Freitag, 16. April 2021

Georg Konrad Rieger, Prediger

Georg Konrad (auch:Cunrad) Rieger war ein Prediger des schwäbischen Pietismus und verstarb am 16.04.1743 in Stuttgart. Er wirkte in der schwierigen Zeit, als die Theologie sich der Aufklärung zuwand und auch die historisch-kritische Theologie begann. Gleichzeitig kam auch der Rationalismus auf, in denen Lessing und Kant wichtige Persönlichkeiten wurden. Die Folgen nehmen wir bis heute wahr. Für viele Menschen ist die Bibel ein Märchenbuch und wird auch von kirchlicher Seite historisch-kritisch zerpflügt. Aber was wird, wenn JESUS CHRISTUS leibhaftig wiederkommt und vor uns steht?

Georg Konrad wurde am 7.3.1687 in Cannstatt, heute Stuttgart-Bad Cannstatt, geboren. Seine Eltern waren Johann Michael und Anna Rieger, geb. Jehlin. Schon früh war für Georg Konrad klar, dass er gerne Theologie studieren würde. Der Vater war vermutlich aus Kostengründen zuerst gegen diesen Wunsch eingestellt. So lernte der junge Georg Konrad dann doch an Seminaren in Blaubeuren, Maulbronn und Bebenhausen. Ab 1706 war er am evangelischen Stift in Tübingen tätig und erlangte den Magister und legte das Examen erfolgreich ab. 1718 begann eine Stellung als Diakon in Urach. Ab 1731 lehrte er an einem Gymnasium in Stuttgart. 
Georg Konrad war ein praktischer Prediger, der eine bildhafte Sprache benutze. Sein Lieblingsbuch der Bibel war das Matthäus Evangelium. Er ließ zahlreiche Predigtbücher erstellen und widmete sich auch Teilen der Kirchengeschichte. 
1718 heiratete er Regina Dorothea Scheinemann. Aus der Ehe gingen 4 Kinder, je 2 Töchter und Söhne hervor. Leider verstarb Georg Konrad schon mit 55 Jahren. 

Samstag, 10. April 2021

Schweizerin in Mali ermordet

 

Die Schweizer Missionarin Beatrice Stöckli (59) ist tot. Sie war vor 4 Jahren von einer radikal-islamischen Miliz in Mali entführt worden. 

2012 war sie bereits einmal entführt worden, kam aber dann wieder frei. Als Bedingung sollte sie damals nicht mehr nach Timbuktu zurückkehren. Nachdem die radikalen Islamisten aus der Stadt vertrieben wurden, kehrte Beatrice Stöckli doch zurück. 
Für christliche Missionare wird es in islamischen Ländern immer schwieriger frei zu arbeiten. Gerade der politische Islam verhindert jegliche christliche Mission und einen möglichen Religionswechsel. 
Es ist ja auch nicht so, wie es oft liberal in Deutschland zu hören ist, dass der Islam keine böse Religion sei und das wir ja irgendwie alle an den gleichen GOTT glauben. Das stimmt so nicht. Christen folgen JESUS CHRISTUS nach, der GOTTES Sohn ist. Das lehnt der Koran im Islam radikal ab. 

Am 8.1.2016 war Beatrice entführt worden. Gerade eine andere Missionarin, die gerade frei gekommen war, informierte die französischen Behörden über den Tod von Beatrice Stöckli. Die Behörden aus Mali haben die sterblichen Überreste von der Missionarin freigegeben. 

"Selig sind die Toten, die in dem HERRN sterben von  nun an. Ja,spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen nach."   (Offenbarung d Johannes, 14,13)

Anthem of the Peaceful Army

Die US-Band GRETA VAN FLEET gründete sich bereits 2012 und dann veröffentlichten die 4 Musiker eine kleine EP. Als Testzweck? Aber ihre Musik schlug wie eine Bombe ein. Eine Bombe im Classic Rock Metier. 

