Donnerstag, 1. Juli 2010

Chris, der Cowboy

,

(Chris, als Koch in der Küche)
2004 und 2009 konnten meine Frau Natascha und ich im Urlaub in Kanada sein. Auf der Tour vom EC im Jahre 2004 waren wir dann eine Woche zu Gast bei Chris und Elke Hirsch auf der Redwillow Guest Ranch. Also
Cowboyleben all inclusive. Ich saß das erste Mal auf einem Pferd (nein, das stimmt so nicht. 1994 bin ich in einer Gruppe durch einen Teil des Monument Valley geritten.) und doch war damit ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Wir mussten die Tiere selbst betreuen, d.h. satteln, striegeln und Hufe reinigen. Die Herde war eigentlich den ganzen Tag über in der „freien Wildbahn“ – auch im Winter. Morgens wurde die Herde von Helfern reingeholt, damit wir Touristen Reiten konnten. Dazu kamen die Tiere in ein Gatter (zum Satteln ect.) . Abends durfte, wer wollte, den Gatterboden von den Pferdeäpfeln befreien. Wir erlebten in den Tagen Rancherleben. Chris und Elke waren liebenswert und geduldig. Aber es waren auch lange Arbeitstage für beide. Einmal konnte ich spät abends mit dem Truck Chris auf einer entfernten Weide abholen. Er hatte den ganzen Tag Heu gemacht. Natürlich war er kaputt, aber dann saßen wir schon bei einem Bier am Lagerfeuer und erzählten. Chris und Elke waren aus Berlin und über Umwege in England kamen sie schließlich nach Britisch Columbia. Ein hartes Rancherleben – aber sie wollten nie wieder tauschen. So war Chris ein echter Cowboy aus Deutschland geworden. Mit Sporen aber ohne Colt.
Leider ist er im Sommer 2008 plötzlich verstorben. Elke versucht die Ranch alleine zu bewirtschaften.

Letzten Sommer waren wir dann bei Elke auf der Ranch. Natürlich fehlte Chris und Elke wollte auch tapfer sein. Kann man überhaupt trösten wenn der Partner nach so vielen gemeinsamen Jahren verstirbt?

Wir haben uns dann das Grab von Chris angesehen. Die Friedhöfe sehen in Kanada anders aus als bei uns. Schlichte Grabplatten und man fährt mit dem Rasenmäher drüber, da alles in Rasen eingefasst ist. Chris und Elke teilen auch mit uns den christlichen Glauben und dass wir uns bei JESUS einmal wiedersehen.
Chris war ein toller Mann und Cowboy.





