Mittwoch, 2. Oktober 2024

Jimmy Carter feiert seinen 100. Geb.

Jimmy Carter feiert seinen 100sten Geburtstag


Am gestrigen 1. Oktober feierte Jimmy Carter seinen 100. Geburtstag. Seit dem Tode seiner Frau im vergangenen Jahr ist er schon sehr anfällig geworden. Bei der damaligen Beerdigung seiner lieben Frau, mit der er 77 Jahre verheiratet war, wirkte er schon sehr angeschlagen und musste im Liegerollstuhl die Beisetzung verfolgen. Einhundert Lebensjahre sind vermutlich nicht erstrebenswert!
James Earl, genannt "Jimmy" Carter jr. wurde am 1.10.1924 in Plains / Georgia geboren. Seine Familie waren Farmer und es begann mit dem Erdnussanbau. Im Jahre 1946 schloss er sein Studium ab und heiratete im selben Jahr Rosalynn Eleanor Smith. Er begann seine militärische Laufbahn bei der US-Marine in Wyoming. Später war er eingesetzt auf dem Schlachtschiff "Mississippi". Danach folgten noch fast 4 Jahre auf einem U-Boot. Nach dem Tode des Vaters verließ er die Armee um sich den familiären Plantagen mit Erdnuss und Baumwolle zu widmen. 
Prägend war auch sein evangelikaler Glaube als Baptist. Viele Jahre leitete er die Sonntagsschule als Diakon. Er verließ zwar im Jahre 2000 die Südlichen Baptisten wegen der Benachteiligung der Frauen, blieb aber seiner Gemeinde treu. Zusammen mit seiner Frau hatte er drei Söhne und eine Tochter. 
Seine politische Karriere begann schon sehr früh bei den Demokraten. Von 1963 bis 1967 saß er im Senat von Georgia. 1970 wurde er im zweiten Versuch gar Gouverneur von Georgia. Seine Bewerbung für das Präsidentenamt der USA begann 1976. Von 1977 bis 1981 war er der 39. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Er schaffte 1978 im Camp David Abkommen einen Friedensvertrag zwischen Ägypten und dem Staate Israel. Im Januar 1979 nahm er erstmals diplomatische Beziehungen zu China auf. Dann wendete sich seine erfolgreiche Karriere. 
Im Jahre 1979 geschah der Reaktorunfall in Harrisburg. Ihm wurde vorgeworfen, dass er die Nuklearindustrie zu sehr schützen würde. Im November 1979 kam es zur Geiselnahme in Teheran. Die Botschaft der USA war im Iran besetzt worden. Ein Befreiungsversuch scheiterte kläglich. Die Geiselnahme hatte über ein Jahr angedauert und der Iran radikalisierte sich nach dem Putsch gegen den Schah. Die USA verloren an Einfluss in der Golfregion. Die UdSSR marschierte in Afghanistan ein. 1980 kam es zum Boykott der Olympischen Spiele in Moskau. Der politische Gegner warf ihm Schwäche vor, so dass bei der nächsten Wahl zum Präsidenten, Reagan, der Gegner aus dem republikanischen Lager die Wahl gewann. 
im Jahre 2007, wikipedia

Jimmy Carter war aber der erste Präsident nach dem 2. WK, der in keine kriegerischen Auseinandersetzungen verwickelt war. 
Erst 2002 wurde er mit dem Friedensnobelpreis bedacht. Carter kritisierte auch den dritten Golfkrieg im Jahre 2004. "Er beruhe auf Falschinformationen". 
Bis zum Jahre 2020 veröffentlichte er über 32 Bücher zu den Themen: christlicher Glaube, Angelsport und der Nahe Osten. 

Ich habe ihn als Präsidenten der USA bewundert, seine Biografie gerne gelesen und sein christlicher Glaube machte ihn mir zum Bruder. Ein faszinierender Mensch und Politiker. 

