Dienstag, 5. Januar 2010

Eberhard Weber

Gestern Abend stellte ich beim Surfen im Internet fest, dass Eberhard Weber, ein von mir sehr geschätzter Jazzbassist (keine Bassgitarre, sondern ein E-Bass) vor ca. 2 Jahren einen Schlaganfall erlitten hatte. Die Erholung findet mühsam statt. Traurig war ich auch darüber, dass ich so spät davon erfuhr. Er ist halt kein Künstler des Mainstream und somit erfährt man weniger über Musiker, deren Leben und Wirken in der Presse.
Als ich heute entnervt von der Arbeit und einer anschließenden Beerdigung nach hause kam
, sehnte ich mich nach Ruhe und Musik, die mich entspannen und nicht aufpuschen sollte.
So waren die Aufnahmen aus "Stages of a long Journey" genau das Richtige.
Eine Jazzband mit einem klassischen Orchester, im März 2005 in Stuttgart aufgeführt, brachte mich sehr zur Ruhe. Eberhard feiert im März seinen 70. Geburtstag und ich hoffe und wünsche, dass er diesen Geburtstag feiern und irgendwann auch seinen geliebten Bass wieder spielen kann.
Ende der 90er Jahre habe ich ihn zusammen mit Jan Garbarek und Marilyn Mazur in einem Konzert in Kreuztal erlebt und schätzen gelernt.

Freitag, 1. Januar 2010

Neujahrswanderung

Einmal gibt es ja jährlich das Neujahrsspringen von der Vierschanzentournee. Eine Tradition. Wir haben auch eine Tradition. In den letzten 4 Jahren sind wir immer mit unserem Besuch über Silvester/Neujahr zur Neujahrswanderung aufgebrochen. Dieses Mal auch wieder. Allerdings nur zu zweit - da wir den Jahreswechsel auswärts verbrachten.
Leichtes Schneetreiben. -2 Grad. Wir hatten viel Zeit die gesunde kühle und frische Luft einzusaugen. (hier vor unserem Hausberg, der knapp über 500 m hoch ist)


Nach gut 1,5 Stunden kamen wir zu hause wieder an. Tiere - Fehlanzeige. Aber es kamen uns einige Wanderer mit ihren Hunden entgegen.

Auf diesem Wege wünschen wir noch einmal allen Freunden und Bekannten ein fröhliches und gesegnetes Neues Jahr 2010.



(mit Blick auf das Lennetal und den Hestenberg)



Donnerstag, 31. Dezember 2009

Reflektionen

Zum Jahreswechsel sollte man innehalten, sich eine Auszeit gönnen, um über das zu Ende gehende Jahr 2009 zu reflektieren. Wie war das Jahr? Wie ging es mir dabei? Haben sich Hoffnungen erfüllt? Oder war das Jahr von Enttäuschungen geprägt?
Zum Beginn eines Neuen Jahres habe ich mir eigentlich angewöhnt, mir nichts besonders vorzunehmen. Oft überdauern die sogenannten "guten" Wünsche nicht den darauf folgenden Januar. Aber im Rückblick kann ich sehr wohl feststellen, ob es ein besseres und schlechteres Jahr war. In diesem Jahr hielten sich die Höhen und Tiefen fast die Waage. Traumhaft schöne Urlaubsmomente, Unsicherheiten am Arbeitsplatz wegen Stellenabbaus, plötzlicher Verlust von Menschen durch den Tod, gesundheitliche Einschnitte, aber immer wieder auch Ermutigungen... Dankbar möchte ich daraufhin weisen, das JESUS für mich sorgt und mich durchbringt. Das kann man nur im Glauben fassen und verstehen.
"Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen" (Psalm 103)
Oft erfahre ich gerade durch IHN Ermutigung, Stärkung, Hilfe, aber auch Vergebung und Zurechtbringung. So freue ich mich dankbar auf den Jahreswechsel.

