Weltstar Billy Joel wird 70 Jahre alt und hat eine fränkisch-jüdische Geschichte
In unserer Tageszeitung war ein Artikel vom Timo Lechner über die Lebensgeschichte des Weltstars erschienen. Beieindruckend, aber auch traurig zu lesen. Der Originalartikel erschien im ev. Sonntagsblatt, deren Redakteur er ist.
Billys Großeltern hatten 1928 in Nürnberg einen Versandhandel für Kleidung und Textilien eröffnet. Im dritten Reich musste dann der Betrieb an Josef Neckermann (der spätere Versandhandel) verkauft werden. Die festgelegte Entschädigung wurde aber nicht bezahlt. Die Familie flieht zunächst in die Schweiz, dann über Frankreich, England nach Kuba. Die Familie von Karl Amson Joel trifft dort auf seinen Bruder Leon, der jüdischer Gemeindeleiter in Ansbach war. In Kuba und den USA dürfen sie nicht einreisen und müssen mit dem Schiff zurück nach Europa. Leon und seine Frau tauchen dann erschreckend auf einer Transportliste nach Auschwitz auf. Karl Amson Joel gelingt es dann doch mit seiner Familie in die USA ein zu reisen. Aus Karl wird Carl und sein Sohn Helmut wird Howard genannt. Howard wird 1943 in die US-Army eingezogen und kommt eine kurze Zeit nach Nürnberg. 1947 heiratet er Rosalind und 1949 kommt Billy Joel als zweites Kind der beiden zur Welt. Die Großeltern Karl und Meta bekommen 1959 doch noch eine Abfindung von Josef Neckermann. Sie kehren der USA den Rücken und leben wieder in Nürnberg und sind auch dort auf dem jüdischen Friedhof bestattet worden. Sohn Helmut (Howard) liegt auch dort. Billy Joels Vater spielte auch gerne Klavier und aus Billy wurde später ein Weltstar.
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