Mittwoch, 14. Juli 2010

Alles hat seine Zeit



(unser altes Gemeindehaus - Abrißphase, hier fehlt schon das Pflaster)

Alles hat seine Zeit (Prediger 3, 1-11)

"Alles hat seine Zeit
und jegliches Vornehmen
unter dem Himmel seine Stunde.
Geborenwerden hat seine Zeit, und Sterben hat seine Zeit; Pflanzen hat seine Zeit, und Gepflanztes ausreißen hat seine Zeit. Töten hat seine Zeit, und Heilen hat seine Zeit;Zerstören hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit. Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit;Klagen hat seine Zeit, und Tanzen hat seine Zeit.
Steine schleudern hat seine Zeit,und Steine sammeln hat seine Zeit; Umarmen hat seine Zeit, und sich der Umarmung enthalten hat auch seine Zeit. Suchen hat seine Zeit, und Verlieren hat seine Zeit; Aufbewahren hat seine Zeit, und Wegwerfen hat seine Zeit. Zerreißen hat seine Zeit, und Flicken hat seine Zeit; Schweigen hat seine Zeit, und Reden hat seine Zeit.Lieben hat seine Zeit, und Hassen hat seine Zeit;Krieg hat seine Zeit, und Friede hat seine Zeit.
Was hat nun der, welcher solches tut, für einen Gewinn bei dem, womit er sich abmüht?
Ich habe die Plage gesehen, welche Gott den Menschenkindern gegeben hat, sich damit abzuplagen.
Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch die Ewigkeit hat er in ihr Herz gelegt, da sonst der Mensch das Werk, welches Gott getan hat, nicht von Anfang bis zu Ende herausfinden könnte."




Der obige Text stammt von dem König Salomo (Salomon), der der dritte König (nach Saul und David) vom Reich Israel war.
Der Text gibt zwar nicht alle Lebensbereiche wieder, aber aufgrund seiner Aussage lassen sich natürlich manche Ergänzungen finden.

Alles hat seine Zeit, Steine Sammeln und Steine wegwerfen, Häuser bauen und wieder abreißen.
Bäume pflanzen, aber auch wieder umhauen.





Die Grundsteinlegung unseres "alten" Gemeinschaftshauses war im April 1988. Daran an schloß sich eine längere Bauphase, in der viele Gemeindemitglieder mitanpackten und bauten. Je nach Begabung und Zeit. Es war eine anstrengende, aber auch fröhliche Zeit. Die Menschen wuchsen zusammen. Ich kann mich noch gut an den Tag des Dachdeckens erinnern. Gutes Wetter, tolle Stimmung und viele fleißige Hände. Bis auf wenige Ausnahmen ist das Haus in Eigenregie errichtet worden. Ein gewisser Stolz über die erbrachte Leistung schwingt mit. Unser GOTT hat uns aber wunderbar versorgt, geholfen und bewahrt.



Natürlich schmerzt es, wenn die grünen Bäume abgehauen herumliegen und das Haus vor dem entgültigen Abriß ausgeschlachtet wird. Vieles kann noch anderen nützlich sein.
Als Gemeinde haben wir jetzt ein neues und größeres Haus, das mit Leben gefüllt wird.

Der christlichen Gemeinde dient ein Haus oder auch Kirche zum Treffpunkt der Anbetung GOTTES und zum Miteinander. Häuser (auch wenn es schmerzlich erscheint) können abgerissen werden, da der Christ nicht unbedingt auf heilige Orte angewiesen ist. JESUS sagt in Johannes 4,24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen in Geist und Wahrheit anbeten.

Das Christsein spielt sich in erster Linie im Menschen selbst ab. Bete ich GOTT an und lebe ich mit ihm, egal wo ich gerade bin?
(hier einen Blick in die Abrißgrube -
das ehemalige Küchenfenster ist noch zu
erkennen)

Dienstag, 13. Juli 2010

Ein Leben ohne VuVuZela

Wer hat es schon bemerkt? Jetzt fängt die Vuvuzelalose Zeit an. Einfach toll. Ne´ im Ernst. Ich bin ganz überracht, dass ich schon 2 Abende ohne Fußball und Vuvuzelageräusche überlebt habe. Es gibt also doch ein Leben nach dem Fußball. Auch wenn manches im Haushalt liegengeblieben ist und ich meine Fitness vernachlässigt habe, es war eine klasse Zeit - die Fußball WM - auch wenn manche Spiele sehr bescheiden waren. Ein Dank der Deutschen Mannschaft!!
Aber die Hausaufgabe für den dt. Fußball bleibt: Wie schlägt man eine Mannschaft, die so gut funktioniert wie die Spanische Elf? Daran gilt es zu arbeiten. Aber das wird unser Jogi schon gemerkt haben.

Spießer oder Nichtspießer

Was mir eigentlich ab und an öfters passiert, ist, jemand meint zu mir: wie läufst du denn rum oder siehst du denn aus. Ist ja gar nicht modern! Nerven tut mich das dann doch. A) Ich bin kein Mitläufer und B) Spießer wohl auch nicht.
So musste ich doch erst einmal im Internet wühlen, was alles unter den Begriff Spießer fällt.
Überrascht war ich auch über die Entstehungsgeschichte des Wortes. Zum guten Schluß nahm ich dann noch an einem Spießertest teilt, wo mir nachfolgende Antwort zuteil wurde.

Der Nichtspießer. Eines kann man Ihnen wirklich nicht nachsagen: spießig zu sein. Kategorien wie „spießig/unspießig“, „in/out“ oder „cool/uncool“ spielen für Sie keine Rolle. Genauso wenig interessiert Sie, was andere von Ihnen denken oder über Sie sagen. Sie stehen über den Dingen. Das heißt aber noch lange nicht, dass Ihnen alles egal ist. Wichtig ist Ihnen zum Beispiel, dass etwas authentisch ist, dass es wiederauffüllbar ist oder dass es nicht zur gleichen Zeit wie Harald Schmidt läuft. Sie haben durchaus Ihre Prinzipien und halten sich an Regeln – solange Sie von Ihnen sind oder zumindest sein könnten. Respekt! Der gute Kant muss an Sie gedacht haben, als er seinen berühmten Spruch vom „Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“ formulierte.
Unser Tipp: Bleiben Sie, wie Sie sind! An Ihnen können sich die anderen ein Beispiel nehmen!

