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Freitag, 18. November 2022

Kai Strauss - In My Prime

Vor einigen Wochen habe ich den deutschen Blueser Kai Strauss entdeckt. Ich kann gar nicht mehr sagen, wie das zusammenhing. Nach einem kurzen reinhören bei spotify habe ich mir sofort zwei Vinyl von ihm bestellt. Beim ersten Durchhören seiner letzten Produktion aus dem Jahre 2020 "In my Prime", musste ich an den "großen" B.B. King denken. Der Musikstil von Kai Strauss hat viel Ähnlichkeit zu dem verstorbenen B.B.King. 

Zurück zum Album. In elf Songs, davon 8 eigenen, demonstriert Kai Strauss seine Klasse als Gitarrist, Sänger und Songwriter. Er gehört zu den Musikern, die sich in jedem neuen Album noch einen Tick steigern. Er hat im Laufe seiner Karriere einen eigenen Stil entwickelt, der die Einflüsse seiner Vorbilder erkennen lässt, ohne dass er sie jemals imitiert. Sein Gitarrenspiel ist kristallklar und meisterlich phrasiert. Jede Note ist perfekt gesetzt. B.B. King hätte seine Freude daran. Herrliche, phantasievolle, dabei nie eitle Soli in allen Songs. Wo es passt spielt er romantisch und sanft, wie zum Beispiel in Put That Bottle Down, oder anzüglich wie in Wait A Minute Baby, in allen Fällen überzeugend. Auch als Sänger ist er untadelig. Attraktive Stimme und gradliniger Gesang. Die Songs sind stilistisch und inhaltlich breit sortiert. In den beiden ganz persönlichen Songs Betting My Life On The Blues und Guest In The House Of The Blues erzählt er von seiner Liebe zum Blues und der Bedeutung für sein Leben. Auch In My Prime, der titelgebende Song, ist sehr persönlich. Hier erfreut er sich des Lebens und stellt fest, dass er in den besten Jahren ist. Nach dem Anhören der CD kann man nur sagen: Jep! World Crisis Blues kommt zwar fröhlich daher, behandelt aber ein ernstes, aktuelles Thema. Thomas Feldmann liefert ein begeisterndes Harmonikasolo. Perfekt unterstützt wird die Band von hochkarätigen Gästen: Einer Hornsection aus Sax GordonAlex Lee-Clark und Brian Thomas; sowie Bernd Simon und Christian Rannenberg.

Kai Strauss – In My Prime (2020)

(aus: Bluesnews.ch)

Am Freitag, den 9.12.22 gastiert er im Lyz in Siegen um 20 Uhr. Wir haben uns 2 Karten im Vorverkauf für je 26 € besorgt. Wir sind (meine Frau und ich) sehr gespannt auf das Konzert.

Sonntag, 13. November 2022

Ich hab den Blues schon etwas länger (Buch)

Ich hab den Blues schon etwas länger

An meinem Geburtstag habe ich ein Geschenk von meiner Frau ausgepackt. Dieses Buch war im Geschenkpapier drin und ich kannte es gar nicht.
Ja, ich bin seit vielen Jahren ein Fan der Blues- und Jazzmusik. Das sind jetzt stilistisch schon über 30 Jahre. In den letzten Jahren habe ich auch viele Bücher und Biografien aus dieser Szene gelesen. Die Rockmusik gehört auch dazu.
Bei näherer Betrachtung erschien dieses Buch in der 1. Auflage bereits im Jahre 2008, im Linksverlag.de. Das Buch war relativ schnell vergriffen und wurde auch nicht wieder aufgelegt. Im Antiquariat wird dieses Buch im Moment für 70 € gehandelt. Was hatte meine Frau ausgegeben?
In dem Buch geht es thematisch um den Blues in  Deutschland.  Wann war er zum Beispiel das erste Mal in Deutschland aufgetaucht?
Wim Wenders hielt das Vorwort mit dem Titel "Soul of a man". Lesenswert, da Wim Wenders auch ein großer Bluesfan ist. Einzelne Stars und Musiker des Blues kommen auch zu Wort, wie z.B. Eric Burdon, Klaus Doldinger, Pete York und Peter Maffay. Der erste große  Artikel geht über 20 Seiten und heißt "und Blues ritt das Karnickel". Es ging um Bluestonleitern, die ich nicht wirklich verstanden habe. Aber anderes an Infos erreichte mich. Danach kamen ein paar Seiten über Inga Rumpf. Das war lesenswert, zumal ihre Biografie erst im vergangenen Jahr erschienen ist. 
Jetzt habe ich rund 60 Seiten gelesen - mit Anhang misst das Buch 410 Seiten.
Vielleicht muss ich das ganze Buch auch nicht an einem Stück lesen. Es ist vielleicht so eine Art Blueslexikon.

