Montag, 29. Januar 2018

Paul Rabaut, Hugenottenführer

Paul Rabaut wurde am 29.1.1718 geboren und starb am 25.9.1794 als christlicher Märtyrer in Frankreich. (zum Todestag habe ich 2015 einen Artikel hier verfasst)
 
Er wurde heute vor 300 Jahren geboren - der Anführer der Hugenotten in Frankreich. Eine Kopfprämie war für seine Ergreifung ausgesetzt. Trotzdem tat er unerschrocken seinen Dienst. Er wagte sogar, durch Fürsprache bei hohen Beamten Erleichterungen für die Protestanten zu erbitten. Aus seinen Briefen leuchtet eine innere Heiterkeit des Glaubens und der nie ermüdende Mut, für die Anerkennung der protestantischen Christen einzutreten. (Quelle: Neukirchener Kalender vom 29.1.18)

Donnerstag, 25. Januar 2018

Streckensperrung L707

Die Kreisverwaltung des MK hat sich zu einer Streckensperrung der L707 zwischen Herscheid und Valbert  über die Nordhelle entschlossen. Zum 1.April (Keine Aprilscherz) gilt das Fahrverbot für Motorräder bis Ende Oktober.
 
Seit einigen Jahren schwillt der Konflikt zwischen Anwohnern und Motorradbegeisterten Fahrern. Die Kurvenreiche Strecke wurde natürlich von einzelnen Motorradfahrern für kleine Geschwindigkeitsrennen missbraucht. Alles Eingreifen von der Kreisverwaltung und Polizei hatte keine Besserung bewirkt. Jetzt sind die Konsequenzen für alle Motorradfahrer da.
 
Das erinnert mich an die so genannte Sippenhaft im 3.Reich. Alle werden bestraft wegen ein paar wenigen unverbesserlichen Rennrowdys.
 
Eigentlich wäre jetzt politische Ungehorsam gefragt. Falls die Polizei einen beim Befahren der Straße per Motorrad stoppen würde, werden mind. 20 € fällig.

Mittwoch, 24. Januar 2018

Terry Evans verstorben

Auch Terry Evans zählte zu den Künstlern, die Blues und Soul vermischten, bei dem 1937 in Vicksburg, Mississippi, geborenen Sänger und Gitarristen kamen allerdings noch ausgeprägte Gospel-Elemente hinzu. International bekannter wurde er in den 80er Jahren durch ein Duoprojekt mit Bobby King, welches eng mit Ry Cooder zusammenarbeitete. Der endgültige Durchbruch gelang Evans durch den Kinofilm „Crossroads“, für den er den Titelsong sang. In den 90er-Jahren nahm er mehrere vorzügliche Alben für Telarc, Audioquest und andere Labels auf, zuletzt war er in Europa bevorzugt im Duo mit Hans Theessink aktiv. Terry Evans wurde 80 Jahre alt und verstarb am 20. Januar, wie Theessinks Agentur Blue Goove heute mitteilte.

22.01.2018 • Dirk Föhrs (Bluesnews)

Leider ist es oft so, dass weniger bekannte Musiker, egal welcher Coloeur, versterben, ohne dass man groß Notiz davon nimmt. Hier in Deutschland hat nur das Bluesmagazin Bluesnews, vom Tode von Terry Evans berichtet.

Leider habe ich selbst nur eine Scheibe von Terry Evans. Aber die ist ziemlich genial. Zusammen mit Bobby King ist die Scheibe 1988 veröffentlicht worden unter dem Titel: "Live and let live!". Produziert von Ry Cooder, der selbst das Gitarrenspiel beisteuert. Die Stimmen von Terry und Bobby gehen schon eher in Richtung Soul.

