Sonntag, 29. August 2021

Martin Boos, Erweckungsprediger

MARTIN BOOS (25.12.1762 – 29.8.1825):


Er wurde in Weiler Hüttenried, heute Ingenried im Allgäu geboren und starb in Sayn, heute Bendorf. 
Er kam aus einer vermögenden Bauernfamilie und hatte noch 15 Geschwister. Als er 4 Jahre alt waren starben beide Eltern. Ein Onkel nahm ihn in seine Obhut. ER machte den Schulabschluss und wurde zum Theologiestudium nach Dillingen geschickt. Der kath. Kirche angehörend, arbeitete er dann als Kaplan. Er lernte Johann Michael Sailer kennen, mit dem er lange freundschaftlich verbunden war. Seine Predigten waren christozentriert und wirkten reformatorisch. Das brachte auch die Gegner auf den Plan. Es ist nicht zu klären, wie Martin Boos als katholischer Priester zu dieser Erkenntnis kam.  Er wurde zusammen mit Johann Michael Sailer zum Initiator der Allgäuer Erweckungsbewegung. 1797 wurde er der Ketzerei beschuldigt und da das Verfahren anhielt, war er gut ein Jahr in Augsburg in Haft. Er konnte fliehen und wirkte in Linz (Österreich). 1810 brach die Erweckung in Linz aus, aber Martin Boos war wieder inhaftiert. Der kath. Kirche ist er trotz falscher Lehren treu geblieben. Nach seiner Freilassung ging er nach Bayern zurück. 1817 war er Lehrer in Düsseldorf. 1819 wurde er als Pfarrer nach Sayn (Nähe Koblenz) berufen, wo er später auch starb. 

Samstag, 28. August 2021

Tour zum 18. Hochzeitstag

Durch meinen Motorradunfall im Juni im Urlaub, ist die Saison für meine Frau und mich schon früh zu Ende gegangen. 
Im Moment bin ich auf den Weg zur Genesung. Laufübungen ohne Krücken stehen an. Vermutlich werde ich Mitte September wieder Eingegliedert in den Arbeitsplatz. 

Mit meiner Frau habe ich nur 3 gemeinsame Touren unternommen. Alleine war ich zweimal unterwegs. 

Um so dankbarer erinnere ich mich an die Tour am Pfingstmontag, den 24.05. Wir feierten unseren 18. Hochzeitstag (kirchlich). 

Vom Märkischen Kreis aus ging es in den Kreis Olpe und dann weiter in den Hochsauerlandkreis (HSK). 
Es ging über Lenhausen in den Kreis Olpe. Dann abbiegen ins Frettertal mit den Orten Fretter, Schöndelt und Oedingen. Oedingen liegt schon in einem anderen Tal. Dann ging es weiter nach Cobbenrode. Am Straßenrand fanden wir ein Schild, das auf eine "alte Mühle mit Backhaus" hinwies. 

Also anhalten und absteigen. Das Gelände sah schön aus. 

Das Wasserrad war noch aktiv. Leider war der Komplex geschlossen, so dass wir keine Besichtigung im Haus machen konnten. Also wurde nur das Außengelände mit dem kleinen Teich erforscht. 


Es ging weiter nach Eslohe. In Eslohe haben wir am Straßenrand einen Bäcker mit einem kleinen Cafe. Meine Frau besorgte für jeden ein Stück Kuchen und einen Kaffee to go. So konnten wir bei unseren Krädern stehenbleiben und die Pause genießen. 
Etwa 300 Meter nach dem Cafe ging es links ab in ein kleines Seitental. Runter von der Hauptstraße und weiter nach Sieperting. Über Niedersalwey und Obersalwey ging es nach Endorf und Stockum. Kurz vor Allendorf machten wir noch einen kurzen Fotostop, da linker Hand ein Rapsfeld sehr schön gelb blühte. 









Nach Allendorf ging es auf den Pass zum Schlot. Ein wenig fing es an zu tröpfeln. In Eiringhausen war es schon wieder trocken. Nach 99,5 km kamen wir fröhlich zu Hause in Ohle an. 

in der Höhe von Allendorf

 
Eine schöne und würdige Tour an unserem Hochzeitstag.