Zum Schluss wird aufgeklärt, wie es zu diesem Buchtitel kam. 

Michael Rauhut hat das Buch geschrieben und Reinhard Lorenz ist der Herausgeber.

Michael Rauhut, Jahrgang 1963, ist ein Musikredakteur, Wissenschaftler und Forscher in Sachen Musik. Seit dem 1.1.2008 ist er in Norwegen an der Uni in Agder/Kristiansand als Professor für Musik berufen worden. Sein Spezialgebiet war die Rock-und Bluesmusik in der DDR.
 

Samstag, 15. Oktober 2022

Jordan Wells Band - Blues unplugged in Dillenburg

Die Jordan Wells Band - eine Bluesrockband aus dem Siegerland hatte heute Abend zu einem unplugged Konzert in die EFG Dillenburg-Frohnhausen eingeladen. Das Konzert sollte schon um 18 Uhr beginnen, damit auch jüngere Besucher dabei sein konnten.

Nach der Begrüßung von Michael Bastian konnte das Konzert beginnen. Ulrich Metzger, der Gitarrist und auch teilweise Sänger, wollte zu den einzelnen Songs immer Erlebnisse aus seinem Leben erzählen. 

Es wurde auch zu jedem Song eine deutsche Übersetzung des Textes an die Wand projiziert. 

Manche Texte berührten das Thema Zeit und Ewigkeit. 
Einen Song hatte er dem Woodstock Ereignis von 1969 gewidmet. Traum von Freiheit und Frieden und gleichzeitig fielen Napalmbomben auf Vietnam, durch die amerikanische Regierung inszeniert.





Letztendlich wurden manche Erzählungen sehr persönlich. Ulrich Metzger war sehr ehrlich bei all den Fragen, die ihm das Leben stellt. Dankbar ist er über seinen Glauben und die Beziehung zu JESUS. 


Manche Erlebnisse waren auch herzhaft zum Schmunzeln: Ulrich bei der Bundeswehr.
Elektrisch verstärkt habe ich die Band schon einige Male in den letzten Jahren erlebt, aber so ein unplugged Konzert hat auch seine Stärken. 

Der Schlagzeuger war in Vertretung neu an Bord. 
Nach 1,5 Stunden gab es noch einen Song als Zugabe.  Danach war Zeit für Gespräche, einen Kaffee und einem Imbiss.  





Gegen 21 Uhr hatte die Band ihre Anlage abgebaut und es ging auf den Heimweg. So auch wir....
mit der Cigar-Box Gitarre




 

Freitag, 14. Oktober 2022

Christone "Kingfish" Ingram - Kingfish

Als dieses Album 2019 erscheint war Christone "Kingfish" Ingram erst 20 Jahre alt  und bereits ein echter Blueser. Ich habe bereits an anderer Stelle einiges aus seinem Leben weitergegeben, bezugnehmend zu seinem 2. Album, dass "662" hieß und im vergangenen Jahr erschien. 

Cover 2019
Kingfish, eine Fischsorte,  heißt eigentlich übersetzt Gelbschwanzmakrele. 

Eigentlich wollte ich schon damals dieses Album mir zulegen, aber als Vinyl war es mir zu teuer. Jetzt ist der Preis gesunken und ich habe das Album vorgestern bekommen. 

Als erstes fällt auf, das der bekannte Musiker Keb´Mo bei 6 Songs der 10 Songs mit musiziert. Buddy Guy bringt bei dem 2. Song "Fresh out" das 2. Solo.

Die ersten drei Songs auf der Seite A enthalten schneidige Gitarrensolos. Danach wird es etwas ruhiger.
Die B-Seite beginnt recht verhalten mit einem Slowblues "Love ain´t my favorite Word". Bei dem Gitarrensolo denke ich an Albert King und auch an Gary Moore, aber bei ihm war die Gitarre etwas schriller eingestellt. Im Song "Listen" ergänzen sich Christone und Keb´Mo gesanglich. Die zweite Seite ist etwas ruhiger gehalten und am Ende kommt "Hard Times", das fast unplugged klingt. Nur Christone und Keb´Mo. Letzterer spielt die Resonator Gitarre. 