 

Sonntag, 21. Januar 2018

Jessy Martens and Band

Christian Hon Adameit

Christian Kolf

Die Jessy Martens Band war für den gestrigen Abend im Lyz / Siegen gebucht. Bei der Ansage wurde deutlich, dass Jessy  sich mit einer dicken Erkältung herum quälte. Das Konzert sollte kürzer werden und es war auch für eine spontane Vorgruppe gesorgt worden. Die "Delta Boys" machten ihre Sache mehr als gut. Gesang, Gitarre und Harp - was will ein Blueser machmal mehr?! Mein persönlicher Höhepunkt in den 40 Minuten war der Song "Heroes" von David Bowie. Wer hat den Song schonmal als Blues gehört?
 
Um 21 h kam dann Jessy Martens und Band auf die Bühne. Eine norddeutsche Band in Sachen Blues unterwegs und das schon seit 2007. Ich bin erst im vergangenen Jahr auf die Band aufmerksam geworden und hatte mir im Herbst 17 die LP "Tricky Thing" zugelegt.
Markus "Mosch" Schröder

Dirk Czuya
Jessy Martens, nur 152 cm groß, besticht als Wirbelwind auf der Bühne mit einem Gesang, der wirklich an die "große" Janis Joplin erinnert. An zwei Stellen am Abend wird deutlich, dass sie stimmlich den Saal füllt auch ohne Mikrofon. Erstaunliche und dankbare Blicke im Publikum, dass mehrheitlich zur älteren Generation gehörte. Aber was soll´s ? Auch die "Alten" können abrocken.
 
 
Jessy Martens hielt 80 Minuten mehr als gut durch. Was erwartet uns erst wenn sie fitt sein sollte?
Ein toller Abend mit guten Musikern, die auch ihre persönlichen Freunde sind, ging dann zu Ende. Dann zum Ende noch ein Sprung ins mehr als dankbare Publikum.









Leider ist der Blues in Sachen Musik in Deutschland ein Nischenprodukt. Was könnte sonst noch aus dieser Band werden?


Samstag, 20. Januar 2018

Hitchhiker

Es gibt von manchem guten Musiker aus der Rockszene Albums oder Songs, die aufgenommen worden sind - dann aber aus den unterschiedlichsten Gründen verworfen worden sind. Neil Young gehört auch zu diesen Künstlern, da er in seiner fast schon unendlich langen Karriere oft sehr sprunghaft agiert hatte.
 
Viele Musikredakteure und Fans wussten von diesen Aufnahmen aus einer Nacht im Jahre 1976.
 
2010 erschien der Titelsong "Hitchhiker" auf dem Album "Le Noise" elektrisch verstärkt. Ein verstörender Song in dem Neil Young seine damalige Drogensucht thematisiert.
 
Er war aufgekratzt von einer Tournee aus Japan zurückgekommen.   Er war jetzt Mitte dreißig, er war reich, berühmt und unglücklich. Seine Ehefrau, die Schauspielerin Carrie Snodgress, der er einst den wundervollen Song „A Man Needs a Maid“ gewidmet hatte, hatte sich von ihm getrennt. Alles, was ihm blieb, war die Musik.
Und wenn Musiker wie er nicht mehr weiterwissen, buchen sie ein Studio. Also bat Neil Young seinen langjährigen Partner David Briggs, mit dem er schon seit Beginn seiner Solokarriere gearbeitet hatte, einen Termin zu machen. Mit dabei war in dieser Nacht in den Indigo Ranch Studios von Malibu noch der Schauspieler Dean Stockwell, ein Freund aus alten Tagen.  (* aus Frankfurter Rundschau, Frank Junghänel)
 
10 wundervolle Songs, darunter "Pocahontas" und "Powderfinger", die bereits 1979 auf seinem Klassiker "Rust never sleeps" veröffentlicht worden waren. 10 wundervolle Songs, nur seine Stimme und die Gitarre. Einmal greift er zur Harp ("Give me strength").

Neil Young sagt wohl selbst: "Er habe die Lieder hintereinander weggespielt und höchstens mal Pause gemacht, „um Gras, Bier oder Koks“ nachzutanken."  Bis auf einem Kicher vor einem Song merkt man aber nichts davon. So schlichte Aufnahmen passen vermutlich heute nicht mehr in den musikalischen Zeitgeist. Seine Fans, aber auch ich, wir freuen uns über die Aufnahmen.

