Dienstag, 5. Oktober 2010

20 Jahre Wiedervereinigung

Foto entnommen:
Am Sonntag, den 3.10. wurde offiziell der Wiedervereinigung des deutschen Volkes vor 20 Jahren gedacht. Gleichzeitig feierten die Kirchen das Erntedankfest.
Beides ist für mich unendlich wichtig. Ich kenne meinen Schöpfer und darf dankbar mit ihm leben und mich darüber freuen, dass er mich versorgt. Bei den meisten Dingen die mich umgeben, oder denen ich ausgesetzt bin, habe ich oft wenig Einfluss. Um so tröstlicher kann es dann sein JESUS zu kennen. Beim Erntedankfest dankt man ja nicht nur GOTT wegen des Essens und Trinkens, sondern kann alle Dinge des täglichen Lebens bedenken; Gesundheit, Familie, Freunde, Frieden, Arbeitsplatz u.s.w.
Bei der Wiedervereinigung sehe ich das ähnlich. Ich hatte zwar keine Verwandten in der ehemaligen DDR wohnen, aber Freunde von mir hatten Kontakte dorthin. Mindestens 3x stand ich in Berlin an der Mauer. Ich sah darüber hinweg - sah die Kreuze im Gedenken an die zu Tode gekommenden Flüchtlinge. Das hatte mich immer erschüttert - ja sogar wütend gemacht, denn eigentlich waren wir ja ein Volk und die Trennung war unnatürlich. Sie war die Folge des Wahns im 3.Reich.
Um so mehr danke ich GOTT, dass die Mauer damals endlich gefallen ist - und sie ist unblutig gefallen. Ganz ohne Gewalt und Hass. War das Handlunggeschick? Sicherlich spielt da vieles mit hinein. Es war ein Aufbrechen innerhalb des Warschauer Paktes und viele haben mitgeholfen, aber ich danke trotzdem GOTT. Er hat es bewirkt, das Ganze war nicht planbar. In China z. B. ist der Aufstand ja blutig niedergeschlagen worden.
Wenn heute Untersuchungen und Meinungsumfragen zur Auswirkung des Mauerfalls stattfinden, dann hört man vielleicht sogar mehrheitlich die Enttäuschung durchschimmern.
Sicherlich hatte damals unser Kanzler Kohl den Mund zu voll genommen, mit dem Ausspruch "der blühenden Landschaften". Denn der Marxismus hatte die DDR heruntergewirtschaftet.
Es ist auch unendlich schwierig neue Industrien im Osten überall gleichmäßig anzusiedeln und die Infrastruktur zu verbessern. Im westlichen Teil sind auch viele Opfer gebracht worden.
Nach 20 Jahren kann sich doch manches gut sehen lassen. Im letzten Jahr war ich im Urlaub in Dresden, Bautzen, Görlitz, Herrnhut, Zittau und Löbau. Viele Stadt- und Ortskerne sind wunderbar restauriert worden. Natürlich liegt noch manches im Argen, aber in den "alten" Bundesländern glänzt auch nicht nur Gold.
Die Dankbarkeit für mich als Grundlage ist entscheidend. Danke.

Montag, 4. Oktober 2010

Herbert Knebel in Plettenberg

Am Freitag, den 1.10. gastierte Herbert Knebel und Ossi Ostermann (natürlich Künstlernamen)
in der Aula des Plettenberger Gymnasium. Wie durch ein Wunder klingelte morgens gegen 6.40 h das Telefon bei uns und wir bekamen 2 Eintrittskarten von meiner Schwester wegen Terminüberbuchung geschenkt.

Da ich ja eher vom politischen Kabarett früher geprägt wurde, konnte ich vorher gar nichts zu Herbert Knebel sagen. Ruhrgebietstyp mit Kappe und Brille u.s.w.

