Samstag, 14. November 2009

Ein Platz fürs Gedenken


Als die Nachricht vom Tode Robert Enkes am Dienstagabend bekannt wurde, ging eine Schockwelle durch Deutschland. Selbst Menschen, die Robert Enke, sein Leben und seine Karriere als erfolgreicher Torwart, bisher nur kaum oder gar nicht kannten, waren betroffen von diesem Ereignis, das gleichermaßen urplötzlich und unfassbar war. „Warum?“ war die Frage, die sich wohl jeder stellte.
Aber schon am folgenden Tag, als Enkes Witwe Teresa zusammen mit dem Psychotherapeuten ihres Mannes vor die Kameras trat und die Einzelheiten seiner Depressionserkrankung schilderte, mischten sich in die Urteile über die „tapfere, starke Frau“ die ersten kritischen Stimmen: „Darf man so etwas machen?“ In die Öffentlichkeit gehen, mit derart privaten Sorgen und Details? Den Leidensweg des eigenen Mannes so ausbreiten vor den Kameras und Mikrophonen, nur wenige Stunden nach seinem Freitod?
Die Kritik steigerte sich noch, als am Freitag die Einzelheiten zur Trauerfeier bekannt wurden: Enkes Sarg wird im Mittelkreis der AWD-Arena aufgebahrt, im Stadion werden 45 000 Menschen dabei sein, außerhalb des Stadions wird die Andacht auf Großleinwänden übertragen, auch hier rechnet die Polizei mit mehreren zehntausend Menschen. Fünf Fernsehsender übertragen die Trauerfeier live, über tausend Journalisten werden berichten. Beinahe schon bangend appellierte Hannover 96 an die Fans, sich dem Ereignis gemäß zu verhalten.
Angesichts dieser Dimensionen, es ist die Rede von der größten Trauerfeier in Deutschland seit dem Tod von Konrad Adenauer, sind viele Menschen irritiert, verstört, sogar fassungslos. Von der „Ausschlachtung eines Schicksals“ wird da in Leser-Kommentaren und Straßenumfragen gesprochen, einer „pietätlosen Vermarktung“, sogar von „reiner Show“. Enke sei schließlich nur einer von vielen Selbstmördern, die es jedes Jahr in Deutschland gibt, und deren Schicksal kaum jemanden interessiere.
Dieser Empörung aber liegen viele Irrtümer zugrunde: Es gibt eben nicht den einen, allgemein verbindlichen Kodex, wie MAN zu trauern hat. Jede Familie muss für sich selbst angesichts der Umstände entscheiden dürfen, wie öffentlich, wie groß und mit wem die Trauerarbeit zu verrichten sein sollte.
Zudem: Wie sollte man denn „richtig“ umgehen mit der gewaltigen Resonanz, die sich nach Enkes Tod in Deutschland und vor allem in Hannover zeigte? Spätestens als sich 35 000 Menschen am Mittwochabend zum Trauerzug durch die Stadt versammelten, war klar, dass es sich um ein Ereignis handelte, das mehr Menschen mehr bewegte, als sich irgendjemand das hätte vorstellen können.
Diesen Menschen, viele von ihnen Fans, die Enke Woche für Woche zugejubelt hatten, nun falsche Emotionen oder gar Eventmentalität vorzuhalten, ist ebenso töricht, wie der Familie zu unterstellen, sie habe sich von falschen Beratern zu der Großveranstaltung an diesem Sonntag drängen lassen.
Eine Gesellschaft muss Fehler verzeihen
Und natürlich verbieten sich jetzt bei der Kritik an der Größe der Trauerfeier auch Sätze wie: „Es war ja nur ein Torwart!“ – so, als gäbe es ein moralisches Gesetz, dass Ausmaß von öffentlicher Trauer nach Nobelpreisen, Kanzlerämten oder sonstiger Wertigkeit für die Gesellschaft regeln würde.
Für viele Menschen, auch Nicht-Fußballfans, bedeuten Robert Enke und sein Tod eben etwas Besonderes für ihr Leben. Das mag man verstehen oder nicht – aber respektieren sollte man es auf jeden Fall.
Denn Robert Enkes Tod wird nicht nur deshalb so betrauert, weil es einen populären sympathischen Sportler getroffen hat – sondern wohl auch vor allem, weil die Leidensgeschichte, die ihn in den Tod getrieben hat, jahrelang so perfekt verborgen unter seiner Oberfläche lag. Weil er glaubte, seine Ängste vor der Öffentlichkeit verstecken zu müssen, um als Mensch akzeptiert zu werden. Es scheint, als wollten die Menschen mit ihrer beinahe überbordenden Anteilnahme nun auch beweisen, dass es eine Gesellschaft geben muss, die eben diese Ängste, Schwächen und Fehler verstehen und verzeihen kann.
In diesem Sinne kann eine Trauerfeier gar nicht groß genug sein.


