Dienstag, 6. April 2021

Ein GOTT für alle - Ulrich Parzany

Der Titel des Buches klingt wie eine heutige Aussage, die gerne getroffen wird, weil man sich tolerant gibt. "Glauben wir nicht alle an den gleichen GOTT?" - Also ein passender Titel "Ein Gott für alle", ein Buch von Ulrich Parzany. Er schrieb das Buch 2007 und es lag vermutlich auch 2009 auf den Büchertischen bei den PRO CHRIST Tagen. 


Das Buch ist in einer leicht verständlichen Sprache verfasst. Die Gedankengänge sind aber trotzdem anspruchsvoll. Die Hälfte der Seiten gilt dem christlichen Glauben, besser gesagt: Wer ist JESUS CHRISTUS? Wer kann er für Dich sein und werden?

Ulrich Parzany unterscheidet auch klar zwischen JESUS CHRISTUS und dem Christentum, als Religion. 

Er untersucht auch den Selbstanspruch JESU CHRISTI, der sich selbst als GOTTES SOHN sah. 

Nur wenn man sich selbst als Christ begreift und versucht JESUS nachzufolgen, dann kann man auch diese Grundlage mit den Aussagen des Islams vergleichen. So nimmt er sich auch viel Zeit um einzelne Suren aus dem Koran zu beleuchten. Zum Schluß gibt es noch Ausführungen zum Hinduismus und dem manchmal modern erscheinenden Buddhismus. 

Das Buch ist aber heute nur antiquarisch zu bekommen - vermutlich unter 5 €, aber gut angelegt. 

Sonntag, 4. April 2021

Ben Granfelt - True Colours

 

Ist rund 4 Jahre (27.01.2017) her, dass Ben Granfelt bei uns ganz in der Nähe ein Konzert in einer Kneipe gab. Als Musiker hatte ich ihn bisher nicht auf dem Schirm. Aber das Konzert des Trios war sehr gut. 

Gute Rockmusik - auch als Instrumentalssongs präsentiert. 

2020 brachte Ben Granfelt sein neuestes Projekt mit dem Titel "True Colours" auf den Markt. Die Musik von Vinyl ging mit sofort ins Ohr. Hard Rock und Melodic Rock. Ganz entspannend zu hören. 

Seinen neuen Songs merkt man seine Vergangenheit bei der Band "Wishbone Ash" an. Manche Songs erinnern sphärenhaft an David Gilmour. So wechseln die Songs zwischen Instrumental, leichtem Blues und sphärenhafter Pink Floyd Musik. Ein tolles Album. 

A Side
Victorius (Instrumental)
No turning back
Hey stranger
Arms of an Angel

B Side
A Moment of madness
Oriental Express
Down for the Count
Late night in Hamburg (Instrumental)

Samstag, 3. April 2021

Hans Nielsen Hauge, Erweckungsprediger

In Norwegen löst der Laienprediger Hans N. Hauge (3.4.1771 - 29.3.1824 in Oslo) eine  Volkserweckung aus. Daneben steht eine von Pfarrern getragene, mehr lutherisch-orthodoxe Glaubens-Erneuerung. Eine offene Politik führt 1842 zur Aufhebung des Konventikelverbots und der Anerkennung der Laienprediger. (Quelle: 2000 Jahre Krchengeschichte, Band 4).

Im Frühjahr 1797 begann Hans Nielsen Hauge mit seiner Berufung als Wanderprediger, dass ihn auch bis Dänemark führte. In den 8 Jahren dieses Dienstes legte er rund 15000 KM zurück. Dabei muss man automatisch an den Apostel Paulus denken. 

Da war der Laienprediger Hauge schon lange in der Ewigkeit beim HERRN. Die kirchenstaatliche Macht hatte in oft genug beim Predigen behindert. Einige Jahre war er auch deswegen in Oslo inhaftiert (ab 1804 -1811). Er verbrachte die Zeit in Einzelhaft und mit Schreibverbot. Erst eine grosse wirtschaftliche Krise, bedingt durch die Napoleonischen Kriege, brachte ihm die Freiheit wieder. Er war begabt in  wirtschaftlichen Planungen und konnte sehr gut organisieren. Den staatlichen Stellen war auch aufgefallen, dass in den "erweckten" Gegenden der Alkoholmissbrauch zurückgegangen war und das die Menschen fleißiger arbeiteten. Aus seinen Predigten waren die "Haugianer" hervorgegangen. Diese Bewegung lässt sich dem Pietismus zuordnen.