Also kann ich mich jetzt fröhlich zurückziehen und auf die nächste Bemerkung von einem spießigem Zeitgenossen warten. Nach dem Motto: "Ich habe den neusten Trend verpennt, kann mir einer helfen?" (Stephan Stoppok)

Egal ob kurze Haare, lange Haare, Bart, Brille, oder auch nicht, modisch oder unmodisch,
ich bin ich und selbst die Bibel sagt schon: "Ein Mensch sieht was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an. (1. Samuel 16,7) Das ist einfach klasse und tut so gut. JESUS sieht tiefer und er kennt mich....

Montag, 12. Juli 2010

Jimmie Vaughan

Als die Fabulous Thunderbirds Ende der Siebziger ein Revival des Blues auslösten, galt deren Gitarrenmann als Geheimtipp. Doch dann stand Jimmie Vaughan lange Zeit im Schatten seines jüngeren Bruders Stevie Ray. Inzwischen veröffentlicht der Texaner alle paar Jahre ein Album, wie es ihm passt. Zwischen dem neuen und dem letzten eigenen liegen neun Jahre.
(Auszug aus BLUES NEWS Nr. 62)






(Fotos: Uli Fleger)

Am Freitag, den 9.7.2010 fand im Tanzbrunnen in Köln die 3. Classic Rocknacht statt.
Opener war Tim Knoll, ein "neuer" Countrymusik Sänger mit seiner 5 köpf. Band. Sein Set betrug gute 45 Minuten und die Musik gefiel mir ganz gut. Aber um 16.00 h war das Theater
nur gering besucht, da die meisten Fans vermutlich erst ab 18.00 h auftauchen sollten.
Danach kam eine 6 köpf. Band aus Texas mit dem Namen Midlake. Hier handelt es sich auch um eine Band mit jüngerer Musikgeschichte (ab 2005?). Wie soll ich ihren Stil beschreiben?
Progressive Elemente mit Folkeinflüssen vermischt. Die Querflöte kam zeitweise 2-fach zum Einsatz, dann aber auch wieder 4 Gitarristen, was man ja sehr selten sieht. Zwischendurch dachte ich an die Band America oder an Neil Young. Eine interessante Band, in deren Musik ich mich noch mehr hineinhören sollte.
Kurz nach 18.00 h kam Jimmie Vaughan (der ältere Bruder von Stevie Ray Vaughan) mit seiner Band auf die Bühne. Blues pur. Zusammen mit Jimmie standen 7 Musiker auf der Bühne. 2-fache Saxophonebesetzung und Contrabass, was man auch nicht oft sieht. Leider weis ich nicht die Namen der exellenten Musiker. Zwischendurch kam noch Lou Ann Barton, eine Sängerin mit einer wundervollen Bluesstimme für 2-3 Songs auf die Bühne. Mir hat das Konzert sehr gut gefallen - bin halt ein Bluesfreak. Nach ein paar Zugaben ging dann Jimmie von der Bühne - einen Song spielte er zum Schluß noch solo. Dann war Zeit zum Umbau der Bühne und zum eigenen Luftholen. Kraft sammeln für John Fogerty....

Line-Up:George Rains - Drums; Billy Pitman - Rythm Guitar; Ronnie James – Stand Up Bass; Greg Piccolo – Horns; Kas Kasanoff – Horns; Lou Ann Barton – Vocals; Jimmie Vaughan – Guitar & Vocals

Windhund des Rock

John Fogerty in Köln (VON BERND SCHUKNECHT) Köln. Eigentlich sollte das Konzert von Rock-Ikone John Fogerty als Open Air im Kölner Tanzbrunnen stattfinden, doch eine Unwetter-Warnung veranlasste den Veranstalter, die 3. Classic Rock Night sicherheitshalber in das Tanzbrunnen-Theater zu verlegen. An Fogerty, einst musikalischer Kopf von Creedence Clearwater Revival und zwischen 1969 und 1972 Schöpfer von neun Top-Ten-Hits in den USA, scheinen die Jahre spurlos vorübergegangen zu sein. Der 65-Jährige wirkt optisch wie 45 – was weniger interessiert – und musikalisch wie 25, was allerdings schlichtweg einer Sensation gleichkommt. (Foto: Uli Fleger; leider Camera falsch eingestellt) Mit "Hey Tonight" stürmt er – mit einer sechsköpfigen Band im Nacken – los wie ein Windhund aus der Box, rockt mit einer Leidenschaft, die man einem Routinier kaum zugetraut hätte. Dabei macht sich nicht nur bei den schwülen Swamp-Rock-Titeln wie "Born On The Bayou" oder "Green River" im Theater eine feucht-heiße Atmosphäre wie in einem Club unweit der Sümpfe Louisianas breit. (Foto: Uli Fleger, Tanzbrunnen Köln) Auf der Bühne grollt der sonore Sound einer Hammondorgel, mit dem Geiger liefert sich Fogerty trickreiche Duelle, den treibenden Rhythmus gibt ein Muskeltier an den Drums vor, und mindestens zwei weitere Gitarristen sorgen für einen rockig gradlinigen Kurs. Es sind maßgeblich die alten Hits von "Midnight Special", über "Fortunate Son" und "Have You Ever Seen The Rain" bis hin zur Zugabe "Proud Mary", die die Fans während des rund zweistündigen Konzerts hören wollen, aber mit der musikalischen Harmlosigkeit der Karo-Hemden-Träger von CCR einst hat das heute nichts mehr zu tun. Was der juvenile Fogerty den staunenden Fans von früher und den anerkennend nickenden jungen Fans von heute präsentiert, ist mehr als eine Wiederbelebung von Creedence Clearwater Revival, sondern eine umfassende Verjüngungskur, dessen umjubeltes Ergebnis ohne Abstriche in die Jetztzeit passt. (Quelle: Rheinische Post)