(C) Ralf Klassen


Für mich stellt sich einfach die Frage: Wie gehen wir Menschen in unserer Gesellschaft z.B. am Arbeitsplatz mit einander um, wenn Schwäche, Krankheit, Unvermögen deutlich werden?
In unserer Gesellschaft gilt scheinbar nur das Starke. Aber wir sind nicht immer alle stark.
Diejenigen die das noch von sich meinen, werden auch noch ihre Schwächen und Nöte entdecken. Was dann? Wir bejubeln das Starke und Großartige - auch gerade im Sport - aber was ist mit den Verlierern? Jetzt nach dem Freitod Robert Enkes ist offenkundig geworden unter welchen Nöten und unter welcher Krankheit er litt. Vor seinem Tod sollte keiner davon wissen und jetzt wissen es alle, die die Zeitung aufschlagen. Lasst uns aus diesem Drama lernen. Lasst uns Barmherzig werden mit den Nöten und Schwächen der anderen, aber auch mit unseren eigenen.

Freitag, 13. November 2009

Mein momentaner Lieblingsgitarrist...

... ist Walter Trout.
Trout gilt als einer der besten Gitarristen überhaupt, vielfach wird er in einem Atemzug mit Eric Clapton oder Jimi Hendrix erwähnt. Seine Musik stellt eine gelungene Synthese zwischen Blues und Rock dar.Seit 1968 spielte Walter Trout bei verschiedenen Bands und Musikern, so z. B. von 1979-1980 beim legendären Bluesmusiker John Lee Hooker. Von 1980 bis 1984 war Trout Mitglied in der Band Canned Heat, bevor er sich 1984-1989 John Mayall anschloss. 1989 gründete er die Walter Trout Band, die sich ab 1999 in 
Walter Trout & the Radicals umbenannte.Dank seiner faszinierenden Technik, pausenloser Touraktivität (Trout spielt über 200 Konzerte pro Jahr) und einer mitreißenden Bühnenshow hat es Trout mit seinem ersten US-Livealbum „Live Trout“ (Ruf Records, 2000) auf Anhieb auf Platz 15 der Billboard Blues-Charts gebracht.1951 geboren in New Jersey, hörte Trout schon in jungem Alter den Ruf der Musik. Sein erstes Instrument war die Trompete. Eine zufällige Begegnung mit dem großen Duke Ellington während seiner Kindheit bestärkte Trouts Interesse am professionellen Musizieren. „Das war der Wendepunkt in meinem Leben“, erinnert er sich. „Ich war dort zwei Stunden lang, während Duke, Cat Anderson, Johnny Hodges und Paul Gonsalves in einem Kreis saßen und mir über die Musik und das Leben erzählten. Sie waren so warmherzig, großzügig und nett zu mir. Ich war total beeindruckt“.1960 wechselte Trout von der Trompete zur elektrischen Gitarre. Er schloss sich über Monate in seinem Zimmer ein, und übte bis ihm die Finger bluteten. Ab dem Zeitpunkt als er seine Gitarre an den Verstärker angeschlossen hatte, gab es kein zurück mehr. Es dauerte nicht lange, bis er in die oberste Liga vordrang.Unter der Flut der sogenannten Gitarren-Heroen gibt es nur wenige, die diesen Namen auch verdienen, doch bei Walter Trout sind sich alle einig: ein ganz Großer an der Gitarre!!! Dazu singt der Kerl auch noch verdammt gut und hat ein ausgezeichnetes Händchen für das Songwriting. Das klingt übertrieben? Ist es aber nicht!Nachdem Trout sich durch ausgedehnte Tourneen und diverse Album-Releases in Europa bereits einen Namen erspielt hatte, folgte 1998 mit dem Release von "Walter Trout" auf Ruf Records endlich auch der Durchbruch auf dem heimischen US-Markt. Es folgten sechs weitere CD-Releases, die ihrerseits von intensiven Touren beiderseits des Atlantik begleitet wurden.Im Juni 2008 erschien nun mit "The Outsider" sein neues Album bei Mascot Provogue.Trout wird von der internationalen Presse zurecht gefeiert und ist ohne Zweifel einer der ganz Großen des Blues. In einer Radioumfrage des BBC wurde er auf Platz 6 der 20 Spitzengitarristen aller Zeiten gewählt (ein paar Stimmen mehr hätten ihn zusammen mit Jimi Hendrix und Jimmy Page unter die Top 5 gebracht).
1987 konnte ich Walter Trout das erste Mal wahrnehmen. Ich war auf einem Blueskonzert von John Mayall in der Siegerlandhalle in Siegen. Walter Trout und Coco Montoya spielten im Konzert die Gitarren. Wahnsinnig bis genial. Zu meiner großen Freude stellte ich fest, dass meine Frau die Musik von Walter Trout auch sehr mag. So kam es auch, das wir ihn zweimal in der Kaue in Gelsenkirchen erleben konnten. Habe heute über EBAY seine vorletzte Produktion zugesandt bekommen. "The Outsider" , tolle Produktion mit unterschiedlichen Bluesstilen, hart und rauh, aber auch romantisch sanft.
Dem Inlet konnte ich entnehmen, das Walter GOTT und Jesus Christus dankte. Das freut mich sehr.
Ich wünsche Ihm noch viele kreative Ideen und glückliche Jahre mit seiner Familie.