Mittwoch, 30. Juni 2010

JESUS CHRISTUS

Passionsspiele 2010 : Freilichtbühne Hallenberg spielt mit Passion Hallenberg, 28.05.2010, Thomas Winterberg Hallenberg. Alle zehn Jahre spielt die Freilichtbühne Hallenberg die Geschichte vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu Christi. Sie tut das mit sehr viel Begeisterung und Leidenschaft - mit Passion. „Ans Kreuz mit ihm!“ Eine aufgebrachte Menge reckt die Fäuste in den blau-schwarzen Abendhimmel. Der Mob tobt in der sonst so beschaulichen Kleinstadt Hallenberg. Alle zehn Jahre spielt die Freilichtbühne die Geschichte vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu Christi. Sie tut das mit sehr viel Begeisterung und Leidenschaft - mit Passion. Kompletter Probendurchlauf am Montagabend und drei gute Nachrichten vorweg: Es ist endlich einmal trocken und halbwegs warm auf dem 90 Meter breiten Naturgelände. „Lotte“ hat neue Hufeisen bekommen. Ach ja, und die Sandalen sind endlich da. Halleluja! Gelacht, geweint, gearbeitet Seit fünf Monaten bilden fast 140 ehrenamtliche Akteure und eine Profi-Regisseurin eine feste Jüngerschaft, in der gelacht, geweint und hart gearbeitet wird. Jeder hat seinen Platz, mancher gleich mehrere. Geld bekommt außer der Spielleiterin niemand von ihnen: egal, ob auf den imaginären Brettern oder im Technikraum, in der Maske oder in der Schneiderei. Pilatus ist für den Bühnenbau zuständig, Josef von Arimathäa für die Pressearbeit. Alles für Applaus und Gotteslohn. Die Passion ist für die Hallenberger nicht irgendeine Theaterinszenierung. Sie ist ein Stück gelebten und nicht nur gespielten Glaubens. Im Heiligen Jahr 1950 wagten sich die Bühnenleute zum ersten Mal daran. 42.000 Zuschauer kommen inzwischen im Schnitt pro Passions-Spielzeit, 22.000 Karten sind schon vorbestellt. „Wenn ich damals für die Proben oder fürs Spiel frei haben musste, hat mein Arbeitgeber selbstverständlich Ja gesagt. Das war Ehrensache“, erinnert sich einer der ersten Jesus-Darsteller, Wilfried Müller. Heute ist das anders. „Es war gar nicht so einfach, genügend Akteure zu finden. 32 Spieltermine und im Vorfeld mehr als 69 Proben für die Sprechrollen - da macht heute längst nicht jeder Chef oder Kollege mit“, sagt Sprecher Heribert Knecht, der selbst zweimal den Jesus mimte. Hauptrolle für Burkhard Hesse Trotzdem ist Dabeisein alles. Auch für Burkhard Hesse. Der Hallenberger im besten Jesus-Alter ist Bilanzbuchhalter und arbeitet in Meschede. Von dort fährt er jeden Probenabend quer durchs Sauerland. „Ich wollte auf jeden Fall mitspielen. Dass es aber gleich die Hauptrolle wurde, hätte ich nicht gedacht“, sagt der Noch-32-Jährige, der heute nur ein Tuch um die Hüften trägt. Gleich soll die Kreuzabnahme geprobt werden. Für ihn sind es die dritten Passionsspiele. Die Karriere ist steil: vom Statisten im Volk, über den römischen Soldaten zum Sohn Gottes. Als überaus religiös würde sich Burkhard Hesse, der gerne Mountainbike fährt und progressiven Rock mag, nicht bezeichnen. Vor einigen Wochen hat er die Jesus-Figur primär als Rolle gesehen. „Aber inzwischen ist da etwas mehr entstanden. Das geht schon tiefer.“ Regie: Birgit Semmler Alle zehn Jahre spielt die Freilichtbühne Hallenberg die Passion. Fotos: Thomas Winterberg Foto: WP Die Kreuzabnahme klappt. Neulich, beim Versuch mit Seilen, trug der Darsteller einige Blessuren davon. Jetzt, aufgefangen von weißen Leinentüchern, geht alles glatt. Regisseurin Birgit Simmler ist sehr zufrieden. Sie hat sich lange mit der Thematik beschäftigt. „Für mich steht der Mensch Jesus im Mittelpunkt. Ein Mensch, der Hass, Neid, Angst und Zweifel erduldet. Der als Sohn Gottes im Gegensatz zu uns aber immer weiß, was richtig ist.“ Die Hallenberger Passion wird daher auch 2010 kein schwulstiges Sandalen-Epos. Es ist eine Geschichte, die lebt und sich ständig weiterentwickelt. 1980 hatte der Hallenberger Wilhelm Wünnenberg die Textfassung komplett überarbeitet. Und auch ab Juni wird eine sprachlich sehr flüssige, nochmals frisierte Fassung gespielt. Die Inszenierung verspricht enormen Tiefgang und ist trotzdem sehr modern. Jesus tanzt und freut sich mit den Jüngern, das Abendmahl wird nicht an einer langen Tafel, sondern an verschiedenen Tischen gehalten und es sind Frauen dabei. In einer anderen Szene küsst Jesus Maria von Magdala und ganz zum Schluss steht er Hand in Hand auf Augenhöhe neben seinem Verräter Judas. Auch das ist ungewöhnlich, unterstreicht aber letztlich die Aussage des verzeihenden Jesus. Kein Abziehbild „Jede Passion ist anders. Sie ist nicht wie ein Abziehbild ihrer Vorgängerin“ sagt Albert Winter, Vorsitzender der Spielschar. Auch mit Oberammergau verbindet die Bühne nichts. Kein Rummel, kein Devotionalienhandel. „Wir wollen die Leute nur ein wenig zum Nachdenken bringen“, sagt Winter. Heute Morgen war er eigens über eine Stunde lang beim Zollamt in Marburg, um eine Lieferung aus Jerusalem abzuholen. 20 Paar Sandalen. „Wir haben nirgends welche bekommen und haben sie daher extra einfliegen lassen.“

