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Mittwoch, 1. September 2021

Joe Bonamassa - A new Day now (20 Jahre)

 

bei JPC gekauft
Musste gerade mal überlegen, wie und wo ich die Musik von Joe Bonamassa  entdeckt habe? Wir waren im Oktober 2007 an der holländischen Küste im Urlaub. Vermutlich war es ein Musikladen in Delft, in dem ich damals mind. drei CD´s für 20 € im Angebot erstanden hatte. Von Bonamassa war die Aufnahme "You and me" aus dem Jahre 2006 dabei. 

Danach hat der junge Musiker eine Weltkarriere in Sachen Blues erlebt. Seine Urväter können einem im Nachhinein nur Leid tun. Kaum Erfolg und erst eine späte Anerkennung. 

2000 hatte der junge Musiker mit seinen 22 oder 23 Jahren sein erstes Album unter Tom Dowd realisiert mit dem Titel "A new Day yesterday". 
Jetzt 20 Jahre später zum Jubiläum des Albums, meinte Joe Bonamassa: "Sein Gesang wäre damals noch nicht so dolle gewesen. Er hätte sich ja weiterentwickelt." Die Konsequenz daraus hieß, sein Gesang wurde neu eingespielt und das Album bekam dann den neuen Titel: "A new Day now". Hinzu kamen drei weitere Songs als Zugabe, die aus einer Session mit Steven van Zandt stammen.  Hier klingt der Gesang anders und die Songs wirken rockiger (Seite: 4). 

So ist über JPC das Do-Album in blauem Vinyl in der vergangenen Woche bei mir eingetroffen. Seine Gitarrenarbeit war damals schon kolossal. Als Einstieg hatte er ganz am Anfang drei Songs von Rory Gallagher (Cradle Rock), The FREE (Walk in my Shadow) und Jethro Tull (A new Day yesterday) erwählt. Von den weiteren 9 Songs waren je einer noch von Al Kooper und Warren Haynes. 

Ein klasse Album, wobei ich mir bisher nicht die Mühe gemacht habe, um seine Gesangskünste vom Original Album einmal anzuhören. Die 20th Anniversary Edition ist mehr als zu empfehlen!

Freitag, 20. August 2021

Mick Fleetwood & Friends celebrate the Music of Peter Green


Am 25.02.2020 fand ein denkwürdiges Tributekonzert zu Ehren des Gitarristen Peter Green im Londoner Palladium statt.
Mick Fleetwood, Drummer und Namensgeber der Band Fleetwood Mac hatte fast zwei Jahre an diesem Vorhaben gearbeitet. Gleichzeitig war es auch das vorerst letzte Konzert im Großraum London, da danach die so genannte Corona Pandemie los legte. Auf den Tag genau 5 Monate später verstarb Peter Green. Vermutlich hatte er aufgrund seines Gesundheitszustandes nichts von diesem Konzertabend mitbekommen.
In den 60er Jahren hatten Fleetwood Mac mit dem damals angesagten Blues ihre Karriere begonnen. Das sollte bis 1973 so andauern, bevor sie als Band im Mainstream landeten. Ich habe mir fast alle Produktionen dieser Band aus ihren Anfangstagen besorgt. Bevor Fleetwood Mac gegründet worden war, hatte Peter Green den Eric Clapton in der Band von John Mayall beerbt. Peter Green hatte tolle Songs geschrieben. Carlos Santana ist z.B. mit "Black Magic Woman" berühmt geworden. 
Leider ist der sensible Peter Green ein Opfer seiner LSD Experimente und anderer Drogen geworden. Erst Ende der 90er Jahre war er frei davon geworden und konnte auch wieder kleine Konzerte geben und musizieren. 
Zu der Hausband von Mick Fleetwood gehörte an diesem Abend: Rick Vito, Jonny Lang und Andy Fairweather Low an den Gitarren, Dave Bronze am Bass, Zak Starkey als zweiten Drummer (Sohn von Ringo Starr) und der Keyboarder Ricky Peterson, der auch als Bandleader fungierte. 


Die Gästeliste überraschte teilweise, weil Musiker dabei waren, die nicht unbedingt im Blues beheimatet sind. 
Bill Wyman, Billy Gibbons (ZZ TOP), John Mayall, David Gilmour, Pete Townshend, Steven Tyler (Aerosmith), Kirk Hammett (Metallica), Christine McVie, Jeremy Spencer, Neil Finn und Noel Gallagher. 


23 legendäre Songs verteilen sich auf den 4 Vinyl Scheiben. 