Donnerstag, 12. November 2009

Sie wäre heute 80 Jahre alt geworden....















.... wenn sie nicht am 14. September 1982 einen tragischen tödlichen Autounfall in Monte Carlo / Monaco gehabt hätte.


Grace Kelly war eine US-amerikanische Filmschauspielerin, die 1956 den Fürsten Rainier III von Monaco heiratete.

So bleibt sie mir nur in unvergessenen Filmrollen auf DVD in Erinnerung:

12 Uhr Mittags (High Noon) mit Gary Cooper
Das Fenster zum Hof mit James Stewart
Über den Dächern von Nizza mit Cary Grant




(hier mit Cary Grant in "Über den Dächern von Nizza").

Neil Young hat Geburtstag

Auch auf die Gefahr hin, dass Sie diesen BLOG nicht lesen, möchte ich Ihnen doch einen schönen
Geburtstag wünschen. Ich wünsche Ihnen viel Freude am Leben, Schaffens- und Willenskraft für alles was im neuen Lebensjahr ansteht. Viel Liebe und Geduld für Familie und Freunde.




Um der vielen Fans Willen wünsche Ich Ihnen noch viel Power, trotz des
anbrechenden 65. Lebensjahres.
Liebe Grüße, der Cowboy aus Ohle

Dienstag, 10. November 2009

Zeeland

Durch unterschiedliche Gründe war es uns in den Jahren 2006, 2007 und 2008 nicht möglich in den Sommermonaten Urlaub zu machen. Aber eigentlich sind wir eh keine Sonnenanbeter. Eine Bekannte von meiner Frau verfügte über ein kleines Ferienhaus in einem Ferienpark in Ellemeet auf der Insel Schouwen-Duiveland. Also war es ganz klar, dass wir uns nach den jeweiligen Herbstferien für 14 Tage dort einquartierten. Beim ersten Mal waren wir alleine unterwegs. 2007 und 2008 kamen meine Schwester Petra und ihr Freund, bzw. späterer Mann Olaf mit. Zwergpudel Guy war auch dabei. Ellemeet liegt 2-3 km von Renesse entfernt.



Hier sind wir an
unserem (2007)
Lieblings-
leuchtturm
in Nieuw-Haamstede.
Dazu die überwucherte Dünenlandschaft. Einfach
herrlich.





Hier bin ich am nahen Strand von Ellemeet.
Keine 5 Minuten mit dem Rad unterwegs. In all den 3 Jahren hatten wir sehr schönes Wetter. Olaf und ich sind sogar 2008 ins Wasser gegangen - aber das war schon frostig verrückt. Beim ersten Urlaub 2006 waren wir bis zum 4.11. in Zeeland. Pünktlich um den 1.11. schwenkte das Wetter in Richtung Herbst, Regen und Sturm um. Aber ansonsten immer mild und sonnig.
Mit Blick auf Westkapelle (auf Walcheren).
Natascha und ich unterhalb des Kais in Zierikzee vor der Windmühle. Zierikzee ist "die" kleine Traumstadt für mich. Alte Häuser, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Kopfsteinpflaster, kleine Gassen, freundliche Holländer, viele Lokale, 2 Windmühlen, 4 unterschiedlich hohe und dicke Türme prägen das Stadtbild. Wir haben das Städchen liebgewonnen und könnten jedes Jahr dort sein.
Aldi und Lidl hat es auch und wir haben als Christen auch eine gute "freie Gemeinde" dort zum Gottesdienst gefunden.


Ich bin gerade dabei die Fotos aus diesen 2 letzten Jahren einzukleben. Bin bis jetzt noch nicht dazu gekommen.
Aber jetzt werden
fröhliche Erinnerungen wach.
Hier der Leuchtturm von Hoek van Holland.