Montag, 28. Juni 2010

Deutschland - England




Das war nichts für schwache Nerven. Ich muss gestehen, dass ich zwischendurch mehrmals den Saal verließ, um mir einen Kaffee zu holen und um ein bisschen Dampf abzulassen. Fairerweise muss man natürlich einräumen, dass die schlechte Linienrichterleistung unseren Sieg begünstigt hat. Wäre das Tor zum 2:2 anerkannt worden, wer weiß was dann geschehen wäre.....
So waren wir am Ende mit dem 4:1 überglücklich.
Zu dritt feierten wir den Sieg im Biergarten bei unseren Griechen in Ohle.

Harley & co im GO

Gestern war wieder Motorradgottesdienst in Valbert. Das Wetter war fantastisch. Natascha fuhr ihr Motorrad aus und ich mit dem Versorgungsfahrzeug (Mazda 323) hinterher. Einige tolle Motorräder säumten schon den Weg zur Gottesdienstwiese. Ich staune immer über Harleys, die mir sofort ins Auge springen. Aber auch eine wundervolle Indian und eine alte Horex waren vertreten.



Unser Motorrad-
pfarrer
Klaus Reuber eröffnete
ab 11.00 h den Gottes-
dienst.



Als musikalische Untermalung waren Rocking Old Star da. Wie gewohnt kamen gute rockige Coversongs daher.



Songs u.a. von C.C.R. und Deep Purple.



Klaus führte heute nur durchs Programm. Die Predigt hielt ein Kollege aus Werdohl (Dirk Grzegorek). Es ging thematisch um Distanz und Nähe der Menschen zueinander und dann gegenüber JESUS. Dirk machte das am Beispiel von Maradona (WM) deutlich, der alle seine Spieler abbusselt, wenn sie im Spiel ausgewechselt werden. Am Ende hörten wir von einer verzweifelten und kranken Frau, die ihre ganze Hoffnung auf JESUS setzte und glaubte. "Wenn ich sein Gewand berühre, dann wird mir geholfen." Fast schon magisch. Aber JESUS sprach sie freundlich an und bestätigte ihr, "das dein Glaube dir geholfen habe". Wir stehen wir zu JESUS?
Gehen wir auf Distanz oder suchen wir Nähe und Hilfe?








Die Band Rocking Old Star kommt aus einer echten
Harley Biker Gang.

http://www.45-bad-friends.de/


http://www.dynarider.de/






Donnerstag, 24. Juni 2010

Honda

Der japanische Spieler Honda hat seine Mannschaft mit einem schönen Freistoßtor gegen die Auswahl aus Dänemark in Führung gebracht. Tolles Spiel. Die Dänen müssen siegen, wenn sie in die nächste Runde wollen. Aber vielleicht gibt es ja wieder eine Überraschung und Japan kommt weiter. Apropos Honda, seit 3 Wochen ist meine Frau Natascha im Besitz einer gebrauchten Honda 500. (s. unten)

Dienstag, 22. Juni 2010

Stagecoach vs. Stagecoach



Als Westernliebhaber habe ich angefangen einige Filme auf DVD zu sammeln.