Donnerstag, 1. April 2021

Sederfeier vor dem Passah




Wir sind Christen, aber was die wenigsten bedenken, ist, dass das Heil und die Rettung vom Zion her kommt. Jesus, der heute an Karfreitag stellvertretend auch für mich stirbt, war Jude. Er kam zuerst für sein Volk Israel als Retter und Messias. Aber er wurde nicht angenommen und vom Römischen Stadthalter zum Tode verurteilt. Der Apostel Paulus schreibt, dass wir Christen eingepfropft sind, in der Wurzel des Judentums. (Römer 11, 17 - 24) Das hat die Kirche seit Jahrhunderten vergessen. Am Ende versuchten sogar die "deutschen Christen" im dritten Reich, alles Jüdische aus der Bibel zu entfernen. Wie blind kann man sein?

Bittere Kräuter werden ins Salzwasser getaucht
Vor vielen Jahren hatten wir einmal bei unserer 14-tägigen Bibelschule im Diakonissenzentrum Puschendorf einen Sederabend erlebt. Dann später noch einmal in einer freien Gemeinde. 

Jetzt in der Corona Krise, wo auch viele Gottesdienste ausfallen, haben wir nach einer geistlichen Gestaltung des Gründonnerstages für uns gesucht. 

Wir lieben des Volk der Juden und beschäftigen uns schon lange mit dem Judentum. Die jüdische Familie gedenkt am Sederabend des Auszuges als Sklaven aus Ägypten. Das Gebot GOTTES sieht vor, dass die Juden diesem Auszug im Sederabend gedenken sollen und dem zu Folge, auch das Passah jährlich feiern sollen. 

Jetzt kann man natürlich berechtigt fragen, was geht mich das an. Ich war nicht in Ägypten als Sklave - auch meine Vorfahren nicht. Wir deuten diesen Geheimnis geistlich. Ich bin Sklave meiner Sünde und Gottlosigkeit und JESUS stirbt für uns alle. Dem kann ich auch dankbar gedenken. 

Mittwoch, 24. März 2021

Ulrich Parzany, Pfarrer

 

Ulrich Parzany, Pfarrer, Theologe und Autor feiert heute seinen 80. Geburtstag.

Alles Gute und unser HERR JESUS segne Dich weiterhin. 

Am 24.03.1941 wurde Ulrich Parzany in Essen, während den Kriegswirren geboren. Er wuchs in Essen auf und machte 1960 dort sein Abitur. Allerdings viel entscheidender war die Begegnung mit JESUS CHRISTUS. Er besuchte regelmäßig das Weigle-Haus in Essen, ein christliches Jugendzentrum unter der Leitung von Pastor Wilhelm Busch. Er kam 1955 dort zum lebendigen Glauben und arbeitete ehrenamtlich bis 1961 in dem Zentrum mit. Von 1960 - 1964 studierte er Theologie in Wuppertal, Göttingen, Bonn und Tübingen. Er arbeitete in der SMD (Studentenmission Deutschlands) ehrenamtlich mit. Von 1967 bis 1984 war er Jugendpfarrer im Weigle-Haus. Seit 1967 ist er mit Regine verheiratet und sie haben drei Kinder. 

Von 1997 bis 2009 war er Hauptredner und Evangelist bei PRO CHRIST. Von 1984 bis 2005 war er Generalsekretär des CVJM Gesamtverbandes in Deutschland. 

Er lebt mit JESUS und der Bibel. Da er konservativ glaubt, hat er nicht nur Freunde in der ev. Kirche von Deutschland. Oft genug ist er ihr schärfster Kritiker, da die Bibel im Glaubensalltag der Kirche oft genug eine untergeordnete Rolle spielt. 

Ende Januar 2016 gründete er mit 60 evangelikalen Vertretern das "Netzwerk Bibel und Bekenntnis". 

Ich bin dankbar für dein Wirken! Ein herzliches Dankeschön!

Dienstag, 23. März 2021

Memberaufnahme in die CMA

Zweifache Memberaufnahme im Siegerland


Am Sonntag, den 21.03.21, hatte die Ev. Gemeinschaft Büschergrund (Freudenberg) ihren ersten Präsenzgottesdienst in diesem Jahr. Innerhalb der CMA ist es uns wichtig, dass neue Member (Mitglieder, Mitarbeiter), die in die CMA Germany aufgenommen werden, in ihrer christlichen Heimatgemeinde gesegnet werden in einem Gottesdienst. So wurden wir von einem der zukünftigen Member in seine Heimatgemeinde eingeladen.  