Outside of this town             4:08
Fresh out                               3:48
It ain´t right                           3:05
Been here before                   5:54
If you love me                       4:03

Love ain´t my favorite word    5:25
Listen                                        5:29
Before I´m old                          4:15
Believe this Bkues                    4:24
Hard Times                               3:08

Für Bluesfans sind beide Alben von Christone "Kingfish" Ingram ein Muss. 

Mittwoch, 17. August 2022

Robert Kretzschmar (Musiker) Todestag

 

Foto: Heinz Jörres
Im Juli erlebten wir die Blues Company beim Mendener Sommer. Ein tolles Konzert - auch Dank der Bläsersektion. Die Musiker sind auch alle älter geworden und ein neuer Saxophonist war mit dabei. 

Ich hatte es ganz vergessen, dass der Musiker und Pädagoge Robert Kretzschmar bereits verstorben ist. 
Am 25.08.2012 erlebten wir die Blues Company im Lokschuppen von Herscheid. Am Ende des Konzertes berichtete Todor, dass der Freund und Mitmusiker Robert Kretzschmar ein paar Tage vorher auf einem Irlandurlaub verstorben sei. 
Er starb am 17.08.2012 im Alter von 50 Jahren an einem Herzinfarkt unterwegs. 

Freitag, 15. Juli 2022

Blues Company auf dem Mendener Sommer

Toscho Todorovic
 Durch das Blues Magazin blues news erfuhr ich im Anzeigenteil,   dass die Bluesband BLUES COMPANY in Menden gastierte. Nach ein wenig Recherche stellte ich fest, dass die Stadtväter von  Menden diese Band zum Mendener Sommer eingeladen hatten. 
Blues gesponsert bei den Stadtvätern, dass hat Seltenheitswert. Gratulation.

Wir hatten die Band mit ihrer hinreißenden Musik 2009 in einem Lokschuppen kennengelernt. 2012 erlebten wir sie dort noch einmal. So war die Freude groß, dass in diesem Sommer wieder Konzerte möglich wurden. 


Mit einem Freund im Schlepptau machten wir uns auf den Weg nach Menden. Mildes Sommerwetter und die Biergärten waren schon gut gefüllt. 
Wir aßen noch eine leckere Pizza in der Mendener Mühle. 

Natürlich ist Toscho als Sänger und Gitarrist der Band auch älter geworden. Er sitzt beim Gitarrenspiel. Das erinnerte mich auch an das letzte Konzert vom großen B.B.King. Überhaupt ähnelt die Musik schon der vom B.B.King. 
Trompete und Saxophon unterstützen fantastisch. Oft genug werden die Rock´n´Roll Anteile deutlich. Später am Abend hält es dann Toscho doch nicht mehr auf dem Stuhl fest. Für einen Song steht er tänzelnd auf. 
Die Fans vor der Bühne fangen früh an zu tanzen. 
Bedingt durch die gut besetzte Altstadt am Rathaus sind vermutlich nicht nur BluesFans vor Ort. Das macht nichts. So lernen die Besucher auch einmal fern dem Mainstream den Blues kennen. 

Gespräche mit einem Musiker in der Pause


Nach guten 60 Minuten findet eine kleine Pause statt. Erholung für Musiker und Fans. Kurze Gespräche mit den Musikern sind möglich. Dann geht es noch einmal in den 2. Part für 70 Minuten. Kurz nach 22.30 Uhr ist dann Schluss. Ich muss mich dankbar erst einmal setzen. Tolles Feeling - aber vom Tanzen spüre ich so langsam meine Muskeln und Knochen. 

Extra erwähnen möchte ich den Song "Red Blood" zu dem Toscho eine Geschichte erzählt. Der Song ist während dem Jugoslawien Krieg entstanden, denn Toscho kommt ja vom Balkan. Seit diesem Krieg hätte es keinen Tag ohne Blutvergießen gegeben. Jetzt gerade wütet der Ukraine Krieg in der Nähe. Der Song macht traurig und nachdenklich. Das Tanzen hört für eine kurze Zeit auf. 
Warum neigt der Mensch zur Gewalt? 
Mike Titre, Toschos Mitstreiter seit 42 Jahren, greift bei einem Song zur Harp. Die Band gibt es seit 46 Jahren und ohne den Blues wäre sie erst gar nicht entstanden. 


