Montag, 13. Juni 2011

Heinrich Kemner, Pastor

Am 13. Juni 1993 verstarb Heinrich Kemner, 90 jährig. Großgeworden ist er im Minden-Ravensberger Land. Beruflich trieb es ihn bis nach Ostpreußen auf ein Gut als Inspektor. Seine Berufung zum Pastor und Evangelisten erfolgte erst später. Er holte sein Abitur nach und studierte Theologie. Im 3. Reich kam er zur Bekennenden Kirche, nachdem er im Priesterseminar Soest, das deutschchristlich ausgerichtet war, entlassen wurde. 1937 übernahm er die Pfarrstelle in Ahlden (Nähe Walsrode). 1946 veranstaltete er den ersten Ahldener Jugentag, der ab 1973 in Krelingen stattfindet. 1953 gründete er die Ahldener Bruderschaft. Im Rentenalter überhaupt nicht untätig, gründete er in der Lüneburger Heide das Geistliche Rüstzentrum (1969) in Krelingen, Nahe Walsrode. Es sollte ein Ort werden, an dem vor allem geistliche Laien gestärkt würden und lernten die Bibel zu verstehen und die Amtskirche zu hinterfragen. Eine theologische Arbeit für Studenten kam dazu, genauso wie eine Betreuung von Suchtkranken Männern.
Heinrich Kemner lernte ich noch kurz auf einer Pfingstfreizeit des Hauskreises im Jahre 1987 kennen. Er erzählte aus seinem spannenden Leben. Heinrich war ein Mensch mit Ecken und Kanten, nicht weichgespült, aber mit fröhlichem Herzen bei JESUS CHRISTUS, den er den Menschen nahe brachte. Sehr wichtig war für mich, dass er Friedhelm Schröder als Leiter des Tagungszentrums und der Bibelschule berief, der seinen Dienst im Frühjahr 1994 begann. Erst nach seinem Tode 1993 war ich regelmäßiger Gast auf der Bibelschule in Krelingen. 
In den Unterrichtseinheiten wurde ich oft provoziert und musste mich hinterfragen - aber das war sehr gut im nachhinein. Friedhelm Schröder plante die Gemeíndebibelschule für mich sehr wertvoll.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Jon Lord wird heute Siebzig

Jon Lord wird heute Siebzig 09.06.2011
Einer der größten Hammond-Götter der Musikgeschichte feiert heute seinen siebzigsten Geburtstag: Jon Lord - die Deep Purple-Legende.

Über seine Verdienste für seine 'Hausband' braucht man nicht viele Worte zu verlieren. Jon Lord gilt aber als einer der wichtigsten Wegbereiter für die Symbiose aus Klassischer Musik und Hard Rock. Seit seinem endgültigen Ausstieg bei DP im Jahr 2002 widmete er sich vor allem genreübergreifenden Kompositionen mit orchestralem Arrangement. Allerdings wusste er auch regelmäßig, mit seiner Bluesband zu überraschen.

ROCKTIMES gratuliert und wünscht ein langes Leben!!

Jon Lord in RockTimes:
http://www.rocktimes.de/gesamt/l/jon_lord/jon_lord.html
Quelle: http://www.gibson.com
http://www.rocktimes.de/news/news.php


Die Wegweisung in der Rockmusik durch die Hammond Orgel und die Art wie Jon diese musikalisch bei Deep Purple einsetzte, gebührt ihm ein großes Lob und Dankeschön. Ich erinnere mich gerne an Songs wie "Woman from Tokio", "Burn" und "Child in Time". Vermutlich wird er sich selbst nicht als "Rockgott" (s.o.) sehen, obwohl in jungen Jahren sicherlich ihm viel Verehrung entgegen kam.

National Run

 Was ist ein National Run? In Zeiten der englischen Anglizismen in der deutschen Sprache muss so ein Begriff erklärt werden.

Ins Deutsche übersetzt heißt das platt, Nationales Rennen oder Fahren. Im allgemeinen ist dieser Begriff in der Motorradszene gebräuchlich. Die großen und weniger großen Motorradsclubs und Vereinigungen planen mind. 1x jährlich einen National Run. D.h., dass alle Mitglieder sich einmal im Jahr an einem Ort über ein paar Tage treffen. Es wird gemeinsam gefeiert, sich kennengelernt, gruppenmäßiges Ausfahren u.s.w.  

