Dienstag, 23. März 2021

Memberaufnahme in die CMA

Zweifache Memberaufnahme im Siegerland


Am Sonntag, den 21.03.21, hatte die Ev. Gemeinschaft Büschergrund (Freudenberg) ihren ersten Präsenzgottesdienst in diesem Jahr. Innerhalb der CMA ist es uns wichtig, dass neue Member (Mitglieder, Mitarbeiter), die in die CMA Germany aufgenommen werden, in ihrer christlichen Heimatgemeinde gesegnet werden in einem Gottesdienst. So wurden wir von einem der zukünftigen Member in seine Heimatgemeinde eingeladen.  

Das Corona-Virus hat im vergangenen Jahr die Arbeit der CMA erschwert und auch behindert. Das Hygienekonzept der Gemeinschaft ermöglichte aber immerhin einen gemeinsamen Gottesdienst, der auch später über den Youtube-Kanal zu sehen sein wird.

Maddin konnte die Arbeit der CMA in Deutschland vorstellen und daran anschließend wurden die beiden Member, je einer für  das Chapter „Jesus has risen“ und für das Chapter „Light & Salt“ durch Maddin und Armin gesegnet. Gleichzeitig bekamen beide ihre neue vollständige Kutte überreicht.

Ein Bibelwort aus dem Propheten Jesaja (Kap. 55, 12a) soll beide begleiten: „Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden.“

Dankbar sind wir auch gegenüber der Gemeinde, dass Johannes aus unseren Reihen die Predigt im Gottesdienst zu dem Thema „OverCross“ halten konnte. Es ging thematisch um das Kreuz JESUS, das JESUS für alle Menschen getragen hat. Der Predigttext kam aus dem 1. Brief an die Korinther, Kapitel 1, Verse 18-24.

Ein längeres Verweilen in den Gemeinderäumen war leider nicht möglich, so dass wir am nahen Weiher ein kurzes Picknick veranstalteten und auch ein wenig plaudern konnten.


Leider war das Wetter so mies, das sich nur ein einziger Härtecrack sich mit dem Motorrad auf den Weg machte. 



Am Weiher

 

Sonntag, 21. März 2021

Johann Sebastian Bach, Kantor

Die Kirchenmusik ist überhaupt nicht mein Metier. Da habe ich überhaupt keine Ahnung von und muss mir mühsam manches anlesen. Stilistisch mag ich eher die Rockmusik und den Blues - auch wenn ich Christ bin. Aber zur klassischen oder auch christlichen Musik habe ich nie einen Zugang gefunden. Und doch, wenn man in den letzten Jahrhunderten die deutsche Kirchengeschichte betrachtet, kommt man an diesem genialen Musiker und Christen nicht vorbei. Die Rede ist vom vermutlich größten Kirchengeschichtlichen Musiker Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach wurde am 21.03.1685 in Eisenach geboren. Durch die Kalenderumstellung stößt man manchmal auch auf das Datum: 31.03.1685. Er wurde in die weitverzweigte Familie Bach geboren, die lutherisch geprägt war. Viele seiner Vorfahren hatten sich auch der Musik gewidmet. Manche waren Kantore gewesen. Lag die Musik somit auf seinen Genen?

Johann Sebastian war das jüngste von 8 Kindern des Johann Ambrosius Bach und seiner Frau Elisabeth. Seine Mutter verstarb bereits am 3.Mai 1694. Im selben Jahr heiratete der Vater noch einmal, aber er starb bereits im Februar 1695. Er war Vollwaise, da auch die Stiefmutter nicht die Möglichkeit hatte sich um alle Kinder zu kümmern, zog Johann mit seinen älteren Brüdern Johann Jacob und Johann Christian nach Ohrdruf. Johann Christian wurde Organist in Ohrdruf und Johann Sebastian wurde an die Musik herangeführt. Aber die Nöte zogen sich durch die Familie und auch Johann Christian verstarb. Noch recht jung an Jahren machte sich Johann Sebastian mit einem Schulfreund auf nach Lüneburg und später Weimar. 

