Sonntag, 12. Februar 2012

OB Sauerland abgewählt

Der "mündige" Bürger hat gesprochen. Oberbürgermeister Sauerland wurde in Duisburg, dank einer Bürgerinitiative abgewählt. Lange hat es gedauert. Ein hin und her seid der Katastrophe um die LOVE Parade in Duisburg. Natürlich kann ich von außen nicht beurteilen, wer alles schuldig geworden ist an der schlechten Planung der Veranstaltung. Menschen machen Fehler und die können manchmal verhängnisvoll sein. Das ist traurig und tragisch. Jeder sah den "schwarzen Peter" beim anderen Verantwortlichen. Aber politische Vertreter werden nun mal ins Amt gewählt um Verantwortung zu übernehmen. Wenn es schief geht, dann kann es die Verantwortung kosten. CDU und Herr Sauerland haben wenig politisches Fingerspitzengefühl bewiesen und jetzt die Quittung erhalten. Aber wem hilft das? Den Trauernden oder den Toten.

Whitney Houston verstorben

Ein Star mit Engelsgesicht – früh verglüht

Trauer um die mit 48 Jahren gestorbene Whitney Houston, ein überragendes, aber frühzeitig ausgebranntes Talent.


Ich war sicherlich kein großer Fan von ihr. Die Musik mit der sie in den 80er Jahren erfolgreich wurde, war nicht mein Fall. Der Soul war mir zu popig. Aber das gleiche Problem hatte ich auch mit Tina Turner. Aber Whitney hatte eine begnadete Stimme... gerne sehe ich mir auch immer wieder einen Spielfilm von ihr an. 1996 herausgekommen zusammen mit Denzel Washington. "Rendezvous mit einem Engel". Toller Musikfilm.


 

Die Celebrities in Los Angeles standen unter Schock. Am Tag vor der Grammy-Verleihung war Whitney Houston in einem Hotelzimmer im Beverly Hilton Hotel tot aufgefunden worden. Sie wurde nur 48 Jahre und hätte am Samstagabend bei der berühmten Pre-Grammy-Party ihres Entdeckers und Mentors Clive Davis auftreten sollen.Sie war atemberaubend. Wenn sie ins Mikrofon seufzte oder die Liedzeilen nur hauchte, war’s sogar in Stadien mucksmäuschenstill. Wenn sie mit Pop, Blues oder Gospel losrockte, waren alle wisch und weg. Und wenn sie mit ihren großen Augen etwa in "Bodyguard" neben Kevin Costner von der Leinwand blickte, begannen Millionen im Kino zu träumen.

Ein Welttalent

Die Musik war ihr, am 9. 8. 1963 in Newark bei New York geboren, in die Wiege gelegt. Ihre Mutter sang im Chor von Elvis Presley. Ihre Cousinen Dionne und Dee Dee Warwick wurden Soul-Stars. Aretha Franklin war ihre Patentante.
Die Produzenten-Legende Clive Davis erkannte 1983 sofort ihr Potenzial: eine große, damals schon divenhafte Soul-Stimme, die in einer jungen Schönheit wohnte.
Mit ihrem Debüt "Whitney Houston" (1985) samt Nummer-eins-Hits wie "Saving All My Love for You", "How Will I Know" und "The Greatest Love of All" gab sie den fröhlichen Singvogel, der im richtigen Moment gefühlsduselig wurde.
Das Album brachte ihr den ersten von insgesamt sechs Grammys und war zugleich Signatur der schwülstig-naiven 80er-Jahre. Bis weit in die 90er hinein regierte sie die Charts. Nie zuvor – und dabei übertraf sie sogar Michael Jackson – gab es derart weißen Pop von einer schwarzen Sängerin.
Ihre Überballade "I Will Always Love You" für den Soundtrack "Bodyguard" wurde zur Liebeshymne einer ganzen Generation und ist weltweit die meistverkaufte Single einer Sängerin.

Selbstzerstörung

Mit Bobby Brown kam der Absturz. 1992 heiratete Whitney den Rüpel mit Bad-Boy-Allüren, hielt auch dann noch zu ihm, als er sie schlug und betrog.
Der Boulevard machte sich lustig über die Queen of Pop mit dem Sauberfräulein-Image und spielte die Ballade vom kaputten Leben.
Sie schlingerte mit Eheproblemen, Streit ums Sorgerecht für die Tochter Bobbi, Alkohol, Marihuana, Crack und Kokain durch die Klatschblätter wie ein Dreimaster, an dessen Steuer keiner mehr steht. 2002 gestand sie ihre Drogenprobleme erstmals öffentlich ein und sagte: "Ich bin mein schlimmster Feind."