Samstag, 26. Dezember 2009

Weihnachten

Das Wetter, strahlend blauer Himmel, lockte uns frühzeitig aus dem Bett. Ich wollte meine Runde laufen und meine Frau schnappte sich die Walkingstöcke. Der Schnee war kümmerlich zusammengeschmolzen. 3 Grad plus und Sonne. Die Luft tat sehr gut und nach dem Weihnachtsschmaus war es mehr als richtig, dem Körper und Geist eine Bewegung zukommen zu lassen. Beim Laufen kamen mir wieder viele Gedanken in den Sinn. Erst dachte ich an den "alten" Simeon, den der Heilige Geist in den Tempel getrieben hatte. Er hatte Jesus, als Baby auf dem Arm und wußte auf einmal ganz klar, dass ist der Heiland und Helfer für die ganze Welt!!! Nicht nur für das Volk der Juden! Ich hatte den Text heute morgen aus dem Lukasevangelium (Kap. 2) gelesen und machte mir so meine Gedanken. Wie wichtig ist heute JESUS noch für das Weihnachtsfest in Deutschland? Dreht sich nicht doch alles um Essen, Trinken und Kommerz? Ich mußte auf einmal an meinen Kollegen denken, der vor ein paar Monaten mir eröffnete, dass die heutigen Menschen in Deutschland genauso gleichgeschaltet und gesteuert sind, wie kurz vor der Machtergreifung der Nazis im 3. Reich. Er hatte irgendeinen Philosophen gelesen und war erschüttert über dessen Bestandsaufnahme. Aber die Masse Mensch schwimmt mit dem Strom der Zeit. Lebendige Fische schwimmen gegen den Strom. Ein wirkliches Protestpotential ist in unserem Volk wirklich nicht mehr vorhanden. Wir lassen alles mit uns machen - Hauptsache der Rubel, der Euro rollt. In diesem Zusammenhang fiel uns auch das nachfolgende Zitat ein. Wußte allerdings erst nicht von wem es war. Hatte Hermann Hesse vermutet. Jetzt nach der Rückkehr vom Lauf und dem Gang unter die Dusche, bekam ich Klarheit. Bin überrascht, das das Zitat von Pastor Martin Niemöller war.

Als die Nazis die Kommunisten holten....."
(Das Zitat
Viel zitiert, oft abgewandelt, manchmal missbraucht, immer noch aktuell: das berühmte Zitat Martin Niemöllers)
Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,habe ich geschwiegen,ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich geschwiegen,ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr,der protestieren konnte.“


Ich bin dankbar, dass ich mir noch ein rebellisches Potential erhalten habe. Aber vielleicht hat mir das auch GOTT geschenkt, damit ich wach bleibe und mich nicht nur nach dem Kommerz ausstrecke - ja andere Werte im Blick habe, auf jeden Fall nicht mit der Masse schwimme.

Sonntag, 20. Dezember 2009

Schneeflöcken, Weißröckchen

Weiße Weihnachten wird es wohl nicht geben, aber diese Tage sind wunderschön. Frische kalte Luft, vielleicht ungewohnt kalt. Gestern Abend kamen meine Frau und ich gegen 21.00 h vom Griechen und wanderten durch den Schnee nach hause. Der Schnee knirschte wunderschön unter den Schuhen. Als wir nach einer 1/4 Std. zu hause ankamen, war es uns schon recht kalt geworden. - 15 Grad. Nach dem relativ kurzen Weg hatte ich schon Eis im Bart. Aber Toll.
Schneeflöcken, Weißröckchen.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Das Fest