Vor ein paar Jahren fand ich eine Ausgabe von „Stagecoach“ (Höllenfahrt nach Arizona) in einem Wühltisch im Supermarkt. Eine interessante Besetzungsliste: Johnny Cash, June Carter Cash, Willie Nelson, Waylon Jennings und Kris Kristofferson. Da ich zudem schon ein großer Cash Fan war – einfach eine tolle Besetzung. Beim ersten „Ansehen“ war ich dann doch etwas enttäuscht.
Die Spannung hielt sich im Hintergrund und es wurde viel geredet. Aber wer wird denn gleich aufgeben! Nach mehrmaligem Ansehen gewinnt der Film doch an Reiz. Cash setzt sich als Marshall für die Gerechtigkeit ein, was auch nicht anders zu erwarten war. Willie Nelson als Doc Holiday lässt seine Gesinnung zu Gunsten der Indianer freien Lauf. Er besticht durch seinen trockenen Humor und seine sprachliche Provokation. Menschliche Regungen der Ungerechtigkeit werden auch überdeutlich: Ringo Kid (Kris Kristofferson), der vermeintlich gesuchte Straftäter und die Prostituierte sitzen während einer Verschnaufpause für die Pferde in der Station an einem Tisch beim Essen. Der Bankbesitzer (der gerade 50000 $ unterschlägt) will sich nicht zu diesem Gesindel setzen und sitzt anschließend beim Whiskeypanscher. Sehenswert.
Erst später wurde ich gewahr, das dieser Film ein Remake auf ein 1939 erschienendes Original war. Das Remake war 1986 entstanden als TV-Produktion.
1939 erschien das Original in schwarz/weiß und wurde verfilmt von John Ford und in der Hauptrolle mit John Wayne als Ringo Kid. John Waynes Durchbruch im Filmgeschäft.
Der Film trug auch vermeintlich den Titel „Ringo/Höllenfahrt nach Santa Fe“ und gilt als erster großer Western des Regisseurs John Ford. Gedreht wurde zum ersten Mal im Monument Valley. Es ist ein Meisterwerk von John Ford und der Film steht für die Metapher einer Lebensreise, die den Tod, aber auch die Geburt bringt. Der Showdown am Ende des Filmes ist dunkel gehalten, da es schon Nacht in den Straßen von Lordsburg ist. Die „Stuntmen“ machten ihre Arbeit für 1939 wunderbar spektakulär. Die 6-spännige Kutsche in rasender Verfolgung der Indianer unter Jeronemo, eine schnelle Szene.
Darsteller des Originals: John Wayne, Claire Trevor, John Carradine, Andy Devine, Thomas Mitchell, Louise Platt.

Bei dem Remake sind einige Kleinigkeiten geändert worden. Im Original verstirbt der Spieler Hatfield. Im Remake verstirbt der Bankbesitzer. Willie Nelson schlüpft auch in die Rolle des
Doc Holiday, die in der Erstveröffentlichung so nicht vorgesehen war. Dort war der Arzt ein Trunkenbold, der aber trotzdem nach der Ernüchterung als Geburtshelfer bereit stand. Im Remake wurde zwar auch in Arizona gedreht, aber in einer weniger spektakulären Gegend, wie das Monument Valley.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Modern spielt, wer gewinnt

Otto Rehagel, als Trainer nicht immer unumstritten, hat doch wieder alles richtig gemacht. Griechenland gewinnt 2:1 gegen Nigeria. Ich erinnere mich noch an den EM Titel 2004, den Griechenland mit Rehagel geholt hatte. Ein Abwehrbollwerk mit gelingenden Standardsituationen führten zum Gewinn. Rehagel ist oft wegen seiner Spielweise kritisiert worden, aber er sagt oft knapp: Modern spielt, wer gewinnt. Nigeria ging zwar durch ein Freistoßtor (Uche 16. Min.) in Führung, aber dann brachte eine zurecht verhängte Rote Karte gegen Nigeria, Griechenland auf die Gewinnerstraße. Kurz vor der Pause gelang der Ausgleich durch Salpingidis. Aber erst in der 2. Halbzeit wurde es stellenweise ein packendes Spiel. Torosidis schoß dann in der 71. Minute zum 2:1 ein. Durch den Platzverweis von Kaita (der untröstlich und voller Scham sein Gesicht verhüllte) kam Griechenland besser ins Spiel und siegte am Ende auch verdient.