Band: Florian Schaube am Schlagzeug, Arnold Ogrodnik an den Keyboards und dem Bass, Uwe Nolopp an der Trompete, Prof. Volker Rinck am Saxophon. Die Bläser nennen sich "Fabulous BC Horns".
Als Sängerinnen sind die "Soul Sistaz", Elif Batman und Seda Devran dabei.


....und natürlich Mike Titre an der Gitarre, Bass, Harp und im Gesang.
 

Donnerstag, 16. Juni 2022

Ten Years After in Hagen (Bericht)

TEN YEARS AFTER in der Stadthalle Hagen



Das Konzert sollte eigentlich bereits im vergangenen Dezember stattfinden, fiel aber dann Corona zum Opfer.

Der neue Termin fand am 15.6.22 in Hagen in der Stadthalle statt. Die legendären TEN YEARS AFTER, Woodstock erfahren, waren aber nur als Support Act für Manfred Mann´s Earthband gebucht worden. 

Legendär dahingehend, dass der frühere Gitarrist Alvin Lee, ein wundervolles Feuerwerk 1969 in Woodstock ablieferte und damit als Musiker und Band bekannt wurde. Alvin Lee war bereits 2003 ausgestiegen und ist 2013 verstorben. Die Band musste sich Gedanken machen, ob und wie es weitergehen sollte. Kurzzeitig war Joe Gooch als Gitarrist eingestiegen. Aber 2013 stiegen er und der langjährige Bassist Leo Lyons (auch Gründungsmitglied der Band) aus.
Ric Lee (Drummer) und Chick Churchill (piano) wollten die Band aber weiterhin bestehen bleiben lassen. Was eine sehr gute Entscheidung war. Colin Hodgkinson kam als Bassist hinzu und Marcus Bonfanti fand sich als Gitarrist, Harpspieler und Sänger ein. 

fast eine unplugged Session

Leider war die Stadthalle nicht ganz ausverkauft - was sehr schade war. Die ganze Bühne stand der Band auch nicht zur Verfügung, da im Hintergrund schon das Schlagzeug und die Keyboards für die Earth Band aufgebaut worden waren. 

Aber die Musik litt nicht unter dem fehlenden Bewegungsradius, zumal auch drei Mitglieder der Band schon mind. 75 Jahre und älter alt sind. 

Der Sound war gut abgemischt und gleich zu Beginn wippten meine Füße den Takt mit. Mit den Songs war ich so nicht vertraut, da ich in den letzten bestimmt 20 Jahren mich nicht mehr um Neuerscheinungen der Band gekümmert hatte. Sollte ich schleunigst nach diesem Konzert nachholen.

Colin und Chick strahlten Ruhe aus. Für Action sorgte der Gitarrist Marcus, aber der ist ja auch gut 30 Jahre jünger. Neben seinem recht guten Gesang, erfreute mich seine Gitarrentechnik. Vielleicht nicht ganz so schnell mit den Fingern wie Alvin Lee, aber das kann ja auch nicht das einzige Kriterium sein. Für einen Song griff er zur Harp. Ric am Schlagzeug hat auch noch genug Power.

Mittendrin wurde dann das Bluesrock Feuerwerk unterbrochen, als sich Ric, Colin und Marcus an den Bühnenrand zurückzogen. Marcus griff zur Dobro und es kam  eine unplugged Stimmung auf. Tolle Songs. 
Zum Ende des Konzertes wurden aber auch drei Klassiker der Band dargeboten. "Love like a man", "Good Morning little schollgirl" und natürlich "I´m going home". 

Für einen so genannten Einheitzerjob machte es die Band hervorragend. Nach gut 80 Minuten war der Act beendet. Ein kurzes alkoholfreies Bier zur Erfrischung, dann kamen Manfred Mann´s Earthband. Ich war noch ganz gefangen von  Ten Years After und fand noch keinen Zugang zum nächsten Konzert. 