Manche Musikmagazine überschlugen sich des vollen Lobes für diese Band. Ich war etwas skeptisch. Man verglich sie gar mit der "Jahrhundert-Rockband" LED ZEPPELIN. Ja in der Tat, wenn man ihre Songs das erste mal hört, meint man, den jungen Robert Plant zu hören oder das Jimmy Page an der Gitarre glänzt. 

In der Aprilausgabe vom eclipsed war das Hauptthema LED ZEPPELIN mit ihrem Album IV und natürlich hinführend GRETA VAN FLEET und ihre Vorliebe für die Musik von LED ZEPPELIN. 

Jetzt kam ich dann doch nicht mehr daran vorbei, mich mit der "neuen" Band zu beschäftigen. Da ich ja seit zwei Jahren fast nur noch Musik auf LP kaufe, erinnerte ich mich daran, dass in einem Supermarkt vor Ort ein kleine Box steht, in der LP´s angeboten werden. GRETA VAN FLEET waren mit "Anthem of the Peaceful Army", enthalten. 

2019 gewannen GRETA VAN FLEET den Grammy für ihre 2. EP "From the Fires". Ihr erstes vollständiges Album erschien 2018. Ihr zweites Werk "The Battle at Garden´s Gate" wurde vom eclipsed Magazin gar als Album des Monats April 2021 vorgestellt. 

Ihre Songs verbinden den Blues mit dem Hardrock und dann kommt der Folk oft genug hinzu. Diese Kombination nutzten LED ZEPPELIN gerade bei ihren ersten 4 Alben auch. Zu meiner Freude muss ich gestehen, das mir die Songs der 4 jungen Musiker sehr gefallen und leicht ins Blut (Ohr) gehen. Bei ihren Übervätern habe ich mich oft schwer getan. Aber vermutlich konnte ich in meinem damaligen Teenageralter wenig mit Folk und Blues anfangen. Ich war damals sehr vom Hardrock erfüllt. 

  

Titelliste
  1. Age of Man – 6:06
  2. The Cold Wind – 3:16
  3. When the Curtain Falls – 3:42
  4. Watching Over – 4:28
  5. Lover, Leaver – 3:34
  6. You’re the One – 4:25
  7. The New Day – 3:44
  8. Mountain of the Sun – 4:30
  9. Brave New World – 5:00
  10. Anthem – 4:41
Jako "Jake" Kiszka (git), Joshua Kiszka (voc.), Samuel "Sam" Kiszka (bass, key.) und David "Danny" Wagner (drums).
Der etwas ungewöhnliche Bandname stammt etwas abgeändert von Gretna van Fleet, einer alten Dorfbewohnerin aus Frankenmutth/Michigan, die auch Musik machte. 

Bin gespannt, wie es mit der Band weitergeht! Sicherlich werden sie keine Superstars und Sexsymbole wie Robert Plant und LED ZEPPELIN damals. Das Musikbusiness hat sich doch sehr verändert und es gibt heute unglaublich viele Musiker und Musik -Richtungen. Es war in den 70er Jahren einfacher zu Starruhm zu gelangen. 

Dienstag, 6. April 2021

Ein GOTT für alle - Ulrich Parzany

Der Titel des Buches klingt wie eine heutige Aussage, die gerne getroffen wird, weil man sich tolerant gibt. "Glauben wir nicht alle an den gleichen GOTT?" - Also ein passender Titel "Ein Gott für alle", ein Buch von Ulrich Parzany. Er schrieb das Buch 2007 und es lag vermutlich auch 2009 auf den Büchertischen bei den PRO CHRIST Tagen. 


Das Buch ist in einer leicht verständlichen Sprache verfasst. Die Gedankengänge sind aber trotzdem anspruchsvoll. Die Hälfte der Seiten gilt dem christlichen Glauben, besser gesagt: Wer ist JESUS CHRISTUS? Wer kann er für Dich sein und werden?

Ulrich Parzany unterscheidet auch klar zwischen JESUS CHRISTUS und dem Christentum, als Religion. 