Südafrika - Uruguay

Rechtzeitig saßen wir wieder im "Stadtleben" um dieses Spiel zu sehen. Vielleicht gibt es ja ein Wunder? Aber dem war nicht so. Die Urus standen besser in der Abwehr als die Mexikaner im Eröffnungsspiel. Das Team von Südafrika wirkte überfordert und die Südamerikaner hatten einfach mehr spielerische Ideen und Möglichkeiten. So war es nur eine Frage der Zeit, wann die ersten Tore für Uruguay fallen würden. Selbst das 0:3 geht in Ordnung. Endlich fielen auch mal Tore. Südafrika wird vermutlich die Hinrunde nicht überleben. Schade. Aber gestern fehlten Ihnen einfach die Ideen und der Platz für gute Konterchancen. Die rote Karte für den Torhüter war übertrieben.

Aber ich genieße die WM sehr - auch wenn ich nicht jedes Spiel verfolgen kann.

Ein Zitat für diese Woche:

"An einem Tag feiern sie dich als Helden, kurz darauf bist du der Depp. Aber auf Jesus kannst du Dich immer verlassen."Unserer Nationalstürmer Cacau (vgl. auch http://www.cacau.de/)

Freitag, 11. Juni 2010

Endlich ist sie da, die Fußball WM

Wir kommen gerade aus der Stadt. Ich hatte zugesehen, dass ich überpünktlich mich vom Arbeitsplatz entfernen konnte, damit wir um kurz nach 16.00 h im "Stadtleben" waren. Dort wurde das erste Spiel (Eröffnungsspiel) zwischen Südafrika und Mexico übertragen. Wir saßen gemütlich draußen bei einem Cappocino und einem Weizenbier und schauten auf den Bildschirm. (Wir haben keinen TV-Anschluß zuhause)
Reges Treiben war außerdem um uns herum zu beobachten. Bei mir waren die Symphatien klar. Vielleicht könnte es ja eine Überraschung geben. Südafrika ist das erste Mal bei einer WM dabei, seitdem sie wieder zu Qualifikationsspielen von der Fifa (ab 1992) eingeladen worden sind. Wegen dem damaligen Apartheidsregime in Südafrika durfte das Land und der Fußball nicht dabei sein.
Ich frage mich natürlich heute, wie man Nordkorea politisch einschätzt? Die durften immer mitspielen und sich jetzt auch erstmalig qualifizieren. Nur Schlachtenbummler aus Nordkorea wird man vergeblich suchen. "Echte" gibt es kaum und ca. 1000 Chinesen wurden angeworben, die Nordkoreanische Mannschaft in den Spielen zu unterstützen. Verkehrte Welt.

Südafrika ging 1:0 in Führung und wir freuten uns sehr und hofften auf eine Überraschung. Leider kam 10 Minuten vor Schluß der Ausgleich zum 1:1. Aber die Sucht nach mehr ist da.