Spätestens im März 1703 wird Johann Sebastian als Lakai (Diener) und Violinist in der Privatkapelle des Mitregenten Johann Ernst von Sachsen-Weimar aufgeführt. Zwischenzeitlich hatte er auch das Orgelspiel erlernt und eine nächste Station nach Arnstadt wurde ihm ermöglicht. 

Im April 1707 wurde er nach einem Vorspielen der Orgel in Mühlhausen für zwei Jahre angestellt. Am 17.10.1707 heiratete er Maria Barbara, die ihm 7 Kinder gebar, wobei 2 Kinder bereits im Kindbett verstarben. 

Als Auftragsarbeit erarbeitete er die Kantate "Gott is mein König" 1708. Im Frühsommer 1708 wechselte er mit seiner Familie nach Weimar über. Dort blieben sie bis 1717. Danach war die nächste Station Köthen bis 1723. Seine Frau Maria Barbara verstarb 1720, als Johann Sebastian mehrere Monate auf Reisen war. 

Am 3.12.1721 heiratete er Anna Magdalena Wilcke. Er war der Hof-und Feldtrompeter von Sachsen-Weißenfels. Aus dieser 2. Ehe gingen 13 Kinder hervor. Viele Kinder starben schon in jungen Jahren. 


Im Mai 1723 begann er mit seinem Dienst in Leipzig als "Thomaskantor". Dieses Dienstverhältnisse dauerte bis zu seinem Tode 1750. Johann Sebastian Bach schuf die vermutlichen bekanntesten Passionsmusiken wie das Johannes- und die Matthäuspassion. Bei den meisten seiner Arbeiten unterzeichnete er mit "SDG" (Soli deo Gloria, lat. - "Gott allein die Ehre"). Er starb am 28.07.1750 in Leipzig.


2013 war ich auf einer Lutherreise in Weimar zu Gast. Man konnte fast überall über Johann Sebastian Bach stolpern, aber ich konnte mir nur die interessanten Punkte über Martin Luther ansehen.

Samstag, 20. März 2021

Anna von Weling


Ich bin immer wieder dankbar wenn ich auf Persönlichkeiten stoße, die im christlichen Sinne viel Gutes und Segensreiches bewirkt haben. In der christlichen Geschichte Deutschlands tauchten immer Namen auf, die ich noch gar nicht kannte. So auch der Name: Anna von Weling, die am 20.03.1837 geboren wurde in Neuwied. 

Ihre Eltern waren Ferdinand von Welin und Miss Sarah Man. Ferdinand hatte einen jüdischen Hintergrund, trat aber dann zur römischen Kirche über. Aber ihr Vater starb schon 1841. Sarah Man kam aus einer puritanischen Familie in Schottland. Sie war Hofdame an den unterschiedlichsten Adelshäusern. Anna wurde puritanisch erzogen und als Kind getauft in der lutherischen Kirche. Aber als Gemeinde kristallisierte sich die Herrnhuter Brüdergemeine in Neuwied heraus, in der Anna auch konfirmiert wurde. Die Brüdergemeine war sehr "allianzgeprägt", was den Lebensweg von Anna prägte. 

Am Fürstenhof Wied wurde Anna die Spielkameradin von Prinzessin von Wied, die später Königin von Rumänien wurde. 

1857 wurde ihre Mutter Hofdame in Hannover, aber dann ging der Weg nach Bonn weiter. Die Mutter unternahm öfters Reisen nach Schottland, wobei Anna mitkam. Anna erlebte eine "zündende" Predigt des Evangelisten und Anwaltes Reginald Radcliff. Man möchte gar behaupten, das Anna von Weling in dieser Verkündigung regelrecht innerlich zusammenbrach und ihr ganzes Leben JESUS CHRISTUS übergab, um ihm mit ihrem Leben zu dienen (1858). 

1860 begann sie sich um zwei elternlose Zwillinge zu kümmern. Sie versorgte Friedrich und Heinrich Zeising mit ihrem Vermögen. Sie finanzierte eine Ausbildung in St. Chrischona. Annas Weg führte nach Branderoda, wo sie eine Kinderarbeit begann, gleichzeitig aber auch evangelisierte. Während dem deutsch/französischen Krieg 1871/71 meldete sie sich zum Pflegedienst in einem Bonner Lazarett. 1852 veröffentlichte Anna unter einem Pseudonym Hans Tharau das erste Gedicht. Mehrere Bücher und Romane folgten. Sie übersetzte auch englische Kirchenlieder in die Deutsche Sprache. 