BILL BRYSON

Heute möchte ich mal einen meiner Lieblingsautoren vorstellen. Mein erstes Buch, dass ich von Bill gelesen habe, war: Picknick mit Bären. Eine fröhliche Beschreibung wie er mit seinem leicht übergewichtigen, aber gutmütigen Kumpel Katz für mehrere Wochen den Appalachian Trail abwandern wollte. Da ich ja ohnehin ein Nordamerika Fan bin, hat mich einfach das Titelfoto erst einmal neugierig gemacht. Ich habe das Buch auf meiner Hochzeitsreise 2003 in Tübingen entdeckt. Seitdem habe ich manche Bücher von ihm verschlungen. Manchmal bleibt einem sogar das Lachen im Halsen stecken - so heftig kann er schreiben. Ich verdanke ihm viele fröhliche Stunden.
Weitere Bücher, die ich auch von ihm verschlungen habe:
Streifzüge durch das Abendland (Europa für Anfänger und Fortgeschrittene)
Streiflichter aus Amerika (Die USA für Anfänger und Fortgeschrittene)
Straßen der Erinnerung (Reisen durch das vergessene Amerika)
Anbei ein kleiner Steckbrief von Bill Bryson: Bill Bryson (aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie) William „Bill“ McGuire Bryson (* 8. Dezember 1951 in Des Moines, Iowa) ist ein US-amerikanischer Journalist und Schriftsteller. Bryson ist seit 2005 „Chancellor“ der renommierten britischen University of Durham, die ihm auch die Ehrendoktorwürde verlieh. Bryson, Sohn einer Journalistenfamilie in Des Moines, studierte an der Drake University, unterbrach sein Studium und kam 1973 erstmals als Rucksacktourist nach England. Er arbeitete zwei Jahre lang in einer psychiatrischen Klinik in Virginia Water in Surrey. Dort lernte er Cynthia Billen, eine Krankenschwester in Ausbildung, kennen. Nach der Heirat 1974 zog er mit seiner Frau zurück in die USA, um seinen Hochschulabschluss an der Drake University (1975 bis 1977) nachzuholen. Zurück in England, schrieb er zwei Jahre lang für das „Bournemouth Evening Echo“. Anschließend siedelte er nach London um und arbeitete hier für die „Financial Weekly“ sowie später für The Times und The Independent. 1995 zog er mit seiner Frau und den vier Kindern von North Yorkshire nach Hanover, New Hampshire. 2003 kehrte er mit seiner Familie wieder nach England zurück. Er wurde 2005 Nachfolger von Peter Ustinov als Kanzler der Universität Durham im Nordosten Englands und lebt derzeit in Wymondham, Norfolk. Seit 1985 verfasst Bryson Bücher. Der internationale Durchbruch als Schriftsteller gelang ihm 1989 mit dem Englandbuch „Reif für die Insel“ (engl: „Notes from A Small Island“). Darauf folgten mit weiteren Titeln zahlreiche Platzierungen in den englischen, amerikanischen und zuletzt auch deutschen Bestsellerlisten, die ihm den Ruf einbrachten, einer der populärsten Sachbuchautoren der Gegenwart zu sein. Seine Leserschaft erfreut vor allem der äußerst humorvolle Tonfall seiner Bücher. Er beschreibt mit Witz geschichtliche Ereignisse, selbst erlebte Anekdoten und kleine Abenteuer, die das Sachbuch schnell in einen fesselnden Roman verwandeln. Auszeichnungen 2004 Aventis Prize for Science Books für „A Short History Of Nearly Everything“ 2005 Descartes-Preis der Europäischen Kommission für „A Short History Of Nearly Everything“

Montag, 9. November 2009

Philipp Lahm

Uli Hoeness war ja am Wochenende schwer am toben, wegen eines Interviews, das Philipp Lahm der BILD Zeitung gegeben hatte. Natürlich war das Interview vom Vorstand wie auch immer, nicht genehmigt. Strafe: 50.000 €, laut einem Bericht im WDR 2 Rundfunk am gestrigen Sonntag.

Den Vorgesetzten ist sicherlich im Großen und Ganzen Gehorsam zu leisten. Muss ich am Arbeitsplatz auch. Es sei denn ich hätte eine Gewissensbelastung.

Das Geld wird Philipp sicherlich auch bezahlen - vielleicht fließt es auch für einen wohltätigen Zweck.
Ich habe mir das Interview bei Bild.de mal durchgelesen. Spontan würde ich sagen, Philipp könnte in den meisten Punkten sogar Recht haben. Will Uli Hoeness nur seine Fehler verbergen?