Mittwoch, 9. Juni 2010

Blue Guitars

Da bin ich wieder. Jetzt geht es um das erste earBook von Chris Rea, das den Titel "Blue Guitars" trägt. Die Musik von Chris Rea hatte mich eigentlich nie angesprochen. Sicherlich, ich erkannte manchen Song im Radio an seiner Stimme. Aber das war mir alles zu poppig. Als Bluesliebhaber habe ich das Quartalsmäßig erscheinende BLUES NEWS Magazin (Nr. 44, 1/2006) im Abo. www.blues-news.de
Dort wurde bei den Neuerscheinungen auf dieses Paket von Chris Rea hingewiesen. Ich las und staunte: Die Kritik war durchaus positiv. Die erste Überraschung war: in diesem hochwertigem Paket sollten 11 Cd´s und eine DVD drinstecken. Hinzu kamen Gemälde von Chris Rea, die er selbst erstellt hatte, um die unterschiedlichen Bluesstile zu präsentieren. Natürlich auch viele Fotos, Texte und Geschichten. Das ganze Paket sollte im Handel knapp über 60 € kosten. Also zuschlagen und kaum 3 bis 4 Tage später brachte der Postbote mir die Lieferung.

Thematisch sind alle 11 CD´s unterschiedlich geprägt. Das Album One hat den Titel "Beginnings" Da der Blues und der Gospel seine Ursprünge im "schwarzen" Kontinent hat, fließen bei diesem ersten Album afrikanische Rhythmen in den Blues ein. Die 2. Station ist der "Country Blues", dann geht es weiter über "Louisiana & New Orleans", es folgt der "Electric Memphis Blues". Album five heißt "Texas Blues"; dann folgt der "Chicago Blues" und es kommt ein Album mit "Blues Ballads". Thematisch geht es dann mit dem "Gospel Soul Blues & Motown" weiter. Dann folgt eine Besonderheit, die ich so nicht dem Blues zugeordnet hätte. Ein Album heißt "Celtic & Irish Blues" und nun geht es langsam dem Ende entgegen mit südamerikanischen Rhythmen im "Latin Blues" und dem elften Album "60s & 70s" Jahre. Die beiliegende DVD ist eine 75 minütige Dokumentation bei den Aufnahmen mit dem Titel "Dancing down the stony Road".

ein Gemälde zum 5. Thema "Texas Blues"


Das dicke earBook beginnt mit einigen Fotos der Gemälde, es folgt ein längeres Interview mit Chris Rea. Leider ist mein Englisch nicht so gut. Jeder CD ist ein Hauptgemälde zugeordnet, es folgen die Namen der Songs und deren Texte. Erwähnung finden auch die aufgeführten und eingesetzten Instrumente. Bei der Fülle des Materials braucht es viel Zeit - aber es ist ein Genuß. Chris Rea gelang diese Schaffensphase in einem Jahr. Es war eine Zeit, die ihn körperlich sehr mitnahm, da Bauchspeicheldrüsenkrebs bei ihm entdeckt wurde. Die Bauchspeicheldrüse und ein Teil des Magens mußten entfernt werden. So wirkt diese ganze Arbeit wie ein Überlebenskampf - den er im Moment auch gewonnen hatte. Der Krebs ist im Moment besiegt.