Montag, 30. September 2024

Kris Kristofferson verstorben

Kristoffer "Kris" Kristofferson ist tot

Am 28.09. verstarb Kris Kristofferson im Alter von 88 Jahren auf Maui/Hawaii. Damit geht eine 60 jährige Geschichte des Erfolges zu Ende. Er war ein Enkel schwedischer Einwanderer. 1962 bis 1965 war er über die US-Streitkräfte in Bad Kreuznach stationiert. Er war Hubschrauber Pilot. Nach dem Dienst in der Armee zog er nach Nashville um dort im Mekka der Countryszene seine Musikerkarriere zu starten.

Sein erster Erfolg war eine Single für Dave Dudley 1966 als Songwriter. Im Jahr 1969 veröffentlichte er den Song "Me and Bobby McGee", der später für Janis Joplin ein großer Hit wurde. Im Jahr 1970 erkannte Johnny Cash die Begabung des aufkommenden Musikers. Der Song "Sunday morning coming down" von Kris wurde für Cash ein Nummer 1 Hit in den Country Charts. 

1973 heiratet er die Sängerin Rita Coolidge. Leider scheiterte die Ehe bereits 1980 durch seinen Alkoholismus. Er wurde trocken und heiratete bereits 1983 wieder. Lisa Meyers (Anwältin) brachte 5 Kinder mit in die Ehe. Seit 1992 lebten alle auf Maui. Es trauern seine Frau mit den 8 Kindern und 7 Enkeln. 


Von 1985 bis 1995 verzeichnete er auch große Erfolge mit der Band "The Highwaymen", zu der auch Johnny Cash, Willie Nelson und Waylon Jennings gehörten. 

Dementsprechend wurden ihm manche Ehrungen zuteil. Er fand Aufnahme in die Country Music Hall of Fame und die Songwriter Hall of Fame. Selbst das "Rolling Stone Magazin" listete ihn im Jahre 2015 auf Platz 87 unter den 100 besten Songwritern. Wegen seinen Songs wurde er insgesamt mit 3 Grammys ausgezeichnet.
Neben der Musik begann er auch in den 70er Jahren als Schauspieler. Auch da staunt man, in wie vielen Filmen er mitgewirkt hatte. Er spielte an der Seite von Barbra Streisand "A Star is born" und in Peckinpahs Western "Pat Garrett jagt Billy the Kid". Erfolgreich war er auch im "Convoy" mit Ali McGraw. Hinzu kam später die "Blade" Trilogie. In mind. 83 Filme wurde er gelistet. 

In den späten Jahren litt er unter Gedächtnisschwäche und es wurde eine Art Alzheimer Erkrankung diagnostiziert. Vermutlich auch eine Art Folge der vielen Stöße gegen seinen Kopf, da er auch Football und Rugby spielte und vor dem Boxen keine Angst hatte. 2016 wurde er auf Borreliose getestet. Seine letzte große Tournee führte in 2018 durch die USA. Im Jahr 2021 beendete er seine komplette Karriere aus gesundheitlichen Gründen. 

Er wurde am 22.Juli 1936 in Bronwsville/Texas geboren. 

Er sah sich als Demokrat und kämpfte z.B. gegen Reagan in den 80er Jahren.  

Donnerstag, 26. September 2024

Hansestadt Attendorn

Streifzug durch die Hansestadt Attendorn 


Meine Frau arbeitet in Attendorn und gestern waren wir einmal in Attendorn unterwegs um jemanden in einem Altersheim zu besuchen. Danach machten wir einen Gang durch die kleine Altstadt von Attendorn. Das Städtchen liegt knappe 20 KM von unserem Wohnort entfernt. Im Gegensatz zu unserer Wohnstadt Plettenberg hat Attendorn sich eine schöne Altstadt erarbeitet. Verkehrsberuhigt und bei gutem Wetter bietet es viele Möglichkeiten draußen vor einem Cafe, einer Eisdiele oder einem Restaurant zu sitzen. Das Wetter war gestern durchwachsen, aber wir saßen auf einem Kaffee draußen vor einem Bäcker. Das tat gut. 