 Setlist:

"Land of the Vandals"
"One of these days"
"Hear me Calling"
"I´d love to change the World"
"Silverspoon Lady"
"Portable people"
"Don´t want you Woman"
"Losing the dogs"
"Love like a man"
"I can´t keep from cryin´ sometimes"
"Good Morning little Schoolgirl"
"I´m going home"

Mittwoch, 25. Mai 2022

Vanesa Harbek - Visiones


Das Album wurde im Studio von Martin Engelien in Krefeld eingespielt. Martin musiziert auch am Bass. Vanesa wohnt im Moment in Berlin und man kann gespannt sein, wie es nach ihrer 3. Produktion weitergehen wird. Vanesa Harbek - Visiones


In der bluesnews Ausgabe 1 aus diesem  Jahr war ein Bericht über die Argentinische Musikerin mit deutschen Wurzeln drin. In der selben Ausgabe wurde auch ihre neueste Produktion "Visiones" rezensiert. Durchaus positiv.Das hörte sich für mich interessant an. Also hörte ich mir die Songs bei Spotify an. Ich war hin und hergerissen. Blues mit lateinamerikanischen Wurzeln - Herr Carlos Santana lässt grüßen. Sie musiziert ihre eigenen Songs ohne kommerzielle Ausrichtung. Ungewohnt ist erst einmal, dass sie 4 Songs in Spanisch singt. Ich bin da eher englisch orientiert, aber seit meinem Urlaub auf Teneriffa kann ich mir spanisch anhören. Das ist positiv gemeint.Auf der CD, die im Januar erschien, sind 12 Songs erhalten. Die LP (keine 180 gramm - etwas leichter) sind 10 Songs vertreten. Ihre Solis an der Gitarre sind songorientiert und nicht ausufernd. Lange Gitarrensolos sucht man vergebens. Trotzdem fasziniert mich diese Produktion von Vanesa Harbek.
Vanesa sieht sich als umfassende Künstlerin, da sie gleichzeitig malt. Zu jedem Song ist ein Gemälde entstanden, die auch in Berlin in einer Ausstellung zu sehen waren. Der Aufkleber der LP gleicht einer Farbpalette eines Malers.
Vanesa Harbeck - vocals, Gitarre, Trumpet.  Martin Engelien - Bass.Thomas Hufschmidt - Keyboards.Bernd Bovens - Drums.Pitti Hecht - Percussion.

Freitag, 1. April 2022

Sam Lay (Drummer) verstorben

In der neuesten Ausgabe der bluesnews (erscheint 1/4 jährlich) waren insgesamt 9 Nachrufe über Musiker im Genre des Blues. Spontan habe ich festgestellt, dass ich keinen von Ihnen musikalisch kennen würde. Aber dem war dann doch nicht so. Oft genug sind mir manche Musiker nicht bekannt, wenn sie nicht in der ersten Garde ihrer Musiksparte stehen oder zu ihr gehören.

Der Amerikanische Blueser Sam Lay hätte mir eigentlich namentlich bekannt sein müssen. Asche auf mein Haupt.


Er gehörte zu den Mitbegründern der Paul Butterfield Blues Band. Leider stieg er nach dem ersten Album aus. Schade eigentlich.   In den 60er Jahren  gehörte er auch zur Begleitband von Bob Dylan. 1965 war er bei dem denkwürdigen Auftritt von Bob Dylan auf dem Newport Folk Festival dabei, wo Bob seine Gitarre erstmals elektrisch verstärkte und manches Publikum vergraulte.  Bei seinem Album "Highway 61 revisited" saß Sam Lay am Schlagzeug. 1969 begleitete er Muddy Waters  bei dessen wegweisenden Album "Fathers and Sons".

Für  Chess Records saß er bei vielen Produktionen am Schlagzeug. Es pflegte seinen "Double-Shuffle"-Stil, der geprägt wurde durch den sogenannten "Double Time Hand Clapping", der in den Gottesdiensten geprägt wurde, wo die Gospel- und Bluesmusik zur Geltung kam. 

Im Jahr 2015 wurde die Butterfield Blues Band in die Rock´n´Roll Hall of Fame aufgenommen, zu denen er auch gehörte. 2018 erfolgte die Aufnahme in die Blues Hall of Fame. 

Bluesnews drückt sich anerkennend über ihn aus. "Er zählte zu den bedeutesten und innovativsten Schlagzeugern des frühen elektrischen Blues und des Rock'n'Roll". 

Sam Lay verstarb am 29. Januar in einem Pflegeheim in Chicago im Alter von 86 Jahren. Er wurde am 20. März 1935 in Birmingham / Alabama geboren. 