Das Programm ging über 2 x 50 Minuten mit dem Titel: "Ich glaub´ich geh kaputt." Nach dem ersten Teil waren wir nassgeschwitzt vom Lachen. Das kann nur gut tun. Die Geschichten aus dem Alltag der Menschen griffen Ähnlichkeiten auch aus dem eigenen Leben auf. Überrascht war ich von Herberts Gesangsakrobatik und die Begleitung von Ozzy Ostermann an der Gitarre.
Ein guter Bluesmusiker mit starkem Hang zum Humor und Parodie.
Nach der 20 Minütigen Pause ging es in den Teil Zwei und mir tat schon alles weh. Den "Flipperkönig Song" aus der Rockoper "Tommy" von The Who haben vermutlich die wenigsten erkannt. Ich fand es einfach genial. Im Original der Rockoper sang Elton John den "Pinball Wizard". Die Parodie auf Joe Cockers "You are sau beautiful" war einfach umwerfend und für die Damen gab es "Mercie Cherie" von Udo Jürgens.

Wir waren total begeistert und man kann Herbert Knebel nur weiterempfehlen. Ein Programm aber auch ohne Blasphemie und die Gags unter die Gürtellinie hielten sich in Grenzen, bzw. waren dezenter Natur.

http://www.derwesten.de/staedte/plettenberg/Wie-ausgesetzt-inne-fremde-Welt-id3786524.html

Janis Joplin

Nach dem 40. jährigen Todestag von Jimi Hendrix folgt jetzt auf dem Fuße der Todestag von der Blues Ikone Janis Joplin. Musikalisch betrachtet, war sie die erste große "weiße" Bluessängerin und ihr musikalisches Erbe ist bis heute nicht angetreten worden. Mir gefallen sicherlich manch andere Stimmen sehr, aber Janis erscheint unerreicht. Der Blues-und Gospelmusik ist es ja zu eigen, dass der Schmerz, aber auch die Freude von dem Musiker herausgeschrien wurde. Heute ist ja auch die Bluesmusik kommerzialisiert und nicht vergleichbar mit den Bluessängern der 20er bis 50er Jahre des letzten Jahrhunderts.

Aber der Reihe nach....

Janis Lyn Joplin wurde am 19.1.1943 in Port Arthur, Texas geboren. 1960 machte sie ihren High-School-Abschluß um anschließend als 17 jährige von zu hause wegzugehen und Sängerin zu werden. Ein Tingeln durch die unterschiedlichsten Clubs war die Folge. Ihren Gesangstil brachte sie sich selber bei, inspiriert durch Schallplatten von Bessie Smith und Odetta Holmes. Ihre eigentliche Karriere begann 1968 als sie nach San Francisco zog und sich dort der Band Big Brother & the Holding Company als Sängerin anschloss. Aber relativ schnell verließ sie wieder die Band. Ihr unstetiger Lebensstil trieb sie weiter. Für ein gutes Jahr formierte sie ihre Begleitband Kozmic Blues Band, lebte eine Weile in Kathmandu (Nepal). Im Januar 1970 löste sie auch diese Band auf. Sie suchte Wege um vor ihrer Sucht nach Alkohol, Aufputschmitteln und Drogen loszukommen. Im September 1970 begannen neue Studioaufnahmen zu dem Projekt "Pearl". Am 4.10.1970 erschien sie nicht im Plattenstudio. Man fand sie auf ihrem Zimmer im "Landmark Hotel" auf dem Boden tod liegend. Nach offiziellen Angaben starb Janis am 4.10. an einer Überdosis Heroin. Die Veröffentlichung von "Pearl" erlebte sie nicht mehr.

Bei Wikipedia fand ich ein paar Zeilen, die Janis Hintergrund traurig beschrieben. Ich zitiere:

"Die vergebliche Suche nach der wahren Liebe, Zuneigung und Geborgenheit ließ sie zuweilen in depressive Phasen fallen, welche sie durch Heroin, Kokain und Alkohol zu verdrängen suchte. Durch diese innere Zerrissenheit der Gefühle und ihre Schwierigkeiten, enge menschliche Kontakte aufzubauen, lässt sich ihre Musik verstehen, die gleichzeitig Stolz und Verzweiflung ausdrückt."


http://de.wikipedia.org/wiki/Janis_Joplin


Meine persönlichen Anspieltips: "Pearl" von Janis Joplin

1998 ist von Sony/Columbia eine Do-CD erschienen von Janis Joplin with Big Brother and the Holding Company = Live at Winterland ´68 (485150 2 Columbia)