Die Attendorner Stadtväter (oder Mütter) haben auch gestalterisch mehrere Sorten Pflastersteine in den unterschiedlichsten Farben verbauen lassen. Das sieht sehr schön aus, im Gegensatz zu den einheitlichen grauen Steinen in Plettenberg. 
Blick auf das Museum
Als wir dann aufbrachen, kamen wir auf die Idee in Attendorn einmal nach Stolpersteinen zu suchen. Die Stolpersteine erinnern an Mitbürger jüdischen Glaubens, die während der Naziherrschaft deportiert und ermordet worden sind. In der APP fanden wir Hinweise, wo ehemals Juden in dieser Stadt gelebt haben. Wir konnten die Lebensläufe studieren und fanden auch den Ort, wo früher mal eine kleine Synagoge stand. 

Auch fallen die Stolpersteine hier schneller auf, da oft ein anders farbiger Hintergrund gewählt worden ist, im Gegensatz zu meiner Wohnstadt Plettenberg. 

In Attendorn gibt es 8 Stolpersteine und wir haben 2 mit insgesamt 7 Hinweisen auf jüdische Personen gefunden. Der noch fehlende Stolperstein liegt außerhalb der Altstadt. 

vor dem Rathaus

      




Montag, 23. September 2024

Bruce Springsteen feiert seinen 75. Geb.

2012 in Köln

Bruce Springsteen feiert seinen 75. Geburtstag

Der "Boss", wie er auch genannt wird, feiert heute seinen 75. Geburtstag. Er singt, was er meint und ist eine absolute Größe und ehrliche Haut in der Rockmusik. Kein Skandale und für unser Eintrittsgeld bekommt man auch sehr viel geboten. Während manche andere Künstler das Konzert nach einer Stunde beenden (ZZ TOP) musiziert er bis 3 1/2 Stunden.  

In den letzten Monaten mussten ein paar Konzerttermine verschoben werden. Er hatte stimmliche Probleme. Bruce ist halt auch keine 30 Jahre mehr und versucht trotzdem das Gleiche den Fans zu bieten.

Vor ein paar Jahren habe ich ihn einmal live in Köln erlebt. Eine Urgewalt des Rock´n´Roll und der Rockmusik. 
Er kam aus einfachen Verhältnissen. Mehr als bescheiden - der Malocherhintergrund. Seine Biografie ist gut zu lesen und was soll ich noch zu ihm sagen? Es gibt vermutlich wenige Künstler mit denen man sich identifizieren möchte. Bruce Springsteen ist so einer. 

Samstag, 21. September 2024

Marsch für das Leben - Köln

Der Marsch für das Leben - in Köln

Heute fand zum 2. Mal "Der Marsch für das Leben" in Köln statt. Zeitgleich gab es auch eine Veranstaltung in Berlin. In diesem Jahr hatten die Behörden und die Polizeikräfte aus den Fehlern des vergangenen  Jahres gelernt. Die Kundgebung fand an der Deutzer Werft statt. Martina Hoppermann eröffnete, wie schon im vergangen Jahr,  die Kundgebung. Bevor es dann in Richtung Innenstadt ging. Die Gegendemonstration fand am Heumark statt. 
So wurde die Kundgebung der Lebensschützer nicht gestört. Auf dem Gang in Richtung Innenstadt musste die Polizei Gegendemonstranten abdrängen - auch hatten diese eine kurze Zeit die Brücke über den Rhein blockiert. Wie schon im vergangenen Jahr ließen wir uns dadurch nicht aus der Ruhe bringen. 


Von Seiten der Gegendemonstranten war keine Toleranz zu erwarten. Immer die gleichen Sprechgesänge "My Body, My Choice".  Spontan antworteten wir mit dem Lied: "Laudate omnes gentes".
Aber der heutige Mensch sieht sich selbst bestimmend - er kennt keinen GOTT und damit auch keine christliche Ethik. Wir fanden gar den Spruch: "Fundis sollen in der Hölle schmoren". 