Jerusalem, Hauptstadt Israels

Im Moment geht es in der täglichen Bibellese um das Buch Esra aus dem Alten Testament. Die Juden lebten in der Deportierung im heutigen Irak/Iran, damals das babylonische Großreich. Der König Kyrus hatte es den Juden erlaubt, nach Jerusalem zurückzukehren, um den Tempel wieder aufzubauen. Damit sollte GOTT JAHWE der Juden geehrt werden. Das lässt mich an meine Erlebnisse in Israel denken, da der damals wiederaufgebaute Tempel, erneut, diesmal von den Römern 70 n. Chr. in Jerusalem zerstört worden war. Der Tempel fehlt bis heute. Auf dem Tempelberg steht der Felsendom, aus der Zeit der islamischen Herrschaft. 

Im April 1992 bin ich zusammen mit meinem Vater innerhalb einer christlichen Reisegruppe für 14 Tage nach Israel geflogen. Von Frankfurt mit der EL-Al nach Tel Aviv. 

,Knesset
Die Rundreise im Bus ging bis zum Golan, den Jordanquellen, dann zum See Genezareth, über Jericho, bis zum Toten Meer, Masada und nach Taba auf dem Sinai, dass schon zu Ägypten gehörte. Über Ostern waren wir dann in Jerusalem, für 4 Tage, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe. Die Gedenkstätte Yad Vashem haben wir uns am Karfreitag angesehen. Heute noch beschäftigen mich die Eindrücke auf dem Rundgang. Als Deutscher konnten wir im Ausland, alles auf dem Rundgang lesen. Wir Deutsche haben das von GOTT geliebte Volk Israel fast ausgerottet, während der Zeit der NAZI-Herrschaft in Deutschland. 

7-armige Leuchter an der Knesset


Das jüdische Viertel hat uns sehr gefallen. Gut gepflegt und sauber, kein Chaos wie im arab. Viertel. Wir hatten ein Hotel im arab. Viertel. Schon nach dem ersten Abendessen lagen manche wegen Magen-und Darmproblemen auf dem Bett. 

Der Gang zum Oelberg mit dem Garten Gethsemane war uns wichtig. Wir haben die Zitadelle mit dem Davidsturm aufgesucht und dann waren wir recht lange an der Klagemauer, um die Juden beim Beten zu beobachten. Danach ging es auf den Tempelberg. Wir machten ein Gruppenfoto in der Nähe zum Felsendom. Die El-Aqsa-Moschee und den Felsendom haben wir nicht betreten. Wir wollten keinem fremden Gott huldigen. Als Christen sind wir in den Weinstock des Judentums hineingepfropft worden, wie es Paulus schreibt (Römerbrief 11, 17-24). Die Muslime beten den Mondgott an. Mohammed kannte damals Juden, sowie auch Christen und dadurch sind leichte Verfälschungen aus dem christl./jüd. Hintergrund im Koran aufgetaucht. 
Papa vor dem Felsendom

Goldene Tor
Das Goldene Tor, auch Tor der Barmherzigkeit genannt, haben die Türken 1530 zugemauert, um die Wiederkunft des Messias Jesus zu verhindern.  Nach jüd. Tradition soll der Messias von dort aus den Tempelberg betreten. 

Die Sicherheitslage war damals in der Stadt lange nicht so problematisch wie heute. 

Ich bin im Nachhinein sehr dankbar darüber, einmal in Israel und speziell in Jerusalem, der Hauptstadt Israels gewesen zu sein. Die Via Dolorosa (auf der soll JESUS zur Kreuzigung entlang gegangen sein), der Garten Gethsemane mit den alten Olivenbäumen - sehenswert. Manche Bäume standen schon zur Zeit Jesu, vor 2000 Jahren. 

Der damalige Bürgermeister Teddy Kollek hat jedem Besucher als Jerusalem-Pilger eine Urkunde mit nach Hause gegeben. Am 2.1.2007 ist er in Jerusalem verstorben.