Mittlerweile fällt auf, dass in vielen Branchen Topmanager mit Topgehältern ganz schön viel Blödsinn verzapfen. Wer trägt den Schaden? Meistens die "kleinen" Leute, Arbeiter und Angestellte, wie auch immer. Die "hohen Herren" tun sich überall schwer mit dem Eingeständnis des eigenen Versagens.
Siehe z.B. Deutsche Bank, Bundesregierung in Sachen Opel, GM, Arcandor, Karstadt, Fc Bayern, Fc Schalke 04......

Aber vielleicht holt ja die Krise des Fc Bayern den Herrn Uli Hoeness noch ein und er kann sich mit den Aussagen seines Angestellten Philipp Lahm auseinandersetzen. Es wäre ihm zu wünschen!

Mauerfall 1989

Heute am 9. November 1989 fiel die Mauer. 20 Jahre Jubiläum.
Freuen sich alle Deutschen darüber?

Ich freue mich immer noch sehr, zumal das "ganze" ja ein Wunder ist.
Wie sollte ich sonst damit umgehen?

Waren das nur Verdienste von klugen und umsichtigen Politikern? Sicher nicht. Warum ist kein Grenzsoldat der NVA ausgetickt?
5 Monate vorher wurden ja z.B. alle Reformforderungen in China auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking mit den Panzern niedergewalzt. Viele, sehr viele Tote. Genaue Zahl wird man wohl nie erfahren. Warum lief der Mauerfall so friedlich bei uns ab?

Auch auf die Gefahr hin, das man mich für übergeschnappt halten sollte,
so möchte ich doch meine Ansicht weitergeben.

Am 9.11.1938 starteten die Nazis offiziell ihren Vernichtungsfeldzug gegen das jüdische Volk.
Das dt. Volk verehrte damals einen Diktator und späteren Massenmörder. Hitler war vielleicht auch ein dämonisch besetzter Mensch gewesen, der sich zusätzlich noch göttlich verehren lies. Die Bibel bezeugt, dass "wer den Augapfel Gottes antastet, der tastet GOTT direkt an".
(Sacharja 2, 12) Der Augapfel Gottes ist das jüdische Völk. Die Konsequenz war, das GOTT das deutsche Volk mit der Kriegskatastrophe bestrafte. Genau 51 Jahre später fällt die Mauer.
GOTT hatte mit dem dt. Volk Erbarmen und führte unser Volk wieder zusammen. Ganz ohne Blutvergießen. GOTT sei Dank.




Am 10.11.89 sah ich beim Mittagessen bei meinen Eltern die Berichte im TV.
Auch für mich war "das" damals kaum vorstellbar gewesen. Tränen der überwältigenden Freude standen uns in den Augen.

Mittwoch, 4. November 2009

Ostberlin, den 4.11.1989



Der vergessene Jahrestag des 4. November 1989
"Wir haben die DDR-Führung weggelacht"


4. November 1989, Ost-Berlin: Rund 500.000 Menschen demonstrieren auf dem Alexanderplatz. Auf bunten Plakaten werden die Mächtigen aufs Korn genommen. Das DDR-Fernsehen überträgt live. Mit dabei sind sind auch der Journalist Siegbert Schefke und der Pfarrer und Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer. Im Gespräch mit tagesschau.de erzählen sie von der größten genehmigten Massendemonstration in der Geschichte der DDR - fünf Tage vor dem Mauerfall.


(Von Wenke Börnsen, tagesschau.de)
Mit einem beklemmenden Gefühl geht der Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer am Morgen des 4. November zum Ost-Berliner Alexanderplatz. "Ich hatte noch große Angst. Zum einen, weil ich nicht wusste, wie viele Menschen kommen würden. Zum anderen, weil ich befürchtete, dass die Stasi-Leute Gewalt provozieren würden", erzählt er im Gespräch mit tagesschau.de.
Auch der Journalist und Bürgerrechtler Siegbert Schefke macht sich an diesem Morgen auf dem Weg zum Alex. Prügelorgien wie noch vor vier Wochen in Leipzig befürchtet er nicht mehr. "Die Angst war längst weg." Im Gegenteil: "Es war richtig lustig. Die Demo hatte Volksfestcharakter", erinnert sich Schefke im Gespräch mit tagesschau.de. Es sei eine völlig andere Atmosphäre gewesen als auf den abendlichen Leipziger Montagsdemonstrationen. "In Leipzig war es immer schon dunkel, man hatte Angst vor der Gewalt des DDR-Staates." Schefke hatte die Prügeleien am 2. Oktober in Leipzig am eigenen Leib miterlebt. "Am 9. Oktober wurde schon nicht mehr geprügelt. Da wusste ich, dass es bei uns nicht so endet wie damals in Peking auf dem Platz des Himmlischen Friedens."