In Bonn pflegte sie ihre Mutter bis zum Tode. Sie lernte Professor Theodor Christlieb kennen, der ihr zeitlebens ein guter Freund wurde. Auch er war geistlich durch die ev. Allianz geprägt. Ab 1871 war sie wieder in Branderoda. 1875 ging die Kinderarbeit weiter, wobei ihr Pastor Holst sehr half. 1879 wechselte der Pastor vor Ort und ihre Arbeit wurde kirchlich kritisch beäugt und bewertet. Sie wurde regelrecht vertrieben und musste den Ort 1885 verlassen. 

1886 kaufte sie von Dr. Hermann Lartlaub für 12000 Mark eine Villa in Bad Blankenburg. Das war das erste christliche Vereinshaus in Bad Blankenburg. Anfangs wurde das Haus für Versammlungen von Frauen und Mädchen genutzt. Später kamen Bibelstunden und Evangelisationen hinzu. 1886 fand die 1. Allianzkonferenz statt. Die ersten beiden Konferenzen wurden von Dr. Heinrich Peter Ziemann geleitet.

Anna Thekla von Weling fungierte als Hausmutter. Friedrich Wilhelm Baedeker, Evangelist und Missionar in russischen Gefängnissen, wurde eine Art "Vater" der späteren Konferenzen. 1889 kam ein weiteres Haus hinzu - das eigentliche spätere Konferenzhaus. 1896 war der China Missionar Hudson Taylor vor Ort als Redner. Das sprengte den Rahmen und auch das 2. Haus wurde viel zu klein für diesen Besucherandrang. 1898 kam es zum Bau der Allianzhalle, die für 600 - 800 Personen Platz haben sollte. Am 21.Mai 1900 verstarb Anna von Weling. Sie wurde hinter der Allianzhalle bestattet und  Dr. Baedeker hielt die Ansprache auf der Beerdigung. 


Die Arbeit der ev. Allianz habe ich in Plettenberg durch die Allianzgebetswoche am Anfang jeden Jahres schätzen gelernt. 2013 war ich das erste Mal in Bad Blankenburg. Wir hatten dort Quartier genommen während einer Luther Reise. 

Fritz Gaiser, Pfarrer

Liegt es am eigenen Älterwerden, dass man über einzelne Passagen des Lebens nachdenkt, aber sich auch dankbar erinnert?

Anfang der 90er Jahre, als in meinem Leben noch manches aufgearbeitet werden musste, war ich Dank einer befreundeten Familie zu mehreren Begebenheiten in Wuppertal unterwegs. Ich hatte Seminare bei Pastor Fritz Gaiser, aber auch bei seiner Frau, gebucht. Er war damals Leiter von der Evangelistenschule Johanneum in Wuppertal. Einen guten Jugendtag habe ich auch noch vor Ort erlebt. Leider habe ich wohl keine Fotos dabei geschossen. 

Von 1984 bis 1995 war Fritz Gaiser der Direktor, aber auch Lehrer, im Johanneum. Fritz Gaiser verstarb bereits am 05. November 2019 in Metzingen am frühen Morgen. Seit 2012 hatte er in einem Pflegeheim in Metzingen gelebt. 

Am 13.08.1932 war er in Baiersbronn zur Welt gekommen. Er absolvierte eine Lehre zum Schriftsetzer. Aber dann führte ihn eine Praktikum beim ev. Jungmännerwerk (EJW) andere Wege. Bereits als junger Mann hatte er sich zum Prediger und Evangelisten am Johanneum ausbilden lassen. Anschließend ging es wieder ins Württembergische zurück und er war 1958/59  begeisterter Jugendwart im ev. Jungmännerwerk in Stuttgart. Von 1959 bis 1964 war er bereits Dozent im Johanneum. 

Donnerstag, 18. März 2021

Marie Schlieps, baltische Märtyerin

Marie Schlieps wurde am 26.06.1881 in Lyswa geboren und verstarb am 18.03.1919 bei Mittau auf einem Gefangenentransport.