Ein junger Mann, Fabian,  der mit Trisomie 21 zur Welt gekommen war und jetzt als Kellner arbeitete, hielt eine kurze Rede von der Bühne aus. In diesem Jahr nahm ich auch wahr, dass einige Menschen mit Behinderungen sich dem Marsch angeschlossen hatten. 

John Deighan von der SPUC kam aus Scottland. Seine Worte aus dem englischen wurden übersetzt.





Hubert Hüppe, Bundestagsabgeordneter der CDU sprach auch ein Grußwort.  



John Deighan from SPUC (rechts); Übersetzung von Dr. Kullen

Gegen 14 Uhr machte sich dann der Demozug auf den Weg in Richtung Severinsbrücke. Erst zur Mitte der Brücke kam der Zug für einige Minuten zum stehen (s.o.). Aber das Wetter war schön und so genossen wir den Blick auf den Rhein oder kamen ins Gespräch. Die Stimmung war sehr gut.

Gegen 16 Uhr kamen wir nach unserem Rundgang wieder am Veranstaltungsplatz an. Der Veranstalter sprach bei der Verabschiedung von ca. 3500 Teilnehmern. Die Gegendemonstration ist ähnlich groß ausgefallen. 
Aber es fällt schon schwer, wenn man sich gegen eine Abtreibung oder die Liberalisierung des §218 wendet, das man als Fundi oder Nazi tituliert wird. Vielleicht sollten die Befürworter der Abtreibung mal darüber nachdenken, was wäre gewesen wenn ihre Mutter sie als  Kind einfach weg gemacht hätte?
auf der Rheinbrücke
Abdrängung von Gegendemonstranten

 Die Herrnhuter Losungen hatten für heute den Spruch:" Er zog  seine Straße fröhlich" (Apg. 8, 39).



Donnerstag, 19. September 2024

Nick Gravenites gestorben

Nick Gravenites (85) gestorben

Vermutlich wird dieser Musiker kaum bekannt sein. Er starb gestern im Alter von 85 Jahren. Genaue Angaben und Hintergründe sind noch nicht bekannt gegeben worden.

Nick war ein Singer/Songwriter und Gitarrist im Metier des Blues, Rock und dem Folk. Als Produzent war  Er auch tätig. Er wurde bekannt zum Ende der 60er Jahre in der Band Electric Flag, zu der auch der talentierte Gitarrist Mike Bloomfield gehörte, der leider viel zu früh verstarb. 

Er schrieb auch Songs für Janis Joplin und war Mitglied der Big Brother and Holding Company (1969 - 1972). Janis war da bereits aus dieser prägenden Band, in der sie als Sängerin begann, ausgestiegen. 

Aus den 70er

Seine Musik habe ich erst in den 80er Jahren entdeckt. 1969 brachte er seine erste eigene Produktion heraus mit dem Titel My Labors. Ich bin dankbar darüber, dass diese Aufnahme vor einigen Jahren auf CD erschienen ist. 

Vor ein paar Tagen ist seine letzte Produktion mit dem Titel "Rogue Blues" erschienen.

Am 2.10.1938 war er in Chicago zur Welt gekommen. Ab 1956 erlebte er die Chicagoer Bluesszene. Er lernte von Muddy Waters und Howlin' Wolf. Zu seinen Freunden gehörte Paul Butterfield, Charlie Musselwhite und Mike Bloomfield.



Montag, 16. September 2024

Grand Canyon

Grand Canyon NP

am Nachmittag vorher
Im Sommer des Jahres 1994 war ich drei Wochen in Wohnmobilen in den USA unterwegs, speziell Kalifornien, Nevada, Utah und Arizona. Vermutlich die Tour schlechthin für mich. Yosemite NP, Bryce Canyon, Monument Valley, Zion NP, Lake Powell und der Grand Canyon

Den Nachmittag vor meinem Helikopterflug über den Canyon kamen wir an. Am nächsten Morgen hatten einige von uns einen Helikopter bzw. ein Flugzeug gebucht, um über den Canyon zu fliegen. Das war damals noch möglich. Nachdem aber Unfälle passiert sind, kann man jetzt nur noch festgelegte Routen in den  Canyons fliegen. Damals waren wir für gute 100 $ unterwegs. Das war nicht überteuert. 