(Quelle: Kurier.at)

Jordan Wells Band

Es hat mich gestern Abend (und das bei der Kälte) nach Siegen-Seelbach verschlagen. Die Jordan Wells Band hatte einen Benefizauftritt im ev. Gemeindezentrum. Ich hatte die Band im vergangenen Jahr auf dem Edersee Meeting wahrgenommen. Jetzt war ich gespannt auf ein ganzes Konzert mit ihnen. Aber erst gab es eine Vorgruppe, die 5-6 eigene Songs zum Besten gab. Shepherd´s Warning -auch eine Band aus dem heimischen Raum. Stimmt so nicht, da ich aus dem Sauerland kam und ins Siegerland vordrang. Wie soll ich den Stil beschreiben? Rockig mit New Wave Einflüssen - manches wirkte ein´wenig folkig und keltisch so in Richtung Iona und Enya. Sphärenhalfter Gesang der Frontfrau und bei 2 Songs kam die Flöte tragend hinzu. Nicht schlecht. Aber ich wartete auf Jordan Wells.
Ja und dann kam die Hobby Combo (hat aber mittlerweile auch 2 eigene CD´s rausgebracht). Guter Blues und Bluesrock mit Southerneinflüssen. Das ging da mir sofort in die Füße und traf meine Stimmung. Dann gab es auch noch eine Unplugged Session. Zwischendurch kamen befreundete Gastmusiker auf die Bühne (aber eine Bühne gab es ja nicht - nur so ein Ausdruck). Der Harpspieler war klasse und der 2. Sänger kam  für einen Song nach vorne. Einfach Klasse. Die Band würde ich gerne öfters hören und erleben. Empfehlenswert. Ja und bei dem Song "Judgement Day" gab der Gitarrist Uli Metzger ein Erlebnis weiter, worüber der Konzertbesucher nachdenken sollte. Was trägt, wenn alles an Fundament zusammenbricht?

Freitag, 10. Februar 2012

Hohe Gebäude

Harbour Center
Euromast Rotterdam
(R) 1982



Ich habe letztens mir noch einmal ein paar Urlaubsfotos angesehen. Ich fand ein Foto, dass meine Frau von mir auf dem Euromast in Rotterdam 2008 geschossen hatte. Tolles Wetter und eine grandiose Aussicht und Fernsicht. Der Euromast ist 185 m hoch. Unwillkürlich stellte ich mir die Frage: War ich schon einmal auf einem höheren Gebäude oder Turm?
Ich staunte beim Nachdenken und Nachschlagen nicht schlecht, dass der Eiffelturm in Paris eine Höhe von 324,82 m hat. Das höchste Gebäude, auf dem ich bis jetzt war!

Funkturm Stuttgart                 216,61 m
Tower Calgary                       190,80 m
Euromast Rotterdam              185,00 m





Kölner Dom                           157,38 m
Harbour Center Vancouver     147,00 m
Funkturm Berlin                      146,78 m
Coit Tower, San Francisco       64,00

Donnerstag, 9. Februar 2012

Eis und Kalt


I
ch hatte am letzten Freitag frei und wollte den Tag nutzen, und ein wenig durch den Wald zu wandern.
Morgens um 8.00 h zeigte das Thermometer -13 Grad an. Heftig kalt.