Sie besuchte die Pauckersche (?) Schule in Mitau (heute Jelgava) und schloss mit dem Examen als Lehrerin ab. Zwei Jahre lang soll sie als Hauslehrerin in der Nähe Mitaus gearbeitet haben. Danach arbeitete sie in einer Schule in Mitau. 1912 war man an sie herangetreten, damit sie dem dort ansässigem Diakonissenhaus beitreten solle. Da sie später Leiterin des Hauses werden solle, ging sie 1912-1913 für einige Monate nach Deutschland. Sie verbrachte eine Zeit im Diakonissenhaus Neuendettelsau. Später ließ sie sich in Hannover von Diakonissen zur Krankenpflege ausbilden. 1913 muss sie als Diakonisse eingesegnet worden sein. Der erste Weltkrieg brach aus und sie wurde in Mitau Leiterin des dort ansässigen Lazarettes. 

Die Kriegswende kam und Mitau wurde 1918 von sowjetrussischer Armee besetzt. Nicht genau geklärte Umstände führten dazu, das sie von Bolschewiki verhaftet worden war. Eine lange Haft mit endlosen Verhören schloss sich an. Als sich das Blatt im 1. Weltkrieg abermals wendete, wurde sie zu Fuß auf einen Gefangentransport nach Riga gebracht. Auf diesem Fußweg im Winter bei Eises Kälte wurde sie erschossen. 

Arno Pagel berichtet, dass Maries Lebensmotto im 1. Johannesbrief 3,16 zu finden ist: "Daran haben wir die Liebe erkannt, dass er sein Leben für uns gelassen hat, und wir sollen auch das Leben für die Brüder lassen".

Mittwoch, 17. März 2021

Zu Gast auf einem schönen Stern

Vor vielen Jahren habe ich diese Biografie von Helmut Thielicke auf einem Flohmarkt erstanden, aber bis heute noch nicht gelesen. Was hat mich vorhin an das Bücherregal getrieben und ich diesen Wälzer von 448 Seiten herausnahm und lesend aufschlug? 

Helmut Thielicke schreibt über seine Erinnerungen aus seinem Leben unter dieser etwas seltsam klingenden Überschrift: "Zu Gast auf einem schönen Stern".

Helmut Thielicke wurde am 04.12.1908 in Barmen (Wuppertal) geboren. So beginnt das Buch auch mit Kindheitserinnerungen, noch bevor er in die Schule kam. Traumatisch die Aussicht, als er in den Kindergarten sollte. Denn er dachte, dass er eingepflanzt würde und den ganzen Tag begossen werden würde. Eine lebhafte Phantasie in dem kleinen Helmut. 

So bin ich gespannt wie es weiter geht. 

Am 5.3.1986 im Alter von 77 Jahren verstarb er in Hamburg. Ich habe nie eine Predigt von ihm als Theologe und Prediger gehört. Zu seinen Lebzeiten war ich selbst auch noch gar kein gläubiger Christ. Aber ich kann mich noch an manche Seminare in den 90er Jahren erinnern, als ein von mir sehr geschätzter Theologe zu Beginn des Unterrichtes immer  aus einem Buch von Helmut Thielicke vorlas. 

In der Nacht zum 13.5.2021 habe ich die letzten Zeilen in diesem Buch gelesen. Dankbar, aber auch sehr bewegt bin ich über diese Biografie. Mich hat fasziniert, wie Helmut Thielicke die Dinge des Lebens hinterfragt. Wir sind heute gefährdet in schnellen Antworten und Oberflächlichkeiten. "Neues" ist nicht automatisch gut und "Altes" nicht automatisch schlecht. 
Herzliche Einladung zum Lesen in dieser Biografie. 

Sonntag, 14. März 2021

Georg Philipp Telemann

Ich muss gleich zu Anfang festhalten, dass mir die Klassische Musik ziemlich fremd ist. Ja ich kenne die "kleine Nachtmusik" von Mozart und auch noch ein paar Sachen von Beethoven, aber sonst? Mit der Kirchenmusik habe ich gar nichts im Sinn. Die Kirchenorgel hatte mich als Kind eher abgeschreckt. 