Rolling Man (4:12),
Homework (4:04),
Doctor Brown (4:34)

All your Love (4:36)
Rattlesnake Shake (4:49),
Stop Messin´round (5:06)

Looking for somebody (4:37),
Sandy Mary (5:37), 
Love that burns (5:54)

The world keep on turning (3:16),
Like crying (2:38), 
No place to go (4:00), 
Station man (6:20)

Man of the world (3:26),
Oh well (Part 1) (4:21), 
Oh well (Part 2) (6:02), 

Need your love so bad  (5:59).
Black magic woman (7:14)

The sky is crying (6:37),
I can´t hold out (5:03)

The Green Manalishi (5:58), 
Albatros (3:36),
Shake your money maker (7:06).

Das 4er Album ist zwischen 42 € und 52 € in Deutschland zu bekommen. 

Sonntag, 1. August 2021

Inga Rumpf feiert den 75. Geburtstag

15-06-2013 Kierspe
Heute am 2.8.21 feiert die "Größte" deutsche      Sängerin im Rock- und Bluesgenre Inga Rumpf ihren 75. Geburtstag.


1946 kam sie als Tochter eines Seemannes und einer Schneiderin in Hamburg, im Stadtteil St. Georg zur Welt. "Als ich 4 Jahre alt war, sang ich auf  einer Familienfeier ein paar Volkslieder, und jemand drückte mit ein 5 Mark Stück in die Hand. Ich dachte, na, das mach´ ich öfter." Eine Aussage aus ihrer heute erscheinenden Biografie "Darf ich was vorsingen" (25 € Ellert & Richter).

Scherzhaft so zu sagen, war ihre musikalische Karriere vorgezeichnet. In den 60er Jahren war sie Sängerin der "City Preachers" zu denen auch Udo Lindenberg am Schlagzeug gehörte. Mit Udo lebte sie auch in einer WG zusammen. 

Der große Aufschwung kam mit den Bands "Frumpy" und "Atlantis" die der deutschen Richtung des Krautrocks zugerechnet wurden. Aber zu dem Krautrock gehörten die unterschiedlichsten Einflüsse. Eigentlich war es eine sehr gute Rockmusik, die im Blues gewurzelt war. 
Mit Atlantis war sie bis 1976 unterwegs und erlebte Tourneen in den USA mit Aerosmith und Lynyrd Skynyrd. Mit den Kollegen um die Band Frumpy kam sie immer wieder lose zu Projekten bis in die 90er Jahre zusammen. 
Zum Ende des letzten Jahrhunderts näherte sie sich dem Gospel und Soul an. Die Songs wurden ruhiger und weniger rockig. Auf kirchlichen Treffen und Festivals wurde sie zu einem gern gesehenen Gast. 

2006 war sie als Vorgruppe in der Abschiedstournee mit B.B. King gebucht. Es gab vier Auftritte in Deutschland. Selbst dankbar konnte ich sie damals mit einem ihrer Vorbilder B.B. King in Essen erleben. 2013 erlebte ich sie noch einmal bei einem kleinen Konzert in Kierspe, wo sie aber auch ihre Klassiker aus der Frumpy und Atlantis Zeit brachte. 

Ihre Biografie habe ich mir bestellt und bin gespannt, wann ich mit dem Lesen beginnen kann. 

Es ist auch überliefert, dass sie Ende der 80er Jahre eine spontane Session mit den Stones Musikern Keith Richards und Ron Wood hatte. Allerdings sind die Songs damals nicht herausgebracht worden. 

Alles Gute und GOTTES Segen!!
 

Mittwoch, 28. Juli 2021

Dusty Hill gestorben

Heute ist ganz überraschend im Schlaf der Bassist der Band ZZ Top, Dusty Hill verstorben. Er wurde 72 Jahren alt und spielte seit über 50 Jahren mit der Band ZZ Top. Er starb in seinem Haus in Houston, Texas. Als gesundheitliche Hintergründe zum Tode ist nichts bekannt gegeben worden. In den letzten Wochen klagte er über Hüftprobleme und musste bei einem Konzert vertreten werden. 

Die Band war 1969 gegründet worden. Ihr Musikstil war eine Mischung aus Bluesrock, Hardrock und Boogie. Legendär war für Deutschland ihr erster Auftrag in einer Rockpalast Nacht am 19.04.1980. Dadurch wurde die Band schlagartig in Europa bekannt, da diese Rockpalast Nacht Europaweit ausgestrahlt worden war.  

Foto: Blain Clausen 2013
Hill und Sänger und Gitarrist Billy Gibbons prägten den besonderen Stil und Look der Band mit ihren langen Vollbärten, Sonnenbrillen und Trenchcoats. Die Band veröffentlichte 15 Alben, die stellenweise sehr erfolgreich waren. Im Jahr 2010 wurde die Band in die Rock'n'Roll Hall of Fame aufgenommen.