Seit dem Urlaub trage ich einen Davidsstern an einer Kette um meinen Hals. In der Synagoge von Safet habe ich mit den Stern gekauft. 
Klagemauer

Olivenbäume im Garten Gethsemane

Dienstag, 24. August 2021

Charlie Watts, Drummer der STONES, ist tot

Foto: Suzanne Cordeiro
Charlie Watts, der Drummer der legendären "Rolling Stones" ist plötzlich im Alter von 80 Jahren gestorben.  Über die Hintergründe ist im Moment noch nichts bekannt gegeben worden. Er starb in einem Krankenhaus in London,  nach einer Not-OP, im Kreise der Familie. Im Jahr 2004 war er am Kehlkopfkrebs behandelt worden. Geheilt ging es danach wieder auf die Tour.  Seit Januar 1963 war er der Drummer bei den STONES. Vorher war er auf einer Kunstschule gewesen. Hatte diese aber verlassen und begann ab 1960 professionell Schlagzeug zu spielen.  Er begann bei "Blues Incorporated", der Band von Alexis Korner. In dem Umfeld lernte er Jagger und Richards kennen. Deren Band war 1962 von Mick Jagger und Keith Richards gegründet worden. Zusammen mit Bill Wyman (bass), der schon vor ein paar Jahren ausstieg, galt er als der ruhige Pol der Band. Was man vielleicht gar nicht vermutet, so brachte er bis heute  12 Soloprojekte heraus. 
Seit 1964 ist er mit Shirley verheiratet. Gemeinsam haben sie eine Tochter. 

P.S. Selbst bin  ich kein STONES Fan, aber ein paar Songs gefallen mir schon. Der Song "Sympathy for the Devil" hat mich immer sehr irritiert, wegen einer gewissen Huldigung des Teufels. 



Samstag, 21. August 2021

Heimathafen Sorpe

Ausblick vom oberen Parkplatz aus
 Endlich mal ein Samstag wo es nicht regnen sollte und wo meine   Frau nicht arbeiten musste. Also suchten wir nach einem Ort in   der Nähe, wo ich auf halbwegs ebener Wegstrecke weiter gehen   üben konnte, allerdings noch an Krücken. 
kleiner Ökoteich am Rande

Am Vorstaubecken der Sorpetalsperre steht seit ein paar Jahren ein neues Ausflugslokal - Der Heimathafen Sorpe - Goldbäckerei Grote. Adresse: Seestraße 5, Amecke, 59846 Sundern. 
Fontäne am Vorstaubecken

Es war schon gegen 12.00 h als wir am Cafe ankamen. Bekamen wir draußen noch eine freien Tisch? Im Lokal konnten nur Leute mit dem einer erfolgten Impfung sitzen. Das Lokal hat ein Fassungsvermögen von 400 Leuten (Laut Angabe Homepage). 



Aber es wurde gerade ein Platz frei für zwei Personen, als wir ankamen. Den Rollstuhl hatten wir auch noch mit, da ich vorher nicht wußte, wie lange ich an den Krücken kräftemäßig laufen konnte. 

Wir saßen zwar in der Sonne, die uns auch grell vorkam. Es war ja oft bewölkt in den letzten Wochen. Aber die Wärme tut einmal wieder gut. 
Natascha bestellte für sich einen Eiscafe, während ich auf ein alkoholfreies Bier zurückgriff. Für das Frühstück war es schon zu spät. Wollten wir Kuchen oder gar Torte essen? Wir entschieden uns dann beide für den Strammen Max, zwei Scheiben Brot mit Schinken und Salat, darauf drei Spiegeleier. Das ganze war mit Gewürzgurke abgeschmeckt. Einfach lecker!
Ich habe, so glaube ich, noch nie einen Strammen Max im Lokal gegessen. 
Kurz nach 14 h gingen wir noch einige Meter entlang dem Vorstaubecken sparzieren. Das Wetter war toll. Es badeten sogar einige Menschen im See. 
Das tolle Wetter lockte auch viele Motorradfahrer an den Sorpesee. Da konnte ich diesmal nicht mit dabei sein. 

Ich hatte auch genug Kraft, so dass ich mit den Krücken zum Parkplatz gehen konnte. Dankbar fuhren wir nach Hause. 