Montag, 28. Februar 2022

Sue Foley Pinky´s Blues

 

Bereits im Jahr 1992 bin ich erstmals auf die Kanadische Gitarristin SUE FOLEY aufmerksam geworden. Ihr erstes Werk erschien unter dem Tttel: "Young Girl Blues". Damals hatte sie ihr erstes Werk in Austin/Texas eingespielt und produziert. 

Ende 2021 erschien ihr neuestes Werk "Pinky´s Blues" auch direkt auf Vinyl, aber auch auf CD.
Das bluesnews Magazin aus Altena berichtete auf einer 3-seitigen Story über Sue Foley und ihrem neuen Album. Bewertung: 5 von 6 Sternen. Also fast top. 

Die Songs sind aus einem Trio entstanden. Gitarre und Gesang von Sue, Bass von Joe Penner und die Drums von Chris Layton. Der Produzent Mike Flanigin steuert ab und an Hammondorgel-Töne bei. Die meisten Songs sind aus der Feder von Sue Foley. Ihre Kollegin Angela Strehli steuert zwei Songs bei und "Okie Dokie Stomp" kommt von Clarence "Gatemouth" Brown. Jimmie Vaughan ergänzt auf "Hurricane Girl" das Gitarrenspiel. Der Titel des Albums kommt vom Namen ihrer Gitarre her; die Pinky heißt.

Ich muss mich natürlich fragen, warum es 30 Jahre gedauert hat, bis ich wieder einmal ein Album von ihr kaufe? Zwischenzeitlich hatte sie schon 16 Alben auf den Markt gebracht. P.S. Stimmt nicht ganz. ich habe gerade noch ihr Album aus dem Jahr 2005 "New Used Car" in meinem CD-Regal entdeckt. 

Auf die Vinylausgabe, ganz in pink, musste ich 2,5 Monate warten. Pressprobleme wegen fehlender Materialien wie Pappe ect. 

Kommentar von bluesnews zu diesem Album: "Texas-Feeling trieft bei "Pinky´s Blues" aus jeder Pore, und das authentisch von einer beseelt wie reif agierenden Protagonistin". 

Sonntag, 16. Januar 2022

Joanne Shaw Taylor - The Blues Album


Joanne Shaw Taylor wurde 1986 geboren in England und so sagt es die Historie, wurde sie im Alter von 16 Jahren von Dave Stewart (Eurythmics) entdeckt als Gitarristin.  Schon als Jugendliche fühlte sie sich dem Blues hingezogen und lernte Gitarre spielen. Ihre prägenden Helden waren alle bereits verstorben, so wie Jimi Hendrix, Albert Collins und Stevie Ray Vaughan. Im Mai 2009 veröffentlichte sie beim deutschen RUF Records Label ihre erste Produktion, mit dem Titel "White Sugar". 

Inzwischen lebt die Gitarristin und Sängerin in Detroid. Ihr neues Album "The Blues Album" ist nicht mehr bei Ruf erschienen, sondern auf dem Label von Joe Bonamassa, der auch bei einem Song die Gitarre spielt. Joanne Shaw Taylor huldigt auf dem neuen Album auch weiterhin dem Blues-Rock. Durch die Coronakrise und die fehlenden Auftrittsmöglichkeiten hat sie sich innerhalb des Blues Genre auf die eigene Entdeckungsreise begeben. Sie fördert mehr oder weniger 10 Songs von "alten" Meistern, wie z.B. Otis Rush, Albert King, Little Richard, Magic Sam und Little Milton zu Tage und präsentiert sie ganz auf ihre Art und Weise. 
Joe Bonamassa produziert dieses Album mit und wollte Joanne Shaw Taylor gesanglich in einem anderen Licht darstellen. Ein Bluesalbum in dem der Gesang dominiert und die Songs eher kurz gehalten sind. Keine ausufernden Gitarrensoli sollen von den Songs ablenken. Das ist sehr gut gelungen!

Stop Messin´ round     (3:38)
If that ain´t a reason     (4:00)
Keep on lovin´ me    (4:07)
If you gotta make a fool of somebody    (4:10)
Don´t go away mad    (2:49)
Sraps Vignette    (1:27)

Can´t  you see what you´re doing to me    (4:25)
Let me down easy     (4:50)
Two time my lovin    (4:34)
I don´t know what you´ve got    (4:49)
Three time looser    (4:52)

Samstag, 20. November 2021

Dana Fuchs - Love lives on

Dana Fuchs habe ich mit ihrer rauchigen Stimme 2013 mit ihrem Album "Bliss Avenue" entdeckt. Manche Redakteure vergleichen ihre Stimme mit der von Janis Joplin. Aber das hingt irgendwie. Die Musik von Dana Fuchs ist auch lange nicht so rockig und ekstatisch wie es bei Janis war. Allerdings hatte sie in dem Musical "Love"  Janis über drei Jahre dargestellt. 
 