Das Corona-Virus hat im vergangenen Jahr die Arbeit der CMA erschwert und auch behindert. Das Hygienekonzept der Gemeinschaft ermöglichte aber immerhin einen gemeinsamen Gottesdienst, der auch später über den Youtube-Kanal zu sehen sein wird.

Maddin konnte die Arbeit der CMA in Deutschland vorstellen und daran anschließend wurden die beiden Member, je einer für  das Chapter „Jesus has risen“ und für das Chapter „Light & Salt“ durch Maddin und Armin gesegnet. Gleichzeitig bekamen beide ihre neue vollständige Kutte überreicht.

Ein Bibelwort aus dem Propheten Jesaja (Kap. 55, 12a) soll beide begleiten: „Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden.“

Dankbar sind wir auch gegenüber der Gemeinde, dass Johannes aus unseren Reihen die Predigt im Gottesdienst zu dem Thema „OverCross“ halten konnte. Es ging thematisch um das Kreuz JESUS, das JESUS für alle Menschen getragen hat. Der Predigttext kam aus dem 1. Brief an die Korinther, Kapitel 1, Verse 18-24.

Ein längeres Verweilen in den Gemeinderäumen war leider nicht möglich, so dass wir am nahen Weiher ein kurzes Picknick veranstalteten und auch ein wenig plaudern konnten.


Leider war das Wetter so mies, das sich nur ein einziger Härtecrack sich mit dem Motorrad auf den Weg machte. 



Am Weiher

 

Sonntag, 21. März 2021

Johann Sebastian Bach, Kantor

Die Kirchenmusik ist überhaupt nicht mein Metier. Da habe ich überhaupt keine Ahnung von und muss mir mühsam manches anlesen. Stilistisch mag ich eher die Rockmusik und den Blues - auch wenn ich Christ bin. Aber zur klassischen oder auch christlichen Musik habe ich nie einen Zugang gefunden. Und doch, wenn man in den letzten Jahrhunderten die deutsche Kirchengeschichte betrachtet, kommt man an diesem genialen Musiker und Christen nicht vorbei. Die Rede ist vom vermutlich größten Kirchengeschichtlichen Musiker Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach wurde am 21.03.1685 in Eisenach geboren. Durch die Kalenderumstellung stößt man manchmal auch auf das Datum: 31.03.1685. Er wurde in die weitverzweigte Familie Bach geboren, die lutherisch geprägt war. Viele seiner Vorfahren hatten sich auch der Musik gewidmet. Manche waren Kantore gewesen. Lag die Musik somit auf seinen Genen?

Johann Sebastian war das jüngste von 8 Kindern des Johann Ambrosius Bach und seiner Frau Elisabeth. Seine Mutter verstarb bereits am 3.Mai 1694. Im selben Jahr heiratete der Vater noch einmal, aber er starb bereits im Februar 1695. Er war Vollwaise, da auch die Stiefmutter nicht die Möglichkeit hatte sich um alle Kinder zu kümmern, zog Johann mit seinen älteren Brüdern Johann Jacob und Johann Christian nach Ohrdruf. Johann Christian wurde Organist in Ohrdruf und Johann Sebastian wurde an die Musik herangeführt. Aber die Nöte zogen sich durch die Familie und auch Johann Christian verstarb. Noch recht jung an Jahren machte sich Johann Sebastian mit einem Schulfreund auf nach Lüneburg und später Weimar. 

Spätestens im März 1703 wird Johann Sebastian als Lakai (Diener) und Violinist in der Privatkapelle des Mitregenten Johann Ernst von Sachsen-Weimar aufgeführt. Zwischenzeitlich hatte er auch das Orgelspiel erlernt und eine nächste Station nach Arnstadt wurde ihm ermöglicht. 

Im April 1707 wurde er nach einem Vorspielen der Orgel in Mühlhausen für zwei Jahre angestellt. Am 17.10.1707 heiratete er Maria Barbara, die ihm 7 Kinder gebar, wobei 2 Kinder bereits im Kindbett verstarben. 

Als Auftragsarbeit erarbeitete er die Kantate "Gott is mein König" 1708. Im Frühsommer 1708 wechselte er mit seiner Familie nach Weimar über. Dort blieben sie bis 1717. Danach war die nächste Station Köthen bis 1723. Seine Frau Maria Barbara verstarb 1720, als Johann Sebastian mehrere Monate auf Reisen war. 