 

Freitag, 20. August 2021

Mick Fleetwood & Friends celebrate the Music of Peter Green


Am 25.02.2020 fand ein denkwürdiges Tributekonzert zu Ehren des Gitarristen Peter Green im Londoner Palladium statt.
Mick Fleetwood, Drummer und Namensgeber der Band Fleetwood Mac hatte fast zwei Jahre an diesem Vorhaben gearbeitet. Gleichzeitig war es auch das vorerst letzte Konzert im Großraum London, da danach die so genannte Corona Pandemie los legte. Auf den Tag genau 5 Monate später verstarb Peter Green. Vermutlich hatte er aufgrund seines Gesundheitszustandes nichts von diesem Konzertabend mitbekommen.
In den 60er Jahren hatten Fleetwood Mac mit dem damals angesagten Blues ihre Karriere begonnen. Das sollte bis 1973 so andauern, bevor sie als Band im Mainstream landeten. Ich habe mir fast alle Produktionen dieser Band aus ihren Anfangstagen besorgt. Bevor Fleetwood Mac gegründet worden war, hatte Peter Green den Eric Clapton in der Band von John Mayall beerbt. Peter Green hatte tolle Songs geschrieben. Carlos Santana ist z.B. mit "Black Magic Woman" berühmt geworden. 
Leider ist der sensible Peter Green ein Opfer seiner LSD Experimente und anderer Drogen geworden. Erst Ende der 90er Jahre war er frei davon geworden und konnte auch wieder kleine Konzerte geben und musizieren. 
Zu der Hausband von Mick Fleetwood gehörte an diesem Abend: Rick Vito, Jonny Lang und Andy Fairweather Low an den Gitarren, Dave Bronze am Bass, Zak Starkey als zweiten Drummer (Sohn von Ringo Starr) und der Keyboarder Ricky Peterson, der auch als Bandleader fungierte. 


Die Gästeliste überraschte teilweise, weil Musiker dabei waren, die nicht unbedingt im Blues beheimatet sind. 
Bill Wyman, Billy Gibbons (ZZ TOP), John Mayall, David Gilmour, Pete Townshend, Steven Tyler (Aerosmith), Kirk Hammett (Metallica), Christine McVie, Jeremy Spencer, Neil Finn und Noel Gallagher. 


23 legendäre Songs verteilen sich auf den 4 Vinyl Scheiben. 



Rolling Man (4:12),
Homework (4:04),
Doctor Brown (4:34)

All your Love (4:36)
Rattlesnake Shake (4:49),
Stop Messin´round (5:06)

Looking for somebody (4:37),
Sandy Mary (5:37), 
Love that burns (5:54)

The world keep on turning (3:16),
Like crying (2:38), 
No place to go (4:00), 
Station man (6:20)

Man of the world (3:26),
Oh well (Part 1) (4:21), 
Oh well (Part 2) (6:02), 

Need your love so bad  (5:59).
Black magic woman (7:14)

The sky is crying (6:37),
I can´t hold out (5:03)

The Green Manalishi (5:58), 
Albatros (3:36),
Shake your money maker (7:06).

Das 4er Album ist zwischen 42 € und 52 € in Deutschland zu bekommen. 

Mittwoch, 18. August 2021

Gimpel oder Dompfaff

Ja, gegen 19.30 h gab es einen Knall. Was war passiert? Ein Vogel war gegen die Scheibe im Wohnzimmer geflogen. Federn flogen auf. 

Nach ein paar Minuten suchen, fand meine Frau den kleinen Vogel in einem leeren Blumentopf auf einem Handschuh liegend. 

Er hatte die Flügel abgestreift (s. links).
Meine Frau hielt ihm den Finger hin und dann saß er gut 20 Minuten in ihrer Hand. Er wirkte verstört. Ein Schock vom Aufprall. 
Gutes Zureden und auch zartes Berühren lies er zu. Er hatte wirklich einen Schock. Ein paar Minuten vor 20 h flog er auf in den nahen Apfelbaum. 

Es war schon eine schöne Begegnung. Wir waren dankbar, als der Vogel wieder abflog. 
Danach gingen wir im Netz auf Spurensuche. Welche Art war verunglückt? Wegen der Schnabelform tippte ich auf eine Finkenart. 

Aber es dauerte ein Zeit lang, bis wir herausbekamen, um welche Gattung es sich handelte. Dompfaff Männchen und Weibchen sehen ja farblich anders aus. Aufgrund der Färbung handelte es sich um ein Jungtier aus diesem Jahr, da die geschlechtsspezifische  Färbung noch nicht vorlag.
Ein junger Gimpel oder Dompfaff war verunglückt.
 