Am 14.03.1681 wurde Georg Philipp Telemann geboren. Manchmal taucht auch der 24.03. als Geburtsdatum auf. Das liegt daran, dass zu seiner Geburt noch der  Julianische Kalender galt und dann die Reform kam. Er kam aus einem gebildeten Elternhaus. Als Kind wurde er getauft. Der Vater und andere Vorfahren waren Pastoren gewesen und hatten Theologie studiert. In seiner Familie gab es keinen Menschen, der eine musikalische Begabung gehabt hätte. 

Schon im Alter von 10 Jahren erlernte er das Klavier-, Blockflöten-, Zither- und Geigenspiel im eigenen Studium. Mit 12 Jahren schrieb er seine erste Oper.  Schon in Kindheitstagen ging er eine Freundschaft zu Georg Friedrich Händel ein, die das ganze Leben andauerte.

1704 wurde er Organist in Leipzig. Ab 1709 war er Hofkapellmeister in Eisenach. Sein Aufstieg ging weiter, bis er 1712 Direktor der Kirchenmusik in Frankfurt am Main wurde. 1721 zog es ihn nach Hamburg und er wurde zum Stàdtischen Musikdirektor ernannt. 

Zweimal war er verheiratet. Seine zweite Frau gebar ihm 9 Kinder. Er starb am 25.06.1767 an den Folgen einer Lungenentzündung.

Er war ein großer Künstler der Kirchenmusik - aber das nicht nur. In gleicher Weise schuf er Oper, Kammermusik und Orchestermusik.

Samstag, 13. März 2021

Devil Horns/Mano Cornuta

Die neue Ausgabe des Musik Magazins "The Rolling Stone" ist ein Artikel erschienen mit der Fragestellung: Wer hat die "Devil Horns" erfunden?

Geezer Butler, Musiker von Black Sabbath behauptet, dass diese Geste schon Anfang der 70er Jahre von ihm erfunden worden wäre. Richtig populär wurde die Geste durch den begnadeten Sänger "James Ronnie Dio", der mit Rainbow und Black Sabbath unterwegs war. Spätestens seit den Konzerten mit Black Sabbath gehörte diese Geste zum Begrüßungsritual im Hardrockkonzert. Gene Simmons von der Hardrockband KISS reklamiert die Geste für sich, da er sie schon 1977 auf einer Covergestaltung einer Produktion der Band zeigte. Die Metalszene lebt auch von großen Gesten. Manche nennen sie einfach "Pommes Gabel".

Wenn man im Netz etwas sucht, stößt man auf die Bezeichnung "Mano Cornuta" (gehörnte Hand), eine Bezeichnung aus Italien. Dort wird dieser Gruß generell als obszöne und vulgäre  Geste gewertet. 

In der Rockmusik geht diese Geste bis in die 60er Jahre zurück und man trifft auf die Band COVEN. 

Ich bin dafür dankbar, dass ich eine solche Begrüßungsgeste nicht brauche. Mich schreckt schon als gläubiger Christ der Name ab. Ich möchte den Menschen eher etwas Gutes wünschen, als etwas, dass einen an den Teufel denken lässt. Der ist leider real. 

Freitag, 12. März 2021

Leserille erwacht wieder




Ende November letzten Jahres hatte die "Leserille" in Allendorf bei Sundern das letzte Mal geöffnet gehabt. Ich hatte Entzugserscheinungen nach Gesprächen über Musik, Lachen, etwas Gemeinschaft in Coronazeiten. Neue "alte" Scheiben zu entdecken - das erfüllt mich mit Freude. Einen Kaffee oder ein Bierchen dabei zu trinken und eine Scheibe aufzulegen. 

Die Coronavorschriften hielten den Laden bis jetzt geschlossen. Jetzt ist das erste Wochenende mit einer Öffnungszeit und einer max. Auslastung von 7 Personen in den Räumen. Wenn es zu voll ist, dann sollte ein Sparziergang eingelegt werden. Regenwetter - aber platzmäßig war alles okay. 

Zwei Stunden lagen hinter meinem Kumpel und mir. Ich fuhr mit 4 Scheiben und 40 € weniger nach Hause. Mein Kumpel konnte Dank eines Gutscheines doch etwas mehr anlegen. 