Die Clubs sind in viele Untergruppen unterteilt, die sich Chapter nennen. Die einzelnen Mitglieder nennen sich Member. Jeder Club kann über unterschiedliche Aufnahmeriten verfügen. 
In unserem Falle, handelt es sich um eine christliche Motorradvereinigung, die CMA. Ursprünglich wurde diese Bewegung in den 70erJahren des vorherigen Jahrhunderts in den USA gegründet. Heute gibt es weltweit über 30 Staaten, in den sich CMA Gruppen gegründet haben. Die CMA Deutschland traf sich in diesem Jahr vom 26. bis 29.5. in einem Camp in Hessen. Zusätzlich zu allen Aktivitäten, wie feiern, kennenlernen und ausfahren, kamen für unsere Gruppe Kuttenübergabe (Mitgliederaufnahme), Gottesdienst, Gebet, Terminplanungen und der Gästetag dazu. Ich war erst einmal nur am Gästetag, den Samstag dabei. Im Moment werde ich noch als Unterstützer (Supporter) geführt. Kompliziert? Für Eingeweihte der Szene allerdings nicht.       

Donnerstag, 2. Juni 2011

Charlie Watts feiert seinen 70. Geburtstag

Charles Robert „Charlie“ Watts (* 2. Juni 1941 in Islington, London, England) ist seit Januar 1963 Schlagzeuger der Rolling Stones. Charlie Watts feiert heute seinen 70. Geburtstag. Da er ja nicht so groß im Rampenlicht steht, wie andere bekannte Künstler, möchte ich an seinen Geburtstag erinnern. Seit dem 12. Januar 1963 ist er Schlagzeuger bei den "Rollenden Steinen" - bzw. der 12.01. war damals sein erster Auftritt mit den Stones. Seit 1964 ist er mit Shirley verheiratet und hat eine Tochter. Ansonsten ist aus seinem privaten Bereich nicht viel bekannt. 2004 wurde bei ihm Kehlkopfkrebs diagnostiziert, der nach einer Strahlentherapie besiegt worden ist. Charlie war früher ein starker Raucher gewesen. Jetzt tourt er gerne mit seiner 2. Band  The A,B,C & D of Boogie Woogie durch die Gegend. Der große "alte" Blueser Alexis Korner hatte Charlie entdeckt und zu den Blues Incorporated gelockt. Dort lernte er später Mick Jagger und Keith Richards kennen.

Vandalen

"Sie hausten wie die Vandalen" - Woher kommt eigentlich diese Aussage? Meine Tageszeitung (WR) führt im heutigen Schlaglichter aus: 455 Längst ist das Imperium Romanum (das römische Reich) in zwei Teile gespalten, da erhält die einstige Hauptstadt Rom einen furchtbaren Schlag - ausgerechnet durch einen germanischen König. Geiserich, der Herrscher der Vandalen, fällt mit seinem Heer ein und plündert gewissenhaft und nach Plan alles, was auch nur irgendwie nach Beute aussieht. Selbst vergoldete Teile des Jupitertempels gehen mit auf die Schiffe.
Bei den Themen der Geschichte, merke ich einfach, dass mich das früher in der Schule nicht fasziniert hatte. So muss ich manches heute nachlesen und nachschlagen. Ist aber auch sehr interessant - Neues aus der europäischen Menschheitsgeschichte zu entdecken. Das Volk der Vandalen findet sich über 200 Jahre in der Geschichte, bevor es verschwindet - wie auch immer. Um 375 kommt das Volk der Hunnen nach Zentraleuropa und treibt die Goten vor sich her. Völkerwanderung. Die Vandalen weichen nach Westen aus - gehen über den Rhein bis nach Gallien. Von dort ziehen sie bis nach Nordafrika (429) und erobern die reiche Provinz (439). Karthago wird die Hauptstadt des Vandalenreiches. Es finden sich Zahlen um die 80000 Menschen in den Geschichtsbüchern, davon ca. 20000 Krieger. Eigentlich hätte die Eroberung nicht stattfinden sollen. Ein gänzlich anderes Klima wurde von dem Volk gemeistert. Die "römische Kornkammer" Nordafrikas leistete keinen nennenswerten Widerstand, da diese sich auch von Rom versklavt sahen. Einzig Karthago und Hippo Regius können eine zeitlang der Belagerung widerstehen. Kirchen und Klöster werden geplündert. Der Bischofsstuhl von Karthago bleibt somit vakant. 455 greifen die Vandalen Rom an und plündern systematisch, nicht chaotisch. Der Papst Leo I. stellt sich ihnen mutig entgegen und kann verhindern, dass die Vandalen morden und vergewaltigen. Drei Jahre vorher hatte Attila mit seinen Hunnen Rom plündern wollen. Auch damals war Papst Leo I. in vollem Ornat Attila entgegengetreten und hatte die Heimsuchung der Stadt Rom verhindern können. Dieses Mal gelang es ihm nur teilweise. Der Ausspruch "sie hausten wie die Vandalen" entstand vermutlich im 18. Jahrhundert - entspricht aber nicht der Historie, da die Vandalen mit System plünderten. Heute wird diese Redensart aber immer wieder zitiert, wenn Fälle von Vandalismus vorliegen.

