Mein christlicher Kalender erwähnt heute das Sterbedatum von Thomas von Aquin: 07.03.1274. So beginne ich meine Suche im Netz und in meiner Bücherwand. Er lebte im Mittelalter; einer Zeit, die ich aus heutiger Erkenntnis gar nicht bewerten und beurteilen kann. Die Menschen haben anders funktioniert. Die Machtverhältnisse waren anders umrissen und die Aufklärung, von der wir auch profitierten, ließ noch 600 Jahre auf sich warten.
Bereits 1323 wird Thomas von Aquin von der Katholischen Kirche heilig gesprochen. Bis heute gilt er, als einer der wichtigsten Theologen und Philosophen der Katholischen Kirche.
Thomas entstammt dem gräflichen Geschlecht aus dem Schloß Roccasecca bei Aquinum, das in Mittelitalien liegt. Er beginnt ein Studium der "freien Künste" in Nizza. Als 19jähriger tritt er 1244 dem Bettelorden der Dominkaner bei. Die Eltern sind entsetzt und er wird entführt und erhält zu Hause ein Jahr Hausarrest. Als er seine Meinung nicht ändert, entlassen ihn die Eltern in den Orden. Er studierte später 4 Jahre in Köln. Ob er schon in Köln die Priesterweihe empfängt, ist nicht klar belegt. Er studiert die die Philosophie von Aristoteles und kehrt nach Paris zurück. 1257 wird er in den Lehrkörper der Universität von Paris aufgenommen. 1259-1268 lehrt er an verschiedenen Dominikanerorden in Italien. Er kehrt wiederum nach Paris zurück. Auf dem Weg zum Konzil nach Lyon stirbt er am 7.3.1274 im Zisterzienserloster Fossanoa im Alter von 49 Jahren.
Armin Sierszyn, der Herausgeber eines Kirchengeschichtsbuches, beschreibt Thomas von Aquin als eine fromme und mystische Persönlichkeit.
Theologie zu betreiben war für ihn ein Gottesdienst. Unter Tränen begann er seine Bücher zu erarbeiten. Das Geheimnis des Glaubens an JESUS CHRISTUS hielt er für mehr als vernünftig. Ein Geheimnis, dass die Vernunft übersteigt. Als Kernstück seiner Erkenntnis diente ihm die Gnade. Die Gnade wurde hinter für Martin Luther prägend, aber er lehnte Thomas von Aquin in seinen Lehrergebnissen ab. Leider hatte Thomas von Aquin zur Inquisition keine ablehnende Haltung.
Ein Zitat aus seinen Erkenntnissen lässt sich heute aber gut beten: "Gib mir, HERR, einen Verstand, der dich kennt, einen Eifer, der dich sucht, eine Weisheit, die dich findet, und ein Leben, das dir gefällt."