Zu viert saßen wir im Helikopter. Drei Personen hinten und eine Person rechts neben dem Piloten. Ich hatte zum Glück einen Fensterplatz. Kopfhörer auf mit klassischer Musik. Und als die Musik richtig anschwoll, waren wir auf einmal am Canyonrand. Wow!
an Bord
Die Schlucht des Grand Canyon ist gute 450 KM lang und liegt im Norden des Staates Arizona. Es ist weltweit der größte Canyon und der Colorado River fließt hindurch. In den Jahrmillionen soll dieser relativ kleine Fluss das Canyonbett ausgewaschen haben. Für mich eher unwahrscheinlich. 

Erst seit 1979 gehört er zum Weltnaturerbe innerhalb der USA. Die Gründung des NP erfolgte am 26. Februar 1919. Der Canyon hat stellenweise eine Breite von bis zu 20 KM. John Wesley Powell, der Forscher und Naturentdecker in den USA schlechthin, prägte den entscheidenden Namen Grand Canyon. Vorher waren auch andere Namen im Umlauf gewesen. 

Da es damals noch keine Digitale Fotografie gab, habe ich leider nicht ganz so viele Fotos gemacht. Das Fotografieren war damals sehr teuer. 

Sonntag, 15. September 2024

Alfred Delp, Christ und Widerständler

Alfred Delp (15.09.1907 - 2.2.1945)

Er wurde vor 117 Jahren geboren und war einer der mutigsten Zeugen Christi im 20. Jahrhundert. Er war im Widerstand des Kreisauer Kreises aktiv. "Solange der Mensch menschenunwürdig und unmenschlich leben muss, solange wird er den Verhältnissen erliegen und weder beten noch denken. Es braucht eine gründliche Änderung der Zustände des Lebens", verteidigte sich der Jesuitenpater. Er wurde als Christ und Widerständler erhängt.
Foto um 1940; (R) Ullstein

So die Notiz heute im Neukirchener Kalender.

Alfred Delp war der älteste Sohn aus einer Familie mit 6 Kindern. Die Eltern hießen Johann Adam Friedrich Delp und Maria, eine geborene Bernauer. Alfred wurde 2 Tage nach seiner Geburt in der Jesuitenkirche in Mannheim getauft. Aus wirtschaftlichen Gründen lebte die Familie bei den evangelischen Eltern des Vaters. Obwohl katholisch getauft wurde er später ev. konfirmiert. Nach einem Streit mit dem ev. Pfarrer wurde er dann später auch kath. gefirmt. In der Familie war die Glaubensausrichtung ein Dauerkonflikt. Viele Jahre später, schon im Gefängnis kommt es zu der Aussage bei ihm "Wenn die Kirchen der Menschheit noch einmal das Bild einer zankenden Christenheit zumuten, sind sie abgeschrieben". In der Tat ist dieser traurige Zustand bis heute zu beklagen. Ich selbst habe gute Gründe evangelisch zu sein. Das lässt sich auch biblisch untermauern. Aber wer letztendlich bei JESUS im Himmel ist, dass entscheidet JESUS im Blick auf unser Herz. Ich kann aus biblischen Gründen Abstand zu einer Kirche nehmen, aber sollte barmherzig mit den Menschen umgehen. So weit. 

Nach seinem Abitur trat Alfred Delp 1926 dem Jesuitenorden bei. Während seines Studiums war Karl Rahner sein Lateinlehrer. Als Erzieher und Lehrer wirkte Delp später am Kolleg St. Blasien, das im Schwarzwald liegt. Ab 1939 wirkte er als Seelsorger in der Pfarrei Heilig Blut in München. Er wurde auch Mitarbeiter der Zeitschrift "Stimmen der Zeit", die aber ab Juni 1941 verboten wurde. Von 1942 an arbeitete er im Kreisauer Kreis unter Helmuth James Graf von Moltke mit. Es sollte ein Modell entwickelt werden für die Zeit nach dem Nationalsozialismus. Die Kath. Kirche war da planerisch vorreitend im Hinblick auf die kath. Soziallehre. 
Nach dem Scheitern des Attentats am 20. Juli 1944 wurde auch Delp verhaftet. Von der Vorbereitung des Attentats wurde er im Prozess zwar freigesprochen, doch sein Wirken als Jesuit und die Verbindung zum Kreisauer Kreis  genügten, um ihn zum Tode zu verurteilen. Am 2.2.1945 wurde das Urteil in Plötzensee durch erhängen vollstreckt. 