Robert Redford wird 85

                Der "charmante Ganove" wird 85 Jahre alt

So titelte heute mein "Süderländer Tageblatt" zum 85. Geburtstag von Robert Redford, meiner Schauspieler Legende aus den USA. Der Oscar Akademie haben seine Filme als Schauspieler oder als Regisseur nicht so gefallen. Er bekam 2002 nur einen Oscar für sein Lebenswerk. 
Aber und das kam heute in dem ganzseitigen Artikel heraus, Robert Redford hat sich jetzt zur Ruhe gesetzt als Schauspieler und Regisseur. Er will seinen Lebensabend genießen. Schlagfertig hat er dem "Rolling Stone Magazin" in den Staaten auf die Frage, "welche persönliche Lebensregeln am wichtigsten seien" geantwortet: "Einen schönen, langen Sparziergang machen und einen großen Schluck guten Tequila nehmen". 

einer der Lieblingsfilme, 2005
Er schuf Filme mit Tiefgang, aber sein unnachahmlicher Charme kam auch genug oft rüber. Von daher kann ich jetzt nur noch dankbar über seine guten Filme sein und ihm einen schönen Lebensabend wünschen. 

Seine Topfilme, die ich mag:

Zwei Banditen (1969),
Jeremiah Johnson (1972),
Der Clou (1973), 
Die drei Tage des Condor (1975),
Die Unbestechlichen (1976), 
Der elektrische Reiter (1979),
Brubaker (1980),
Staatsanwälte küsst man nicht (1986),
Sneakers - die Lautlosen (1992),
Der Pferdeflüsterer (1998), 
Die letzte Festung (2001), 
Ein ungezähmtes Leben (2005),
All is lost (2013),
Picknick mit Bären (2015),
Ein Gauner & Gentleman (2018).
                

Dienstag, 17. August 2021

Korsika Urlaub 1989

Sonnenaufgang in La Spezia
 Wir kamen im Fährhafen La Spezia im   Morgengrauen am 3.9.1989 an. Am Abend vorher waren wir an einem Freizeitheim in Sechselberg (Nähe Stuttgart) gestartet. 5 Wohnmobile mit insgesamt 30 Personen. 12 Männer und 18 Frauen. 
Wir sind die ganze Nacht bis nach La Spezia durchgefahren. Ausnahmen waren Tank-und Toilettenpausen. 
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich hinten in einem Doppelstockbett schlief, was eigentlich damals schon während der Fahrt verboten war. 4 Männer aus unserem Womo kamen aus dem Schwabenländle. In den nächsten Tagen also erst einmal auf die sprachlichen Feinheiten achtgeben. Mein Freund Walter war aus dem Sauerland mit. Gegen 6.00 h erlebten wir den Sonnenaufgang in La Spezia. Während der Fahrt hatte es viel geregnet. Mit Narvarma Lines ging es nach Bastia auf Korsika. 

1. Campingplatz
Der erste Campingplatz war vermutlich für die meisten von uns recht primitiv, was Toiletten und Waschgelegenheiten anging. Die Womos wurden im Halbkreis aufgestellt. Abends gab es Spätzle, Linsen und Würstchen. 

Der nächste Campingplatz nannte sich "bei Robert" und lag nördlich von Bastia. 

Nach der Weiterfahrt ging es in Richtung Cap Corse, das gegenüber der ital. Insel Capraia liegt. Wir machten eine Wanderung zu dem sehr schönen Aussichtspunkt. Das Wetter war warm und sonnig. 


Tische vom Dach runterholen

Über Algajola ging es später nach Calvi. 


Calvi hat mir gefallen. Im Hafen lag ein kleines Kreuzfahrtschiff vor Anker. Von dort aus hatte man einen guten Blick auf die alles überragende Festung von Calvi. 

Auf dem Campingplatz mussten wir acht geben, da das Unterfahren mit den Womos bei einigen Kiefern und Pinien schwierig wurde. 