Samstag, 2. Oktober 2010

Hohe Bracht

Am letzten Sonntag waren wir spontan von Olpe kommend, in Bilstein abgebogen und zur Hohen Bracht gefahren. Die "Hohe Bracht" ist ein Aussichtsturm an der Seitenstrecke von Bilstein nach Altenhundem. Als wir gegen Mittag ankamen riss der Himmel auf und die Sonne kam raus. Aber es blieb bei stolzen 12 Grad. Ich überlegte, wann war ich schon einmal auf der Hohen Bracht gewesen? Vermutlich als Kind, aber das war jetzt gute 40 Jahre her.
Der Berg ist gut 588 m ü.N N. hoch. Das Restaurant mit Turm liegt auch einer Höhe von etwa 581 m.
Eine tolle Aussicht, die aber auch der Sturm "Kyrill" begünstigt hat.  
Von der Aussichtsplattform, die auf ca. 620 m Höhe liegt, hat man einen tollen Ausblick. Der Turm liegt in einem Dreieck, wo die Ausläufer des Rothaarkammes, die des Ebbegebirges und der Homert zusammenkommen.
Ein toller Treffpunkt für Motorradfahrer. Aber die Fahrer die heute ankamen, waren stellenweise doch ganz schön verfroren. Natascha kam mit einer Fahrerin noch ins Gespräch. Das Lokal ist preisgünstig und einladend.

Dortmunder Herbst

Heute begann der Dortmunder Herbst, eine Verbrauchermesse in den Westfalenhallen. Diese Messe, auf der ich zum ersten Mal war, geht bis zum 10.10., Eintritt: 6,50 €
So konnte ich auch zum ersten Mal eine Modeschau für ein paar Minuten beobachten. Das ist nicht unbedingt mein Metier.






Überrascht war ich dann, dass ich in einer Halle einen Bibelstand von Christen vorfand. Ausgestellt war ein Nachbau der Gutenberg Buchdruckpresse, auf der damals die ersten Übersetzungen der Bibel in die Deutsche Sprache erfolgt waren und die die einsetzende Reformation damit wahnsinnig schnell an trieb.






An einem Nudelstand konnte für einen kleinen Betrag, ein stolzes Paket aus dem Nudelsortiment erstanden werden. Verrückt. Man erzählte mir, dass eine dreiköpfige Familie fast ein Jahr lang brauchte, um alle Nudeln zu hause zu vertilgen.



Eigentlich wollten meine Frau und ich nur bummeln und gar nicht viel Geld ausgeben. Aber ich fand für mich eine tolle Winterjacke, die gut 50 € billiger war. Mittagessen waren wir dann bei fränkischer Küche und alkoholfreiem Bier. Pause war auch nötig, da irgendwann auch die Füße schmerzten. Jetzt wurde es auch bedrohlich voller in den Gängen. Ein Truckerclub aus Dortmund hatte einen tollen Stand aufgebaut, wo man, wer wollte, Trucker fernsteuern konnte. Tolle Anlage - leider traute ich mich nicht einen zu fahren. Ich hatte wohl Angst vor einem Crash.

Das ist die richtige Größe von einem Stofftier! Wir waren zu viert auf der Messe und trafen noch bekannte Gesichter in der Menge.