Sie kommt aus einer Kinderreichen Familie, in der es schon viele Tragödien wie Selbstmord, Alkoholismus und Drogenabhängigkeit gab. In jungen Jahren sang sie in einem Gospelchor und das schimmert auch bei dieser Produktion aus dem Jahre 2018 durch. 
2003 veröffentlichte sie zusammen mit Jon Diamond das erste Album. Auch auf diesem Album spielt Jon die Gitarren, sei es elektrisch oder als akustische Gitarre. Dazu kommt noch die Harmonika. 

Da ich diese Aufnahme nur als LP habe, fehlen drei Songs zur CD hin. Ein wenig habe ich mich schon darüber geärgert, da der letzte Song "Ring of fire" von Johnny Cash von ihr in einem tollen bluesigen Gewand zur akustische Gitarre interpretiert wird. Einfach für mich umwerfend. (Dank an Spotify)

Wie schon gesagt, auf der LP gibt es 10 Songs und auf der CD 13. Auf der zweiten  Seite der LP weichen die Songs in der Reihenfolge zur CD ab. 

Manche Songs kommen ruhig daher, fast schon ein wenig Gospelartig. Andere Songs bevorzugen eine "härtere" Gitarre und wieder andere münden in den Soul. Also alles sehr abwechslungsreich. Den Song "Nobody´s fault but mine"  von Otis Redding interpretiert sie ganz neu auf ihre eigene Art. Bitte den Song nicht mit dem gleichnamigen Song von Led Zeppelin zu verwechseln. 

Ein tolles Album!

Backstreet Baby                   4:00
Nobody´s fault but mine       3:34
Callin´Angels                        3:47
Sittin´ on                               4:32                      
Love lives on                        3:33

Ready to rise                         4:25
Sad Solution                          3:44
Sedative                                3:20
Faithful Sinner                       4:43 
Fight my way                         3:22

Samstag, 6. November 2021

Christone "Kingfish" Ingram

In manchen Gazetten die sich mit der Musik des Blues  beschäftigen, wird seit gut 2 Jahren ein junger Gitarrist aus dem Mississippi Delta angepriesen und hervorgehoben. Ich meine den 22 jährigen Gitarristen und Sänger Christone "Kingfish" Ingram. 

Ich habe gerade sein neustes Werk "662" auf dem Plattenteller liegen und bin schon angetan von seiner Musikalität. 

Da der Blues in Europa in einer Nische feststeckt, wo sich wenig Geld verdienen lässt, außer man profitiert aus der Entwicklung der späten 60er Jahre. In den 60. Jahren konnte man noch einen Status erarbeiten, da die Rockmusik, zu der  auch der Blues gehört, noch in der Entwicklung war. Heute ist es vermutlich total schwierig über viele Jahrzehnte von seiner Musik gut zu leben. Reich wurden die Blueser nie. Ausnahme vielleicht Eric Clapton, die Stones und die ZZ Top. Wenn Jimi Hendrix heute noch leben würde, dann wäre er steinreich. 

Als Jonny Lang 1997 sein Meisterwerk ablieferte wurde er auch als Erneuerung des Blues hochgelobt. Was ist aus ihm geworden? Massenware auch im Blues. Also schön auf dem Teppich bleiben und hoffentlich bald wieder Konzerte in Europa abliefern, bei denen man noch etwas verdienen kann; aber sich auch gut präsentieren kann.

Die LP, sowie auch die CD, weisen 13 Stücke aus. Auf "662" überrascht mich erst einmal die relativ tiefe Stimme für einen 22 jährigen Musiker. Er wird in der bluesnews (Nr. 107) zitiert mit: "Heute reden wir von anderen Sachen. Vom Rassismus in meiner Heimat zum Beispiel. Das ist mein Blues. Ich bin ein junger Schwarzer aus dem Süden, der als Künstler in einem Genre unterwegs ist, das massiv mit dem Thema Rasse identifiziert wird."