John Fogerty als Musiker hatte ich ziemlich vergessen. Sicherlich, ich hatte noch 2 Doppel LP´s aus den 70er/80er Jahren mit den besten Songs von Creedence Clearwater Revival (C.C.R.). Aber hören? Fehlanzeige. Sicherlich, wenn mal "Sweet Hitch Hiker" oder "Hey Tonight" im Radio lief, dann kamen Erinnerungen hoch und der Groove war schon klasse. Dann sind wir ja im vergangenen Juli lange durch die Staaten und Kanada gefahren und haben passende Musik im Auto gehört. Da war auf einmal John Fogerty passend und ich hatte inzwischen auch eine CD von ihm und mit seinen Hits. So war es nur eine Frage der Zeit, wann ich Konzertkarten kaufen würde. Also waren meine Frau und ich am Freitag im Tanzbrunnen in Köln. Leider kein Openair - dafür sehr miese Luft im Theater. Als gegen 20.30 John Fogerty mit seiner 6 köpf. Band auf die Bühne kam, gab es kein Halten mehr im Saal. Die sogen. "Grufties" wurden auf der Bühne, aber auch im Publikum flott. John ist mittlerweile schon 65 Jahre alt (was man ihm nicht ansieht), aber er fesselte und faszienierte alle. Jung, wie alt und ich bin gut 25 Jahre jünger geworden, wenn auch nur für ein paar Stunden. Herzlichen Dank, John - auch wenn ich "Sweet Hitch Hiker" vermisst habe. Info am Rande: die Musik klingt entstaubt und wird zwischendurch mit der Fidel aufgewertet. Guter Rock, Rock´n´Roll und stellweise guter Country. Als wir gegen 22.30 h aus der Halle kamen zeigte das Thermometer 32 Grad - fast wie in den Südstaaten.

Donnerstag, 8. Juli 2010

A.E.Johann

Seit einigen Jahren lese ich neben christlicher Literatur, Bücher über Rockmusik und Abenteuerromane, sowie Reiseberichte. Da meine Vorliebe der nordamerikanische Kontinent ist, bin ich natürlich bei Büchern über diesen Bereich hängengeblieben. Sehr geprägt hat mich da auch ein lieber Arbeitskollege, der mir Anfangs oft seine ausgelesenen Bücher in die Hand drückte, nach dem Motto: "Kannste lesen und behalten". Gesagt, getan. Die meisten Bücher waren von A.E.Johann.

Alfred E. Johann (eigentlich Alfred Ernst Johann Wollschläger; * 3. September 1901 in Bromberg; † 8. Oktober 1996 in Oerrel bei Gifhorn) war deutscher Journalist und Reiseschriftsteller.

Das erste Buch was ich von ihm geschenkt bekam, hieß: "Die Wildnis aber schweigt", 489 Seiten, ISBN 3-8289-0612. Es ist ein Roman, in dem geschildert wird, wie ein ehemaliger erfolgreicher Geschäftsmann nach dem Tod seiner Frau nach Kanada auswandert und dort nach vielen Entbehrungen sich eine neue Existenz aufbaut. Der Roman spielt in British Columbia. Das Buch verbreitete eine wunderbare Magie auf mich. British Columbia ist ein Landstrich, den ich selbst schon öfters bereisen durfte und der für mich heute der Inbegriff von Kanada ist.

Danach drückte mir Günther 2 Bücher in die Hand, die zu einer Deutschlandchronik gehörten. Leider hatte er nur noch 2 der 3 Bände. "Im Strom" beschreibt die Kindheit des Hans Radmacher, der in Ostpreußen zur Welt kommt, den ersten Weltkrieg erlebt, dann in Berlin landet, dort in die Unruhen verwickelt wird und Anfang der 30er Jahre nach Kanada auswandert. Band 2: "Das Ahornblatt" beschreibt seinen Aufstieg und seine Rückschläge durch die Weltwirtschaftskrise, seine Rückkehr ins Nazideutschland. Den Band 3 konnte ich mir bei Ebay ersteigern. Er trägt den Titel: "Aus dem Dornbusch". Erverliert seine Frau im 2. WK und kommt über Umwege nach Kanada zu seinen Kindern zurück. Dort verstirbt er nach einer, wie kann es auch anders sein, Bärenattacke. Band 1 und 2 haben mir sehr gut gefallen, zumal ich auch viel geschichtlich dazulernen konnte. Alles in allem eine wunderbare Trilogie.

2008 schenkte er mir zu Weihnachten eine Neuauflage von "Evas Wildnis". Hier handelt es sich auch wieder um einen fesselnden Roman von 3 Menschen in der Wildnis von Kanada. Leider ohne Happyend, aber gelungen.

Kurz vor Weihnachten 2009 fing ich ein neues Buch an, das den Titel trägt: "Südwest". Hier geht es zum ersten Mal nicht um Kanada, sondern um die Besiedelung von Südwestafrika. Der Einstieg in das Buch fiel mir etwas schwerer und ich habe es erst einmal an die Seite gelegt.

Ich fand bei Ebay ein altes Taschenbuch für 1,50 €, das den Titel "Die Bergwelt Kanadas" trägt. Eine Veröffentlichung aus den 70er Jahren mit leider vergilbten Seiten und Fotos. Aber es geht wieder um British Columbia, Alberta, die Rockies, das Farmerleben und die Entdeckungsgeschichten über A. MacKenzie und andere Forscher. Genau meine Kragenweite.