Montag, 23. Mai 2011

Bob Dylan wird 70 Jahre alt




Viele großartige Künstler seiner Generation sind schon lange verstorben. Er darf seinen70. Geburtstag feiern und hat der Musikwelt immer noch etwas zu bieten. Vermutlich aber nicht der HipHop und Rap Generation.
Was sollte die Folkmusik und die Rockmusik ohne ihn, seinen Stil prägenden Einfluss und seine Texte machen?
Robert Allen Zimmerman wurde am 24.5.1941 in Duluth (Minnesota) in einer jüdischen Familie geboren. Seine Begeisterung für die Musik (dem aufkommenden Rock´n´Roll) begann schon sehr früh. Während seine Altersgenossen noch Fahrrad fuhren, sehnte sich der junge Robert Allen nach Lederjacken und Motorräder. Er wohnte mit seiner Familie inzwischen in Hibbing und graste die Plattenläden nach den neuesten Singles von Chuck Berry, Jimmy Reed und Hank Williams ab. 1959 zieht der 18 Jährige nach seiner High School nach Minneapolis. Er will dort studieren, verbringt aber die meiste Zeit im Künstlerviertel Dinkytown und legt sich den Künstlernamen Bob Dylan zu - in Anlehnung an den Waliser Poeten Dylan Thomas. So um die 1960 kommt Bob nach NewYork. Er besucht mehrfach sein Idol Woody Guthrie im Krankenhaus, der an einer Nervenerkrankung leidet. In den Folkclubs von Greenwich Village absolviert er die ersten Auftritte. Im Sommer 1961 steht Bob zum ersten Mal in einem Studio. Er spielt Mundharmonika bei dem Titelsong des Harry Belafonte Albums "Midnight Special". 1963 lernt er die Folkikone Joan Baez kennen. Seinen Durchbruch macht er mit seinem 3. Album "The Time they are a-changin´". Es herrscht politisch der sogenannte "Kalte Krieg" zwischen den politischen Blöcken. Er wird ein politisches Sprachrohr in der Folk- und Musikszene - ein Revoluzzer. Musikalisch revoltiert er 1965, als er anfängt mit der elektrischen Gitarre Musik zu machen. Das schlägt ein - die einen sind entsetzt und die anderen freut es. 1966 erscheint, das bis heute meisterhafte Werk "Blonde on Blonde". Als das legendäre Woodstock Festival 1969 stattfindet, sucht er das Weite. Er wohnt in der Nähe, aber die Hippies interessieren ihn nicht. Bob macht in seinem Leben viele Höhen und Tiefen durch. Ein Motorradunfall wirft in lange zurück. Es folgen Alkohol- und Eheprobleme. Er irritiert seine Fans mit schlechten Produktionen, aber auch mit seiner Hinwendung zum Christentum.
Es folgen gute Konzerte und schlechte Konzerte. Aber seine Texte in der Musik suchen ihres Gleichen und sind vielleicht noch zu vergleichen mit dem Text- und Musikduo John Lennon und Paul McCartney von den Beatles.
Seine Hits werden von vielen Musikern gecovert, wie z.B.: "All along the watchtower" von Jimi Hendrix und später Neil Young, "Blowin´ in the wind" von Peter, Paul & Mary und auch von Joan Baez, "Masters of the war" von Pearl Jam, "Mighty Quinn" und "Father of Day, Father of Night" von Manfred Mann, "Knockin´on heaven´s door" von Gun N´Roses, "Mr. Tambourine Man" von den Byrds,  "The Time they are a-changin´" von Blackmores Night und "It´s all over now Baby Blue" von den Them. Sicherlich habe ich Bob Dylan selbst erst später entdeckt. Anfang der 80er Jahre erlebte ich ihn zusammen mit Joan Baez und Santana in einem OpenAir im Müngersdorfer Stadion. In den letzten Jahren sind mir seine Songs ans Herz gewachsen, aber wenn er nicht unbedingt eine begnadigte Stimme hat. Aber er ist immer noch genial. Eigentlich fehlt ihm noch der Friedens Nobel Preis für die Literatur.