Donnerstag, 30. September 2010

Postman

Vielleicht habe ich auch manchmal zu nah am Wasser gebaut, aber heute Abend fasziniert mich ein Film, der wirtschaftlich überall ein Flop war. Kevin Costner´s Postman. 170 Minuten auf DVD.
Wir schreiben das Jahr 2013. Nach einem Atomkrieg ist die Welt größtenteils zerstört. Ein herrschender Diktator namens "Bethlehem" terrorisiert mit seiner Armee der Holnisten die überlebte Zivilisation. Kevin spielt einen geheimnisvollen Fremden, der in den einzelnen Orten Texte von Shakespeare aufführt. Für seine Darbietung erhält er Verpflegung und Unterkunft. Durch eine verrückte Fügung verkleidet Kevin sich als Postbote und sucht in einem Dorf in Oregon nur nach Unterkunft und Verpflegung. Um sich durchzusetzen behauptet er, dass sich eine neue Regierung in den Vereinigten Staaten mit Präsident Starkey (man denke an Richard Starkey von den Beatles)an der Spitze gegründet hat. Er selbst sei der erste ein-gesetzte Postbote, der die liegengebliebene Post verteilen soll. Durch diese Idee entsteht Hoffnung, fast schon religiös besetzt. Die Menschen bekommen wirklich Hoffnung und Mut zum Überlebenskampf. Sie trotzen der Armee von "Bethlehem". Obwohl von Kevin nicht geplant, breitet sich diese Postbotenidee an der Westküste aus. Viele junge Menschen melden sich freiwillig zum Postbotendienst. Es gibt viele Märtyrer. Man ist zu Pferd unterwegs. Die Idee erinnert natürlich sehr an den Ponyexpress (ab 3.4.1860), der einmal für gut 1 1/2 Jahre die Post von der Ostküste zur Westküste brachte, und umgekehrt. Bei diesen Stellen erkennt man Kevins Vorliebe für die amerikanische Geschichte. Mir gefällt der spannende, manchmal auch etwas brutale Film, sehr. Gewaltige Filmszenen mit großer Musik unterlegt. "Postman reite, Postman reite." Am Ende wird der Tyrann besiegt und die Menschen reifen wieder zu einer Nation heran - in Freiheit. P.S. In einer kleinen Nebenrolle ist der Musiker Tom Petty zu erleben.

Mittwoch, 29. September 2010

Dancing with Ghosts

Im August waren meine Frau und ich in Balve beim German Kultrock Festival gewesen. Dort gastierte Epitaph als 2. Akt des Abends - und wir waren total begeistert von der Band und ihrer Musik. Meine Frau hatte die Band im Januar schon einmal in einem kleinen Club (ALT WERDOHL) erlebt. Was lag danach auch näher, als endlich mal die neue CD zu hören. Aber die dt. CD-Preise sind ja übertrieben hoch - je ausgefallener die Musik - desto teurer die CD. Um meiner Frau eine Freude zu machen musste ich doch wieder den Umweg über Ebay nach den USA wählen. Der Nachteil: die 6-7 wöchige Reise, bis die CD endlich bei uns ankam. Aber heute war es denn endlich soweit.

Meine Frau nutzt das schöne Wetter (1. Tag nach vielen Wochen Regen) zur Motorradtour und ich sitze mit einer Tasse Kaffee am Laptop schreibe diesen Artikel und höre die "neue". Wie soll ich diesen Musikstil beschreiben? Guter Hardrock passt schon - kein Heavy Metal. Mehrstimmiger Gesang, gute Gitarrenarbeit (Twin Gitarrenstil), stellenweise längere Songs, 61. Minuten Musik mit 12 Songs. Die Gitarren klingen ruhig, dann mal bedrohlich schnell. Elemente des Progrock finden sich genauso wieder, wie fast zarte Klänge mit einer akustischen Gitarre. Beim Sologesang denke ich an Frank Bornemann von Eloy. Ganz leicht schleicht er sich in meinen Gehörgang - aber das soll nicht negativ gemeint sein.

Ich kann nur hoffen und wünschen, dass Cliff Jackson (git), Bernd Kolbe (bass), Heinz Glass (git) und Achim Poret (drums) bald wieder auf Tour gehen und bei uns in der Nähe vorbeischauen. Es lohnt sich. P.S. Roger Wahlmann unterstützt an den Keyboards den Sound. Einfach toll, dass es Epitaph nach so vielen Jahren des Schweigens wieder gibt. Ich bin begeistert.

inakustik INAK 9095, http://www.epitaph-band.de/

Mittwoch, 22. September 2010

Ecki ist tot

(Foto: wkw)


Ich lernte Ecki vor gut 2 Jahren bei WKW kennen. Wir haben uns nie gesehen, aber er war mir schnell sympathisch. Im ersten Moment hatte ich gedacht, dass David Crosby sein Bruder sein könnte. Aber dem war natürlich nicht so. Er war ein Berufs DJ und vieles mehr.
Die Musik und die Kontakte zu vielen Menschen haben ihn geprägt. Seine Familie und Freunde trauern um ihn. Viele Menschen hatten in unendlich schätzen gelernt. Neben der Musik galt auch sein ehrenamtliches Engagement dem Eishockeyverein "Die Bären Neuwied".
Manche Mitteilung bei WKW machte die Runde. Er fehlt mir, auch wenn wir uns nie gesehen oder gesprochen haben. Bei WKW wurde eine Erinnerungseite gestaltet und ich bin einfach baff darüber, wie viele Menschen etwas mit Ecki erlebt haben und noch zu berichten wissen. Er fehlt!!