A.E. Johann war ein weitgereister Mann, der schon in den 20er Jahren die erste große Reise nach Nordamerika machte. Australien, Japan, China und der afrikanische Kontinent folgten. Dann Abstecher nach Irland und wieder zurück nach Nordamerika, speziell dieses Mal Kanada, wo er auch einige Jahre lebte. Er arbeitete unterwegs als Holzfäller, Farmer, Klavierspieler ect. und bekam einen großen Einblick in die Länder und Kulturen. Er blickte in seinem Leben auf 65 große Reisen, teils Weltreisen zurück. Insgesamt war er dreimal verheiratet, denn seine erste Frau starb im KZ Auschwitz, seine 2. Frau starb Anfang der 80er Jahre und seine dritte Ehefrau verstarb 2005.

A.E. Johann: „Ich habe in einem langen Wanderleben die Gesichter der Erde alle erlebt,als sie noch nicht gekränkt waren, als sie noch der Idee entsprachen,die ihrer Schöpfung zugrunde lag.Dies wollte ich deutlich machen,wollte es in die Herzen und Köpfe der Bewohner der Erde einbrennen,damit in ihnen die Liebe zur Erdenheimat und ihrer Schönheit nicht erlischt.“

http://www.a-e-johann.de/

Dienstag, 6. Juli 2010

Independence Day 4th July

Ja, es ist schon wieder ein Jahr her, dass wir in den "Staaten" waren. Beim letztjährigen Independence Day kamen wir gerade in der Mittagszeit in Ennis/Montana an. Das Ende des
Umzuges konnten wir noch erleben, auch das ganze Gewusel danach mit Grillen und Partytime. Auf der Rückfahrt unserer Tour kamen wir noch einmal durch Ennis - genossen ein kleines Wildlife Museum im Ort, nutzten die Zeit zur Pause, Imbiss und Tanken.
Zum diesjährigen Independence Day fand ich ein schönes Video bei YouTube:

http://www.youtube.com/watch?v=vhyzm-Q4RXE



Anbei noch eine kurze Erklärung zum Independence Day:

http://de.wikipedia.org/wiki/Unabh%C3%A4ngigkeitstag_(Vereinigte_Staaten)