Als ich letztens in Celle am Bummeln war, fiel mir ein Buch auf, dessen Titel mich irgendwie ansprach. John Grisham "Das Fest". Wer kennt nicht John Grisham und seine spannenden Triller, die stellenweise auch sehr gut verfilmt wurden. Kann er eine Komödie schreiben? Mit dem Titel "Das Fest" geht es natürlich um das Weihnachtsfest. Ich kaufte das Buch spontan und hatte eigentlich vor es meiner Frau zu Weihnachten zu schenken. Aber dann kam es anders. Zum 1. Advent schenkte ich meiner Frau das Buch und wie es schon ab und an geschieht, liest sie mir auch aus diesem Buch vor. Klingt bald wie die Vorleserin. Nein, was war das für ein fröhliches Erlebnis Eheleute Luther und Nora Krank zu entdecken.
Vielleicht sind ja die Amis schräger wie wir Deutsche! Das Weihnachtsfest mal ausfallen lassen und eine Kreuzfahrt wagen, das ist ja eigentlich nicht schlimm. Weihnachten kann man ja auch auf dem Schiff feiern. Aber die Art und Weise, wie Grisham die Menschen der Straße beschreibt, die partout Eheleute Krank zwingen wollen, ihr Haus übertrieben (typisch amerikanisch) zu schmücken - ist schon fröhlich heftig. Wir fiebern mit und ich hätte am liebsten Eheleute Krank die Seereise gegönnt. Aber es kommt bei Grisham ganz anders. Aber auch sehr gut.
Nach gut 205 Seiten endet das Buch. Es ist eine Empfehlung - einmal Grisham ganz anders - aber sehr gut.

Samstag, 12. Dezember 2009

Wann ist der Mann ein Mann?

Am Freitag Mittag war ich am Laufen - da ich frei hatte. Oft passiert es mir dabei, das ich mir irgendwelche Gedanken mache - sinnvolle und weniger sinnvolle. Schreibe jetzt einfach mal die Gedanken auf. Ich stellte mir die Frage: Wann ist der Mann ein Mann? Inspiriert vielleicht durch den Grönemeyer Song. Aber dann fiel mir auch der Song von Ina Deter aus den 80er Jahren ein: "Neue Männer braucht das Land." Da ich geschlechtsspeziefisch zur Gattung Mensch, insbesondere Mann gehöre - kann man sich wirklich die Frage stellen, was macht einen Mann heute aus? Es gibt da ja keine Schablone. 
Hat ein Mann Muskeln? Braucht ein Mann Muskeln? Hat ein Mann Mut, Durch- setzungs- vermögen? Muss ein Mann zärtlich sein oder muss er sogar ein Frauenversteher sein? Ist der Mann als Bartträger in? Oder trägt er gar langes Haar? Bruce Willis oder Mario Barth? Arnold Schwarzenegger oder Hugh Grant? Braucht ein Mann Humor? Wie ist es mit dem Sex? Fährt er Porsche oder Opel? ...und was bin ich von all dem?

Stoppok & Worthy in Menden II.


Blues-Konzert : Stoppok und Worthy sind dem Blues verfallen
Menden, 11.12.2009, WP-Redaktion

Menden. Mit ihrem neuen Konzert-Programm „Grundblues-Tour 2009” begeisterte das Musikerduo „Stoppok plus Worthy” am Donnerstagabend das Publikum der Wilhelmshöhe.
„Alle Besucher, mit denen ich schon gesprochen habe, sind sehr gespannt auf das, was sie gleich erwartet”, erklärte der Veranstalter Peter Nagelschmidt zufrieden vor Beginn des Konzertes.Mit vielen neuen, aber auch altbekannten Liedern, wartete das Duo dann auf. Ganz dem Blues gewidmet, setzte es instrumental neben Gitarren auch auf Fußtrommeln und diverse Kleininstrumente.
Von Anfang an begeisterte die durch jahrzehntelange Bühnenerfahrung gekonnte Lockerheit von Stefan Stoppok und Reggie Worthy das Publikum. Dabei bezog das Duo die Zuhörer mit ein und nahm sich selbst nicht zu ernst. Die Songtexte handeln von Alltagsgeschichten, gepaart mit Witz und Ironie. Die beiden Künstler bringen ihre eigenen Akzente mit in die gemeinsame Musik, was bei dem Amerikaner Reggie Worthy zum Beispiel durch seine Soulstimme zum Ausdruck kommt.
Nachdem eigentlich nur ein einmaliges Zusammenspiel der beiden Musiker in dieser Form geplant war, touren die Künstler jetzt seit knapp einem Monat durch ganz Deutschland. Als kleine Besonderheit für die langjährigen Fans gab es vor Ort die Möglichkeit, das neue Album mit zwölf neuen Liedern zu erwerben, das im Handel erst ab März erhältlich sein wird.
Peter Nagelschmidt, der „neue Musik” nach Menden holen möchte (die WP berichtete), zeigte sich mit dieser Veranstaltung zufrieden: „Für einen Wochentag sind 300 Besucher ein gutes Ergebnis.”