Dienstag, 21. September 2010

White Bicycles

Letztens fand ich beim Aufräumen im Wohnzimmer einen alten Zeitungausschnitt, in dem es um eine Buchbesprechung bzw. Empfehlung ging.
Titel: White Bicycles von Joe Boyd.


Der Bericht war von 2008 und mich zog damals das fast magisch bunt gestaltete Cover an.
Aber dann vergaß ich doch das Buch zu kaufen.
Als erstes surfte ich erst einmal im Internet herum und stellte schnell fest, dass es mittlerweile eine preisgünstige Paperback Ausgabe gab. Das Cover war zwar bunt, aber abgeändert worden.
Es gefiel mir nicht ganz so gut, aber dann entschied ich mich doch für die preisgünstigere Variante und bestellte die Paperbackausgabe.
Für Rockmusik interessiere ich mich im allgemeinen und für 60er Jahre / Anfang 70er Jahre im Besonderen.
Joe Boyd wurde am 5.8.1942 in Boston, Massachusetts geboren. Er ist ein US-amerikansicher Musikproduzent, der gerade die spannenden 60er Jahre beruflich erlebte. Er selbst war von frühesder Jugend Musikbegeistert, gerade für den Blues der "Farbigen" Musiker und dem Jazz.
Er begann in den 60er Jahren mit dem Zusammenstellen von Tourneen für die unterschiedlichsten Künstler des Jazz und Blues Genre. Dann kam die Begeisterung für die Folkmusik dazu. Er erlebte mit, wie Bob Dylan von der akustischen zur elektrischen Gitarre wechselte (1965). Ein Jahr später gründete er den Londoner UFO Club mit John Hopkins.
Bands wie z.B. Pink Floyd oder Softmachine begannen hier ihre Karrieren.
Das Buch zeichnet manche musikalische Entwicklung nach, spart aber auch nicht an persönlichen, manchmal auch haarsträubenden Erlebnissen.

Im Moment habe ich da eine spannende Lektüre.
Die gebundene Ausgabe kostet: 24,90 € (Verlag Antje Kunstmann)
Die Taschenbuchversion Kostet: 9,95 € (Heyne).

Samstag, 18. September 2010

Vor 40 Jahren starb....

...JIMI HENDRIX
Am 27.11.1942 wurde er in Seattle geboren.
Als er am Ende des Woodstock Festivals auftrat, war er auf der Höhe seines Ruhmes. Für die Rockmusik war er unschätzbar wichtig. Aber wie war er als Mensch? Fritz Rau erinnert sich in einem Artikel der Frankfurter Rundschau:
Musik- u. Rockmagazine wie eclipsed und Good Times widmen in ihren neuesten Ausgaben einige Seiten dem Menschen und Gitarrenidol.
Manches deutet darauf hin, dass in damaligen Zeitungsberichten einiges übertrieben worden ist, von den Drogengewohnheiten des Jimi Hendrix. Auch die Berichte über den Todestag und die Umstände geben widersprüchliches wieder. Jimi erstickte an Erbrochenem. Bei der Autopsie werden verschiedene Barbiturate und Reste eines Aufputschmittels gefunden. Von Drogen keine Spur. Aber wenn ich die Aussagen gut studiere, dann komme ich zu dem Schluß, das der damalige Druck im Rockbusiness Jimi umgebracht hat. Zu viel Tourneestreß - die Hippieszenerie war auch schon kommerziell geworden und forderte Opfer.

Donnerstag, 16. September 2010

Ballonflucht vor 31 Jahren

Noch am vergangenen Wochenende haben wir die Ballone auf der Montgolfiade in Warstein bewundert. Heute finde ich in den "Schlaglichter" meiner WR, eine Kurznotiz über eine Ballonflucht aus der (damaligen) DDR.