Samstag, 14. September 2024

Günter Netzer feiert den 80. Geburtstag

Die Ikone Günter Netzer feiert den 80. Geburtstag

"Demütig und dankbar" 

Günter Netzer wird 80 Jahre alt und feiert seinen Geburtstag, im Gegensatz zu seinem Freund Wolfgang Overath, der diesen Tag nicht wahrnehmen wollte. "Ich bin demütig und dankbar, diese Jahreszahl erreichen zu können", so Netzer selbst. 
In der Tat, es gibt viele Beschreibungen über ihn: Ikone, Spielmacher, Rebell, Popstar, aber auch Manager, Geschäftsmann und Journalist. 
Wie und wo hatte alles angefangen? In den Straßen Mönchengladbachs vielleicht, wo er mit Nachbarskindern Fußball spielte. Er war eigentlich noch zu klein, aber da er einen Lederfußball hatte, ließ man in mitspielen. Sein Talent wurde schon früh sichtbar. Mit 19 Jahren kam er zur Borussia. Zusammen mit dem knorrigen Hennes Weisweiler führte er die Mannschaft in die Bundesliga und 1970 und 1971 zu den beiden Meisterschaften, bevor er nach Real Madrid wechselte. Auch dort wurde er zweimal Meister. 

1973 folgte vermutlich sein bestes Jahr, aber auch ein besonders bemerkenswerter Spieltag im Pokalendspiel gegen Köln. Er wechselte sich kurz vor Schluss mit den Worten selbst ein "Ich spiel dann jetzt". Weisweiler war vermutlich verdutzt. Aber Günter Netzer schoss das Siegtor zum 2:1 kurz vor dem Beginn der drohenden Verlängerung. Mönchengladbach war mit ihm Pokalsieger geworden. 
Bei der WM 1974 in Deutschland bestritt er nur ein Spiel gegen die DDR. Sein bestes Länderspiel war der Auswärtssieg 1973 in England. Als Fußballweltmeister sah er sich so nicht, da sein Einfluss in der Elf am schwinden war. 37 Länderspiele stehen nur zu Buche. Der Erfolg blieb ihm aber auch treu, als er die Schuhe an den Nagel hing. Er wurde Manager beim HSV und führte den Verein zu drei Meistertiteln (1979, 1982, 1983). Er holte auch den Cup der Landesmeister im Jahre 1983, in dem Magath das Siegtor schoss. 
Später wurde er im ARD zusammen mit Gerhard Delling TV-Analyst in Sachen Fußball. Dafür gewannen beide den Grimme-Preis. 
Seit 10 Jahren lebt er jetzt zurückgezogen in der Schweiz oder pendelt mal nach Sylt. Seit 1987 ist er mit Elvira Lang verheiratet. Beide haben eine Tochter zusammen. 


Freitag, 13. September 2024

Ein Jahr Rentner!

Ein Jahr Rentner!

Heute vor einem Jahr, am 14. September 2023, hatte ich meinen letzten Arbeitstag bei Thyssen. Offiziell wurde ich am 1.1.2024 Rentner. Mit Urlaub und Abfindungszeit bin ich aber jetzt genau ein Jahr zu hause. 

Was ist seid dem passiert?

Die ersten Wochen habe ich erst einmal ausgeschlafen. Das tat gut. Ab Januar musste ich mir natürlich Gedanken darüber machen, wie ich mit 1500 € monatlich weniger auskommen sollte. Das ist bis heute nicht einfach und wir versuchen schon zu sparen. Die Tageszeitung haben wir abgeschafft und in diesem Jahr hatten wir nur eine kleine Urlaubsreise von 4 Tagen per Motorrad. Früher sind wir drei bis 4x im Monat auswärts essen gegangen. Das fällt jetzt auch flach. 