Stoppok & Worthy in Menden



Stoppok plus Worthy machen beste Laune-Blues

11.12.2009 · Von Karin Drolshagen
MENDEN Wer "Blues" hört und an "schlechte Laune" denkt, hat noch nicht erlebt, wie Stoppok plus Worthy mit dem Blues umgehen. Stefan Stoppok empfiehlt: immer schön vor sich herschieben. Wenn das dann auch noch in dem Tempo geschieht, das Stoppok plus Worthy meist anschlagen, kann nichts schief gehen.
Die beiden kommen auf die Bühne, greifen ihre Instrumente, und Stoppok (bottle)neckt einmal seine Gitarre - und schon ist selbst dem unerfahrenen Stoppok plus Worthy-Hörer klar: kein Jammerlappen-Blues. Das macht Laune, aber richtig. Fast schon ist man verführt, nur den Texten lauschen zu wollen, denn was Stefan Stoppok "aus dem Kopf fällt", ist Zeile für Zeile hörenswert. Doch dann wechselt der Schwerpunkt zur Musik, und es wird klar: Dieser "fette" Sound unterstreicht, malt aus, intensiviert, was er da singt.
Stoppok plus Worthy-Musik ist auch hörenswert, wenn keiner singt. Zurück zum Blues, der beste Stimmung verbreitet: Da geht es nicht um Liebesleid, wenn die Frau weg geht. Es gehen ja auch die 50 Paar Schuhe. Und auch Reggie Worthy merkt innerhalb eines einzigen Stückes, dass, "wenn sie weg ist", das Leben auch jede Menge neue Freuden bereit hält... Ärger ist dazu da, sich über ihn lustig zu machen.
Und lustig macht er sich gern, über Willi, den Afrika-Reisende zum Beispiel, der den schwarzen Kontinent nur aus Tarzan-Filmen kennt. Über Mütter, die echt (oder ein Stück weit?) ihre eigenen pädagogischen Ziele definieren und die lieben Kleinen mit Feuer spielen lassen - bis zum Learning by Burning.
Stoppok plus Worthy nehmen den Blues und machen das Beste daraus. Sie beweisen, dass "amerikanische" Musik mit deutschen Texten funktioniert. Und das hängt wohl auch damit zusammen, dass die beiden ihre musikalischen Fähigkeiten, ihre Instrumente mit größtem Vergnügen einsetzen.
So etwas möchte man öfter mal auch im Radio hören - vielleicht lässt man dafür mal ein "Last Christmas" aus?!
Ach, was Stefan Stoppok den Rest gibt, wenn er mal wirklich nicht gut drauf ist: Aufgesetzte gute Laune, na, davon gab's am Donnerstag auf der Höhe nun wirklich kein einziges bisschen. Nur gute Laune in echt.
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Natascha und ich, wir waren total begeistert. Tolle neue Songs gepaart mit "alten" Stücken.
Stefan und Reggie harmonieren sehr gut. Beide sind sehr humorvoll und können spontan über sich selbst lachen. Bestes Beispiel gab dazu Stefan ab, als er sich 2x textlich vergaloppierte.
Einfach klasse der Abend. Bestückt mit der neuen CD, einem T-Shirt und einem Poster traten wir gegen 23.20 h die Heimfahrt an.

Freitag, 11. Dezember 2009

Todestag der Familie Jochen Klepper


Es muss so 1989 oder 1990 gewesen sein: Jeden Freitag abend trafen wir uns im Hauskreis bei Wilfried und Irene. An einem Themenabend bereitete Verena das Thema und Lebensbild von Jochen Klepper und seiner Familie vor. Verena selbst war große Hobbyorganistin in der Kirche und kannte sich mit der geistlichen Musik gut aus - im Gegensatz zu mir. Am Ende des Abends war ich irritiert, verstört, auch verheult. Diese Biografie und manche Textbetrachtung seiner Lieder nahm manchen von uns mit. In den Tagen danach besorgte ich mir 2 Bücher über Jochen Klepper - seit dem bin ich Klepperfan.
2003 waren wir auf unserer Hochzeitsreise 10 Tage auf einer Freizeit im Monbachtal von der Liebenzeller Mission. Wir lernten einen relativ jungen Pfarrer aus Bayern kennen, der an einem Abend ein Klepperreferat hielt. Auch da haben wir noch lange über die Texte seiner Lieder nachgedacht....und heute morgen schlage ich meine Andacht auf und stolpere über das Sterbedatum von Jochen Klepper und seiner Familie. Sie starben als Märtyrer in einer menschenverachtenden Zeit.