Der 4. November ist fast vergessen
Auch bei Schorlemmer legt sich im Laufe des Vormittags die Angst: "Die Demo wurde zu einem politischen Volksfest“, bestätigt er. Mehr noch: „Es war für mich ein Tag der Freiheit, den ich nie vergesse." Andere schon. Im offiziellen Wende-Gedächtnis findet dieser 4. November im Revolutionsherbst 1989 fast nicht statt. 9. Oktober, Leipzig, 9. November, Berlin - aber der 4. November? Fast vergessen. "Ich halte das für Geschichtsklitterung", empört sich Schorlemmer. Seine Erklärung: "Alles wird vom 9. November überstrahlt." Dabei sei der 4. November der Versuch gewesen, eine demokratisierte DDR zu schaffen.
Es geht an diesem Tag um Pressefreiheit, um Reisefreiheit, um freie Wahlen – nur um eines geht es nicht an diesem 4. November: um die deutsche Einheit. "Die stand überhaupt nicht auf der Agenda", erinnert sich Schorlemmer. "Wir wollten ein anderes Land aufbauen. Wir wollten eine grundlegende Veränderung der DDR."


Die DDR-Führung wankt
Künstler und Kulturschaffende haben die Demonstration organisiert. Die DDR-Führung wankt zu diesem Zeitpunkt bereits. "Da war richtig Druck im Kessel", beschreibt Journalist Schefke die Situation Anfang November 89. In Leipzig demonstrierten Montag für Montag Zehntausende, täglich flüchteten tausende DDR-Bürger in den Westen. SED-Chef Erich Honecker war schon nicht mehr im Amt und Nachfolger Egon Krenz ohne Autorität. Die Protestdemonstration auf dem Alex wird offiziell genehmigt. Das DDR-Fernsehen überträgt erstmals live.


Auf der Rednerliste stehen mehr als 20 Namen – nicht nur die von SED-Gegnern und Bürgerrechtlern. Neben den Schriftstellern Christa Wolf und Stefan Heym, Schauspieler Ulrich Mühe, Regimekritiker Jens Reich und den Kirchenvertretern Marianne Birthler und Friedrich Schorlemmer sprechen auch die SED-Mitglieder Gregor Gysi und Lothar Bisky, Ex-Stasi-General Markus Wolf und Politbüromitglied Günter Schabowski zu den Demonstranten. Sie versuchen es zumindest. "Sie wurden lautstark ausgepfiffen", erinnert sich Schefke. "Die müssen in einer völlig verklärten Welt gelebt haben." Ihm ist es unbegreiflich, "dass Mauerverantwortliche, wie Schabowski oder Wolf, an diesem Tag vor das Volk treten konnten."
[Bildunterschrift: "Warum reißen die nicht schon heute die Mauer ein?" Der Journalist Schefke. ]Als eine "krasse Fehleinschätzung der Lage" bewertet Schorlemmer die Entscheidung der DDR-Oberen, sich den Massen zu stellen. "Sie wurden vor den Fernsehaugen von der Bühne gelacht." Zusammen mit Schabowski oder Markus Wolf auf der Rednerliste zu stehen, stört Schorlemmer bis heute nicht."„Nein, ich habe Respekt davor, dass sie gekommen waren."

"Der DDR-Staatsapparat wurde ausgepfiffen"
Bei diesem "Fest der Demokratie", wie Jens Reich diesen 4. November später einmal beschreibt, haben die DDR-Oberen nichts mehr zu melden. "Der ganze DDR-Staatsapparat wurde plattgemacht, ausgepfiffen, lächerlich gemacht", sagt Schefke. Mutig und frech geht es auf Plakaten gegen Partei und Politiker: "Glasnost statt Süßmost", "Reformen, aber unbeKrenzt", "Neue Männer braucht das Land" und immer wieder "Keine Gewalt". "Wir haben die DDR-Führung von der Macht gelacht", sagt Schorlemmer.
Die Massendemonstration bleibt friedlich – vielleicht auch, weil niemand zur Mauer ging. "Es war eine erhebliche Zahl an Sicherheitskräften zusammengezogen", erinnert sich Schorlemmer. Die DDR-Führung habe wohl damit gerechnet, dass die Massen zur Mauer strömen würden. "Dann wäre es nicht friedlich geblieben."

Schefke sieht das anders. Warum gehen diese Menschenmassen nicht einfach zur Mauer, zum Brandenburger Tor?, habe er sich damals auf dem Alex gefragt. "Warum reißen die nicht schon heute die Mauer ein?" Er versteht das bis heute nicht.
Der Pfarrer und Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer geht nach der Kundgebung glücklich nach Hause."Nie habe ich mich mit der DDR so identisch gefühlt wie an diesem Tag", sagt er."Ich dachte, wir können mit dem klugen Volk der DDR ein demokratisches, ein freies Land aufbauen. Der Wunsch wird bald schon von der Realität überholt: Fünf Tage später ist die Mauer offen.