Jan Hus - ein Märtyrer für Christus

Jan Hus (oder Johannes Huss) war ein Vorläufer der Reformation, der bereit war, aufgrund von Anfeindungen für seinen Herrn zu sterben. Sein Glaubensmut leuchtet hell bis in die heutige Zeit hinein und spornt uns an, konsequent an dem vor uns liegenden Wettlauf des Glaubens teilzunehmen.
(Jan Hus Denkmal in Prag) Um das Jahr 1370 wird Jan Hus in einem kleinen böhmischen Dorf geboren. Früh zeigen sich seine herausragenden Fähigkeiten, und so kommt er als junger Mann nach Prag, um dort an der berühmten Universität zu studieren. Er will Priester werden. In Prag lernt er die Schriften des gottesfürchtigen John Wycliff kennen, die ihn beeindrucken und nachhaltig prägen [siehe Fußnote]. Hus wird zum Prediger in der Bethlehemskapelle der Universität Prag berufen Viele wollen den ernsten und doch freundlichen Mann hören, da er das Wort Gottes nicht doziert, sondern es zu Herz und Gewissen reden lässt. Er scheut sich auch nicht, falsche Lehren und Praktiken der katholischen Kirche anzuprangern. Hus verurteilt öffentlich den Ablasshandel, die Kreuzzüge, die Lehre vom Fegefeuer, die Sündenvergebung durch die Priester und vieles andere mehr. Das entfacht den Unmut seiner Landsleute gegen den Papst. Verkäufer von Ablassbriefen werden in Prag beschimpft und sogar misshandelt. Es nimmt nicht Wunder, dass Jan Hus bei dem Papst Johann XXIII. (Gegenpapst) immer mehr in Misskredit gerät und schließlich unter den großen Kirchenbann gestellt wird. Obwohl Hus damit völlig außerhalb der Kirche steht, fährt er unermüdlich fort zu predigen und das bloßzustellen, was er als schriftwidrig erkannt hat. Ganz Böhmen gerät in Bewegung, und die Sache zieht zunehmend Kreise. Auch der römisch-deutsche König Sigismund wird auf Hus aufmerksam und lädt ihn vor das Konzil von Konstanz (1414-18). Dort soll er seine Ansichten vor hohen Würdenträgern der Welt und Kirche verteidigen. Sigismund stellt Hus einen Schutzbrief aus, der ihm eine sichere An- und Abreise gewährt. Alle Beamten seines großen Reiches werden aufgefordert, den Mann aus Prag gut zu behandeln. Konstanz Am 11. Oktober 1414 bricht Hus nach Konstanz auf. Er weiß, dass es – trotz des königlichen Geleitbriefs – ein gefährliches Unterfangen ist und trifft Anordnungen über seine wenigen Habseligkeiten. In allen größeren Städten macht er einen Anschlag an den Kirchentüren: „Magister Jan Hus begibt sich soeben nach Konstanz, um den Glauben zu bekennen, den er bislang gehalten hat, jetzt hält, und, wenn es der Herr Jesus Christus gibt, halten wird bis zum Tod … Magister Jan ist bereit, jedem Widersacher auf diesem Konzil Rechenschaft zu geben von seinem Glauben.“ Am 3. November, bevor das Konzil eröffnet ist, erreicht Hus Konstanz, wo 12.000 Menschen auf den Beinen sind, um den bekannten Prediger zu sehen. Dann geschieht das Unerhörte: Einige Bischöfe sorgen dafür, dass Hus unter der Anklage der Ketzerei in ein Gefängnis geworfen wird. Die Zusage des Königs wird einfach mit der Begründung ignoriert, dass kein Schutzbrief von irgendeinem weltlichen Machthaber zum Schaden des katholischen Glaubens ausgestellt werden dürfe. Sigismund protestiert zwar, unternimmt aber nichts gegen diese teuflischen Machenschaften. In seiner einsamen Zelle wird Hus massiv bearbeitet, damit er seine vermeintlichen Irrtümer widerrufe. Ein Widerruf wäre im Sinn der Kirche, denn auf diese Weise würde wahrscheinlich die Glut des böhmischen Schwelbrandes zum Erlöschen kommen. Sollte Hus hingegen zum Märtyrer werden, könnte das einen Sturm der Entrüstung mit ungeahnten Folgen entfesseln. Und so werden bei Hus die üblichen milderen Mittel der Inquisition angewandt, um seinen Starrsinn zu brechen. Doch Hus lässt sich trotz Krankheit und Schmerzen nicht einschüchtern. Standfest ist er, aber auch demütig und ergeben. In seinen Briefen redet er von Vergebung für seine hinterlistigen Feinde sowie von der Unterordnung unter den guten Willen Gottes. Das heimlich von Freunden gemachte Angebot, ihm zur Flucht zu verhelfen, lehnt er ab, weil er von der Wahrheit des Evangeliums öffentlich Zeugnis ablegen möchte. Verhöre vor dem Konzil Immer wieder erinnert der Gefangene seine Peiniger daran, dass ihm eine Verhandlung vor dem ganzen Konzil zugesagt worden war. Da sich auch Fürsten, Edelleute und nicht zuletzt König Sigismund dafür einsetzen, wird Jan Hus am 5. Juni 1415 zum ersten Mal vor das Konzil geführt, das in dem Speisesaal eines Klosters tagt. Bevor der gefesselte Zeuge Jesu Christi den Raum betritt, wird das Konzil darüber informiert, was die bisherigen Untersuchungen und Verhöre ergeben haben. Hus werden die Anklagepunkte vorgestellt und er wird aufgefordert, dazu Punkt für Punkt Stellung zu nehmen. Der Angeklagte beteuert, dass viele Beschuldigungen gar nicht zuträfen und versucht, seine Überzeugungen durch die Schrift zu beweisen sowie durch Zitate der allgemein anerkannten „Kirchenväter“ zu untermauern. Er betont, dass er nur etwas von seinen Worten widerrufen werde, wenn man ihm zeige, dass sie im Widerspruch zum Wort Gottes stünden. Doch immer und immer wieder wird er durch laute Zwischenrufe unterbrochen. „Verbrennt ihn! Verbrennt ihn!“, hallt es durch den Speisesaal. Als schließlich ein großer Tumult entsteht, verstummt er, wie auch sein großer Meister vor einem ungerechten Gerichtshof verstummte. Am 7. Juni beginnen die Verhandlungen von neuem. Sigismund ist dieses Mal selbst zugegen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten. In den Verhandlungen wird Hus von den alten, ehrwürdigen Herren beschimpft und verlacht. Der König fordert ihn ultimativ auf, nicht hartnäckig an seinen Ketzereien festzuhalten. Doch der Streiter Christi erwidert: „Ich bin nicht hierher gekommen, um an Irrtümern festzuhalten. Man beweise mir, dass ich geirrt habe, und ich will mich in aller Demut eines Besseren belehren lassen.“
8. Juni 1415: dritter Verhandlungstag. Hus ist sehr erschöpft. Heftige Zahnschmerzen haben ihm den Schlaf geraubt und auch die sechsmonatige Haft ist nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Aber in dem Verhör zeigt er keine Schwäche. Die scharfsinnigsten Theologen und Philosophen können ihn nicht dazu bringen, Zugeständnisse zu machen; er bleibt fest bei dem, was er aus Gottes Wort erkannt hat. Da eine weitere Verhandlung nicht mehr sinnvoll erscheint, wird Hus in seinen Kerker zurückgeführt. Kaum hat er den Saal verlassen, verkündet Sigismund: „Ihr habt gehört, welche Anklagen gegen Hus vorgebracht worden sind … Nach meinem Urteil verdient er für jede von ihnen den Tod.“ Hus muss sterben; das steht schon jetzt fest. Doch er wird nicht sofort hingerichtet, sondern von verschiedenen Personen höchsten Ranges und Ansehens in seiner Zelle besucht. Alle Hebel werden in Bewegung gesetzt, ihn zum Abschwören zu überreden. Einer der Kardinäle legt ihm eine sehr geschickt abgefasste Widerrufsformel vor, die es ihm so leicht wie möglich machen soll. Doch Hus ist in seinem Gewissen gebunden an Gottes Wort und ist nicht gewillt, auf Kosten der Wahrheit Kompromisse zu machen. Es bleibt daher nur noch der unvermeidliche Schlussakt dieses Dramas übrig!
Die Hinrichtung Am 6. Juli 1415 bricht der letzte Erdentag für Jan Hus an. Sein Weg führt in den Dom von Konstanz, der bis auf den letzten Platz besetzt ist. Unter den Anwesenden: König Sigismund und seine Adligen, die hohen Würdenträger des Reiches mit ihren Abzeichen und die Kardinäle mit ihren glänzenden Gewändern. Nach der Messe wird Hus hineingebracht und auf einen erhöhten Platz geleitet. Alle Anklagenpunkte werden verlesen. Hus darf dagegen seine Stimme nicht erheben, sondern muss sich still anhören, dass er ein hartnäckiger und unverbesserlicher Ketzer sei, der durchaus nicht in den Schoß der Kirche zurückkehren wolle. Sofort wird mit einer Entweihungshandlung begonnen, die sieben Bischöfe ausführen: Hus wird mit priesterlichen Gewändern bekleidet und, mit einem leeren Abendmahlskelch in der Hand, zum Hochaltar geführt – gerade so, als hätte er eine Messe zu zelebrieren. Am Altar wird Hus der Kelch abgenommen, die Gewänder werden ihm ausgezogen und ein Kreuz in seine Haare geschnitten. Er wird zur Domtüre hinaufgestoßen, dort setzt ihm der Bischof von Konstanz eine kegelförmige mit Teufeln bemalte Papiermütze auf den Kopf, auf der geschrieben steht:„Erzketzer“. Jan Hus, der alles in Ruhe mit sich geschehen lässt, erinnert daran, dass Christus für ihn die Dornenkrone getragen habe; und so wolle er um seiner Wahrheit willen diese leichtere tragen. Als Bischöfe ihm lauthals zurufen, dass seine Seele den höllischen Teufeln übergeben würde, sagt er: „Ich aber übergebe meinen Geist in deine Hände, o Herr Jesus Christus; dir befehle ich meine Seele, die du erlöst hast.“ Die abstoßende Zeremonie endet mit der Erklärung, dass Hus nun außerhalb der Kirche stände und darum der weltlichen Macht übergeben werde. Diese soll das Todesurteil aussprechen und vollziehen, damit die Kirche behaupten kann, sie habe kein Blut vergossen. Die Vertreter der weltlichen Obrigkeit erklären ohne Zögern, dass Hus verbrannt werden müsse. 2000 Bewaffnete mit dem Pfalzgrafen Ludwig an der Spitze und eine große Volksmenge begleiten Hus auf seinem letzten Gang zu einer Wiese in der Nähe des Rheins. Es wird ein Umweg eingeschlagen, um Hus zu zeigen, wie seine Bücher am bischöflichen Palast verbrannt werden. Hus lächelt nur darüber. Als er den Scheiterhaufen sieht, fällt er auf seine Knie und betet innig. Er wird mit nassen Stricken und mit einer rostigen Kette um den Hals an ein Brett gefesselt. Holz und Stroh wird geschichtet und mit Pech übergossen. In letzter Minute wird er noch einmal gefragt, ob er dem Feuertod durch Abschwören entgehen will. Doch er weigert sich auch jetzt! Die Henker zünden das Feuer an. Der Holzstoß flammt auf. Zweimal hört man den Märtyrer rufen: „Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes, erbarme dich meiner.“ Dann erhebt sich ein Wind und der Rauch erstickt seine Stimme, mit der er bis zum Schluss das Lob seines Herrn singt. Nach kurzem Leid ist die Seele dieses treuen Mannes bei Christus im Paradies, während die Asche seines verbrannten Körper in den Rhein gestreut wird. Ein Appell an uns Dieser kurze Blick auf einen markanten Punkt in der Geschichte der Christenheit führt uns zu der Frage, ob die christlichen Tugenden, die wir bei Jan Hus gesehen haben, auch bei uns zu finden sind. Sicher lebte Jan Hus in einer ganz anderen Zeit. Vieles hat sich seitdem verändert. Aber Treue, Hingabe, Leidensbereitschaft, Mut und Entschiedenheit sind auch heute noch sehr gefragt. Das, was Paulus an Timotheus geschrieben hat, wollen daher auch wir neu ins Herz fassen: „Schäme dich nicht des Zeugnisses unseres Herrn …, sondern leide Trübsal mit dem Evangelium, nach der Kraft Gottes“ (2. Tim 1,8). Fußnote: John Wycliff (1330–1384) war ein gläubiger Gelehrter, der als Erster die Bibel ins Englische übersetzte. Seine Schriften wurden als ketzerisch verurteilt, da er viele Irrtümer der Kirche anprangerte und das Evangelium der reinen Gnade Gottes ausbreitete. [Aus der Zeitschrift "Folge mir nach", http://www.folgemirnach.de/] Gerrid Setzer