Er untersucht auch den Selbstanspruch JESU CHRISTI, der sich selbst als GOTTES SOHN sah. 

Nur wenn man sich selbst als Christ begreift und versucht JESUS nachzufolgen, dann kann man auch diese Grundlage mit den Aussagen des Islams vergleichen. So nimmt er sich auch viel Zeit um einzelne Suren aus dem Koran zu beleuchten. Zum Schluß gibt es noch Ausführungen zum Hinduismus und dem manchmal modern erscheinenden Buddhismus. 

Das Buch ist aber heute nur antiquarisch zu bekommen - vermutlich unter 5 €, aber gut angelegt. 

Sonntag, 4. April 2021

Ben Granfelt - True Colours

 

Ist rund 4 Jahre (27.01.2017) her, dass Ben Granfelt bei uns ganz in der Nähe ein Konzert in einer Kneipe gab. Als Musiker hatte ich ihn bisher nicht auf dem Schirm. Aber das Konzert des Trios war sehr gut. 

Gute Rockmusik - auch als Instrumentalssongs präsentiert. 

2020 brachte Ben Granfelt sein neuestes Projekt mit dem Titel "True Colours" auf den Markt. Die Musik von Vinyl ging mit sofort ins Ohr. Hard Rock und Melodic Rock. Ganz entspannend zu hören. 

Seinen neuen Songs merkt man seine Vergangenheit bei der Band "Wishbone Ash" an. Manche Songs erinnern sphärenhaft an David Gilmour. So wechseln die Songs zwischen Instrumental, leichtem Blues und sphärenhafter Pink Floyd Musik. Ein tolles Album. 

A Side
Victorius (Instrumental)
No turning back
Hey stranger
Arms of an Angel

B Side
A Moment of madness
Oriental Express
Down for the Count
Late night in Hamburg (Instrumental)

Samstag, 3. April 2021

Hans Nielsen Hauge, Erweckungsprediger

In Norwegen löst der Laienprediger Hans N. Hauge (3.4.1771 - 29.3.1824 in Oslo) eine  Volkserweckung aus. Daneben steht eine von Pfarrern getragene, mehr lutherisch-orthodoxe Glaubens-Erneuerung. Eine offene Politik führt 1842 zur Aufhebung des Konventikelverbots und der Anerkennung der Laienprediger. (Quelle: 2000 Jahre Krchengeschichte, Band 4).

Im Frühjahr 1797 begann Hans Nielsen Hauge mit seiner Berufung als Wanderprediger, dass ihn auch bis Dänemark führte. In den 8 Jahren dieses Dienstes legte er rund 15000 KM zurück. Dabei muss man automatisch an den Apostel Paulus denken. 

Da war der Laienprediger Hauge schon lange in der Ewigkeit beim HERRN. Die kirchenstaatliche Macht hatte in oft genug beim Predigen behindert. Einige Jahre war er auch deswegen in Oslo inhaftiert (ab 1804 -1811). Er verbrachte die Zeit in Einzelhaft und mit Schreibverbot. Erst eine grosse wirtschaftliche Krise, bedingt durch die Napoleonischen Kriege, brachte ihm die Freiheit wieder. Er war begabt in  wirtschaftlichen Planungen und konnte sehr gut organisieren. Den staatlichen Stellen war auch aufgefallen, dass in den "erweckten" Gegenden der Alkoholmissbrauch zurückgegangen war und das die Menschen fleißiger arbeiteten. Aus seinen Predigten waren die "Haugianer" hervorgegangen. Diese Bewegung lässt sich dem Pietismus zuordnen.