Mehr oder weniger seltenes hatte ich mit Ken Hensley, Weather Report, Livin´ Blues und Brownie McGhee & Sonny Terry erstanden.

Sonntag, 7. März 2021

Thomas von Aquin

Mein christlicher Kalender erwähnt heute das Sterbedatum von Thomas von Aquin: 07.03.1274. So beginne ich meine Suche im Netz und in meiner Bücherwand. Er lebte im Mittelalter; einer Zeit, die ich aus heutiger Erkenntnis gar nicht bewerten und beurteilen kann. Die Menschen haben anders funktioniert. Die Machtverhältnisse waren anders umrissen und die Aufklärung, von der wir auch profitierten, ließ noch 600 Jahre auf sich warten. 

Bereits 1323 wird Thomas von Aquin von der Katholischen Kirche heilig gesprochen. Bis heute gilt er, als einer der wichtigsten Theologen und Philosophen der Katholischen Kirche. 

Thomas entstammt dem gräflichen Geschlecht aus dem Schloß Roccasecca bei Aquinum, das in Mittelitalien liegt. Er beginnt ein Studium der "freien Künste" in Nizza. Als 19jähriger tritt er 1244 dem Bettelorden der Dominkaner bei. Die Eltern sind entsetzt und er wird entführt und erhält zu Hause ein Jahr Hausarrest. Als er seine Meinung nicht ändert, entlassen ihn die Eltern in den Orden. Er studierte später 4 Jahre in Köln. Ob er schon in Köln die Priesterweihe empfängt, ist nicht klar belegt. Er studiert die die Philosophie von Aristoteles und kehrt nach Paris zurück. 1257 wird er in den Lehrkörper der Universität von Paris aufgenommen. 1259-1268 lehrt er an verschiedenen Dominikanerorden  in Italien. Er kehrt wiederum nach Paris zurück. Auf dem Weg zum Konzil nach Lyon stirbt er am 7.3.1274 im Zisterzienserloster Fossanoa im Alter von 49 Jahren. 

Armin Sierszyn, der Herausgeber eines Kirchengeschichtsbuches, beschreibt Thomas von Aquin als eine fromme und mystische Persönlichkeit. 


Theologie zu betreiben war für ihn ein Gottesdienst. Unter Tränen begann er seine Bücher zu erarbeiten. Das Geheimnis des Glaubens an JESUS CHRISTUS hielt er für mehr als vernünftig. Ein Geheimnis, dass die Vernunft übersteigt. Als Kernstück seiner Erkenntnis diente ihm die Gnade. Die Gnade wurde hinter für Martin Luther prägend, aber er lehnte Thomas von Aquin in seinen Lehrergebnissen ab. Leider hatte Thomas von Aquin zur Inquisition keine ablehnende Haltung. 

Ein Zitat aus seinen Erkenntnissen lässt sich heute aber gut beten: "Gib mir, HERR, einen Verstand, der dich kennt, einen Eifer, der dich sucht, eine Weisheit, die dich findet, und ein Leben, das dir gefällt."



Freitag, 5. März 2021

Regine Jolberg, Mutterhaus Nonnenweier

Regine Jolberg wurde am 30.06.1800 in Frankfurt am Main geboren. Sie kam aus der jüdischen Familie Zimmern. Zum Ende ihres Lebens (gestorben 05.03.1870) hatte sie ein Mutterhaus in Nonnenweier gegründet und das Einführen von Kindertagesstätten vorangetrieben. 

Die Familie Zimmern hatte ihren ursprünglichen Sitz in Heidelberg. Sie waren tief verwurzelt in der sogenannten "besseren" Gesellschaft. In jungen Jahren wurde ihr Leben von Hauslehrern geprägt. Dann lebte sie 5 Jahre in einem Internat. Nach ihrer Rückkehr wurde sie in die Frankfurter Gesellschaft eingeführt. Bei literarischen Abenden lernte sie ihren ersten Ehemann kennen. Sie heiratete Dr. Joseph Hubertus Neustetel 1821. Die Hochzeit erfolgte nach dem jüdischen Ritus. Sie bekamen zwei Töchter, aber Herr Neustiefel erkrankte schon bald. Man zog nach Nizza, wegen dem milderen Klima. Aber er verstarb bald in Nizza. Bei dem Kuraufenthalt ihres Mannes lernte sie einen englischen Prediger kennen. Dieser Mann, dessen Name nicht überliefert ist, leitete die Beerdigung auf einem ev. Friedhof. Es schlossen sich viele Glaubensgespräche an, so dass Regine Neustetel zum christlichen Glauben konvertierte. 