Samstag, 3. Juli 2010

Deutschland - Argentinien 4:0

(Thomas Müller köpft zum 1:0 ein. )


Ein Spiel und Ergebnis für die Fußballgeschichtsbücher.

Vor dem Spielbeginn war mir irgendwie mulmig. Eine Niederlage
gegen Argentinien schien natürlich möglich. Wir hatten alle Spiele dieser Mannschaft gesehen und die argentinische Spielweise hatte uns bisher sehr gut gefallen. Warum nicht Argentinien gegen Brasilien im Endspiel? Aber Brasilien war gestern schon überraschend ausgeschieden.

Ich saß kaum auf dem Stuhl vor der Leinwand, da köpfte Thomas Müller zum 1:0 ein. Ich hatte Tränen in den Augen. Was sollte das noch werden? In der ersten Halbzeit hatten wir die Südamerikaner gut im Griff. Aber in Halbzeit Zwei wurde der Gegner stärker. Die dt. Mannschaft war irgendwie unkonzentriert. Viele Pässe und Zuspiele kamen nicht mehr an.
Das Spiel drohte zu kippen. Ein 2:0 musste dringend her. Was war das für eine Erlösung, das 2:0 durch M. Klose.
Am Ende stand nicht nur unser Gemeindesaal auf dem Kopf. Das wird überall in Deutschland so gewesen sein. Arne Friedrich (1. Länderspieltor) und M. Klose (sein 100. Spiel) machten den deutlichen Sieg perfekt. Natürlich war dieser eigentlich zu hoch ausgefallen.

Ab 19.00 h wollten wir uns in Ohle zum spontanen Sieggrillen treffen. Gesagt getan, aber es dauerte doch ein wenig bis wir alle mit den Fahrzeugen durch die Stadt kamen. Überall Freudenkonvois.

Es war dann ein fröhlicher Abend, trotz drückender Hitze. Die drohenden Gewitterwolken waren weiter gezogen.

Freitag, 2. Juli 2010

Warum eigentlich...

...in die Ferne schweifen, wenn das
Gute liegt so nahe?