Am 3.12.1721 heiratete er Anna Magdalena Wilcke. Er war der Hof-und Feldtrompeter von Sachsen-Weißenfels. Aus dieser 2. Ehe gingen 13 Kinder hervor. Viele Kinder starben schon in jungen Jahren. 


Im Mai 1723 begann er mit seinem Dienst in Leipzig als "Thomaskantor". Dieses Dienstverhältnisse dauerte bis zu seinem Tode 1750. Johann Sebastian Bach schuf die vermutlichen bekanntesten Passionsmusiken wie das Johannes- und die Matthäuspassion. Bei den meisten seiner Arbeiten unterzeichnete er mit "SDG" (Soli deo Gloria, lat. - "Gott allein die Ehre"). Er starb am 28.07.1750 in Leipzig.


2013 war ich auf einer Lutherreise in Weimar zu Gast. Man konnte fast überall über Johann Sebastian Bach stolpern, aber ich konnte mir nur die interessanten Punkte über Martin Luther ansehen.

Samstag, 20. März 2021

Anna von Weling


Ich bin immer wieder dankbar wenn ich auf Persönlichkeiten stoße, die im christlichen Sinne viel Gutes und Segensreiches bewirkt haben. In der christlichen Geschichte Deutschlands tauchten immer Namen auf, die ich noch gar nicht kannte. So auch der Name: Anna von Weling, die am 20.03.1837 geboren wurde in Neuwied. 

Ihre Eltern waren Ferdinand von Welin und Miss Sarah Man. Ferdinand hatte einen jüdischen Hintergrund, trat aber dann zur römischen Kirche über. Aber ihr Vater starb schon 1841. Sarah Man kam aus einer puritanischen Familie in Schottland. Sie war Hofdame an den unterschiedlichsten Adelshäusern. Anna wurde puritanisch erzogen und als Kind getauft in der lutherischen Kirche. Aber als Gemeinde kristallisierte sich die Herrnhuter Brüdergemeine in Neuwied heraus, in der Anna auch konfirmiert wurde. Die Brüdergemeine war sehr "allianzgeprägt", was den Lebensweg von Anna prägte. 

Am Fürstenhof Wied wurde Anna die Spielkameradin von Prinzessin von Wied, die später Königin von Rumänien wurde. 

1857 wurde ihre Mutter Hofdame in Hannover, aber dann ging der Weg nach Bonn weiter. Die Mutter unternahm öfters Reisen nach Schottland, wobei Anna mitkam. Anna erlebte eine "zündende" Predigt des Evangelisten und Anwaltes Reginald Radcliff. Man möchte gar behaupten, das Anna von Weling in dieser Verkündigung regelrecht innerlich zusammenbrach und ihr ganzes Leben JESUS CHRISTUS übergab, um ihm mit ihrem Leben zu dienen (1858). 

1860 begann sie sich um zwei elternlose Zwillinge zu kümmern. Sie versorgte Friedrich und Heinrich Zeising mit ihrem Vermögen. Sie finanzierte eine Ausbildung in St. Chrischona. Annas Weg führte nach Branderoda, wo sie eine Kinderarbeit begann, gleichzeitig aber auch evangelisierte. Während dem deutsch/französischen Krieg 1871/71 meldete sie sich zum Pflegedienst in einem Bonner Lazarett. 1852 veröffentlichte Anna unter einem Pseudonym Hans Tharau das erste Gedicht. Mehrere Bücher und Romane folgten. Sie übersetzte auch englische Kirchenlieder in die Deutsche Sprache. 

In Bonn pflegte sie ihre Mutter bis zum Tode. Sie lernte Professor Theodor Christlieb kennen, der ihr zeitlebens ein guter Freund wurde. Auch er war geistlich durch die ev. Allianz geprägt. Ab 1871 war sie wieder in Branderoda. 1875 ging die Kinderarbeit weiter, wobei ihr Pastor Holst sehr half. 1879 wechselte der Pastor vor Ort und ihre Arbeit wurde kirchlich kritisch beäugt und bewertet. Sie wurde regelrecht vertrieben und musste den Ort 1885 verlassen. 