Nüchtern betrachtet: In Osteuropa erfrieren Menschen bei dieser Kälte und ich will wandern gehen. Klingt schon makaber. Wobei es in Osteuropa noch einige Grade kälter ist. Aber ich werde auch nicht übernachten und bin dann gut eingepackt gegen 10.00 h losgestiefelt. Es war auch nicht mehr ganz so kalt. Nur noch -10 Grad. Allerdings war an meiner Haustüre von innen Eis gewachsen. 
Anfangs war der Himmel noch bedeckt. Erst gut eine Stunde später riss die Wolkendecke auf und es wurde freundlicher. Es war total ruhig anfangs im Wald. Kein Laut zu hören. Der Förster überholte mich und fuhr seine Strecke im Wald ab. Die meisten Wege waren gut begehbar. Aber an manchen Stellen war der Weg dann doch spiegelglatt. Es ist schon erstaunlich wieviele Rinnsale sich auftun und jetzt einfach erfrieren. Eis - viele Meter lang. Also vorsichtig am Rand vorbei. Dann machte ich einen längeren Abstecher vom Wegesrand und ging einen Bachlauf aufwärts. Dort ist obiges Foto entstanden. Überhaupt gab es Dank des Frostes schöne Fotomotive.  Als die Sonne so gegen 11.00 h die Gegend in ein schönes Licht tauchte, wurden auch die Vögel wieder stimuliert. Zaghaftes Pfeifen und Singen wurde hörbar. Schön. Zum Ende der Wanderung hörte ich auch einen Specht im Buchenwald. Ich legte mich sprichwörtlich auf die Lauer, um ihn zu entdecken. Fehlanzeige. Dann schreckte mich ein Eichelhäher auf und ich verließ meine schlechte Deckung und es ging durch den Buchenwald Talwärts. Hier konnte ich schön quer Feld ein gehen. Angenehm war das raschelnde Laub unter den Schuhen. Nach gut 2 Stunden war ich wieder in der Wohnung. Die Kalte Luft und die Bewegung hatten gut getan. Schön, einen Tag frei gehabt zu haben.      

Sonntag, 5. Februar 2012

P.J. Spener

PHILIPP JAKOB SPENER (13.1.1635 - 5.2.1705):
Er ist der Vater des Pietismus. Als die evangelische Kirche in starren Lehrsystemen einzufrieren drohte, rief er alle, "so mit Ernst Christen sein wollen", zu einem Christentum des Herzens und der Tat. Er wirkte in Straßburg, Frankfurt/Main und Dresden. Wurde er von seinen Gegnern verächtlich "Frömmler" (Pietist) genannt, so haben er und die Seinen diesem Namen einen guten Klang verliehen. Er starb vor 307 Jahren.

Ich bin dankbar für seine Prägung, die mich durch die Gemeinschaftsbewegung erreicht hat. Leider stirbt auch heute manches in dieser Bewegung. In Sachsen, Franken und Baden-Württemberg ist sie noch gut vertreten.

Dienstag, 31. Januar 2012

Augsburger Puppenkiste

Von ein paar Wochen wurde in meiner Tageszeitung verkündet, dass die ARD Sendeanstalten die "Augsburger Puppenkiste" - 50 Jahre nach ihrem ersten Erscheinen - endgültig aus dem Programm genommen haben. Das Puppenspiel ist für die heutigen Sehgewohnheiten der Kinder zu langsam. "Gut gebrüllt, Löwe" möchte man fast sagen. Vielleicht ist weniger Geschwindigkeit manchmal mehr. Aber ich bin kein Pädagoge und kein Therapeut, auch gehöre ich nicht zum Klientel der Elterngruppe. Sollten Eltern sich dafür entscheiden, doch genauer hinzusehen, was ihre Kinder denn im TV glotzen - dann können sie den Stecker ziehen oder sich für andere Alternativen entscheiden. Die "Augsburger Puppenkiste" gibt es ja auch auf DVD.
Ab 1953 wurde die Puppenkiste in der BR Deutschland bekannt. Am 21. Januar 1953 fand die erste Fernsehsendung mit der Geschichte "Peter und der Wolf" statt. Die großen Renner waren natürlich die beiden Geschichten um Jim Knopf, dem Lokomotivführer (61/62), Kater Mikesch (64), die Löwe Trilogie (65-67) und Urmel aus dem Eis (1969). Meine Eltern haben erst Mitte der 60er Jahre den ersten TV-Apparat gekauft. So haben meine Schwester und ich erst die ersten Wiederholungen der Puppenkiste im TV sehen können. Natürlich haben wir die Geschichten genossen und den Ausstrahlungstagen entgegengefiebert. Highlights unserer Kindertage.   