1979: Die ostdeutsche Familie Strelzyk flieht in einem selbstgenähten Heißluftballon in der Nacht aus der DDR in den Westen. Es ist bereits der zweite Ballon, den die Strelzyks bauen. Nach der Wende zieht es Doris und Peter Strelzyk wieder in die Heimat, sie ziehen in dasselbe
Haus, indem sie vor der Flucht lebten.

Ich kann mich daran erinnern und hatte auch irgendwann den Spielfilm "Mit dem Wind nach Westen" im Altenhundemer Kino gesehen.


http://de.wikipedia.org/wiki/Mit_dem_Wind_nach_Westen

Mittwoch, 15. September 2010

August Dickmann

Ich den letzten Wochen macht sich ja unsere Regierung vielfache Gedanken zur Veränderung der Bundeswehr, bzw. zur Abschaffung des Grundwehrdienstes. Jeden Tag stößt man auf eine neue Nachricht. Heute hieß die Schlagzeile in der WR "Husten Sie mal - hat ausgedient". Die jungen Männer wird es vermutlich freuen, dass sie nicht mehr "dienen" müssen. Gewissensentscheidungen sind dann auch nicht mehr gefragt oder müssen nicht erforscht werden.

Auf der gleichen Seite der WR stieß ich unter "Schlaglichter" auf den Todestag von August Dickmann. Ich hatte diesen Namen noch nie gehört. August Dickmann, deutscher Handwerker (wurde als erster Kriegsdienstverweigerer vom Nazi-Regime hingerichtet), geboren 1910, hingerichtet am 15.09.1939. Im Internet fand ich zwei sehr bemerkenswerte Artikel, die die Vorgehensweise der Nazis wiedergaben und die dann anschließend bei ihm zur Verurteilung zum Tode führten.
Zeugenaussagen nach dem Krieg haben vieles glaubhaft festgehalten. August Dickmann gehörte der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas an, die Adolf Hitler nach seiner Machtergreifung 1933 verboten hatte. Zeugen Jehovas wurden auch verfolgt und viele fanden sich z.B. im KZ Sachsenhausen wieder, in dem auch August Dickmann war. Das er am Ende standesrechtlich erschossen wurde, liegt in der Begründung, dass er den dt. Wehrpass nicht unterzeichnen wollte. Es wurde protokollarisch festgehalten, ich zitiere: "...dass er niemals Soldat werden kann und auch niemals im Krieg Menschen töten wird, da Jehova den Krieg nicht geheiligt und befohlen habe. Ferner erklärte er, dass er Adolf Hitler nicht als den Führer des deutschen Volkes anerkenne, denn Adolf Hitler sei die personifizierte Bosheit und ein Werkzeug Satans."
Ich freue mich immer wieder, wenn ich Spuren von Menschen entdecke, die für ihre Meinungs- und Glaubensfreiheit ein hohes Wagnis eingegangen sind und nicht mit der Masse geschwommen sind. Es sind viele, die damals im 3. Reich ihr Leben verloren, aber auch heute noch in vielen anderen Staaten verfolgt und gequält werden, nur weil sie Gewissensgründe anführen, um den Kriegsdienst zu verweigern.
Mich bewegt das Thema "Kriegsdienstverweigung" immer wieder einmal. Das hat einfach etwas mit meinem Leben zu tun. Ich hatte 1979/80 den Wehrdienst abgeleistet. Skrupel hatte ich schon, aber auch keinen Mut zur Verweigerung. Das ist erst einige Jahre später passiert. 1986 musste ich als ehemaliger Soldat in die Gewissensprüfung zum Amtsgericht nach Arnsberg. Kann mich noch sehr gut an die Zeit vorher und nachher erinnern. Als ich den Saal verließ um auf das Urteil zu warten, traf ich einen jungen Mann, der auch verweigern wollte. Er war Zeuge Jehovas. Leider habe ich nicht mehr mitbekommen, wie es bei ihm ausgegangen ist. Meinem Gewissen wurde stattgegeben und ich durfte dank einer Gesetzeslücke noch 5 Monate Zivildienst nachholen. Aber das war total gut so.