Sein Gitarrenstil ist zeitweise flink, dann auch wieder fast zärtlich leise und langsam. Mancher schneidende Ton lässt mich an Gary Moore denken. Aber das ist zu kurz gegriffen. Vielleicht hat er mehr von Albert King oder Freddie King. 

lila, ich habe eine in rosa
Die Songs sind zwischen 3 und 4,5 Minuten lang, aber es reicht immer für ein knackiges Solo. Ein Song wird mit Trompete und Saxophon begleitet, während bei drei Stücken die Hammondorgel mit seufzt. 

Die "662" ist die Vorwahl seiner Heimat Clarksdale in Mississippi. 

Ein Konzert würde mich reizen, um zu sehen, ob er sich auch in Rage spielen kann. 



Montag, 27. September 2021

Tedeschi Trucks Band - Layla revisited (live at lockin´)

Layla.....


Original 1970
Vor etwas mehr als 50 Jahren erschien, im Jahre 1970, das vermutlich beste Album von Eric Clapton unter dem Pseudonym "Derek & the Domionos" Layla and other assorted love songs. Am 24.08.2019 spielte die Tedeschi Trucks Band auf dem Festival "Lockin´", vermutlich als Ehrerbietung, völlig überraschend für das Publikum das gesamte Album von Eric Clapton und Duane Allman nach. Eine Frischzellenkur eines genialen Albums aus dem Jahre 1970. Die CD Aufnahme erschien zu Beginn des Jahres. Langspielplattenliebhaber mussten sich gedulden. Ich erstand das 3-fach Album für fast günstige 59,99 €. Aber die angekündigte Veröffentlichung zog sich 2 Monate in die Länge. In einer blauen Pressung kam das Album am Samstag von JPC bei mir an. Da die Seite 6 ein wenig kürzer ist, wurde noch eine Lasergravur aufgebracht. 

Layla revisited (live at Lockin´) das Livealbum des Jahres 2021. 

Bei diesem Doppeldecker handelt es sich um eine einmalige Live-Aufnahme des Album-Klassikers “Layla and Other Assorted Love Songs” von Derek & The Dominos (bekanntlich eine kurzlebige Band in der die beiden ikonischen Gitarristen Eric Clapton und Duane Allman aufeinandertrafen), das in seiner Gesamtheit mit Special Guest Trey Anastasio (Phish-Leader und -Gitarrist) aufgeführt wurde. Dieses Aufsehen erregende Event fand am 24. August 2019 im Rahmen des LOCKN' Festival in Arrington im US-Bundesstaat Virginia statt und zeugt sowohl von den Bühnenqualitäten als auch dem würdevollen Umgang der TEDESCHI TRUCKS BAND mit Fremdkompositionen.

Die Spannung, die an jenem Abend in der Luft lag - dass "Layla" komplett dargeboten werden sollte, hatten die Veranstalter nicht angekündigt -, hört man dem Mitschnitt nicht an, gleichwohl es erfrischend ist, während der Corona-Pandemie ein Livealbum einer Show zu hören, bei der tatsächlich noch ein Publikum vorhanden war.

Fun Facts, die ein so groß angelegtes Cover-Projekt just dieses Gitarristen respektive dieser Gitarristin und Sängerin umso mehr rechtfertigen: Die Vorlage wurde seinerzeit am 9. November 1970, als auch Susan Tedeschi zur Welt kam, wohingegen das Album Trucks Eltern anregten, ihren Sohnemann Derek zu taufen … der wiederum lange Zeit in der Allman Brothers Band musizierte und mit Clapton auf Tour war. Zufälle gibt´s, die gibt´s nicht.

Die längst zu Standards avancierten Songs von "Layla" wirken in dieser Form performt regelrecht modern, komplett mit Gospel-Chorgesang, einstweilen fetten Bläsersätzen und rauchigen Unisono-Vocals zu warmen Orgelklängen, während das jubelnde Publikum für authentisches Konzert-Feeling sorgt.

FAZIT: "Layla Revisited (Live At LOCKN´)" klingt genauso britisch amerikanisch wie das legendäre Original, wobei die zusätzlich Konzertatmosphäre und die dezent opulenter ausgefallenen Arrangements - von zahllosen improvisatorischen Passagen ganz zu schweigen - praktisch zu einem Update des Materials führen. Salonfähig gemacht fürs 21. Jahrhundert? You bet … 

Andreas Schiffmann (Info)  aus: Musikreviews.de