Er wurde am 19.5.1949 in Dallas, Texas geboren als Joe Michael Hill. Schon in der Jugendzeit landete er bei der Blues Musik. Ende 1969 gründete er dann mit Billy Gibbons und Frank Beard (drums) die Band ZZ TOP. Das erste Album erschien 1971. Mit dem Album "Tres Hombres" (1973) begann dann die weltweite Erfolgsgeschichte der Band. Im Jahr 2000 wurde bei ihm Hepatitis C festgestellt, woraufhin die Tournee abgebrochen werden musste. 2007 wurde bei ihm im Innenohr ein gutartiger Tumor entfernt, dass die Tour wieder unterbrach.

Wird es weitergehen für die Band? Fast 51 Jahre haben die drei miteinander musiziert. 

Es gibt einen interessanten Film mit dem Titel "That little ol'  Band from Texas" über das Entstehen der Band ZZ Top und ihre Karriere.




Donnerstag, 8. Juli 2021

Jordan Wells Band - Final Gate

Vor gut 10 Jahren habe ich Dankbar in meinem damals neuen Bikerumfeld eine Band aus dem Siegerland kennen gelernt. 
Jordan Wells Band - ließ mich erst fragen, wer heißt denn von den Musikern so?

Die Frage habe ich bis heute noch nicht geklärt. Mittlerweile habe ich drei Produktionen von der Band. Stilistisch würde ich die Musik dem Bluesrock zuordnen. Der passende Sound für mein Gemüt. 
Auch wenn mein Englisch nicht sattelfest ist, so hört man manchen Texten schnell den christlichen Hintergrund und die gute Botschaft von JESUS heraus. 
Die Songs entstammen alle dem Mastermind der Band: Ulrich Metzger. Damit will ich die musikalischen Beiträge der einzelnen Musiker gar nicht schmälern. Aber gerade im nicht Profibereich gibt es viele Bands, nicht nur als Coveracts, die gute Musik machen. Aber es fehlt an den Fähigkeiten Songs und Texte zu kreieren. 

                           Final Gate - Jordan Wells Band


Seit ein paar Wochen ist die "neue" Produktion von der Jordan Wells Band auf dem Markt. Die Produktion geht über den Eigenvertrieb, entweder über die Homepage oder bei Konzerten, heraus. 

David Barth (leadvoc.), Thilo Klas (key.), Stefan Karnath (bass), Hubertus Klein (Rhythm git), Ulrich Metzger (lead- & slidegit), Thomas Varnholt (drums).
Erstmals wurden als Gäste zwei Sängerinnen in den Backgrounds eingesetzt, Eileen Dittberner und Lynn Rein.

Diese Produktion ist klar im Bluesrock songmäßig anzusiedeln. Wobei der kurze Song "By and by" eher Gospelwurzeln hat und der letzte Song "Bloodred Rose" fast akustisch daherkommt und von Ulrich Metzger selbst gesungen wird. 
Die restlichen Songs werden von einem mittleren Tempo ausgerichtet, stellenweise mit einem guten Piano- und Hammondorgeleinsatz. Meine Favoriten sind die Songs "Gambler´s Dream", "Mountains and Rivers" und "End of time". Letzterer Song hat sogar einen leichten Prog-Einstieg.



Samstag, 26. Juni 2021

Denny Freeman, Bluesgitarrist verstorben

Wie so oft, bekomme ich gar nicht mit, dass Musiker der 2. oder 3. Reihe versterben, da nur von den Top Acts und der ersten Garde in den Medien berichtet wird. In all den Jahren, seit dem mich die Bluesmusik fasziniert, erlebe ich diese traurige Wirklichkeit immer wieder.

Der Gitarrist Denny Freeman ist mir in den 80er Jahren aufgefallen und ich habe auch eine LP von ihm in meinem Schrank. Aber dann verliere ich ihn aus den Augen, da immer mehr Musiker auch nachwachsen. So habe ich erst gestern aus dem blues news Magazin erfahren, dass er bereits am 25.04. im Alter von 76 Jahren an einem Krebsleiden verstorben ist. 

Seine musikalische Karriere umfasste 5 Dekaden. Allerdings veröffentlichte er nur 6 eigene Produktionen. Er galt als Multiinstrumentalist zur Highschool-Zeit. Zusammen mit dem bereits verstorbenen legendären Musiker Stevie Ray Vaughan machte er bei der Band "Cobras" mit. Er spielte Piano bei dem Bruder von Stevie, Jimmie Vaughan. Auch gehörte er zu diversen Begleitbands von Taj Mahal und Bob Dylan. In den 80er Jahren war er ein Bestandteil der Hausband im legendären "Antone´s" in Austin, Texas. Er begleitete Otis Rush, Albert Collins, Buddy Guy, Junior Wells und andere Blues-Rockgrößen. 

Das Album aus dem Jahr 1988

Am 7.8.1944 war er in Orlando / Florida zur Welt gekommen. 