Ich bin gerne zu Hause und im Frühjahr und Sommer habe ich mit Baumschnitt, Heckenschnitt und Rasenmähen genug zu tun. Der Herbst und Winter wird lang werden. Ich habe leider keine ausgeprägten Hobbies. Biken von März bis in den Oktober hinein. Ab und an Abhängen in der "Leserille" bei Hans-Georg. Die Kumpels sterben langsam auch weg. Es wird im Älterwerden nicht besser, so möchte ich meinen. 

Mir fehlen die vielen menschlichen Kontakte vom Arbeitsplatz her. Ich bin ein Mensch, der durch viele Kontakte spürbar auflebt. Das ist viel weniger geworden. Das fällt mir schwer. Ich kann ja auch nicht den ganzen Tag lesen oder TV-sehen, nachdem ich die Hausarbeit erledigt habe. 

Aber ich will auch nicht undankbar sein. Ich gehöre zu den Rentnern, die wirklich Zeit haben. Meine Beziehung zu meiner Frau Natascha hat jetzt auch mehr Zeit zur Verfügung. Das ist wirklich schön. Für das kommende Jahr planen wir schon eine Urlaubsreise, da wir schon noch etwas auf der Hohen Kante haben. Aber da ich nicht weiß, wie lange mein Leben noch währt - ist eine gewisse Sparsamkeit geboten. 

Die ehemaligen Kollegen hatte ich 2-3 Mal getroffen. Eine diesjährige Weihnachtsfeier mit den frischen Rentnern ist auch geplant. Ich mache mir sogar Sorgen wegen meinen Kollegen. Der Thyssen Konzern ist schwer am Trudeln und ich erkenne einmal mehr dankbar, dass ich nie Arbeitslos geworden bin. 

Donnerstag, 12. September 2024

Der 21. Todestag von Johnny Cash

 

Am 12. September 2003 starb Johnny Cash. Er wäre dieses Jahr 92 Jahre geworden!


Am 12. September 2003 starb Johnny Cash im Alter von 71 Jahren nach einem Diabetes-Vorfall in Nashville, Tennessee. Bereits im Jahr 1997 schrieb er in seiner Autobiographie über sein Leiden an einer seltenen Variante der Parkinsonschen Krankheit: „Es ist nicht nur so, dass ich überhaupt keine Angst vor dem Tod habe. Ich habe deswegen keine einzige Minute an Schlaf verloren. Ich bin völlig im Frieden mit mir selbst und mit meinem Gott. Ich akzeptiere diese Krankheit, weil es der Wille Gottes ist; er ist es der in meinem Leben wirkt und wenn er es passend findet mich von dieser Welt hinwegzunehmen werde ich einige gute Leute wiedertreffen, die ich schon für eine ganze Weile nicht mehr gesehen habe.“

Diese Worte spiegeln eine Ehrfurcht vor seinem Schöpfer wider, an der es die meisten Berühmtheiten und Stars unserer Zeit mangeln lassen. Gerade in Bezug auf Leid und Tod scheint er eine bessere Antwort gefunden zu haben, als so viele Leute, die Gott ihr ganzes Leben lang aus ihrem Leben verbannen, und ihn anklagen, sobald nicht mehr alles so gut läuft. Der „Man in Black“ konnte kaum ahnen, dass sich diese Worte auch auf seine Frau June Carter Cash beziehen könnten, die am 15. Mai diesen Jahres, vier Monate vor ihrem Mann starb. 1968 bewahrte sie ihn vor der Fortsetzung seiner Drogensucht. Jahrelang war er amphetaminabhängig und konnte sich zeitlebens nie wirklich von den Wunden dieser Zeit erholen.