Die nachfolgenden Zeilen sind aus Wikipedia:










Jochen Klepper (* 22. März 1903 in Beuthen an der Oder; † 11. Dezember 1942 in Berlin) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller und einer der bedeutendsten geistlichen Liederdichter des 20. Jahrhunderts.
Jochen Klepper wurde als Sohn eines evangelischen Pfarrers geboren. Er besuchte das Gymnasium in Glogau und studierte dann zunächst Evangelische Theologie in Erlangen und Breslau. Rudolf Hermann brachte ihm Martin Luther nahe und wurde sein väterlicher Freund. Wegen seines labilen Gesundheitszustandes verzichtete er jedoch darauf, Pfarrer zu werden. Er begann, beim Evangelischen Presseverband für Schlesien in Breslau unter Leitung von Kurt Ihlenfeld als Journalist zu arbeiten. Währenddessen belastete ihn ein Konflikt mit seinem Vater schwer.
Am 28. März 1931 heiratete er die um 13 Jahre ältere jüdische Kaufmannswitwe Johanna Stein geb. Gerstel, die ihn bei der Realisierung seines Zieles einer Betätigung als freier Schriftsteller unterstützte. Sie brachte ihre Töchter Brigitte und Renate mit in die Ehe. Klepper leistete erfolgreiche Pressearbeit und bemühte sich um ein anspruchsvolles Rundfunkprogramm.
Im Herbst 1932 zog die Familie nach Berlin; Jochen Klepper fand eine Anstellung beim Berliner Rundfunk, sein Vorgesetzter dort war der Schriftsteller und Filmregisseur Harald Braun.
Sein erster Roman, Der Kahn der fröhlichen Leute, der das Leben an und auf der Oder beschreibt, wurde bei der DVA angenommen und 1933 veröffentlicht. Er gilt als anspruchsvolle Heimatdichtung.
Mit der Machtergreifung Hitlers im Januar 1933 begann die Gleichschaltung des Rundfunks. Da Klepper bis zum Oktober 1932 Mitglied der SPD gewesen war, wurde er Mitte 1933 aus Rundfunk und Verlag entlassen. Er hatte seinerzeit im Vorwärts eine Reihe von Reportagen zum Leben der Kinder 1932 geschrieben. Zu dieser Zeit lebte Klepper im Berliner Ortsteil Südende, wo sich heute der Jochen-Klepper-Park mit einem Gedenkstein befindet.
Im Juli 1933 erhielt er eine Stelle im Redaktionsbüro einer Funkzeitschrift. Er konnte auch die Aufnahme in die Reichsschrifttumskammer mit Datum vom 24. Februar 1934 erreichen.
Da Johanna und ihre beiden Töchter Jüdinnen waren, geriet die Familie ab 1933 zunehmend unter Druck. Jochen Klepper sah in der wachsenden Judenfeindlichkeit Frevel an Gott. Er verfolgte das Zeitgeschehen und auch den Weg der Evangelischen Kirche zwischen Anpassung und Bekennender Kirche mit großer Anteilnahme und Sorge.
Seit 1933 stellte er seinen Tagebuchaufzeichnungen die Herrnhuter Losungen der Brüdergemeine voran und lebte viel bewusster mit dem Bedenken des Wortes Gottes.
Im Oktober 1934 besuchte er seinen sterbenden Vater in Beuthen.
Drei Jahre lang arbeitete er im Verborgenen an seinem neuen Roman Der Vater. In diesem Roman bearbeitete er nicht nur anhand des Konflikts zwischen dem preußischen Soldatenkönig, Friedrich Wilhelm I., und dessen Sohn Friedrich II. dem Großen seinen eigenen Vater-Sohn-Konflikt, sondern entwirft im Bild eines Königs, der in allem nach Gott fragt und sich als „ersten Diener im Staat“ begreift, das Gegenbild zum Führerkult des Nationalsozialismus. Der Roman erschien im Februar 1937 im Buchhandel und wurde ein Verkaufsschlager, besonders in preußisch gesinnten Kreisen; er wurde Pflichtlektüre für Offiziere der Wehrmacht. Andererseits erfolgte kurz nach Erscheinen des Romans am 25. März 1937 der Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer, was einem Berufsverbot und Arbeitslosigkeit gleichkam. Er erwog die Flucht ins Ausland, konnte sich aber nicht dazu überwinden.
Per Ausnahmegenehmigung konnte er 1938 den Gedichtband Kyrie herausgeben.
Jochen Klepper liebte die Stadt Berlin, Naturerleben, eine gepflegte Häuslichkeit, Blumen und Musik, pflegte Freundschaften. Er litt darunter, keine eigenen leiblichen Kinder zu haben, war oft schwermütig.
Am 18. Dezember 1938 ließ sich Johanna Klepper in der Dorfkirche von Berlin-Mariendorf von Pfarrer Kurzreiter taufen. Anschließend wurde das Ehepaar Klepper kirchlich getraut.
Seine ältere Stieftochter, Brigitte, konnte kurz vor Kriegsausbruch über Schweden nach England ausreisen. Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs verschärfte sich die Verfolgung der Juden.
Ab 1938 wohnte die Familie in Berlin-Nikolassee im Teutonenweg 23.
Jochen Klepper erhielt am 25. November 1940 die Einberufung zur Wehrmacht und war vom 5. Dezember 1940 bis 8. Oktober 1941 Soldat. Er wurde in Polen, auf dem Balkan und im Bereich der Sowjetunion eingesetzt. Im Hinblick auf seine „nichtarische Ehe“ wurde er jedoch schließlich wegen „Wehrunwürdigkeit“ entlassen.