Freitag, 19. Januar 2018

Vor 40 Jahren, der letzte deutsche VW-Käfer

Am 19.1.1978 lief der "letzte" VW-Käfer vom Band in Deutschland.
Das Auto schlechthin, dass die Deutschen über viele Jahre verband und fortbewegte. Bis Mitte der 80er Jahre wurde der Käfer noch in Mexiko weitergefertigt.

Ich hatte ein deutsches und ein meikanisches Exemplar - dann trennten sich für immer unsere Wege, da es keine Ersatzteile mehr gab.

Aber in meinen Erinnerungen gibt es viel schöne Begebenheiten mit dem VW-Käfer. Mit ihm war ich in Skandinavien und auch Frankreich unterwegs.

Die erste Rock Röhre würde heute Geburtstag feiern

Janis Joplin, die erste wirkliche Rock Röhre, würde heute 75 Jahre alt werden.... wenn sie nícht bereits mit 27 Jahren verstorben wäre an einer Überdosis Leben und Heroin.

 

 

Janis Joplin wurde am 19.1.1943 in Port Arthur/Texas geboren.

 Im Alter von 17 Jahren riss sie von zu hause aus und trat in kleinen Clubs in Austin und Houston auf, um ihre Tour nach San Francisco zu finanzieren. Von dem damaligen vorgetragenen Repertoire ist mir nichts bekannt. Kurz vorher hatte sie ihre Liebe zum Blues entdeckt. Bessie Smith und Leadbelly brachten sie auf diesen Geschmack.

So um das Jahr 1966 suchte ihr Freund eine Sängerin für seine Band "Big Brother & the Holding Company". Janis nahm das Angebot an und 1968 erschien bereits "Cheap Trills" als Aufnahme. Aber es wurde schnell deutlich, dass sie die Musiker zu ihrer Begleitband degradierte. "Piece of my heart" wurde ihr erster großer Hit. In den Fachmedien wurde sie überschwänglich gefeiert, während die bürgerliche und konservative Presse sie wegen ihres ungezügelten Lebensstil und ihrer Show kritisierte. Nach Auftritten beim Monterey Pop Festival und Woodstock gab es für die Fans kein Halten mehr. Die Aufnahmen vom Woodstock Festival wurden wohl bis heute nicht veröffentlicht. In der Show hatte sie wohl stimmlich einige Aussätzer und auch zu viel Bourbon im Blut. Am 4.10.1970 wurde sie in ihrem Hotelzimmer tot aufgefunden. Nach 3 Jahren im Rampenlicht war sie bereits verglüht. Traurig und sehr schade.

Das herausragende Album "Pearl" erschien erst posthum kurz nach ihrem Tod.

Ihre Asche wurde im Pazifik verstreut und so gibt es keine Pilgerstätte für ihre heutigen Fans.
Die Suite 105 im heutigen "Highland Gardens Hotel" in Hollywood ist bis heute fast unverändert geblieben.


Mit "Me and Bobby McGee" hatte sie nach ihrem Tode einen Welthit. Der Song wurde von Kris Kristofferson geschrieben.
Freunde, die sie damals gut kannten, beschrieben sie als begabte, hoch intelligente, lebenslustige, melancholische und unsichere Persönlichkeit.

Ich mag ihre Musik bis heute!

Mittwoch, 17. Januar 2018

Edwin Hawkins verstorben

Edwin Hawkins am 30.5.15 in Siegen

"Oh, happy day" - ein alter Kirchensong wurde von ihm umarrangiert und 1969 zum Gospel-Welthit.
 
 
Edwin Hawkin Singers - eine wundervolle Gospeltruppe. Jetzt ist Edwin Hawkins im Alter von 74 Jahren an einem Krebsleiden verstorben.
 