Cashs Lieder waren durchdrungen von tiefgründigen Gedanken über Leben und Tod, kein Kratzen an der Oberfläche. Er trat auf vor den Häftlingen in Folsom Prison und in San Quentin und stellte sich mit seinen Liedern auf ihre Seite. Obwohl seine Musik und seine Person Gegenstand der Verehrung durch Trucker und Cowboys wurde, ließ er sich nicht in das typische Klischee eines Countrysängers pressen, da er sich auch kontroversen Themen stellte, was ihm auch einiges an Kritik einbrachte.

In den letzten Jahren, ließ Johnny Cash sich von Rick Rubin, dem Produzenten von Public Enemy und den Beastie Boys helfen. Auf das Album American Recordings folgten vier weitere, in denen der Sänger ernste Songs heute wirkender Musiker thematisch aufgriff und auf seine musikalisch einzigartige Weise verfeinerte (u.a. Nick Cave, Depeche Mode).

Auffällig ist weiterhin, dass Cash sich in seinen letzten Liedern viele Gedanken über Gott gemacht hat. Sein letztes Album heißt When the man comes around. In dem gleichnamigen Lied geht es um die Wiederkunft von Jesus auf die Erde, wo der ewige Gott Gerechtigkeit und Frieden für sein neues Königreich schaffen wird. Die Songs und die Äußerungen von Johnny Cash können einen Eindruck vermitteln, wie sich ein von Gott bereichertes Leben auswirken kann, z.B. keine Angst vor dem Tod (s. Zitat oben).

Es sollte uns dazu anregen die Beziehung zu Gott vor unserem Tod in Ordnung zu bringen, Ihn schon hier als den persönlichen Herrn unseres Lebens anzunehmen und uns Ihm ganz hinzugeben, damit wir auf die Begegnung mit Ihm vorbereitet sind.

(aus: Soulsaver.de)

Sonntag, 8. September 2024

Elisabeth von Thadden

Elisabeth von Thadden (29.7.1890 - 8.9.1944)

Der Neukirchener Kalender schreibt heute nur kurz über Elisabeth von Thadden: auf Schloss Wieblingen leitete Sie ein nobles Erziehungsheim für Mädchen, dass sie auch jüdischen Mädchen öffnete. Ihre Freundschaft zu anderen jüdischen Menschen ließ sie sich nicht verbieten. Nach einer Feier wurde sie verraten, kam in Haft, wurde gefoltert und zum Tode verurteilt. Kurz vorher schrieb sie: "Ich gehe aus dieser räumlich-zeitlichen Welt zum Vater, dessen Kind und Erbe ich bin! In die Heimat ver Liebe." Sie wurde vor 80 Jahren hingerichtet. 


Sie kam aus einem Adelsgeschlecht in Ostpreußen. Sie verlebte ihre Internatsjahre in Baden-Baden und Reifenstein. Nach dem Tode der Mutter kehrte die erst 19jährige zurück auf das Gut Trieglaff. Sie führte dort 10 Jahre lang das Haus für ihren Vater und versorgte die jüngeren Geschwister. Als ihr Vater wieder heiratete zog sie nach Berlin. Im April 1921 übernahm sie als Erziehungsleiterin eine Stelle im Kinderdorf Heuberg auf der schwäbischen Alb. Später gründete sie ein Landerziehungsheim und nutzte das leerstehenden Schloss Wieblingen. Gemeinsam mit Pfarrer Hermann Maas aus Heidelberg unterstützte sie Juden zur Emigration ins Ausland. In der Zeit von 1939 und 1941 wurde ihre Arbeit von der Gestapo untersagt und es kam zu ersten Verhören.

Ab September 1941 arbeitete sie im Vorstand des deutschen Roten Kreuzes. 1943 floh Thadden nach Frankreich in die Stadt Meaux, nachdem in Berlin der ihr nahestehende Solf-Kreis beobachtet wurde und es zu ersten Verhaftungen durch die Gestapo kam. Aber am 13. Januar 1944 wurde sie in Meaux aufgespürt und verhaftet. Roland Freisler verurteilte sie zum Tode und Sie wurde in Plötzensee enthauptet.