1886 kaufte sie von Dr. Hermann Lartlaub für 12000 Mark eine Villa in Bad Blankenburg. Das war das erste christliche Vereinshaus in Bad Blankenburg. Anfangs wurde das Haus für Versammlungen von Frauen und Mädchen genutzt. Später kamen Bibelstunden und Evangelisationen hinzu. 1886 fand die 1. Allianzkonferenz statt. Die ersten beiden Konferenzen wurden von Dr. Heinrich Peter Ziemann geleitet.

Anna Thekla von Weling fungierte als Hausmutter. Friedrich Wilhelm Baedeker, Evangelist und Missionar in russischen Gefängnissen, wurde eine Art "Vater" der späteren Konferenzen. 1889 kam ein weiteres Haus hinzu - das eigentliche spätere Konferenzhaus. 1896 war der China Missionar Hudson Taylor vor Ort als Redner. Das sprengte den Rahmen und auch das 2. Haus wurde viel zu klein für diesen Besucherandrang. 1898 kam es zum Bau der Allianzhalle, die für 600 - 800 Personen Platz haben sollte. Am 21.Mai 1900 verstarb Anna von Weling. Sie wurde hinter der Allianzhalle bestattet und  Dr. Baedeker hielt die Ansprache auf der Beerdigung. 


Die Arbeit der ev. Allianz habe ich in Plettenberg durch die Allianzgebetswoche am Anfang jeden Jahres schätzen gelernt. 2013 war ich das erste Mal in Bad Blankenburg. Wir hatten dort Quartier genommen während einer Luther Reise. 

Fritz Gaiser, Pfarrer

Liegt es am eigenen Älterwerden, dass man über einzelne Passagen des Lebens nachdenkt, aber sich auch dankbar erinnert?

Anfang der 90er Jahre, als in meinem Leben noch manches aufgearbeitet werden musste, war ich Dank einer befreundeten Familie zu mehreren Begebenheiten in Wuppertal unterwegs. Ich hatte Seminare bei Pastor Fritz Gaiser, aber auch bei seiner Frau, gebucht. Er war damals Leiter von der Evangelistenschule Johanneum in Wuppertal. Einen guten Jugendtag habe ich auch noch vor Ort erlebt. Leider habe ich wohl keine Fotos dabei geschossen. 

Von 1984 bis 1995 war Fritz Gaiser der Direktor, aber auch Lehrer, im Johanneum. Fritz Gaiser verstarb bereits am 05. November 2019 in Metzingen am frühen Morgen. Seit 2012 hatte er in einem Pflegeheim in Metzingen gelebt. 

Am 13.08.1932 war er in Baiersbronn zur Welt gekommen. Er absolvierte eine Lehre zum Schriftsetzer. Aber dann führte ihn eine Praktikum beim ev. Jungmännerwerk (EJW) andere Wege. Bereits als junger Mann hatte er sich zum Prediger und Evangelisten am Johanneum ausbilden lassen. Anschließend ging es wieder ins Württembergische zurück und er war 1958/59  begeisterter Jugendwart im ev. Jungmännerwerk in Stuttgart. Von 1959 bis 1964 war er bereits Dozent im Johanneum. 

Donnerstag, 18. März 2021

Marie Schlieps, baltische Märtyerin

Marie Schlieps wurde am 26.06.1881 in Lyswa geboren und verstarb am 18.03.1919 bei Mittau auf einem Gefangenentransport.

Sie besuchte die Pauckersche (?) Schule in Mitau (heute Jelgava) und schloss mit dem Examen als Lehrerin ab. Zwei Jahre lang soll sie als Hauslehrerin in der Nähe Mitaus gearbeitet haben. Danach arbeitete sie in einer Schule in Mitau. 1912 war man an sie herangetreten, damit sie dem dort ansässigem Diakonissenhaus beitreten solle. Da sie später Leiterin des Hauses werden solle, ging sie 1912-1913 für einige Monate nach Deutschland. Sie verbrachte eine Zeit im Diakonissenhaus Neuendettelsau. Später ließ sie sich in Hannover von Diakonissen zur Krankenpflege ausbilden. 1913 muss sie als Diakonisse eingesegnet worden sein. Der erste Weltkrieg brach aus und sie wurde in Mitau Leiterin des dort ansässigen Lazarettes. 

Die Kriegswende kam und Mitau wurde 1918 von sowjetrussischer Armee besetzt. Nicht genau geklärte Umstände führten dazu, das sie von Bolschewiki verhaftet worden war. Eine lange Haft mit endlosen Verhören schloss sich an. Als sich das Blatt im 1. Weltkrieg abermals wendete, wurde sie zu Fuß auf einen Gefangentransport nach Riga gebracht. Auf diesem Fußweg im Winter bei Eises Kälte wurde sie erschossen. 