 
 
"Oh, happy day" - "Oh ein fröhlicher Tag, als JESUS uns von den Sünden reingewaschen hat" (so eine Textzeile des Songs). Christlich gesprochen: Edwin ist jetzt bei seinem Heiland im so genannten Vaterhaus.
Edwin Hawkins in Siegen
Edwin Hawkins wurde am 19.8.1943 in Kalifornien geboren und verstarb am 15.1.2018 in San Francisco. Der eine Song machte ihn und seine Gruppe zu Stars. Es gab eine Grammyauszeichnung für den Song 1970.
 

Sonntag, 14. Januar 2018

Wilsberg in Plettenberg

Die Kunstgemeinde Plettenberg veranstaltete heute Abend, am 14.1.18 ein Theaterstück mit dem schlichten Namen "Kunst".
Ich muss gestehen, dass mich eher ein Schauspieler interessierte, als das Stück selbst. Leonard Lansink, besser vermutlich bekannt als Georg Wilsberg aus der gleichnamigen TV-Krimiserie.
 
"Kunst" ist ein Theaterstück von Yasmina Reza das vermutlich in den Jahren vor der Euroeinführung in Frankreich spielt. Das Stück wird als Drama geführt, wobei der Humor stellenweise deftig daherkommt. Es geht um eine Männerfreundschaft zu dritt, in dem Serge ein Gemälde erworben hat für 200.000 Franc. Der Harken daran, dass Gemälde ist total weiß, vielleicht in Abstufungen gräulich weiß. Der Zuschauer sieht aber nur eine weiße Leinwand. Der Kauf dieses Gemälde testet die Freundschaft der Männer untereinander. Marc flippt schier aus über diesen grotesken Kunstgeschmack. Der dritte im Bunde mit Yvan hat eigentlich selbst genug Probleme und möchte möglichst ausgleichen und vermitteln  - was aber total schief geht. Kurz vor Schluss ist die 15 jährige Freundschaft eigentlich so gut wie zu Ende, aber..... mehr wird nicht verraten.



 
Luc Veit (Serge)
Leonard Lansink (Marc)
Heinrich Schafmeister (Yvan)





 
 
Fast zu 99 % war die Aula ausverkauft. Die Sprache der Schauspieler war oft interlektuell und gehoben, dann aber auch wieder zutiefst derbt und verstörend.





Freitag, 12. Januar 2018

Helmut Matthies - 40 Jahre IDEA

In der neuen idea Spektrum Ausgabe (1/2 2018) wird darauf hingewiesen, dass der langjährige Leiter des Magazins, Helmut Matthies mit  67 Jahren in den Ruhestand geht. Fast 40 Jahre stand er an der Spitze des christlich konservativen Magazins.
 
Der idea-Redaktionsleiter Wolfgang Polzer beschreibt in der Würdigung des Lebenswerkes die Stationen von Helmut Matthies als Journalist, Theologe, Brückenbauer, Chef und Prophet. Ein guter und dankbarer Artikel für mich, da ich nicht immer Einblick in die Arbeit und das Leben von Helmut Matthies hatte.
Vor ein paar Jahren erlebte ich ihn einmal als Referent in einer ev. freikirchlichen Gemeinde in Werdohl. Das Thema habe ich leider nicht mehr parat - aber als Redner war er brilliant und auch scharfzüngig.
 
Als ich Mitte der 80er Jahre zum christlichen Glauben kam, war mir ein Hauskreis zur Heimat geworden. Dort hatte ich auch meine erste Begegnung mit dem idea Magazin. Damals war es noch lange nicht so umfassend an Seiten wie heute, aber es regte sich in mir Widerstand. Ich lebte damals meine "grünen" Ideale aus und fand mich sehr weit links politisch wieder. Ganz im Gegensatz zu idea - die auf mich wie ein rechtslastiges Hetzblatt wirkte. Idea warnte damals zurecht vor dem neuen Erstarken des Marxismus bis in die ev. Landeskirche hinein. Es wurde auch vor den "Grünen" gewarnt.
 