Samstag, 20. Februar 2021

Gene Taylor, Pianist, gestorben

Gene Taylor ist am 20.02. im Alter von 68 Jahren in Austin / Texas gestorben. Der Blues Gitarrist Walter Trout berichtet darüber auf seiner Facebook Seite. Dankbar erinnert er sich an diesen Musiker, mit dem er auch immer wieder zusammen traf. Gemeinsam hatten sie auch bei Canned Heat musiziert.

Geboren wurde er am 2. Juli 1952 Norwalk, Kalifornien. 

Foto from Walter Trout
Mit 8 Jahren begann er das Schlagzeugspiel, danach erlernte er das Pianospiel. Später kam die Gitarre hinzu. Bereits mit 16 Jahren arbeitete er mit damaligen Größen wie T-Bone Walker und Big Joe Turner zusammen. Seine musikalischen Stationen waren u.a. die Bands "Canned Heat" und  "The Fabulous Thunderbirds". Mit den Thunderbirds war er  von 1993 bis 2007 unterwegs. Danach war er mit seinem eigenen Trio auf Reisen. 1978 war er für ein paar Jahre nach Kanada gezogen um mit dem Bluesman Morgan Davis Musik zu machen. Eigene Alben hatte er nur drei veröffentlicht, aber er war an rund 50 anderen Produktionen beteiligt. 

Sein Freund und Musikerkollege Dave Alvin verkündete, dass Gene im Schlaf verstorben sei. 

Samstag, 23. Januar 2021

Crossroads 2019

Da ich im Moment wieder auf dem Vinyltrip bin, hatte ich mich dazu durchgerungen knapp 70€ für die 6 Langspielplatten zu investieren. Unverständlicherweise gehen die Preise bis auf 95€ hoch.  Aber Achtung: Es sind keine 180 Gramm Produkte, sondern die normale Grammzahl der früheren Jahre. 

Das Crossroads Gitarrenfestival von Eric Clapton zur Finanzierung der von ihm gegründeten Cross Road Centre in Antigua, fand zum 5. Male statt. Alle drei Jahre - obwohl es 2016 aussetzte - findet das Festival statt zu dem Eric Clapton seine Gäste einlädt. Alte Haudegen der rockigen und bluesigen Anfangstage treffen auf eine junge Garde von Musikern, die sich dem Blues, Rock und Americana gewidmet haben. 

Beim Durchhören hatte ich zwar das Gefühl, dass weniger Songs von Eric Clapton dargeboten wurden. Allerdings waren Steve Windwood, Carlos Santana und Keith Richards nicht dabei. 2016 erschien aber ein 3-fach Album auf CD, dass eine Auswahl denkwürdiger Songs des Festivals hervorbrachte. Der "große" B.B.King war auch vor seinem Tode oft auf dem Festival aufgetreten. 


Höhepunkte für mich, aber das ist reine Geschmackssache, ist ein Song von Daniel Santiago & Pedro Martins ("Retrato"), der ruhig im Jazzgefilde daher kommt und mich eher an Al di Meola und Paco de Lucia erinnert. Hörenswert auch die Stimme von Gary Clark jr., der auf 2 Songs vertreten ist. Jeff Beck glänzt auf drei kurzen Songs. Ein weiterer Höhepunkt ist der Gedächtnissong an George Harrison. Eric Clapton stimmt zusammen mit Peter Frampton "While my guitar gently weeps" an. Am Ende gefallen mir noch die Songs "Purple Rain" und "High time we went". Mutig wird "Purple Rain" für den verstorbenen Prince inthronisiert. Den Abschluss bildet dann ein Song von Joe Cocker. 

Man hätte Songs wie z.B. "Layla", "Badge" und "Tulsa Time" auch weglassen können. Von ihnen gibt es spannendere Versionen. Vielleicht auch einmal das Wagnis eingehen und einen eher unbekannteren Song von Eric präsentieren. Aber klar, die anwesenden Fans verlangen ja nach den Hits. 

Letztendlich ist es auch grandios, dass der ehemalige Heroin abhängige Eric Clapton, dieses Projekt in Antigua gegründet hat, um Drogenabhängige Menschen wieder eine Perspektive zu geben.  

Sonntag, 27. Dezember 2020

Pristine - Detoxing

Anfang Dezember haben wir ein befreundetes Pärchen im Großraum Düsseldorf besucht. Der Freund ist auch ein begeisteter Musikliebhaber und Sammler, neuerdings auch wieder Langspielplatten. Vor vielen Jahren hatte er seine Vinyls verkauft und verschenkt und war komplett auf CD umgestiegen. 

Beim Durchsehen seiner neuen LP´s stieß ich auf eine Scheibe von der Band "Pristine" aus Norwegen. "Detoxing" ist 2011 erschienen, allerdings aus Kostengründen nur in Norwegen. Um die beiden anwesenden Frauen nicht zu stören habe ich die erste Seite stellenweise unter Kopfhörer angehört. Wow - was für eine Stimme hat diese Heidi Solheim mit ihren rotgefärbten Haaren. 