Am Dienstag bin ich auf einen Ausflug mit dem Bus mitgefahren. Die Senioren (nicht nur) unserer LKG Holthausen fuhren durchs Sauerland auf Tagestour. Zielpunkt waren einmal der Edersee (schon Hessen) und Hallenberg (Nähe Winterberg). In Hallenberg wollten wir uns auf der Freilichtbühne die Aufführung der Passion Jesu Christi ansehen. Aber der Reihe nach….
Gegen 7.30 h trafen wir uns an unserem Gemeindehaus. Begrüßung, Andacht, Ablauf und Fahrgeld kassieren, standen auf der Tagesordnung, bevor der Bus der „Frettertal Reisen“ kam. Von Plettenberg aus ging es in Richtung Meschede, durch das Frettertal, entlang Eslohe und zum Hennesee. Dort machten wir eine kleine Kaffeepause am „Welcome“ Hotel. Es sollte heute ein heißer Tag werden, aber noch war es nur sonnig und mild. Das Licht war schön und der Hennesee lag wunderschön anzusehen zwischen den Bäumen am Hotel. Ein tolles Stückchen Erde für die Ruhe.

(Morgenstimmung am Hennesee)

Nach ca. 20 Minuten ging es weiter über Olsberg und Willingen nach Waldeck am Edersee. Der Edersee ist Deutschlands drittgrößte (Wasservolumen) Talsperre. Es war Mittag. Die Sonne stand kräftig über uns und an der Schiffsanlegestelle Waldeck kam unser „Edersee Star“ an. Vor gut 20 Jahren war ich schon einmal am Edersee gewesen. Aber damals waren wohl Reparaturarbeiten an der Staumauer angesagt gewesen. Der See führte damals kein Wasser. Dieses Mal war es ganz anders. Der See war Randvoll und sah toll aus. Einfach malerisch.
Hügelketten um den See herum. Ein Blick aus dem Panoramafenster lies mich auf die Burg Waldeck schauen. Toll. Jetzt gab es erst einmal eine Stärkung.

Mittagessen auf dem Schiff.
Unser Reiseleiter Ernst hatte alles vorher gebucht. Ein schönes Weizenbier dazu – das tat gut. Vom Oberdeck aus hatten wir später noch einen großartigen Blick über den See. Aber die Sonne stach heftig und ich machte mich auf in den Schatten unter Deck.


(mit Blick auf Burg Waldeck)


Gegen 14.30 h ging es mit dem Bus weiter nach Hallenberg. Vom erhöhten Bussitz aus hatte ich einen wundervollen Blick in die einzelnen Täler hinein. Bei einer normalen Autofahrt nimmt man manches gar nicht wahr oder bekommt es nicht zu Gesicht. Aber die Schönheit des Sauerlandes wird mir einmal mehr wieder dankbar bewusst. Ein schönes Fleckchen Erde wo ich leben und wohnen darf. Gerade im Hochsauerland wo mehr Tourismus und weniger Industrie herrschen, gibt es fast unendlich viele Wiesen und Wälder.
In Hallenberg fanden wir noch ein kleines uriges Lokal zum Waffelessen. Danach ging es zur Freilichtbühne. Um 17.00 h sollte die Vorstellung beginnen. (später mehr dazu). Um kurz nach 20.00 h traten wir die Heimreise an. Es ging über Winterberg nach hause. Regen kam auf.
Aber so schnell wie er gekommen war, war er auch wieder verschwunden. Wir fuhren entlang dem „Kahlen Asten“ (Zweithöchster Berg im Sauerland) in Richtung Schmallenberg. Die Regenwolken durchsetzt mit der untergehenden Sonne ermöglichten ein tolles Bild. Einfach herrlich. Glücklich und zufrieden war ich kurz nach 22.00 h zu hause.

Donnerstag, 1. Juli 2010

Chris, der Cowboy

,

(Chris, als Koch in der Küche)
2004 und 2009 konnten meine Frau Natascha und ich im Urlaub in Kanada sein. Auf der Tour vom EC im Jahre 2004 waren wir dann eine Woche zu Gast bei Chris und Elke Hirsch auf der Redwillow Guest Ranch. Also
Cowboyleben all inclusive. Ich saß das erste Mal auf einem Pferd (nein, das stimmt so nicht. 1994 bin ich in einer Gruppe durch einen Teil des Monument Valley geritten.) und doch war damit ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Wir mussten die Tiere selbst betreuen, d.h. satteln, striegeln und Hufe reinigen. Die Herde war eigentlich den ganzen Tag über in der „freien Wildbahn“ – auch im Winter. Morgens wurde die Herde von Helfern reingeholt, damit wir Touristen Reiten konnten. Dazu kamen die Tiere in ein Gatter (zum Satteln ect.) . Abends durfte, wer wollte, den Gatterboden von den Pferdeäpfeln befreien. Wir erlebten in den Tagen Rancherleben. Chris und Elke waren liebenswert und geduldig. Aber es waren auch lange Arbeitstage für beide. Einmal konnte ich spät abends mit dem Truck Chris auf einer entfernten Weide abholen. Er hatte den ganzen Tag Heu gemacht. Natürlich war er kaputt, aber dann saßen wir schon bei einem Bier am Lagerfeuer und erzählten. Chris und Elke waren aus Berlin und über Umwege in England kamen sie schließlich nach Britisch Columbia. Ein hartes Rancherleben – aber sie wollten nie wieder tauschen. So war Chris ein echter Cowboy aus Deutschland geworden. Mit Sporen aber ohne Colt.
Leider ist er im Sommer 2008 plötzlich verstorben. Elke versucht die Ranch alleine zu bewirtschaften.

Letzten Sommer waren wir dann bei Elke auf der Ranch. Natürlich fehlte Chris und Elke wollte auch tapfer sein. Kann man überhaupt trösten wenn der Partner nach so vielen gemeinsamen Jahren verstirbt?

Wir haben uns dann das Grab von Chris angesehen. Die Friedhöfe sehen in Kanada anders aus als bei uns. Schlichte Grabplatten und man fährt mit dem Rasenmäher drüber, da alles in Rasen eingefasst ist. Chris und Elke teilen auch mit uns den christlichen Glauben und dass wir uns bei JESUS einmal wiedersehen.
Chris war ein toller Mann und Cowboy.