Sie lebte danach wieder mit ihren Töchtern in Heidelberg und lernte zwei Jahre später den Juristen Salomon Jolberg kennen. Von außen betrachtet, erlebte Regine schwierige Jahre, bis sie zur Gottes Platzanweisung fand. Auch diese Ehe währte nicht lange. Der Ehemann starb früh und zwei weitere Kinder starben früh im Kindbett. 


Um die 1840 zog sie nach Leutesheim und gründete eine Arbeitsschule (?) und ein Mutterhaus für Kinderpflegerinnen. Vermutlich müssen wir den Begriff Arbeitsschule als heutige Ausbildungsstätte verstehen. 1851 übersiedelte sie nach Nonnenweier. In dem dortigen Schwesternheim wurden auch Schülerinnen ausgebildet. 

Lesetip: "Ein Leben zu Gottes Verfügung" (Hänssler 9-783775-132404)

Leider ist das kleine Büchlein nur antiquarisch zu erhalten. Ich stelle nach der Lektüre fest, wie sehr negativ sich der christliche Glaube bei uns in Deutschland entwickelt hat.


Donnerstag, 4. März 2021

Chris Barber gestorben


Die große Jazz-Legende Chris Barber ist im Alter von 90 Jahren verstorben.  Barber war einer der letzten großen Bandleader in Sachen Jazz. Wobei er ja nicht den reinen Jazz verkörperte. Der Swing und der Sound aus den Südstaaten der USA bildeten ein spannende Mischung, die zum Tanzen animierte.
Siegen 1990

In meiner eigenen Geschichte kann ich mich noch an ein Konzert am 6.2.1990 im Gläsersaal der Siegerlandhalle in Siegen erinnern. Ich in Jeans in der ersten Reihe und neben mir die Leute in Abendgarderobe. Was soll's. Es war ein toller Abend. Die meisten Musiker der Band waren schon über 60 Jahre alt. Nur der Gitarrist war jünger. New Orleans Sound ließ uns Wippen. Ich habe noch ein paar Fotos von dem Abend. Zum Ende kam der Song "Ice Cream", sein großer Hit. Später habe ich ihn und seine Band noch einmal in Balve in der Höhle zum Bluesfestival erlebt. 

Der Musiker wurde am 17.04.1930 im Norden von London geboren. Er liebte die Posaune. Aber gleichzeitig tat er sich als Sänger und Bandleader hervor. Den Kontrabass beherrschte er auch. Er hatte beide Instrumente in London studiert. 1950 gründete er seine erste Amateurband mit dem Namen "Chris Barber´s New Orleans Band". Professionell wurde er ab Januar 1953 mit der "Chris Barber´s Jazzband".   Neben dem Banjo führte er als erstes die Elektrische Gitarre in seiner Band ein. Somit kam die Gitarre in der britischen Rhythm-and-Blues-Szene an und löste in den 60. Jahren ein Blues-Boom aus. Aber das ist schon Musikgeschichte. Man denke an die frühen Rolling Stones, den Yardbirds und Animals mit Eric Burdon. Chris Barber war da ein belebendes Bindeglied.

Bill Wyman vermerkt in seinem Standardwerk "Blues" das Chris Barber und Howlin´Wolf im November 1964 im Marquee Club gemeinsam aufgetreten sind. Selbst habe ich noch eine vermutliche Rarität in Händen, die DO-LP "New Orleans Symphony". Diese wurde digital im "Palast der Republik", Berlin (DDR) im Oktober 1986 eingespielt. 

Erst im Alter von 89 Jahren, nach einem Sturz, setzte er sich zur Ruhe. Er sei am 2.3. in Folge seiner Altersdemenz verstorben.

Ein weiterer Anspieltip: The Chris Barber Jazz and Blues Band "Barbican Blues" Live London 1982