Die erste Seite schließt mit dem Song "Whipping Post" ab, der ja bekanntlich von den Allman Brothers stammt. Also eine klare Aussage: Blues in einem ruhigen, manchmal spacehaften Gewand. Ich war begeistert. Die letzten Produktionen haben auch Hardrock Anteile in der Musik. Hier noch nicht!

Da ich ja seit ein paar Jahren fast nur noch LP´s kaufe, war es eine Herausforderung für mich diese Platte zu bekommen. Als CD war das kein Problem, aber als LP Fehlanzeige. Selbst bei ebay war nichts los, so dass ich mir erst ein neueres Werk von ihnen zulegen musste: "Reboot" kam als LP an. 

Dann eine knappe Woche vor Weihnachten fand ich auf ebay einen Anbieter, der die Scheibe gebraucht in einem Orangenen Vinyl für 16,99 € verkaufen wollte. Also zuschlagen und am Heiligen Abend lieferte Hermes die Scheibe an. 

Wie die Band in einem Interview im Deutschlandfunk bekannt gab, wurde diese Platte an einem Tag produziert. 

8 Songs, 4 auf jeder Seite; die CD enthält einen Song mehr (The Countdown - 3:41)


Damned If I do           (9:17)

You don´t know          (4:40)

Breaking bad         (3:42)

Whipping Post            (5:32)


Damage is done           (2:13)     

The last day                 (8:21)

Detoxing                    (11:17)

The Blind                     (5:24)


Heidi Solheim (vocals), Espen Elverum Jakobsen (guitar), Anders Oskal (Hammond Organ, Clavinet), Asmund Wilter Eriksson (bass), Kim Karlsen (drums, percussion).


Montag, 21. Dezember 2020

Pristine - Reboot


Heidi Solheim studierte 2006 in Tromsö Gesang am dortigen Konservatorium. Gleichzeitig gründete sie als Sängerin die Band Pristine. Ihre Vorliebe für den Blues und Hardrock hatte sie von ihrem Vater mitbekommen, der für Bands wie Led Zeppelin oder Grand Funk Railroad schwärmte. 2011 wurde die erste Produktion veröffentlicht. Erst sollte die Band in Norwegen bekannt werden, die Heimat der sechs Musiker.

Ihre dritte Produktion mit dem Titel "Reboot" erschien im Jahre 2016 auch erstmals im restlichen Europa.

Stilistisch kann man die Musik der Band mit Blues Pills oder Wucan vergleichen. Diese Bands stehen für eine Art Retro Rocksound der 70. Jahre. Musik, die im Blues verwurzelt ist, aber gleichzeitig dem Hardrock huldigt. Psychedelische Momente sind auch auszumachen. 

Ich höre jetzt die LP zum dritten Male und so langsam setzt sie sich in meinen Gehörgängen fest. Hatte letztens bei einem Freund in Düsseldorf in das erste Werk der Band reingehört. Aber "Reboot" war leichter als LP zu bekommen, da ich seit ein paar Jahren wieder verstärkt Musik von Langspielplatte höre.

10 Songs, die teilweise bluesig daherkommen, aber dann wieder im Harten Rock landen. Beim ersten Song klingt eine Harp auf. "Derek" gefällt mir sehr. Das Hauptinstrument ist die Hammond Orgel, die von stellenweise 2 Musikern bedient wird. Harp, Querflöte und Gitarre ergänzen oder prägen die Songs. 

Der Gesang von Heidi Solheim klingt ein wenig nach Grace Slick oder den Heart Schwestern, ohne noch andere Namen strapazieren zu wollen.

Starke Songs sind auch noch "Reboot", "The Middlemen" und "California". Bei "The Middlemen" denke ich automatisch an David Gilmour an der Gitarre. Ein sehr schöner phychedelischer Klang mit einer  spährenhaften Stimme von Heidi Solheim. 

Espen Elverum Jakobsen (Guitar, Percussion, Grand Piano, Synthe.), Anders Oskal (Hammond Organ, Grand Piano), Benjamin Mork (Hammond Organ, Keyboards, Grand Piano, Farfisa), Asmund Wilter Kildal Eriksson (Bass) und Kim Karlsson (Drums, Percussion).

Ergänzt werden die Musiker von Knut Reiersrud (Harp) und Ketil Vestrum Einarsen (Flute).