Arno Pagel berichtet, dass Maries Lebensmotto im 1. Johannesbrief 3,16 zu finden ist: "Daran haben wir die Liebe erkannt, dass er sein Leben für uns gelassen hat, und wir sollen auch das Leben für die Brüder lassen".

Mittwoch, 17. März 2021

Zu Gast auf einem schönen Stern

Vor vielen Jahren habe ich diese Biografie von Helmut Thielicke auf einem Flohmarkt erstanden, aber bis heute noch nicht gelesen. Was hat mich vorhin an das Bücherregal getrieben und ich diesen Wälzer von 448 Seiten herausnahm und lesend aufschlug? 

Helmut Thielicke schreibt über seine Erinnerungen aus seinem Leben unter dieser etwas seltsam klingenden Überschrift: "Zu Gast auf einem schönen Stern".

Helmut Thielicke wurde am 04.12.1908 in Barmen (Wuppertal) geboren. So beginnt das Buch auch mit Kindheitserinnerungen, noch bevor er in die Schule kam. Traumatisch die Aussicht, als er in den Kindergarten sollte. Denn er dachte, dass er eingepflanzt würde und den ganzen Tag begossen werden würde. Eine lebhafte Phantasie in dem kleinen Helmut. 

So bin ich gespannt wie es weiter geht. 

Am 5.3.1986 im Alter von 77 Jahren verstarb er in Hamburg. Ich habe nie eine Predigt von ihm als Theologe und Prediger gehört. Zu seinen Lebzeiten war ich selbst auch noch gar kein gläubiger Christ. Aber ich kann mich noch an manche Seminare in den 90er Jahren erinnern, als ein von mir sehr geschätzter Theologe zu Beginn des Unterrichtes immer  aus einem Buch von Helmut Thielicke vorlas. 

In der Nacht zum 13.5.2021 habe ich die letzten Zeilen in diesem Buch gelesen. Dankbar, aber auch sehr bewegt bin ich über diese Biografie. Mich hat fasziniert, wie Helmut Thielicke die Dinge des Lebens hinterfragt. Wir sind heute gefährdet in schnellen Antworten und Oberflächlichkeiten. "Neues" ist nicht automatisch gut und "Altes" nicht automatisch schlecht. 
Herzliche Einladung zum Lesen in dieser Biografie. 

Sonntag, 14. März 2021

Georg Philipp Telemann

Ich muss gleich zu Anfang festhalten, dass mir die Klassische Musik ziemlich fremd ist. Ja ich kenne die "kleine Nachtmusik" von Mozart und auch noch ein paar Sachen von Beethoven, aber sonst? Mit der Kirchenmusik habe ich gar nichts im Sinn. Die Kirchenorgel hatte mich als Kind eher abgeschreckt. 

Am 14.03.1681 wurde Georg Philipp Telemann geboren. Manchmal taucht auch der 24.03. als Geburtsdatum auf. Das liegt daran, dass zu seiner Geburt noch der  Julianische Kalender galt und dann die Reform kam. Er kam aus einem gebildeten Elternhaus. Als Kind wurde er getauft. Der Vater und andere Vorfahren waren Pastoren gewesen und hatten Theologie studiert. In seiner Familie gab es keinen Menschen, der eine musikalische Begabung gehabt hätte. 

Schon im Alter von 10 Jahren erlernte er das Klavier-, Blockflöten-, Zither- und Geigenspiel im eigenen Studium. Mit 12 Jahren schrieb er seine erste Oper.  Schon in Kindheitstagen ging er eine Freundschaft zu Georg Friedrich Händel ein, die das ganze Leben andauerte.

1704 wurde er Organist in Leipzig. Ab 1709 war er Hofkapellmeister in Eisenach. Sein Aufstieg ging weiter, bis er 1712 Direktor der Kirchenmusik in Frankfurt am Main wurde. 1721 zog es ihn nach Hamburg und er wurde zum Stàdtischen Musikdirektor ernannt. 

Zweimal war er verheiratet. Seine zweite Frau gebar ihm 9 Kinder. Er starb am 25.06.1767 an den Folgen einer Lungenentzündung.

Er war ein großer Künstler der Kirchenmusik - aber das nicht nur. In gleicher Weise schuf er Oper, Kammermusik und Orchestermusik.