Sonntag, 29. Januar 2012

British Blues-Rock Pionier Keef Hartley, RIP

Die Lancashire Evening Post Zeitung berichtet, dass der britische Blues-Pionier Keef Hartley am Samstag, 26 November, 2011 im Alter von 67 Jahren, verstarb.  Die Todesursache muss noch erarbeitet werden.
Ich habe eigentlich erst am Wochenende aus der neuen Ausgabe von "eclipsed-Febr 12" erfahren, dass der Drummer und Bandleader Keef Hartley am 26.11.2011 an den Folgen einer OP verstorben ist. Da Keef sich schon Ende der 80er Jahren aus dem Musikgeschäft als Musiker zurückgezogen hatte, ist natürlich in der täglichen Presse nicht von seinem Tod berichtet worden. Woodstockveteranen kannten noch seine Musik. Britíscher Blues mit Jazzeinflüßen. Klasse gemacht. Ich selbst habe seine Produktionen auch erst Anfang der 80er Jahre entdeckt. Am Ende muss Keef wohl als Gitarrenbauer gearbeitet haben. Ein Markenzeichen von ihm war seine Vorliebe für die Indianerkultur. Die  Cover seiner Produktionen waren dem entsprechend gestaltet.

Zitat:
Hartley ist eine wenig bekannte (stateside), aber integrales Mitglied der britischen Blues und Blues-Rock-Szene der 1960er Jahre. Keith wurde am 8.4.1944 in Preston, Lancashire geboren. Als 15 Jähriger junger Drummer verließ er sein zu hause und lernte Ringo Starr kennen und wurde dessen Nachfolger . Er begann im  Merseybeat bei der Band Rory Storm &the Hurricanes. Später wurde er Drummer bei den John Mayall´s Bluesbreakers, dem Pionier der britischen Blues- u. Rock Szene schlechthin. 1968 machte Keef sich selbständig mit seiner Hartley Band. Ein großer Auftritt kam für die Band bei Festival 1969 in Woodstock. In seiner Band verschmolzen Blues und Jazzrhythmen zu einem einzigartigen Big Band Sound. Aber seine Musik war immer auch eine Musik für Insider und weniger für die große Masse.

1969 - Halfbreed
1970 - Battle of N.W. Six
1970 - The Time is near
1971 - Overdog
1971 - Little Big Band
1972 - Seventy Second Brave


http://blues.about.com/b/2011/12/02/british-blues-rock-pioneer-keef-hartley-r-i-p.htm

Samstag, 28. Januar 2012

Frühling und Romantik

Gegen 10.00 h war ich heute morgen auf der Wiese hinter dem Haus. Die Wolkendecke riss ein wenig auf. Zarte Sonnenstrahlen wurden sichtbar. Ich wollte den letzten Apfelbaum zu Ende beschneiden. Bei der letzten Aktion kam ich nicht zu Ende. Temperaturgrade am Gefrierpunkt. Nach der ersten halben Stunde wurde es mir doch recht kühl. Also einen Kaffee mit nach draußen holen. Das tat gut. Die Wolkendecke war inzwischen richtig zerstückelt worden. Ich stand auf der Leiter im Baum und blickte ins Rund. Eine wundervolle Stimmung. Der direkte Blick in die Sonne tat gut. Warme Strahlen. Nach den vielen Tagen Regenwetter - einfach wunderschön. Im Hintergrund plätscherte der Bachlauf. Die Vögel fingen schon an zu singen. Eigentlich viel zu früh, für die Balz. Es riecht nach Frühling - aber daran glaube ich jetzt noch nicht. Aber es war eine wundervolle Stimmung des Staunens über die Geräusche der Singvögel, Gurren der wilden Tauben, plätscherndes Wasser und ich wurde gegen 13.00 h mit der Arbeit fertig. Zufrieden und glücklich hier im Seitental zu wohnen.

Montag, 23. Januar 2012

Was mein Glaube sein soll

Martin Luther:

Was mein Glaube sein soll

Mir ist es bisher wegen

angeborener Bosheit und Schwachheit

unmöglich gewesen,

den Forderungen Gottes zu genügen.

Wenn ich nicht glauben darf,

dass Gott mir um Christi willen

dies täglich beweinte Zurückbleiben vergebe,

so ist's aus mit mir.

Ich muss verzweifeln.

Aber das lass ich bleiben.

Wie Judas an den Baum mich hängen,

das tu ich nicht.

Ich hänge mich an den Hals

oder Fuß Christi wie die Sünderin.

Ob ich auch noch schlechter bin als diese,

ich halte meinen Herrn fest.


Dann spricht er zum Vater:

Dieses Anhängsel muss auch durch.