Mittwoch, 14. Oktober 2020

A Tribute to Stevie Ray Vaughan

1983 erschien das erste Album von Stevie Ray Vaughan mit dem Titel "Texas Flood" und löste vermutlich eine neue Bluesbegeisterung unter den Rockmusik Fans aus. 1985 erschien dann schon sein drittes Album und diesmal kaufte ich mir diese Produktion aber. Ich vermute mal, dass ich die Musik von Stevie Ray Vaughan zum ersten Mal im Kirchensaal in Finnentrop gehört habe. In den Katakomben unter der kath. Kirche rockten wir damals als Jugendliche ab. Am 27.08.1990 verstarb Stevie Ray Vaughan bei einem Hubschrauberabsturz im Nebel nach einem Konzert. Viel zu jung war er und die Blueswelt trauerte. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo ich war, als die Nachricht seines Todes veröffentlicht wurde. Aber vermisst wurde er auch von mir. Hatte vermutlich immer auf ein Konzert von ihm in Deutschland gewartet. Seinen Bruder Jimmie hatte ich später im Kölner Tanzbrunnen erlebt. 

 1996 erschienen
Gut, die Musik von ihm mag ich. Aber zu meinen Bluesfavoriten gehören andere Musiker, so wie B.B.King, Gregg Allman, Eric Clapton, John Mayall, Walter Trout oder Albert King. 

Anfang Oktober kam das "neue" Blues News heraus mit einer Titelgeschichte über Stevie Ray Vaughan und dem größeren Hinweis zu einem Tributekonzert von 1995. Das Konzert ist auf DVD und CD erhältlich. 

Schnell fand ich eine gebrauchte CD bei ebay......

10 Songs u.a. je einem Songs mit Bonnie Raitt, Jimmie Vaughan (der ältere Bruder von Stevie), B.B. King, Buddy Guy, Eric Clapton, Robert Cray und Dr. John. Jeder einzelne Musiker wird von der Band Double Trouble begleitet. Die Original Band von Stevie Ray Vaughan ist dabei. Dann folgen noch drei Songs in einer Session. 

Wobei die Songs "Pride and joy", "Telephone Song" und "Ain´t gone´n  give up on your love" mir am Besten gefallen. 



Freitag, 11. September 2020

FREE "Tons of Sobs"

Erst in der Rückschau wurde diese erste Produktion von FREE (1969) als hervorragendes Album in der Sparte: Bluesrock, gewürdigt. Die damals jungen Musiker (zwischen 16 und 19 Jahren alt) mit Paul Rodgers (vocals), Paul Kossoff (leadgit), Andy Fraser (bass) und Simon Kirke (drums) brachten ihre erste Scheibe heraus. Der Blues war damals in Great Britian "in" und die Musiker explodieren fast bei den Songs. Von den 10 Songs sind 8 Stücke aus der eigenen Feder - was schon Bemerkswert für so junge Musiker damals war. Manche Rezensenten schreiben sogar, dass FREE nach diesem Alben nie mehr so gut waren. Ihre Musik driftete dann in den Hardrock ab. 

Zum selbigen Zeitpunkt erschien auch die erste Scheibe der Band Led Zeppelin, die ähnlich gestrickt war. Warum Led Zeppelin danach eine Weltkarriere hinlegten und FREE 4 Jahre später schon Geschichte war, lässt sich nicht ergründen. Glück und Pech?!

Ich habe "Tons of Sobs"  als 180gr. remasterte Langspielplatte gekauft.

Montag, 31. August 2020

Van Morrison feiert seinen 75. Geburtstag

Nur mit Hut: Grandiose Stimme: Van Morrison wird 75 | ZEIT ONLINE

 "Van the Man" - vermutlich besser unter dem Namen Van Morrison bekannt, feiert am 31.08.2020 seinen 75. Geburtstag. 

Es ist überliefert, das Van schon als Kind Musiker werden wollte. Sein Vater sammelte damals Blues- und Jazzplatten und diese Musik inspirierte ihn schon als Kind. Wohl dem, der einen solchen Vater hatte. Muss gerade an meine Kindheit denken.

Er wurde in Belfast geboren. Legendäre Künstler wie Mahalia Jackson, Ray Charles und Muddy Waters zählen zu seinen Vorbildern. 

Bereits 1964 wurde Van Frontman der Band THEM. Schon mit dieser Band wurde ein erfolgreiches Fundament gelegt. Der Blues war damals in Great Britan total "in". Ein großer Hits war "Gloria" oder es wurde das von Bob Dylan einst erschienene "It´s all over now, Baby blue"  hitmässig gecovert.

Bereits 1968 machte er als Solokünstler Karriere. Das 2. und 3. Album erhielten in GB den Goldstatus. 

"Astral Weeks" aus dem Jahre 1968 und "Moondance" aus dem Jahre 1970 sind heute noch mehr als empfehlungswert. Wenn man seine Musik mag, dann sollte man diese beiden Scheiben haben. "Avalon sunset" (1989) hielt sich in Deutschland 12 Wochen in der Verkaufshitparade. Aber bei uns reichte es nie zu einem Goldstatus im Verkauf seiner Produktionen. Warum eigentlich nicht? 