Zur Person:
Friedrich Schorlemmer, Jahrgang 1944, ist evangelischer Theologe, Bürgerrechtler und Publizist. Von den siebziger Jahren an war er Mitglied der Friedens-, Menschenrechts- und Umweltbewegung in der DDR. 1989 gehörte zu den Mitbegründern des "Demokratischen Aufbruchs". Schorlemmer unterzeichnete den Aufruf "Für unser Land" vom 26. November 1989, in dem sich die Initiatoren und Unterzeichner gegen eine deutsche Wiedervereinigung und für eine Eigenständigkeit der DDR aussprachen. 1993 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Schorlemmer ist Mitglied der SPD.

Zur Person:
Siegbert Schefke, Jahrgang 1959, studierte an der Hochschule für Bauwesen. 1986 war er Mitbegründer der Umweltbibliothek in Berlin. Ab 1987 arbeitete er als freiberuflicher Fotograf, Journalist und Kameramann für verschiedene politische TV-Magazine und westliche Zeitungen. Er dokumentierte die Umweltzerstörung und den sich formierenden Widerstand in der DDR. 1989 lieferte er zusammen mit Aram Radomski die ersten Bilder von den Leipziger Montagsdemonstrationen. Heute arbeitet Schefke für den MDR und ARD-aktuell.
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Voller Dankbarkeit bin ich, dass endlich das deutsche Volk wiedervereinigt ist. Ich konnte mir das damals zwar nicht vorstellen, aber ich muss auch gestehen, dass ich da früher nie groß drüber nachgedacht hatte, zumal wir keine Verwandten im Osten hatten. Das ist erst anders geworden als ich Ende der 70er Jahre zum ersten Mal vor der Mauer, den Todesstreifen und am Check Point Charlie stand. Sehr bewegend waren damals die Stunden im Check Point Charlie Museum. Im November 1990 hatte ich Freunde in Berlin besucht. Auf dem ehemaligen Todesstreifen stand mitten in Berlin ein großer Zirkus. Die Vorstellung ging gegen 23.00 h zu Ende und das Orchester spielte "Oh du fröhliche...".

Claude Brousson...

....ein Hugenottenmärtyrer Gedenktag: evangelisch, 4. November Name bedeutet: der Hinkende / aus dem (altröm.) Geschlecht der Claudier (latein. - französisch) Prediger, Märtyrer * 1647 in Nîmes † 4. November 1698 in Montpellier 'Der in Toulouse lebende Rechtsanwalt Claude Brousson verteidigte Hugenotten, die unter Einschränkungen und Verfolgung litten. Er protestierte - u.a. vor dem Parlament in Bordeaux - gegen die Schließung von protestantischen Kirchen und arbeitete von Mai bis Juli 1683 mit Gleichgesinnten in Toulouse und Umgebung am Aufbau einer gewaltfreien Widerstandsgruppe. Dies löste neue Verfolgungen aus, Brousson musste in die Schweiz fliehen, wo er in Lausanne lebte. Nach der Aufhebung des Edikts von Nantes durch König Ludwig XIV. 1685 setzte er sich für die Flüchtlinge ein und verfasste Briefe an die französischen Pfarrer, die in protestantische europäische Länder geflohen sind. Darin warnte er vor dem Rationalismus von Descartes und vor sophistischen, philosophischen modernen Gedanken: das sei Philosophie, deren Maximen offensichtlich gefährlich und bösartig sind. Brousson reiste nach Berlin und Amsterdam, um Unterstützung für die französischen Prostestanten zu organisieren. Im Sommer 1689 kehrte er in seine Heimat zurück und zog predigend und aufmunternd durch die reformierten Gemeinden in Südfrankreich. Nach einem weiteren Aufenthalt in der Schweiz begab er sich 1695 in die Normandie und wirkte dort im Verborgenen, bis er vor den Verfolgungen nach Holland floh. Hier versuchte er sich bei den Friedensverhandlungen von Rijswijk - heute ein Stadtteil von Den Haag - für eine Duldung der reformierten Kirche in Frankreich einzusetzen, was aber misslang. Seine Familie ließ er nun in Sicherheit in Holland zurück, er selbst ging im August 1697 wieder nach Südfrankreich und zog erneut als Prediger durch die reformierten Gemeinden, bis er im Herbst 1698 verraten, in Oloron und Béarn gefangen gehalten, dann zum Tod verurteilt und vor einer über 10.000-köpfigen Menschenmenge hingerichtet wurde. Sein Henker habe gesagt: Ich habe mehr als 200 Menschen gerichtet. Keiner hat mich beeindruckt wie Brousson. Ich bin sicher, er ist als Heiliger gestorben. Die aufsehenerregende Hinrichtung bestärkte die französischen Protestanten in ihrer Haltung; sie organisierten sich nun erst recht in geheimen häuslichen Versammlungen.