Es hat zwar nichts gehalten

und alle deine Gebote übertreten.

Vater, aber er hängt sich an mich.

Was will's! Ich starb für ihn.

Lass ihn durchschlupfen.

Das soll mein Glaube sein.

Donnerstag, 19. Januar 2012

Der letzte Käfer


Im Werk von Volkswagen in Emden wird am 19.Januar 1978 der letzte "Käfer" hergestellt. Entgegen der Legende vom "läuft und läuft und..." hatte das Auto allerdings konstruktionsbedingt viele Schwachstellen und Fehlerquellen. Dieses Schlaglicht in meiner heutigen Tageszeitung lässt mich natürlich aufhorchen und automatisch an meine Jugendzeit denken. Von 1979 bis 1984 fuhr ich meinen ersten Käfer "Made in Germany", Farbe rot. Ich kaufte mir den Wagen gebraucht während meiner Lehrlingszeit bei einem Kollegen von meinem Vater. Der Wagen begleitete mich durch die Zeit bei der Bundeswehr und war ein nützliches Fahrzeug - machmal mit 5, ja sogar 6 Menschen + Gepäck belegt. Das ist natürlich heute alles nicht mehr erlaubt. Der Knackpunkt, wie bei fast allen Käfern war die Scheibenheizung. Mein BW-Kollege hatte noch einen 1200er Käfer in weiß, bei dem wohl die ganze Heizung ausgefallen war. Wenn wir im Winter unterwegs waren, dann hatte er immer ein kleines Säckchen mit Salz in der Nähe des Lenkrades liegen. So bekam er die Scheibe frei. Manchmal musste man auch beim Fahren mit dem Eiskratzer arbeiten. Ja das sind heute richtig abenteuerliche Geschichten.      
Wie schon erwähnt war der erste Käfer in rot lackiert. Bei meiner Fahrweise kamen manche Beulen an den Kotflügeln dazu. Damals konnte man sein Auto noch wunderbar selber ausbeulen. Es später wurden dann die Kotflügel in Eigenregie schwarz lackiert. Sah nicht schlecht aus. Hielt aber auch nicht ganz so lange. 1984 kaufte ich mir dann einen nagelneuen Käfer mit sage und schreibe 43 PS und in Orange lackiert. Das war allerdings dann schon das so genannte Mexico Modell. Bis 1989 fuhr ich ihn und musste diesen dann aufgeben, da es für das Getriebe keine vernünftigen Ersatzteile mehr gab. Leider.... Es war eine tolle Zeit, einen Käfer zu fahren. Im Schnee kam der überall durch. Die Macke war immer die Heizung. Im Winter war sie dürftig und im Sommer konnte man sie manchmal gar nicht ausstellen.

Dienstag, 17. Januar 2012

I Love Kanada

Ja, ich liebe Kanada - die Rockies - und zwar schon als kleiner Junge, als ich einmal eine TV-Dokumentation über Holzfäller und die Natur im allgemeinen gesehen hatte. Das hat mich nie losgelassen, dieser Traum, dieses tiefe sehnsüchtige Verlangen nach Kanada. Alleine wäre ich natürlich nie dorthin gelangt. Ich lernte dann bei einem Umzug eine Familie kennen, die für das darauffolgende Jahr eine Tour nach Kanada plante. Insgesamt mit 5 Wohnmobilen und max. 24 Leuten.
Also meldete ich mich an. Das war vor gut 21 Jahren - im Jahre 1990. Die Tour kostete damals 2995 DM + Taschengeld, Verpflegung und Benzin. Mitte Juni ging es los, von Frankfurt im Direktanflug nach Vancouver. 3 Wochen Kanada. Absolut genial. Nach einer Nacht im Hotel und die Übernahme der Wohnmobile ging es mit der Fähre nach Vancouver Island hinüber. Die Tour zwischen der Inselwelt hindurch war schon sehenswert. Tolles Wetter und Seeotter, die auf dem Rücken lagen und sich treiben ließen bzw. Muscheln knackten. Auf Vancouver Island ging es nach Victoria der Hauptstadt von Britisch Columbia. Danach quer über die Insel nach Tofino. Dort war die Gruppe zum Whale Watching angemeldet. Also raus auf den Pazifik und Grauwale suchen. Wir wurden auch fündig und das Herz rutschte mir vor Freude in die Hose. Endlich einmal Wale in Freiheit sehen! Anschließend ging es noch durch den Regenwald. Bei der Weiterfahrt sahen andere von uns ihren ersten "wilden" Braunbären. Ich noch nicht. Am späten Nachtmittag war ich noch mit Sana und Bärbel im Pazitik baden. Es war sehr kalt, aber ich war das erste Mal im Pazifik. Ach was bin ich verrückt.
Nach 4 Tagen ging es wieder auf das Festland hinüber und den Fraser River entlang in Richtung Norden. Zwischenstop am Hells Gate und dann weiter bis in die Wüstengegend um Cache Creek. Kurz vor 100 Mile House bogen wir ab in Richtung Wells Gray Park, um die Wasserfälle uns anzusehen. Beim Dawson Fall war alles mit Stechmücken verseucht, so dass wir schnell reißaus nahmen. Pause am Clearwater. Am Thompson River machten wir eine Rafting Tour. Allerdings brauchten wir selbst nicht pullen - da das Boot mit einem Außenbootmotor ausgestattet war. Also nur festhalten - es ging keiner baden - aber das Wasser war ziemlich kalt.