Ende 1942 scheiterte die Ausreise der jüngsten Tochter ins rettende Ausland und ihre Deportation stand unmittelbar bevor. Überdies musste Klepper nach einer persönlichen erteilten Auskunft des Reichsinnenministers Wilhelm Frick davon ausgehen, dass Mischehen zwangsweise geschieden werden sollten und damit auch seiner Frau die Deportation drohte. Die Familie nahm sich in der Nacht vom 10. auf den 11. Dezember 1942 durch Schlaftabletten und Gas gemeinsam das Leben. Die letzte Eintragung im Tagebuch Kleppers lautet:„Wir sterben nun, auch das steht bei Gott. Wir gehen heute nacht gemeinsam in den Tod. Über uns steht in den letzten Stunden das Bild des Segnenden Christus, der um uns ringt. In dessen Anblick endet unser Leben.“ – Die Familie Klepper wurde auf dem Friedhof Nikolassee bestattet.
Der geplante Roman Das ewige Haus blieb Fragment; er sollte von der Flucht Katharina von Boras handeln. Bleibende Bedeutung dürfte auch den Tagebuchaufzeichnungen Kleppers zukommen, der akribisch genauen beklemmenden „Anatomie“ des nationalsozialistischen Systems, beginnend mit den „kleinen Schritten“ der „Gleichschaltung“ bis zum finalen Inferno des Rassenwahns und des totalen Kriegs.
Seine geistlichen Lieder in der Sammlung Kyrie wurden bald u.  a. von Johannes Petzold und Samuel Rothenberg vertont und haben in großem Umfang Eingang in den Kanon der evangelischen Gesangbücher gefunden; er ist nach Martin Luther und Paul Gerhardt der dritthäufigste Autor.

