklärung und des Humanismus) so verändert haben, dass ich "frei" meinen Glauben und meine Kirche wählen kann. Ich bin zuerst Christ, d.h. Nachfolger von Jesus Christus. Die Kirchenzugehörigkeit spielt eigentlich dann keine Rolle. Ich sollte JESUS und seinen Geist im Herzen tragen, die Bibel Ernst nehmen und aus dem Glauben leben. ER ist mein Retter und keine Kirche. Das hatten auch schon die Vorreformatoren so gesehen.


"Indem ich JESUS CHRISTUS anrufe, befehle ich mich dem allergerechtesten Richter an, der eines jeden Menschen gerechte Sache restlos ans Licht bringt. Amen." (Jan Hus)