Herzlichen Glückwunsch zum 70. Geburtstag.



Quelle: stellenweise "Eclipsed" Juni 2011

Sonntag, 22. Mai 2011

Baltische Märtyrer

BALTISCHE MÄRTYRER (1919):
Heute vor 92 Jahren mussten in Riga (Lettland) 33 Geistliche ihr Leben lassen (Erhard Doebler, August Eckhardt, Theodor Hoffmann, Eugen Scheuermann u. v. a.). Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurden sie von bolschewistischen Truppen gefangen gesetzt. Kurz bevor die baltische Landwehr Riga zurückerobern konnte, wurden sie erschossen. Ihr einziges "Verbrechen" war, dass sie Jesus Christus verkündigt hatten.

z.B.: Pastor Erhard Doebler wurde am 4.3. 1919 verhaftet. Seiner Frau rief er zu: "Grüß die Gemeinde und sag ihr, ich hätte ihr nicht umsonst vom Kreuztragen geredet; ich will es nun selbst mannhaft tragen."




Quelle: Neukirchener Kalender 2011 www.neukirchener.de , http://www.bautz.de/bbkl/d/doebler_e.shtml

Dienstag, 17. Mai 2011

Panik Udo wird 65

Ja wer hätte das gedacht? Seine Exzesse waren in den 70er Jahren heftig - aber dann wurde ihm das deutlich und "Lady Whiskey" hatte ausgedient.  Heute wird Udo Lindenberg 65 Jahre alt und ich freue mich darüber. Herzlichen Glückwunsch!

Wie sehr er mit seiner Musik mich geprägt hatte, dass war mir vor ein paar Jahren deutlich geworden, als ich nach getaner Arbeit im Garten mit einem Freund auf der Terrasse saß und bei einem Bier "alte" Lindenberg Song sang. Alles Songs aus den 70er Anfang 80er Jahre. "Rudi Radlos", "Bodo Ballermann", "Hoch im Norden", "Cello", "Ich bin Rocker" oder "Alles klar auf der Andrea Doria".

Udo fing als Schlagzeuger bei Klaus Doldinger an. Seine erste eigene Langspielplatte sang er in Englisch ein und die floppte. Bei seiner 2. Produktion wechselte er die Sprache und sang Deutsch. Es ging leicht aufwärts durch den Hit "Hoch im Norden" (in Norddeutschland). Aber dann ging es Schlag auf Schlag - ein Millionenvertrag. Gesanglich war Udo keine Offenbarung, da er seine Texte manchmal nuschelte oder mehr sprach - aber ungewöhnlich revolutionär. In den 70er Jahren gab es nur Schlagerstars die in der deutschen Sprache sangen. Udo war ein Novum. Später kamen Rio Reiser mit Ton Steine Scherben dazu. Heute kann man festestellen, dass Udo die Rockmusik mit deutscher Sprache vorwärtsgebracht hat. (siehe Peter Maffay, Herbert Grönemeyer, Marius Müller-Westernhagen uvm.) Meine erste Langspielplatte war "Votan Wahnwitz" (s.o.) und die hatte meine Mutter mir vom Aldi (Nord) mitgebracht.