Wir waren nur an jedem 2. Tag auf einem großzügigen Campingplatz mit Dusche und WC. Es gab auch schlichte Campingplätze, die genügend Holzvorrat für ein Feuer hatten, gratis waren und in mitten der Natur lagen. Wir waren dann die meiste Zeit für uns als Gruppe alleine. Tagsüber fuhren wir höchstens mit 2 Wohnmobilen hinter einander her. So war immer viel Zeit für Zwischenstopp, sei es als Kaffee- und Fotopause, oder testen von den Temperaturen in den Gebirgsseen.
Auf diese Weise sahen wir dann endlich auch Elche. Später trafen wir auf eine Schwarzbärin mit 2 Jungen am Straßenrand. Als die Bärin wohl eine  Gefahr witterte trieb sie ihre beiden Jungen auf eine Kiefer. Bären in freier Natur - was für ein Geschenk. Es ging dann mit der Reiseroute nach Jasper in die Rockies. Magline Canyon und Magline Lake. Wir machten eine abendliche Rudertour auf den riesigen See. Über den Peyto Lake, Columbia Icefield, Lake Louise und Lake Moraine ging es zum Takakkaw Fall im Yoho Valley. Der lag aber im Regen. Nur ein kurzes Foto und dann ging die Doppelkopp Partie im Womo weiter. In Banff war ich schon so erschöpft von den vielen schönen Eindrücken, dass ich einen Tag Pause einlegen musste. Schlafen, Karten schreiben und noch ein Steak essen gehen. Den Ausflug auf den Berg Sulphur Mountain habe ich nicht mitgemacht. Bei der Weiterfahrt sahen wir auch endlich unseren ersten Grizzly, direkt am Straßenrand Gras und Kräuter fressen. Ein erhabener Eindruck. Von Banff aus ging es in grober Richtung nach Vancouver. In Three Valley Gap besuchten wir eine Westernshow mit anschl. rustikaler Küche. Über den Okanagan Lake, an dem wir 2 Tage relaxten (Wasserski ect.) und in dem Weinanbaugebiet noch eine Weinprobe absolvierten, ging es zurück nach Vancouver. Dort hatten wir knapp 3 Tage Zeit um die Stadt zu erkunden. Stanley Park, Gastown, Chinatown, Queen Elisabeth Park. Wir feierten einen Gottesdienst in einer christlichen Gemeinde mit. Das Abschiedsdinner gab es im Drehrestaurant des Harbour Centers. Auf dem Campingplatz konnten wir noch das Halbfinale der Fußball WM verfolgen. Deutschland gegen England. Der TV Room war überfüllt mit englischen Fans. Aber wir erreichten das Endspiel gegen Argentinien. Aber da waren wir wieder zu hause. Eine wundervolle Zeit - meine erste Kanadatour mit Erlebnissen und Eindrücken, die mir Freudentränen kosteten. Einfach toll - ein großes Geschenk. Großartige Eindrücke erlebte ich, aber auch ein gutes Miteinander von Jung und Alt. Da wir als "christliche" Reisegruppe unterwegs waren, hatten wir zwischendurch immer Zeit für ein Studium in der Bibel.