Für Mittwoch, den 6.9. war eine Wanderung, die runde 4 Stunden in Anspruch nehmen sollte, zur Hängebrücke über die Spasimata-Schlucht geplant. 
Die Brücke war etwas wackelig und hatte viel zu niedrige Stahlseilgeländer, an denen man sich festhalten konnte. Aber alle schafften die Brücke, der eine mit mehr oder weniger Beklemmung.
Gaby geht vornean

Abends waren wir auf einem Campingplatz in Galeria. Für den nächsten Tag war eine Tour nach Porto geplant. Erschwerend kam hinzu, dass es eine schwierige Passage ohne Leitplanken werden sollte. Wir hatten auch ausgemacht, dass wir nicht in Kolonne fahren sollen, falls Gegenverkehr kommen würde. Gegen 7.40 h startete das erste Wohnmobil. In den Wohnmobilen mir den Frauen kam je ein Mann als möglicher Fahrer hinein, falls es einer Fahrerin zu kribbelig werden würde. 
Wir waren mit unserem kleinsten Womo am Schluss. Das war gar nicht schlimm. Dann sah ich in der Ferne diese Brücke und bat Michael, der am fahren war, sich auf diese Brücke zu stellen, damit ich ein Foto machen konnte. Das Bild fasziniert mich noch heute. P.S. Mit Michael bin ich noch befreundet.
Über Cargese und Sagone ging es zum Camping Glacone am Golfe de Sagone. Am 8.9. ging es weiter in Richtung Ajaccio. Auf dem Weg dorthin kam es zu sintflutartigen Regenfällen. In einem Fenster regnete es an der Seite bei uns hinein. Scheinbar war durch die viele Wärme der letzten Tage die Gummiabdichtung des Fensters  porös geworden. Fenster während der Fahrt leicht öffnen und Wasser unten rausfließen lassen.

Roi d´Aragon
Am 11.09. ging es weiter zur Südspitze von Korsika, nach Bonifacio. Im Hafen hatten wir eine kleine Bootstour gebucht, die uns zur entlegenden Südspitze bringen sollte. Die fast 200 Stufen, der Roi d´Aragon,  sollen 1421 von den Truppen des Königs Alfons I. von Aragonien während der Belagerung von Bonifacio in einer einzigen Nacht in den Fels geschlagen worden sein. 
Col de Bavella
Am 12.09. ging es in Richtung Col de Bavella - auch wieder eine sehr schwierige Fahrstrecke. Es ging fast die ganze Strecke steil nach oben. Ich war als Beifahrer bei Gaby zugeteilt, aber die meisterte die Strecke mit Bravour. Ab und an sah man ein ausgebranntes Autowrack in der Tiefe. Je höher wir kamen, um so nebeliger wurde es. Wir sind allerdings nicht mit der ganzen Gruppe weitergefahren. Ein paar wollten lieben am Strand abhängen. 

Am 13.09. hatten wir keinen Campingplatz und standen wild an einem Strand. War damals durchaus möglich.  Am morgen sollte es früh über Aleria nach Corte gehen, der früheren Hauptstadt von Korsika. Kurz nach 6 h setzten sich die Womos in Bewegung. Viele lagen noch in den Kojen und schliefen. 

Es ging den Paß "Georges de la Restonica" hinauf. Eine Wahnsinnsstraße mit steilen Abhängen. Die Tour ist nur einspurig zu bewältigen, deswegen waren wir auch so früh unterwegs. 

Wir machten Frühstückspause am Lac de Melo, der von Gipfeln eingerahmt ist. Der Lac de Melo liegt auf etwa 1700 Metern. Die Gipfel gehen bis auf 2400 Meter hoch. Oben lag noch etwas Restschnee. 

Anschließend gab es eine Bibelarbeit. 

Hier machen wir unser Gruppenfoto. 




Dann geht es weiter nach Bastia. In Poggio stehen wir noch bei einem Weinhändler und decken uns mit korsischem Wein ein. 
Von Bastia aus geht es wieder auf die Fähre nach La Spezia, die runde 5 Stunden fährt. Entlang dem Gardasees geht es nach Hause. Von dem See sehen wir nicht viel. Überall dicker Nebel. Am Gardasee feieren wir unseren Abschlußgottesdienst. 

seitenverkehrt, erst viel später entdeckt.
Am Samstag, den 16.09. sind wir gegen 7.05 h in Sechselberg am Freizeitheim. Packen und anschließend die Wohnmobile reinigen-

2743 km sind wir gefahren und hatten eine tolle Gemeinschaft. Meine erste Womotour  - es sollten noch 8 folgen. 

Dankbar bin ich meinem Freund immer noch, da der Impuls zu dieser, für mich ersten Urlaubsreise unter Christen, von ihm kam. Wir wollten eigentlich zu dritt aufbrechen, aber eine weitere Person wurde krank.