Montag, 7. Juni 2010

Hofner Gitarren

Als ich nach dem Rasenmähen aus der Dusche kam, begab ich mich in die Küche und schnappte mir einen Pott Kaffee und das Paket, das am Nachmittag angekommen war. Es enthielt ein Ebay Schnäppchen. Für knapp 18 € plus Porto hatte ich von Chris Rea ein earBook ersteigert. Es enthält 2 LP´s und 3 CD´s zusammen in einem wundervollen Bildband mit Fotos aus den 50er und 60erJahren. Thema grob ausgedrückt: Es geht um eine Band aus der Fantasie, die Ende der 50er Jahre/Anfang der 60er Jahre Musik machte. Bevorzugte Instrumente: Hofner Gitarren und Bässe.
Bei Wikipedia fand ich nachfolgende kurze Inhaltsangabe des Paketes:
Die Idee mit „The Fire Flies“ hatte Rea schon im Sommer 2007 verworfen, dafür ein neues Konzept entwickelt und sich folgende Legende ausgedacht: In den 60er Jahren hätte es (so Rea) in Großbritannien ein Quintett namens The Delmonts gegeben, das ähnlich wie die die legendären Spotnicks mit Gitarren-Instrumentals erfolgreich war. Dieses Quintett hätte sich später in The Hofner Bluenotes umbenannt und danach auch Vokaltitel gespielt. Eines sei aber geblieben: beide Bands hätten damals den Sound der Hofner/Höfner-Gitarren in die Welt getragen. Im Frühjahr 2008 (so Rea weiter in seiner fiktiven Geschichte) kehren die inzwischen gealterten Musiker der Hofner Bluenotes wieder zu gemeinsamen Auftritten auf die Bühnen Europas zurück. Sozusagen als Beleg präsentiert Rea hierbei seine neu formierte Liveband The Hofner Bluenotes mit den langjährigen Weggefährten Robert Ahwai an der Gitarre und Martin Ditcham an den Drums sowie den neuen Musikern Neil Drinkwater (früher u. a. bei Van Morrison und Phil Collins) am Keyboard und Ex-Whitesnake Bassist Colin Hodgkinson am Bass. Sozusagen als Vorgruppe im eigenen Konzert treten die Fünf 30 Minuten lang als The Delmonts auf, wobei Ahwai fast alle Solo-Gitarrenparts spielt und Rea lediglich Rhythmusgitarrist ist. Zur Tour präsentierte Chris Rea zudem unter dem Titel The Return Of The Fabulous Hofner Bluenotes ein weiteres aufwendiges Earbook, bestehend aus zwei Vinyl-LPs und einer CD der Delmonts sowie zwei weiteren CDs der Hofner Bluenotes. Rea verwies bei der Vorstellung der Tonträger darauf, dass er Songs mit einen bluesigen Hauch der Sechziger machen wollte, die auch eine kleine Hommage an sein Idol B. B. King darstellten. „Es ist die Musik, die ich schon immer spielen wollte, richtige Gitarrenmusik“, erklärt Rea. Während die Delmonts in den Konzerten „ihre“ Musik spielen, präsentieren die Hofner Bluenotes live Songs aus dem Blue Guitar-Album sowie viele Chris-Rea-Klassiker in neuen Versionen. Rea kündigte im Tourbegleitheft an, wem der Auftritt der Vorgruppe The Delmonts zu kurz ausgefallen sei, der könne vielleicht später eine längere Tour erwarten.
Ich muss gestehen, dass mich Chris Rea in den letzten Jahren fasziniert. Im Jahre 2000 wurde bei ihm Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Es sah gar nicht gut aus. 2006 machte er eine Abschiedstournee. Aber dann, welch Wunder, der Krebs war besiegt und Chris fand ganz neue Schaffensziele während der Krankheitsphase. Er verabschiedete sich von der kommerziellen Pop- und Rockmusik und nahm sich dem Blues an. Hinzu kam seine Begeisterung für das Malen.
Am liebsten natürlich Gitarrenmotive. 2005 brachte er sein erstes earBook heraus mit 10 Cd´s und einer DVD in Sachen Blues. Grandios - später einmal mehr dazu. Der Abend neigt sich so langsam dem Ende zu. Der Kaffee ist leergetrunken und die letzte CD läuft im Player. Ich könnte schweben und musste zwischendurch vor Freude lachen. Ein geniales Meisterwerk!!!!!
:)

