Als ich vor über 30 Jahren den christlichen
Glauben entdeckte – wobei sich dieses Geheimnis nie ganz erschließen lässt –
bin ich in eine Landeskirchliche Gemeinschaft hineingekommen.
Diese Art Gemeindeform war mir
bis damals gänzlich unbekannt. Ich lebte im katholisch geprägten Kreis Olpe.
Evangelische Kirchen und Gemeindemitglieder gab es nicht sehr viele in den 80er
Jahren im Kreis Olpe. So genannte Freikirchen hatten im katholischen Umfeld ein
Sektenimage (was natürlich Quatsch ist).
Ich war zwar als Kind getauft worden
und hatte auch meine Konfirmation gefeiert, aber war ich deswegen Christ? Vorstellungen,
dass es einen GOTT geben könnte – ja das war bei mir vorhanden.
Mehr aber auch nicht…..
Aber ich entdeckte den christlichen
Glauben, weil ich auf Menschen traf, die diesen Glauben Ernst nahmen. Sie
lebten in einem biblischen Background. So wie JESUS vor gut 2000 Jahren Jünger (Nachfolger) um
sich scharte, so wollten diese Menschen JESUS CHRISTUS heute nachfolgen. Das faszinierte mich total.
Um das
ausleben zu können, bedarf es den Heiligen Geist im Leben eines Menschen, damit
der zum Christen wird. Damit der Mensch lernt Jesusgemäß zu denken und zu
handeln. Natürlich ist das nicht perfekt, weil unser eigenes EGO einem oft
Streiche spielt oder sich selbst verwirklichen will.
Viele Jahre – fast schon
Jahrzehnte, fühlte ich mich in dieser
Gemeindeform wohl. Allerdings realisierte ich Mitte der 90er Jahre, dass es die
ev. Volkskirche in großen Teilen mit den biblischen Aussagen nicht mehr so ernst
nahm. Mein Verhältnis zur ev. Kirche kühlte sich merklich ab, auch wenn die
Gemeinschaftsbewegung ein freies Werk in der Kirche ist.
So war es dann folgerichtig, dass
ich an Buß-und Bettag 2011 zum Amtsgericht ging, um die kirchliche Mitgliedschaft
aufzulösen. Das Geld war woanders besser angelegt. Freunde von mir waren vor
Jahren nach Peru ausgewandert, um da den
Indios in mancherlei Elend beizustehen.
Da wir als Christen manche
Aussagen in der Bibel unterschiedlich bewerten können, kann es somit auch zu Krisen kommen.
Das wäre nicht unbedingt das Problem, wenn nicht auch der herzliche Umgang auf
der Strecke blieb.
Vielleicht liegt auch manches an
der nachfolgenden Generation, die liberaler oder gar laizzes fairer Groß geworden ist und somit Manches
anders angeht.
Vielleicht ist auch manches eine Frage der Haltung zur Bibel und
des eigenen Gottesbildes. Aber mir wurde deutlich, dass ich eine neue geistliche
Heimat brauchte. Leichter gesagt, als
getan. Schmerzlich ist es dann trotzdem, wenn man Gehen muss.
Jetzt sehe ich mir eine
Freikirche an und habe nach vielen Gesprächen mit dem dortigen Leitungskreis
(Älteste) ein gutes Gefühl. Im Umgang mit der Heiligen Schrift teilen wir
dieselbe Herangehensweise und Erkenntnis.
Das Wort aus Josua 1,9 tröstet mich.