Montag, 7. Dezember 2009

Frankie & Johnny

Heute Abend hatte ich Zeit für eine DVD. "Frankie & Johnny", eine Komödie von 1991 mit Michelle Pfeiffer und Al Pacino. Eigentlich ist die Komödie zeitweise sehr traurig und dann wieder zart verletzlich. Es geht stellenweise um vereinsamte Menschen, die in einem griechischen New Yorker Coffee Shop arbeiten.
Johnny kommt frisch aus dem Knast und fängt eine Beschäftigung als Aushilfskoch in dem Restaurant an, in dem Frankie als Kellnerin arbeitet. Al Pacino und Michelle Pfeiffer verleihen dieser herzergreifenden romantischen Komödie einen ganz besonderen Glanz. Johnny ist relativ schnell in Frankie vernarrt. Diese blockt aber erst mal alle Annäherungsversuche ab, da sie nach vielen gescheiterten Beziehungen Verletzungen davon getragen hat. Aber Johnny läßt nicht locker..... 
Nach manchen Traurigkeiten gibt es ein Happy End. Hector Elizondo (Nick) spielt den Restaurantbesitzer (bekannt als Geschäftsführer des Hotels bei Pretty Woman). Länge des Filmes: 113 Minuten, Paramount Pictures.

Sonntag, 6. Dezember 2009

Nikolaus von Myra

Heute am 2. Advent, der dieses Mal gleichzeitig auch der 6. Dezember ist, wird Nikolaus gefeiert.
Wo kommt dieser Brauch her? Gab es denn den Nikolaus wirklich?

Nikolaus von Myra, heute Demre (Türkei) starb um 350 n. Chr. als Bischof. Geburtsdaten und Sterbedaten konnten nicht genau überliefert werden, da die damalige Aufschreibung viele Lücken enthielt und unser heute bekannter Kalender und die Zeitrechnung noch nicht erfolgt waren. Die Zeitrechnung nach Christi Geburt (n. Chr.) wurde von dem Benediktinermönch
Beba Venerabilis 731 n. Chr. eingeführt. Unser bekannter gregorianischer Kalender erlebte erst im 16. Jahrhundert eine benötigte Reform, auf die aber schon Beba Venerabilis hinwies.

Nikolaus der Geschenkebringer
Es ist vor allem ein Tag der Kinder, da Nikolaus seit Jahrhunderten als Wohltäter der Kinder verehrt wird; das Brauchtum zum Nikolaustag ist regional äußerst unterschiedlich ausgeprägt. Manche der Bräuche hängen ursprünglich mit der Perikopenordnung der Kirche zusammen. Am 6. Dezember war verbindlich die Stelle Mt 25,14–23 EU vorgesehen. Dort wurde das Gleichnis von den anvertrauten Talenten erzählt: Drei Knechten wurden Geldstücke entsprechend ihrer Fähigkeiten anvertraut. Nach der Rückkehr des Herrn musste jeder Rechenschaft ablegen, was er mit dem Geld gemacht hatte. Der bekannte Brauch der Befragung der Kinder durch den Nikolaus, ob sie denn auch brav und fromm gewesen seien, geht auf diese Praxis zurück. Der Einlegebrauch, das heißt das nächtliche Füllen der Schuhe oder ähnliches, basiert auf der Legende von den drei Jungfrauen, die nachts vom heiligen Nikolaus beschenkt wurden. Mit den meisten anderen Bräuchen verhält es sich ähnlich. Ursprünglich war der Nikolaustag auch der Tag der Weihnachtsbescherung. In einigen Ländern ist er dies auch heute noch. Erst wegen der Haltung der Reformatoren (z.B. Martin Luther) gegen die Heiligenverehrung wurde die Bescherung in vielen Ländern auf den Weihnachtstag verlegt, und infolge dessen wurde Nikolaus als Gabenbringer mancherorts vom Christkind abgelöst.

Um den Nikolaus von Myra ranken sich bis heute viele Legenden. Bei Wikipedia sind 12 Wunder namentlich aufgeführt. Auf jeden Fall, verteilte Nikolaus sein geerbtes Vermögen stellenweise an die Armen der damaligen Zeit. Er kümmerte sich um zu Unrecht verurteilte Menschen oder um Menschen, die in irgend eine andere Not geraten waren. Er lebte christliche Mildtätigkeit und Barmherzigkeit vor, was bis heute eigentlich Kennzeichen von "echten Christen" sein sollten.