Seit ein paar Jahren lese ich in meinem Haushalt idea Spektrum regelmäßig. Ich bin durch den christlichen Glauben sehr verändert worden und kann heute viele politische christliche Positionen des Blattes verstehen und auch gutheißen.
 
Ich kann nur hoffen, dass Herr Helmut Matthies sich nicht ganz zur Ruhe setzt - denn er hat einiges zu sagen. Gleichzeitig hoffe ich auch, dass idea Spektrum weiterhin seine Finger in Wunden der Gesellschaft und Kirche legt. Auch wenn ich vermutlich durch das Magazin begünstigt, kein Kirchenmitglied mehr bin und mich einer Freikirche zugewandt habe.

Donnerstag, 11. Januar 2018

We´re all in this together (Album)


Seit über 50 Jahren steht der mittlerweile 66-jährige Walter Trout nun auf den Brettern, die die Welt bedeuten und spielte in dieser Zeit u. a. in den Bands von John Lee Hooker, John Mayall und bei Canned Heat. Als Virtuose auf der Bluesgitarre hat er seine Fans unter älteren wie jüngeren Bluesfans. Leider steht er immer im Schatten von Joe Bonamassa - der eine ganz andere Karriere hinlegt.  Nach seiner schweren Lebererkrankung mit anschließender Lebertransplantation im Jahre 2014, für die auch viele Fans Geld spendeten,   verarbeitete er seine beinahe tödlich verlaufende Erkrankung auf den beiden eher etwas düster wirkenden  Alben „The Blues Came Calling“ (2014) (erschreckend auch die Fotos über seinen Zustand) und „The Battle Scares“ (2015). Nun legt er nach mit „We’re All In This Together“ wieder eine neue Scheibe vor, die förmlich vor Spiel- und Lebensfreude strotzt.
Und wieder hat er für dieses Album, genau wie für sein 2006’er Projekt „Full Circle“ zahlreiche namhafte Gastmusiker unterschiedlicher Bluesspielarten um sich geschart. Die Liste liest sich wie das „Who is Who“ der Bluesmusik: dabei sind Veteranen wie John Mayall, Charlie Musselwhite und Edgar Winter aber auch „jüngere“ Talente wie z. B.Mike Zito, Joe Bonamassa  und Trouts Sohn Jon und viele mehr.
Für jeden seiner 14 Gastmusiker hat Walter Trout einen Song sozusagen passend auf den Leib geschrieben. Dank moderner Technik wurden die Titel allerdings nicht gemeinsam im Studio eingespielt, sondern jeweils separat aufgenommen und im Nachhinein mit Trouts Band bestehend aus Sammy Avila, Johnny Griparic und Mike Leasure im Studio zusammengefügt.  Lediglich Joe Bonamassa lies es sich nicht nehmen für die Aufnahmen bei Walter Trout im Studio höchstpersönlich aufzukreuzen.
Es beginnt mit einem flotten, rhythmisch stampfende Blues-Shuffle „Gonna Hurt Like Hell“ mit dem noch relativ jungen US-Blues-Talent Kenny Wayne Sheperd, einem Song über im weitesten Sinn Genuss und Reue, über weite Strecken getragen von einem schönem Gitarrenwechselspiel zwischen Trout und Shepherd. Der für seine ungewöhnliche Slide-Grifftechnik bekannte Sonny Landreth, dessen musikalische Wurzeln im Jazz und Rhythm and Blues des Mississippi Deltas liegen, ist Gastmusiker auf dem nächsten Song des Albums: „Ain’t Going Back“ kommt herrlich groovend und gute Laune verbreitend daher.
Zu Charlie Musselwhite, dem Urgestein,  muss man eigentlich nichts sagen. Er ist ein Meister auf der Bluesharmonika und zeigt dies auch im folgenden Stück „The Other Side Of The Pillow“, einem etwas schwermütigen Stück, bei dem sein Mundharmonikaspiel die Verzweiflung, die aus Trouts Stimme und seiner Gitarre schreit, perfekt unterstreicht.