Donnerstag, 1. April 2021

Sederfeier vor dem Passah




Wir sind Christen, aber was die wenigsten bedenken, ist, dass das Heil und die Rettung vom Zion her kommt. Jesus, der heute an Karfreitag stellvertretend auch für mich stirbt, war Jude. Er kam zuerst für sein Volk Israel als Retter und Messias. Aber er wurde nicht angenommen und vom Römischen Stadthalter zum Tode verurteilt. Der Apostel Paulus schreibt, dass wir Christen eingepfropft sind, in der Wurzel des Judentums. (Römer 11, 17 - 24) Das hat die Kirche seit Jahrhunderten vergessen. Am Ende versuchten sogar die "deutschen Christen" im dritten Reich, alles Jüdische aus der Bibel zu entfernen. Wie blind kann man sein?

Bittere Kräuter werden ins Salzwasser getaucht
Vor vielen Jahren hatten wir einmal bei unserer 14-tägigen Bibelschule im Diakonissenzentrum Puschendorf einen Sederabend erlebt. Dann später noch einmal in einer freien Gemeinde. 

Jetzt in der Corona Krise, wo auch viele Gottesdienste ausfallen, haben wir nach einer geistlichen Gestaltung des Gründonnerstages für uns gesucht. 

Wir lieben des Volk der Juden und beschäftigen uns schon lange mit dem Judentum. Die jüdische Familie gedenkt am Sederabend des Auszuges als Sklaven aus Ägypten. Das Gebot GOTTES sieht vor, dass die Juden diesem Auszug im Sederabend gedenken sollen und dem zu Folge, auch das Passah jährlich feiern sollen. 

Jetzt kann man natürlich berechtigt fragen, was geht mich das an. Ich war nicht in Ägypten als Sklave - auch meine Vorfahren nicht. Wir deuten diesen Geheimnis geistlich. Ich bin Sklave meiner Sünde und Gottlosigkeit und JESUS stirbt für uns alle. Dem kann ich auch dankbar gedenken. 

Mittwoch, 24. März 2021

Ulrich Parzany, Pfarrer

 

Ulrich Parzany, Pfarrer, Theologe und Autor feiert heute seinen 80. Geburtstag.

Alles Gute und unser HERR JESUS segne Dich weiterhin. 

Am 24.03.1941 wurde Ulrich Parzany in Essen, während den Kriegswirren geboren. Er wuchs in Essen auf und machte 1960 dort sein Abitur. Allerdings viel entscheidender war die Begegnung mit JESUS CHRISTUS. Er besuchte regelmäßig das Weigle-Haus in Essen, ein christliches Jugendzentrum unter der Leitung von Pastor Wilhelm Busch. Er kam 1955 dort zum lebendigen Glauben und arbeitete ehrenamtlich bis 1961 in dem Zentrum mit. Von 1960 - 1964 studierte er Theologie in Wuppertal, Göttingen, Bonn und Tübingen. Er arbeitete in der SMD (Studentenmission Deutschlands) ehrenamtlich mit. Von 1967 bis 1984 war er Jugendpfarrer im Weigle-Haus. Seit 1967 ist er mit Regine verheiratet und sie haben drei Kinder. 

Von 1997 bis 2009 war er Hauptredner und Evangelist bei PRO CHRIST. Von 1984 bis 2005 war er Generalsekretär des CVJM Gesamtverbandes in Deutschland. 

Er lebt mit JESUS und der Bibel. Da er konservativ glaubt, hat er nicht nur Freunde in der ev. Kirche von Deutschland. Oft genug ist er ihr schärfster Kritiker, da die Bibel im Glaubensalltag der Kirche oft genug eine untergeordnete Rolle spielt. 

Ende Januar 2016 gründete er mit 60 evangelikalen Vertretern das "Netzwerk Bibel und Bekenntnis". 

Ich bin dankbar für dein Wirken! Ein herzliches Dankeschön!

Dienstag, 23. März 2021

Memberaufnahme in die CMA

Zweifache Memberaufnahme im Siegerland


Am Sonntag, den 21.03.21, hatte die Ev. Gemeinschaft Büschergrund (Freudenberg) ihren ersten Präsenzgottesdienst in diesem Jahr. Innerhalb der CMA ist es uns wichtig, dass neue Member (Mitglieder, Mitarbeiter), die in die CMA Germany aufgenommen werden, in ihrer christlichen Heimatgemeinde gesegnet werden in einem Gottesdienst. So wurden wir von einem der zukünftigen Member in seine Heimatgemeinde eingeladen.  