In meinen Teenagertagen hatte ich ein riesiges Poster von ihm an der Wand, das der Produktion "Votan Wahnwitz" beigelegen hatte. Mein heutiges Musikinteresse stillt er nicht mehr, aber das ist nicht tragisch...es war eine tolle Zeit.
Fast schon prophetisch galt damals sein Engagement der Auseinandersetzung mit der DDR-Regierung. Er wollte den damaligen Status Quo zweier geteilter deutscher Staaten nicht anerkennen und träumte von einer großen Tournee durch den Osten. Die kam dann nach der "Wende".  

Donnerstag, 12. Mai 2011

Weissagung der Cree

Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Fisch gefangen,
werdet ihr feststellen, daß man Geld nicht essen kann.
So weit wie ich mich erinnern kann, kam dieser Spruch in den 70er Jahren auf Aufklebern von GREENPEACE heraus. Ich hatte auch einen übergroßen Aufkleber an meiner linken Käfertür. Dann, vielleicht Anfang der 80er Jahre erschien dieser Slogan oder Spruch mit dem Zusatz; Weissagung der Cree - also eines Indianerstammes. Als ich letztens ein neues "gebrauchtes" Auto bekam, hatte ich mir vorher, nach einigen Jahren der Enthaltsamkeit, einen Aufkleber mit diesem Vers besorgt. Nicht mehr ganz so groß, aber die Aussage ist ja entscheidend. Wir sind da als Menschen oft zu gedankenlos und undankbar. Finanzieller oder wirtschaftlicher Reichtum ist das eine, saubere Luft zum Atmen ect. das andere. Vermutlich werden auch weiterhin Arten verschwinden und Landstriche verwüstet werden - auch von meinem Arbeitgeber in Brasilien - aber vielleicht gibt es langfristig Hoffnung. Das wäre schön.
Der Spruch ist gut, auch wenn er vermutlich nicht von den Cree ist. Der amerikanische Literaturhistoriker und Filmregisseur Ted Perry soll diesen Spruch 1972 abgeändert bzw. in die jetzige Aussage gebracht haben.

Freitag, 6. Mai 2011

Friedrich d. Weise

Geschichte war eigentlich nie das Fach, dass mich in der Schule interessiert hatte. Vielleicht lag es auch an den Lehrern, denen es nicht gelang, mich für Geschichte zu begeistern. Es gab eine Ausnahme in dem Lehrer Steffen (vermutlich schon länger verstorben), der viel aus dem 2. Weltkrieg erzählte - aus eigenem Erleben und Betroffenheit, und mich als junger Schüler fesselte. Durch meinen christlichen Glauben bin ich dann immer wieder mit Geschichtsdaten konfrontiert worden, die es lohnten, nachzuschlagen und nachzudenken. Ich möchte mich ein wenig mit Friedrich d. Weise, Kurfürst von Sachsen auseinandersetzen. In der "Luther" Verfilmung wurde dieser Kurfürst von Sir Peter Ustinov, in seiner letzten Filmrolle, so interessant und auch ein wenig spitzfinnisch dargestellt. Das macht mich fragend: Wer war Friedrich d. Weise?
Friedrich der III., auch der "Weise" genannt, wurde am 17.1.1463 in Torgau/Sachsen geboren. Er verstarb am 5.5.1525 auf dem Schloss Lochau in der Nähe von Torgau. Bis zu seinem Tod war er Kurfürst von Sachsen. Seit 1486 war er Kurfürst von Sachsen gewesen, einem Territorialstaat, da Sachsen als Staat geteilt war. Unser heutiges Deutschland war da noch nicht zu erkennen. Es gab unendlich viele Kleinstaaten und Kurfürsten. Gleichwohl war er aber einer der ranghöchsten Reichsfürsten. Seine etwas behäbige Art, gepaart mit einem großen Rechtsempfindung, dem Wissen um Moral und eine große Friedfertigkeit, hinderten ihn daran seine Macht auszubauen. Vielleicht würden wir heute manches an ihm mit freundlicher Gutmütigkeit übersetzen. Aber er bewirkte manch gute Dinge. Er baute die Universität in dem kleinen Ort Wittenberg auf (1502), die später prägend für Martin Luther war. Bei den später aufkeimenden Bauernkriegen, sah er sehr wohl, die Not der Bauern und ihre Rechtlosigkeit. Das Wissen um Moral, obwohl er nicht offiziell verheiratet war - aber nach dem heutigen Empfinden eine Freundin hatte (Anne Weller), die ihm 4 Kinder gebar, und das Wissen um die "letzten Dinge" verwurzelten ihn stark in der katholischen Kirche. Seit dem Friedrich der Weise 1493 auf einer Wallfahrt ins Heilige Land unterwegs gewesen war, war sein neues kostspieliges Hobby das Reliquien sammeln. Viele reiche und gebildete Adlige taten dem ebenso. Seine Sammlung war aber wohl eine der größten seiner Zeit. 1508 holte Friedrich den Martin Luther an seine Universität von Erfurt nach Wittenberg. Er sollte erst einmal für ein Jahr dort den Dienst versehen, kehrte aber 1511 erneut nach Wittenberg zurück. 1517 kam es zum Anschlag der 95 lateinischen Thesen von Martin Luther. Vermutlich geschah es aus Wut über die Entartung des Ablaßhandels. Die Folgen sind bekannt. Dank des Hofkaplan Georg Spalatin, ist Martin Luther von Friedrich dem Weisen auch nach der späteren Ächtung (Bannbulle) Luthers, nicht an die katholischen Häscher ausgeliefert worden. Papst Leo X versuchte 1518 sogar Friedrich zu bestechen, in dem er ihm die "Goldene Rose" verlieh, als Auszeichnung besonderer Verdienstes um die katholische Kirche. Diese Begebenheit ist in dem "Luther" Film ausgezeichnet verarbeitet worden. Friedrich der Weise und Martin Luther sind aber einander nie begegnet. So ist es Friedrich dem Weisen auch zu verdanken, das er Luther auf die Wartburg bringen lies, nachdem Luther sich in Worms hatte verantworten müssen. Wie bekannt übersetzte Martin Luther auf der Wartburg die lateinische Bibel erstmals in die deutsche Sprache. Erst auf dem Totenbett nahm Friedrich der Weise das Heilige Abendmahl nach protestantischer Art ein und das wurde später als protestantisches Bekenntnis gewertet. Mit seinem Tod starb leider auch der letzte Widerstand gegen einen Krieg mit den Bauern.

