365 Mal ER
Und sie banden Jesus und führten ihn hin. (Matthäus 27,2)
Welch ein Unsinn!
Wirklich, diese Stricke, mit denen JESUS gefesselt wurde, sind ein lächerlicher Unsinn!
Den Mann der den Sturm auf dem Meer mit einem einzigen Wort stillte - den Mann, der den Lazarus mit einem einzigen Ruf aus den Fesseln des Todes riß - den Mann, der Gewalt hat über Dämonen - diesen Mann kann man doch nicht mit ein paar Stricken festhalten!
Diese Fesseln zeigen uns, wie sehr sich der Mensch täuscht über die Macht des Gottessohns - bis zum heutigen Tage.
Aber warum denn hat er sich so ruhig diese Fesseln anlegen lassen? Warum zerriß er denn nicht die Stricke und warf sie seinen Gegnern vor die Füße? Das wäre doch eine großartige Szene geworden! Warum nicht?
Weil er zum Kreuze geführt werden will! Weil er der ist, von dem Jahrhunderte früher der Prophet Jesaja verkündet hat: "Er tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird .... Er ist um unserer Missetat willen verwundet und um unsere Sünde willen zerschlagen . Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir Frieden hätten ..."
Darum also ertrug der Herr JESUS diese lächerlichen Fesseln, weil er sie tragen wollte. Eine Stunde, bevor sie ihm angelegt wurden, hat er in der Stille des Garten Gethsemane seinem Vater gesagt: "Ich bin bereit, den Kelch des Leidens zu trinken." Nun trinkt er ihn.
So notwendig für die Welt erscheint also dem Heiland sein Kreuzestod, daß er willig seine Arme fesseln lässt.
Herr! Öffne uns die Augen für unsere Erlösung! Amen.
Eine Andacht aus dem Buch "365 mal ER" von Wilhelm Busch, Aussat Verlag ISBN 3-7615-4158-9
Eine Andacht zum 3. März.
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