Das Corona-Virus hat im vergangenen Jahr die Arbeit der CMA erschwert und auch behindert. Das Hygienekonzept der Gemeinschaft ermöglichte aber immerhin einen gemeinsamen Gottesdienst, der auch später über den Youtube-Kanal zu sehen sein wird.

Maddin konnte die Arbeit der CMA in Deutschland vorstellen und daran anschließend wurden die beiden Member, je einer für  das Chapter „Jesus has risen“ und für das Chapter „Light & Salt“ durch Maddin und Armin gesegnet. Gleichzeitig bekamen beide ihre neue vollständige Kutte überreicht.

Ein Bibelwort aus dem Propheten Jesaja (Kap. 55, 12a) soll beide begleiten: „Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden.“

Dankbar sind wir auch gegenüber der Gemeinde, dass Johannes aus unseren Reihen die Predigt im Gottesdienst zu dem Thema „OverCross“ halten konnte. Es ging thematisch um das Kreuz JESUS, das JESUS für alle Menschen getragen hat. Der Predigttext kam aus dem 1. Brief an die Korinther, Kapitel 1, Verse 18-24.

Ein längeres Verweilen in den Gemeinderäumen war leider nicht möglich, so dass wir am nahen Weiher ein kurzes Picknick veranstalteten und auch ein wenig plaudern konnten.


Leider war das Wetter so mies, das sich nur ein einziger Härtecrack sich mit dem Motorrad auf den Weg machte. 



Am Weiher

 

Sonntag, 21. März 2021

Johann Sebastian Bach, Kantor

Die Kirchenmusik ist überhaupt nicht mein Metier. Da habe ich überhaupt keine Ahnung von und muss mir mühsam manches anlesen. Stilistisch mag ich eher die Rockmusik und den Blues - auch wenn ich Christ bin. Aber zur klassischen oder auch christlichen Musik habe ich nie einen Zugang gefunden. Und doch, wenn man in den letzten Jahrhunderten die deutsche Kirchengeschichte betrachtet, kommt man an diesem genialen Musiker und Christen nicht vorbei. Die Rede ist vom vermutlich größten Kirchengeschichtlichen Musiker Johann Sebastian Bach

Johann Sebastian Bach wurde am 21.03.1685 in Eisenach geboren. Durch die Kalenderumstellung stößt man manchmal auch auf das Datum: 31.03.1685. Er wurde in die weitverzweigte Familie Bach geboren, die lutherisch geprägt war. Viele seiner Vorfahren hatten sich auch der Musik gewidmet. Manche waren Kantore gewesen. Lag die Musik somit auf seinen Genen?

Johann Sebastian war das jüngste von 8 Kindern des Johann Ambrosius Bach und seiner Frau Elisabeth. Seine Mutter verstarb bereits am 3.Mai 1694. Im selben Jahr heiratete der Vater noch einmal, aber er starb bereits im Februar 1695. Er war Vollwaise, da auch die Stiefmutter nicht die Möglichkeit hatte sich um alle Kinder zu kümmern, zog Johann mit seinen älteren Brüdern Johann Jacob und Johann Christian nach Ohrdruf. Johann Christian wurde Organist in Ohrdruf und Johann Sebastian wurde an die Musik herangeführt. Aber die Nöte zogen sich durch die Familie und auch Johann Christian verstarb. Noch recht jung an Jahren machte sich Johann Sebastian mit einem Schulfreund auf nach Lüneburg und später Weimar. 

Spätestens im März 1703 wird Johann Sebastian als Lakai (Diener) und Violinist in der Privatkapelle des Mitregenten Johann Ernst von Sachsen-Weimar aufgeführt. Zwischenzeitlich hatte er auch das Orgelspiel erlernt und eine nächste Station nach Arnstadt wurde ihm ermöglicht. 