Aber bis heute ist er umtriebig und fast in jedem Jahr kommt eine neue Produktion heraus oder er ist auch auf Tournee. Der Coronavirus bremst in gerade aus. Aber es sind im Moment zwei Konzerte in England vor kleinem Publikum geplant, die die Coronaauflagen erfüllen. Er muss auf Tour sein!

1993 wurde er geehrt und in die "Rock´n´Roll Hall auf Fame" aufgenommen. Aber zur Ehrung ist er nicht erschienen. Wundern tut man sich darüber nicht, da er z.B. auf seinen Konzerten auch unterschiedlich aufgelegt ist. Manchmal redet er nur das Nötigste mit dem Publikum. 1996 und 1998 erhielt er je einen Grammy. 

Über 50 Jahre ist er im Musikbusiness unterwegs als Sänger, Sax- und Harpspieler. Stets mit Hut und Sonnenbrille. 

Meine Empfehlungstips: Van Morrison & Georgie Fame "how long has this been going on" (1995), Van Morrison & Linda Gail Lewis "You win again" (2000, Countrylastig), Van Morrison " What´s wrong with this picture?" (2003), Van Morrison "A night in San Francisco" (1994 Do-Live), Van Morrison "Too long in exile" (1993), Van Morrison "Avalon sunset" (1989).

Sonntag, 26. Juli 2020

Peter Green, der Gitarrist ist gestorben

Gestern wurde die traurige Nachricht veröffentlicht, dass Peter Green, der Blues Gitarrist im Alter von 73 Jahren im Schlaf verstorben sei.
Zum Ende der 60er Jahre gründete er die Band Fleetwood Mac mit. Anfang der 70er Jahre verließ er die Band aus gesundheitlichen Gründen. Die Drogenabhängigkeit hatte ihn fast zu einem Wrack gemacht. Erst Ende der 70er Jahren brachte er einige neue Produktionen heraus, um danach wieder lange in der Versenkung zu verschwinden. (1979 - "In the Skies")  Fleetwood Mac waren inzwischen Weltstars, aber auch im Popmusik Mainstream angekommen.

Peter Green, 1969
Seinen Song "Black Magic Woman" machte Carlos Santana zum Welthit.  Songs wie "Albatros" und "Oh Well" sind aus seiner Feder. Ab 1999 war Peter Green wieder soweit gefestigt, dass er mit seiner Splinter Group sogar auf Tournee gehen konnte. Sieben Alben veröffentlichte er seit 1999. Die Frage bleibt: "Was hätte musikalisch aus ihm werden können, wenn er nicht so weit im LSD Rausch abgedriftet wäre?"
Aber er prägte entscheidend die zu Ende gehenden 60er Jahre musikalisch mit. Sei es mit John Mayall´s Bluesbreakers (er ersetzte dort Eric Clapton) oder mit dem Blues von Fleetwood Mac.



Anspieltips: Peter Green Splinter Group "Live in Soho" at Ronnie Scotts  (2001)
                    Peter Green Splinter Group "Hotfoot Powder" (2003)
                    Peter Green Splinter Group "Robert Johnson Songbook" (2003)
                    Fleetwood Mac "Then play on" (1969)
                    Peter Green "In the skies" (1979)

 



Donnerstag, 11. Juni 2020

Live at the Greek Theatre - Joe Bonamassa

Im Jahr 2016 wurde eine DO-CD (auch als DVD und 3er LP erhältlich) von Joe Bonamassa live at the Greek Theatre veröffentlicht. Die Aufnahmen stammen von dem abschließenden Konzert in Los Angeles und damit vom Ende der damaligen Tournee. Diese Tournee stand unter dem Motto: "The Three Kings" und war eine Tributshow an drei ehemalige "große" Bluesvertreter B.B.King, Albert King und Freddie King. Joe huldigt damit seinen vermutlich persönlichen Idolen aus dem Blues Spektrum.
Ich habe nur die Do-CD vorliegen, aber der Sound ist nahezu perfekt und die 11 Musiker lassen den Blues mal Soulig, aber auch im Bigband Stil erklingen.
Über die Auswahl der Songs lässt sich streiten. Aber die bekanntesten Songs der drei Blueser sind auf den Aufnahmen vertreten. "Going down" (Freddie King), "Let the good Times roll" (B.B.King), "Hide away" (Freddie King), "Born under the bad sign" (Albert King) und "The Thrill is gone" (B.B.King).
Joe Bonamassa gönnt sich wenig Ruhe und veröffentlicht fast in jedem Jahr ein neues Studioalbum und auch mehrere Livemitschnitte.
Dieses Album ist aber eine Empfehlung für alle "neuen" und "neugierigen" BluesFans, einmal die Originale kennen zu lernen. Als ich mich begann Ende der 80er Jahre für den Blues zu interessieren war Freddie King schon seit 1976 verstorben. Albert King folgte 1992 und B.B. King im Mai 2015. Es war mir noch vergönnt den großen B.B. King drei Mal live zu erleben.
Also macht Euch auf die Suche zu den Originalaufnahmen der "Three Kings".