Mittwoch, 30. Juni 2010

JESUS CHRISTUS

Passionsspiele 2010 : Freilichtbühne Hallenberg spielt mit Passion Hallenberg, 28.05.2010, Thomas Winterberg Hallenberg. Alle zehn Jahre spielt die Freilichtbühne Hallenberg die Geschichte vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu Christi. Sie tut das mit sehr viel Begeisterung und Leidenschaft - mit Passion. „Ans Kreuz mit ihm!“ Eine aufgebrachte Menge reckt die Fäuste in den blau-schwarzen Abendhimmel. Der Mob tobt in der sonst so beschaulichen Kleinstadt Hallenberg. Alle zehn Jahre spielt die Freilichtbühne die Geschichte vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu Christi. Sie tut das mit sehr viel Begeisterung und Leidenschaft - mit Passion. Kompletter Probendurchlauf am Montagabend und drei gute Nachrichten vorweg: Es ist endlich einmal trocken und halbwegs warm auf dem 90 Meter breiten Naturgelände. „Lotte“ hat neue Hufeisen bekommen. Ach ja, und die Sandalen sind endlich da. Halleluja! Gelacht, geweint, gearbeitet Seit fünf Monaten bilden fast 140 ehrenamtliche Akteure und eine Profi-Regisseurin eine feste Jüngerschaft, in der gelacht, geweint und hart gearbeitet wird. Jeder hat seinen Platz, mancher gleich mehrere. Geld bekommt außer der Spielleiterin niemand von ihnen: egal, ob auf den imaginären Brettern oder im Technikraum, in der Maske oder in der Schneiderei. Pilatus ist für den Bühnenbau zuständig, Josef von Arimathäa für die Pressearbeit. Alles für Applaus und Gotteslohn. Die Passion ist für die Hallenberger nicht irgendeine Theaterinszenierung. Sie ist ein Stück gelebten und nicht nur gespielten Glaubens. Im Heiligen Jahr 1950 wagten sich die Bühnenleute zum ersten Mal daran. 42.000 Zuschauer kommen inzwischen im Schnitt pro Passions-Spielzeit, 22.000 Karten sind schon vorbestellt. „Wenn ich damals für die Proben oder fürs Spiel frei haben musste, hat mein Arbeitgeber selbstverständlich Ja gesagt. Das war Ehrensache“, erinnert sich einer der ersten Jesus-Darsteller, Wilfried Müller. Heute ist das anders. „Es war gar nicht so einfach, genügend Akteure zu finden. 32 Spieltermine und im Vorfeld mehr als 69 Proben für die Sprechrollen - da macht heute längst nicht jeder Chef oder Kollege mit“, sagt Sprecher Heribert Knecht, der selbst zweimal den Jesus mimte. Hauptrolle für Burkhard Hesse Trotzdem ist Dabeisein alles. Auch für Burkhard Hesse. Der Hallenberger im besten Jesus-Alter ist Bilanzbuchhalter und arbeitet in Meschede. Von dort fährt er jeden Probenabend quer durchs Sauerland. „Ich wollte auf jeden Fall mitspielen. Dass es aber gleich die Hauptrolle wurde, hätte ich nicht gedacht“, sagt der Noch-32-Jährige, der heute nur ein Tuch um die Hüften trägt. Gleich soll die Kreuzabnahme geprobt werden. Für ihn sind es die dritten Passionsspiele. Die Karriere ist steil: vom Statisten im Volk, über den römischen Soldaten zum Sohn Gottes. Als überaus religiös würde sich Burkhard Hesse, der gerne Mountainbike fährt und progressiven Rock mag, nicht bezeichnen. Vor einigen Wochen hat er die Jesus-Figur primär als Rolle gesehen. „Aber inzwischen ist da etwas mehr entstanden. Das geht schon tiefer.“ Regie: Birgit Semmler Alle zehn Jahre spielt die Freilichtbühne Hallenberg die Passion. Fotos: Thomas Winterberg Foto: WP Die Kreuzabnahme klappt. Neulich, beim Versuch mit Seilen, trug der Darsteller einige Blessuren davon. Jetzt, aufgefangen von weißen Leinentüchern, geht alles glatt. Regisseurin Birgit Simmler ist sehr zufrieden. Sie hat sich lange mit der Thematik beschäftigt. „Für mich steht der Mensch Jesus im Mittelpunkt. Ein Mensch, der Hass, Neid, Angst und Zweifel erduldet. Der als Sohn Gottes im Gegensatz zu uns aber immer weiß, was richtig ist.“ Die Hallenberger Passion wird daher auch 2010 kein schwulstiges Sandalen-Epos. Es ist eine Geschichte, die lebt und sich ständig weiterentwickelt. 1980 hatte der Hallenberger Wilhelm Wünnenberg die Textfassung komplett überarbeitet. Und auch ab Juni wird eine sprachlich sehr flüssige, nochmals frisierte Fassung gespielt. Die Inszenierung verspricht enormen Tiefgang und ist trotzdem sehr modern. Jesus tanzt und freut sich mit den Jüngern, das Abendmahl wird nicht an einer langen Tafel, sondern an verschiedenen Tischen gehalten und es sind Frauen dabei. In einer anderen Szene küsst Jesus Maria von Magdala und ganz zum Schluss steht er Hand in Hand auf Augenhöhe neben seinem Verräter Judas. Auch das ist ungewöhnlich, unterstreicht aber letztlich die Aussage des verzeihenden Jesus. Kein Abziehbild „Jede Passion ist anders. Sie ist nicht wie ein Abziehbild ihrer Vorgängerin“ sagt Albert Winter, Vorsitzender der Spielschar. Auch mit Oberammergau verbindet die Bühne nichts. Kein Rummel, kein Devotionalienhandel. „Wir wollen die Leute nur ein wenig zum Nachdenken bringen“, sagt Winter. Heute Morgen war er eigens über eine Stunde lang beim Zollamt in Marburg, um eine Lieferung aus Jerusalem abzuholen. 20 Paar Sandalen. „Wir haben nirgends welche bekommen und haben sie daher extra einfliegen lassen.“