Im April 1707 wurde er nach einem Vorspielen der Orgel in Mühlhausen für zwei Jahre angestellt. Am 17.10.1707 heiratete er Maria Barbara, die ihm 7 Kinder gebar, wobei 2 Kinder bereits im Kindbett verstarben. 

Als Auftragsarbeit erarbeitete er die Kantate "Gott is mein König" 1708. Im Frühsommer 1708 wechselte er mit seiner Familie nach Weimar über. Dort blieben sie bis 1717. Danach war die nächste Station Köthen bis 1723. Seine Frau Maria Barbara verstarb 1720, als Johann Sebastian mehrere Monate auf Reisen war. 

Am 3.12.1721 heiratete er Anna Magdalena Wilcke. Er war der Hof-und Feldtrompeter von Sachsen-Weißenfels. Aus dieser 2. Ehe gingen 13 Kinder hervor. Viele Kinder starben schon in jungen Jahren. 


Im Mai 1723 begann er mit seinem Dienst in Leipzig als "Thomaskantor". Dieses Dienstverhältnisse dauerte bis zu seinem Tode 1750. Johann Sebastian Bach schuf die vermutlichen bekanntesten Passionsmusiken wie das Johannes- und die Matthäuspassion. Bei den meisten seiner Arbeiten unterzeichnete er mit "SDG" (Soli deo Gloria, lat. - "Gott allein die Ehre"). Er starb am 28.07.1750 in Leipzig.


2013 war ich auf einer Lutherreise in Weimar zu Gast. Man konnte fast überall über Johann Sebastian Bach stolpern, aber ich konnte mir nur die interessanten Punkte über Martin Luther ansehen.

Samstag, 20. März 2021

Anna von Weling


Ich bin immer wieder dankbar wenn ich auf Persönlichkeiten stoße, die im christlichen Sinne viel Gutes und Segensreiches bewirkt haben. In der christlichen Geschichte Deutschlands tauchten immer Namen auf, die ich noch gar nicht kannte. So auch der Name: Anna von Weling, die am 20.03.1837 geboren wurde in Neuwied. 

Ihre Eltern waren Ferdinand von Welin und Miss Sarah Man. Ferdinand hatte einen jüdischen Hintergrund, trat aber dann zur römischen Kirche über. Aber ihr Vater starb schon 1841. Sarah Man kam aus einer puritanischen Familie in Schottland. Sie war Hofdame an den unterschiedlichsten Adelshäusern. Anna wurde puritanisch erzogen und als Kind getauft in der lutherischen Kirche. Aber als Gemeinde kristallisierte sich die Herrnhuter Brüdergemeine in Neuwied heraus, in der Anna auch konfirmiert wurde. Die Brüdergemeine war sehr "allianzgeprägt", was den Lebensweg von Anna prägte. 

Am Fürstenhof Wied wurde Anna die Spielkameradin von Prinzessin von Wied, die später Königin von Rumänien wurde. 

1857 wurde ihre Mutter Hofdame in Hannover, aber dann ging der Weg nach Bonn weiter. Die Mutter unternahm öfters Reisen nach Schottland, wobei Anna mitkam. Anna erlebte eine "zündende" Predigt des Evangelisten und Anwaltes Reginald Radcliff. Man möchte gar behaupten, das Anna von Weling in dieser Verkündigung regelrecht innerlich zusammenbrach und ihr ganzes Leben JESUS CHRISTUS übergab, um ihm mit ihrem Leben zu dienen (1858). 

1860 begann sie sich um zwei elternlose Zwillinge zu kümmern. Sie versorgte Friedrich und Heinrich Zeising mit ihrem Vermögen. Sie finanzierte eine Ausbildung in St. Chrischona. Annas Weg führte nach Branderoda, wo sie eine Kinderarbeit begann, gleichzeitig aber auch evangelisierte. Während dem deutsch/französischen Krieg 1871/71 meldete sie sich zum Pflegedienst in einem Bonner Lazarett. 1852 veröffentlichte Anna unter einem Pseudonym Hans Tharau das erste Gedicht. Mehrere Bücher und Romane folgten. Sie übersetzte auch englische Kirchenlieder in die Deutsche Sprache. 