Mittwoch, 2. Juni 2010

Winwood & Clapton

Konzert : 13000 feiern Steve Winwood und Eric Clapton
(Musik und Konzerte, 31.05.2010, Ulrich Schilling-Strack) Düsseldorf. 13 000 Fans feierten Eric Clapton und Steve Winwood in Düsseldorf – ein großer Abend mit kleinen Klang-Problemen. Denn der Sound quoll wie eine klebrige Masse von der Bühne, erstickte Claptons messerscharfe Gitarrenarbeit. Eric Clapton ist ja jetzt auch in einem Alter, in dem man ein bisschen nostalgiert und die Erinnerungen sortiert. In den letzten Jahren gab es die Wiedervereinigung von Cream sowie Auftritte mit dem Yardbirds-Kollegen Jeff Beck. Die aktuelle Tournee mit Steve Winwood, mit dem der 65-Jährige einst Blind Faith gründete, reiht sich logisch ein. Wir Fans sind ja auch nicht jünger geworden. Wann hast du zum erstenmal „After Midnight“ gehört, fragt man sich also am Bierstand im Düsseldorfer ISS Dom und tauscht mit roten Wangen Vorschläge für die Wunschliste aus. Darf man auf „Cocaine“ hoffen, vielleicht sogar auf …. „Layla“? Man liebt sie ja von Herzen, die Songs des Meisters, kennt sie in- und auswendig, was sich diesmal als nützlich erwies.
(Konzert im ISS Dome in Düsseldorf.Foto: Ralf Rottmann Foto: WR RALF ROTTMANN) Ist das „Had To Cry Today“, was sich da von der Bühne ergießt, fragten sich die 13 000 im ausverkauften Dom – oder sind die Herren schon bei „Low Down“? Wie eine klebrige Masse quoll der Sound von der Bühne, erstickte Claptons messerscharfe Gitarrenarbeit, versenkte Winwoods Stimme im überdrehten Hall der Mikrofone. Und während man noch auf Rache sann, dem Mann am Mischpult mit der Faust drohte und sich wünschte, dass JJ Cale niemals, aber auch niemals diese seifige Interpretation seines „After Midnight“ zu hören bekommen darf, gab Steve Gadd, der diesmal am Schlagzeug saß, die ersten Takte von „Well Allright“ vor. Nicht schlecht. Danach sang Steve Winwood „While You See a Chance“, eins seiner schönsten Solostücke, sowie ein „Georgia“, das auch Ray Charles nie ergreifender präsentiert hat – und es wurde doch noch ein großer Abend. Eine akustische Version von „Layla“ führte zu einem traumhaften Höhepunkt. Steve Winwoods „Can’t Find My Way Home“, eins der wenigen waschechten „Blind Faith“-Stücke dieses Abends, hat man selten so schön gehört. Großartig die behutsamen Gitarren der beiden Musiker, fantastisch die Stimme von Steve Winwood – unvergesslich ein Klagelied rau und zerbrechlich, vor dessen emotionaler Wucht man ergriffen niederkniet. „Gimme Some Lovin“ kam dann etwas überraschend. Zuletzt stand hier „Split Decision“ auf der Setlist, etwa bei den Auftritten in Birmingham und London, die von manchen Kritikern verrissen wurden. „Voodoo Chile“ wurde dagegen trotzig verteidigt. Nun gut, ein Tribut an Jimi Hendrix ist ja lobenswert, und die Freunde der gepflegten Luftgitarre müssen ja auch zu ihrem Recht kommen – doch erinnerte die ausufernde Nummer an die unseligen Siebziger, in denen in jedem Konzert der Drummer ein 18-minütiges Solo gab, während der Rest der Band zum nächsten Zapfhahn eilte. War das Konzert deshalb schlecht, der Abend ein Ärgernis? Keinesfalls! Das Auf und Ab, das Licht und der Schatten, all das gehört nun mal zu einem Abend mit großen Künstlern wie Clapton und Winwood dazu. Lackierte Langeweile bekommt man woanders.

Als altender Clapton & Winwood Fan wollte ich eigentlich auch dieses Konzert besuchen. Vielleicht gerade wegen Winwood, da ich Clapton schon 3x erlebt hatte. Aber die Preise jenseits von 70 € schreckten mich ab.

Dann wurde ich bei einem Glas Bier von einem Bekannten bezüglich des Konzertes doch geck gemacht. Der hatte nämlich eine Karte. Dann war es zu spät. Ausverkauft. Die obige Konzertbeschreibung hört sich ja durchwachsen an. Aber in ein paar Jahren hätte es dann geheißen "Ich bin dabei gewesen". Schade.