Montag, 2. Mai 2011

Terrorist Bin Laden getötet

Man möchte fast sagen, endlich.... endlich ist der Drahtzieher und Terrorist Bin Laden gefasst worden und seiner gerechten Strafe zugeführt worden. Die Anschläge auf das WTC vom 11.9.2011 waren sein Werk und endlich ist er nach fast 10 jähriger Suche gefasst und getötet worden.


Die "freie" Welt wird deswegen vermutlich nicht mehr Ruhe haben. Sicherlich werden andere Fanatiker nachrücken und Bin Laden beerben. Die Sicherheitskräfte sind in vielen Staaten in Alarmbereitschaft. Aber ich bin trotzdem dankbar und erleichtert. Die Berichterstattung im TV vom 11. Sept.2001 hatte sich doch sehr bei mir festgesetzt und mich schockiert.

Sonntag, 1. Mai 2011

Buchtip: Woodstock

Ich lese im Moment ein Buch, dass ich letztens vielleicht spontan und zufällig in der Mayerschen Buchhandlung in Bochum entdeckt hatte. Ein Bildband, aber nicht nur, über das größte RockKonzert aller Zeiten: Woodstock.

Ich muss sogar fairerweise zugeben, dass ich dann im ersten Moment sogar vergessen hatte, dieses Buch zu kaufen. Aber als ich in der Stadt an einem anderen Ort unterwegs war, kaufte meine liebe Natascha mir das Buch. Ein Schnäppchenpreis von € 9,90. Ursprünglich soll das Buch sogar € 39,90 gekostet haben. Erschienen ist das Ganze im Collection Rolf Heyne. 288 Seiten stark und mit tollen Fotos und Berichten über die Planung und den Ablauf des damaligen Festivals. Tolle Berichte, die ich noch nicht kannte. Ich bin noch nicht durch, aber mich hat fasziniert wie Richie Havens sein "Freedom" Song spontan entwickelt hatte. Sehr lesenswert auch der Bericht der jungen Sängerin Melanie, die um Mitternacht des ersten Tages ihren Auftritt hatte und in einem Lichtenmeer von 100.000 brennenden Streichhölzern ihre Songs sang.