„She Listens To The Blackbird Sing“ mit Mike Zito (Mitbegründer der „Royal Southern Brotherhood“) an der Gitarre ist wiederum recht melodiös und vom Stil her irgendwo zwischen den späten Allman Brothers und Lynyrd Skynyrd angesiedelt. Für das folgende, im Stil des viel zu früh verstorbenen Freddie King gehaltene Gitarreninstrumentals „Mr. Davis“ hat Walter Trout niemand geringeres als als den Jazz-Blues-Fusion-Gitarristen Robben Ford, mit dem er auch zusammen bei „The Supersonic Blues Machine“ spielt, verpflichtet.
Auch der im nächsten Song „The Sky Is Crying“ kraftvoll performende Warren Haynes ist ein musikalisches Schwergewicht, ist er doch langjähriges Mitglied der „Allman Brothers Band“. Ganz anders das nächste Stück „Somebody Goin’ Down“, im Gegensatz zu den bisherigen Songs des Albums ist es ein im funkiges, aber auch recht heavy angelegtes, von Eric Gales interpretiertes, Stück. Eher melodiös und mit schönen Bläsersätzen arrangiert bietet „She Steals My Heart Away“ dem Texaner Edgar Winter (Bruder des bereits verstorbenen Johnny Winter) den nötigen Rahmen seine Saxofonkünste unter Beweis zu stellen.
„Crash And Burn“ wiederum ist ein typischer Chigaco-Blues mit Joe Louis Walker an der Gitarre. Von der Mundharmonika getragen und ebenfalls aus der Ecke des Chicago-Blues stammend, ist der folgende Track „Too Much To Carry“ mit dem  John Németh. „Do You Still See Me At All“ ist eine feine, melodiös komponierte, von Vater Walter Trout und Sohn Jon gespielte Bluesperle.
Härter, aber durchaus tanzbar, geht‘s dann wieder mit Randy Bachman (ehemals „Guess Who“ und „Bachmann-Turner-Overdrive“) auf „Got Nothin‘ Left“ zur Sache. Alle Songs sind auf ihre Art grandios, ist das ruhige, unplugged dargebotene Delta-Blues Stück „Blues For Jimmy T.“ mit John Mayall an der Mundharmonika. Einfach klasse. Bei dem letzten Titel des Albums, der gleichzeitig auch der Titelsong ist und stilistisch an „Electric Mud“ von Muddy Waters erinnert, hat Joe Bonamassa tatkräftig in die Saiten gegriffen.
Fazit: „We’re All In This Together“ ist ein abwechslungsreiches Blues-Album. Zu etwas besonderem wird es natürlich auch dadurch, dass Walter Trout hier zu seiner alten Energie und Lebensfreude zurückgefunden hat. Thank you, Lord.
Ich bin dankbar, dass ich für diese Aufnahmen wieder auf das Format der Langspielplatte (Do-LP) zurückgekommen bin.



Review: Jörg Schneider (Auszüge) www.sounds-of-south.de

Sonntag, 7. Januar 2018

One to one - Carole King

Vor viele Jahren habe ich die Singer/Songwriterin Carole King (* 1942) entdeckt mit ihrem Superalbum "Tapestry", das bereits 1971 erschienen war.
 
Die Folkszene war mit Beginn Mitte der 60er Jahre bis Anfang der 80er Jahre fast schon "in".
 
Am Samstag entdeckte ich dann eine LP bei meinem Secondhandler des Vertrauens. "One to one" aus dem Jahre 1982. Gleich vor Ort hörte ich mir 2 Songs auf der Anlage beim Kaffee an.
 
"One to one" und "It´s a war". Eine gute und einfühlsame Stimme der Sängerin, aber  auch eine tolle Stimmung als gesamte Platte, wie ich später zuhause feststellte.
 
 
3Sat brachte an Silvester u.a. auch ein Konzert mit Carole King aus dem Hydepark in London (2016). Sehr bewegend, der mittlerweile 74 jährigen Dame beim Musizieren am Klavier und singen zu zusehen. Eine Perle.