In Bonn pflegte sie ihre Mutter bis zum Tode. Sie lernte Professor Theodor Christlieb kennen, der ihr zeitlebens ein guter Freund wurde. Auch er war geistlich durch die ev. Allianz geprägt. Ab 1871 war sie wieder in Branderoda. 1875 ging die Kinderarbeit weiter, wobei ihr Pastor Holst sehr half. 1879 wechselte der Pastor vor Ort und ihre Arbeit wurde kirchlich kritisch beäugt und bewertet. Sie wurde regelrecht vertrieben und musste den Ort 1885 verlassen. 

1886 kaufte sie von Dr. Hermann Lartlaub für 12000 Mark eine Villa in Bad Blankenburg. Das war das erste christliche Vereinshaus in Bad Blankenburg. Anfangs wurde das Haus für Versammlungen von Frauen und Mädchen genutzt. Später kamen Bibelstunden und Evangelisationen hinzu. 1886 fand die 1. Allianzkonferenz statt. Die ersten beiden Konferenzen wurden von Dr. Heinrich Peter Ziemann geleitet.

Anna Thekla von Weling fungierte als Hausmutter. Friedrich Wilhelm Baedeker, Evangelist und Missionar in russischen Gefängnissen, wurde eine Art "Vater" der späteren Konferenzen. 1889 kam ein weiteres Haus hinzu - das eigentliche spätere Konferenzhaus. 1896 war der China Missionar Hudson Taylor vor Ort als Redner. Das sprengte den Rahmen und auch das 2. Haus wurde viel zu klein für diesen Besucherandrang. 1898 kam es zum Bau der Allianzhalle, die für 600 - 800 Personen Platz haben sollte. Am 21.Mai 1900 verstarb Anna von Weling. Sie wurde hinter der Allianzhalle bestattet und  Dr. Baedeker hielt die Ansprache auf der Beerdigung. 


Die Arbeit der ev. Allianz habe ich in Plettenberg durch die Allianzgebetswoche am Anfang jeden Jahres schätzen gelernt. 2013 war ich das erste Mal in Bad Blankenburg. Wir hatten dort Quartier genommen während einer Luther Reise. 

Fritz Gaiser, Pfarrer

Liegt es am eigenen Älterwerden, dass man über einzelne Passagen des Lebens nachdenkt, aber sich auch dankbar erinnert?

Anfang der 90er Jahre, als in meinem Leben noch manches aufgearbeitet werden musste, war ich Dank einer befreundeten Familie zu mehreren Begebenheiten in Wuppertal unterwegs. Ich hatte Seminare bei Pastor Fritz Gaiser, aber auch bei seiner Frau, gebucht. Er war damals Leiter von der Evangelistenschule Johanneum in Wuppertal. Einen guten Jugendtag habe ich auch noch vor Ort erlebt. Leider habe ich wohl keine Fotos dabei geschossen. 

Von 1984 bis 1995 war Fritz Gaiser der Direktor, aber auch Lehrer, im Johanneum. Fritz Gaiser verstarb bereits am 05. November 2019 in Metzingen am frühen Morgen. Seit 2012 hatte er in einem Pflegeheim in Metzingen gelebt. 

Am 13.08.1932 war er in Baiersbronn zur Welt gekommen. Er absolvierte eine Lehre zum Schriftsetzer. Aber dann führte ihn eine Praktikum beim ev. Jungmännerwerk (EJW) andere Wege. Bereits als junger Mann hatte er sich zum Prediger und Evangelisten am Johanneum ausbilden lassen. Anschließend ging es wieder ins Württembergische zurück und er war 1958/59  begeisterter Jugendwart im ev. Jungmännerwerk in Stuttgart. Von 1959 bis 1964 war er bereits Dozent im Johanneum.