Montag, 12. Juli 2021

Cowboyleben auf der Red Willow Guest Ranch

Manche Erfahrungen sind einfach zu schön und wichtig und sollten im Gedächtnis haften bleiben. 

2004 waren wir mit einer Reisegruppe von der Liebenzeller Mission nach Westkanada aufgebrochen. 
Für mich und meine Frau war es eine verspätete Hochzeitsreise, da wir gut 1 Jahr vorher geheiratet hatten. 

Neben der Rundreise in Vans und Übernachtung in Motels, waren gut 7 Tage auf einer Working Guest Ranch geplant. 

Chris und Elke waren deutsche Auswanderer, die in der Nähe von 100 Mile House (Lone Butte) die Red Willow Guest Ranch betrieben. 

Es war eine Pferderanch, wobei die vielleicht 30 Tiere das ganze Jahr über draußen waren. Wind- und Wettergegerbt. 

Die Pferde kamen automatisch morgens in Richtung der 2 Häuser und dem Schuppen. Wer wollte, der konnte Reiten lernen, aber das beinhaltete auch das Striegeln der Tiere, das Reinigen der Hufe und das Satteln. Manchmal musste man auch das kleine Gatter von Pferdeäpfeln reinigen. Alles roch nach Pferd - selbst die frisch gewaschene Wäsche. 
Am Mittwoch, den 11.08.2004 bekamen wir mit, das das 4 köpfige Personal, das eigentlich 5 Monate auf der Ranch helfen sollte, frustriert abreiste. Genaue Hintergründe kannte ich nicht. 

Jetzt waren Elke und Chris alleine, jede Menge Pferde zu versorgen und eine Gruppe von 30 Urlaubern zu betreuen und für sie zu kochen. 

Für uns als christliche Gruppe war jetzt klar, das wir die Ärmel hochzukrempeln hatten. 

Bernd aus dem Großraum Gießen konnte Traktor fahren. Mit ihm machten sich Peter, Annegret, Matthias, Dorothea und ich auf den Weg, um Chris beim Heu reinholen zu helfen. In einiger Entfernung, auf einer großen Wiese, hatte er schon viele Heuballen zusammengefasst.


Insgesamt haben wir 2 Touren Heu reingeholt und dann in der Scheune aufgeschichtet. An den Armen waren wir alle sehr zerkratzt am Abend. Aber trotz dem fließenden Schweiß hat es einfach Freude gemacht, das alternative Leben zu testen. Aber es war schon ein ungewohnter harter Knochenjob. 
Das zeigt ganz schnell, das das Rancherleben hart ist. 

Dafür schmeckte Abends das kalte Bier nach der kalten Dusche um so besser. 
2009 haben Natascha und ich Elke noch einmal auf der Ranch besucht. Chris war leider inzwischen verstorben. Elke lebt seit 2012 auch nicht mehr, aber diese Erinnerungen haften in meinem Herzen. 
Chris abholen im PickUp

 

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