Es gibt von manchem guten Musiker aus der Rockszene Albums oder Songs, die aufgenommen worden sind - dann aber aus den unterschiedlichsten Gründen verworfen worden sind. Neil Young gehört auch zu diesen Künstlern, da er in seiner fast schon unendlich langen Karriere oft sehr sprunghaft agiert hatte.
Viele Musikredakteure und Fans wussten von diesen Aufnahmen aus einer Nacht im Jahre 1976.
2010 erschien der Titelsong "Hitchhiker" auf dem Album "Le Noise" elektrisch verstärkt. Ein verstörender Song in dem Neil Young seine damalige Drogensucht thematisiert.
Er war aufgekratzt von einer Tournee aus Japan zurückgekommen. Er war jetzt Mitte dreißig, er war reich, berühmt und unglücklich. Seine Ehefrau, die Schauspielerin Carrie Snodgress, der er einst den wundervollen Song „A Man Needs a Maid“ gewidmet hatte, hatte sich von ihm getrennt. Alles, was ihm blieb, war die Musik.
Und wenn Musiker wie er nicht mehr weiterwissen, buchen sie ein Studio. Also bat Neil Young seinen langjährigen Partner David Briggs, mit dem er schon seit Beginn seiner Solokarriere gearbeitet hatte, einen Termin zu machen. Mit dabei war in dieser Nacht in den Indigo Ranch Studios von Malibu noch der Schauspieler Dean Stockwell, ein Freund aus alten Tagen. (* aus Frankfurter Rundschau, Frank Junghänel)
10 wundervolle Songs, darunter "Pocahontas" und "Powderfinger", die bereits 1979 auf seinem Klassiker "Rust never sleeps" veröffentlicht worden waren. 10 wundervolle Songs, nur seine Stimme und die Gitarre. Einmal greift er zur Harp ("Give me strength").
Neil Young sagt wohl selbst: "Er habe die Lieder hintereinander weggespielt und höchstens mal Pause gemacht, „um Gras, Bier oder Koks“ nachzutanken." Bis auf einem Kicher vor einem Song merkt man aber nichts davon. So schlichte Aufnahmen passen vermutlich heute nicht mehr in den musikalischen Zeitgeist. Seine Fans, aber auch ich, wir freuen uns über die Aufnahmen.