Montag, 2. November 2009

Einsteigen

Der weit gereiste und hochgebildete Arzt und China-Missionar Hudson Taylor (1832-1905) wurde von Studenten nach seinem Umgang mit der Bibel gefragt. Er sagte: "Meine Herren, wenn Sie morgen mit der Bahn nach Hause fahren wollen, dann schlagen Sie das Kursbuch auf. Darin steht Ihr Zug, der zu einer bestimmten Zeit abfährt. Was machen Sie nun? Prüfen Sie nach, ob das einen historischen Kern hat? Fragen Sie nach, ob das literarische Zusätze eines Bahnoberinspektors sind? Fragen Sie nach, ob das für alle Zeiten so gilt? Gewiss nicht, meine Herren! Sie gehen doch zum Bahnhof. Sie finden ihren Zug. Sie kommen ans Ziel. So mache ich es mit der Bibel. Ich nehme Ihre Anweisungen und Verheißungen ernst und merke: So geht es. So kann man fahren. So kommt man ans Ziel". Wie am ersten Tag der Welt hat uns GOTT heute etwas zu sagen. Das ist sicher. Das ist alles. Er sagt:"Steig ein und verlass dich drauf. Ich bringe dich nach Hause." (C) Neukirchener Kalender 2009, vom 1.11.

Es gibt sicher manche Bibelstelle, die durchaus einen historischen Hintergrund hat, den wir beachten müssen. Das sollte uns aber nicht veranlassen, die Bibel als alt und verstaubt abzutun. GOTT spricht darin zu uns und ER möchte uns begegnen, mit uns leben und uns lieben und nach unserem Tod uns nach hause bringen. Das gilt und ist verlässlich wahr, deswegen glaube ich.

Sonntag, 1. November 2009

Erhard Schnepf

Erhard Schnepf Gedenktag evangelisch: 1. November Name bedeutet: mit starker Ehre (althochdt.) Pfarrer, Reformator, Professor * 1. November 1495 in Heilbronn in Baden-Württemberg † 1. November 1558 in Jena in Thüringen
Erhard Schnepf, Sohn eines Schuhmachers, studierte in Erfurt und Heidelberg Theologie und Jura und hörte hier 1518 die berühmte Disputation Luthers mit Johann Eck über die Rechtfertigungslehre, die ihn von der Lehre des Reformators überzeugte. Er wurde Pfarrer in Weinsberg und dort 1520 der erste Prediger, der sich der neuen Lehre verpflichtet fühlte, weshalb er 1522 aus der Stadt vertrieben wurde. 1524 wurde er als Prediger in die Reichsstadt Wimpfen berufen, 1526 an den Hof in Hessen-Nassau, 1528 durch Landgraf Philipp von Hessen an die neu gegründete Universität Marburg und zu seinem Berater auf den Reichstagen in Speyer 1529 und Augsburg 1530, wo die Reichsstände Kaiser Karl das Augsburger Bekenntnis überreichten. 1535 bestelle Herzog Ulrich ihn nach Stuttgart zum Generalsuperintendenten der württembergischen Kirche, um hier die Kirche gemeinsam mit Ambrosius Blarer zu reformieren, wobei Blarer für die südlichen, Schnepf für die nördlichen Landesteile zuständig war. Der Lutheraner Schnepf geriet mehrmals in scharfe Auseinandersetzungen mit dem eher reformiert gesinnten Blarer; deren heftigste auf dem Götzentag in Urach verlor Schnepf: der Herzog erließ ein Bilderverbot, das die Schwaben viele wertvolle Kunstwerke gekostet hat. Als dem Herzog das Vorgehen Blarers zu radikal wurde, setzte er diesen 1538 ab und Schnepf wurde nun mit der Verantwortung für die Reformation im ganzen Land betraut. Mit seiner Kirchenordnung von 1536 konnte er ein gemäßigtes Luthertum in ganz Württemberg durchsetzen, das auch heute noch die württembergische Landeskirche prägt. 1543 wechselte Schnepf als Professor nach Tübingen. Als Gegner des Interims, mit dem die württembergische Kirchenordnung in der Folge des Schmalkaldischen Krieges aufgehoben wurde, legte er 1548 sein Amt nieder und ging als Dekan und Lehrer am Colleg nach Jena; dort wurde er 1557 auch Gründungsrektor der neuen Universität. Schnepf wurde in Jena bestattet. 1982 wurde sein Grabstein in der dortigen Stadtkirche aufgestellt.