Mittwoch, 8. April 2020

Eric Clapton - Slowhand

Ich komme mir gerade so vor, als wenn ich spannende ERIC CLAPTON Tage erlebe und das trotz Corona Krise.
Habe vor ein paar Tagen von einem Privatmann bei ebay die 35 Jahre Edition von Slowhand ersteigert. Heute kam das gute Stück Vinyl (180 gramm) noch verschweißt bei mir an.
Gerade läuft die Scheibe zum zweiten Male und ich bin hin und weg. Ich frage mich: warum habe ich erst jetzt diese Scheibe gekauft?
Im Mai 1977 ist diese Album herausgekommen.
 
Gesang, Gitarre – Eric Clapton
Gitarre – George Terry
Schlagzeug – Jamie Oldaker
Bass – Carl Radle
Keyboard – Dick Sims
Saxophon – Mel Collins
Background Vocals –
Yvonne Elliman, Marcy Levy


  1. Cocaine (J.J. Cale) – 3:41
  2. Wonderful Tonight (Clapton) – 3:44
  3. Lay Down Sally (Clapton, Marcy Levy, George Terry) – 3:56
  4. Next Time You See Her (Clapton) – 4:01
  5. We’re All the Way (Don Williams) – 2:30

  1. The Core (Clapton/Levy) – 8:45
  2. May You Never (John Martyn) – 3:01
  3. Mean Old Frisco (Arthur Crudup) – 4:42
  4. Peaches and Diesel (Clapton, Albhy Galuten) – 4:46

Die Musik von Eric Clapton ist auch Geschmacksache, da nicht alle Alben dem reinen Blues fröhnen. Aber díes Album gehört zu seinen stärksten Veröffentlichungen, auch wenn es in einer Zeit entstanden ist, wo Eric hochgradig süchtig nach Heroin war und später dem Alkohol verfallen war.
 
Die erste Seite ist total top, besonders herausragend die ersten drei Songs, die bis heute zu seinem Live-Repertoire gehören. Der Song "Cocaine" von seinem leider schon verstorbenen Kollegen und Freund J.J.Cale, ist für Clapton der "große" Hit geworden. "Wonderful Tonight", dass wundervolle Liebeslied, vielleicht gleich stark wie der Song "Layla". "Lay down Sally" ein wundervoller Boogie mit Countryeinschlag.
Die 2. Seite besticht mit dem tollen Song "The Core". Über 8 Minuten lang mit mehreren Gitarrensoli und einem tollen Sax von Mel Collins. "May you never" fällt etwas für mich ab. Der letzte Song "Peaches and Diesel" ist ein reines Instrumental, dass passend schön das Album beschließt.

Samstag, 4. April 2020

Ein Leben für den Blues - Eric Clapton

In den vergangenen Tagen feierte Eric Clapton seinen 75. Geburtstag. Ein paar Wochen vorher veröffentlichte der Musikjournalist Peter Kemper ein Buch über Eric Clapton mit dem Titel "Ein leben für den Blues". 272 Seiten für 24 €. Ich habe das Buch etwas billiger bekommen, da 3 Seiten umgeknickt waren.
Da ich ja wegen der Corona Krise jetzt berufsbedingt öfters zu Hause bin, nutze ich die Zeit um diese mit meiner Blues Passion zu füllen. Den zweiten Tag lese ich jetzt in diesem Buch und  dabei höre ich einige Songs von Clapton, John Mayall und den Yardbirds. Hilfreich und schön. Da es über den Musiker Eric Clapton schon einige Veröffentlichungen gibt, konzentriert sich Peter Kemper auf Claptons Kindheit, Herkunft und die Jahre bis Mitte der 80er Jahre.

Obwohl England den 2. WK mitgewonnen hatte, so erlebten die jungen Leute damals die Situation mehr als Trostlos. Graue Arbeiterstädte - alles Grau in Grau. Minderversorgung in allen Dingen. Ende der 50er Jahre begannen die Teens in England in die Musik und kleinen Clubs zu flüchten. Eine Traumwelt wurde für sich erschaffen, um zu fliehen vor dem Alltag. Neben dem Rock´n´Roll wurde auch der Blues der Schwarzen aus den USA entdeckt. In der Heimat spielte diese Musik eher eine untergeordnete Rolle. Unsere "No Future Generation" im letzten Jahrhundert hätte eher in diese damalige Zeit gepasst. Eric war ein uneheliches Kind und ein ungewolltes Kind, so das seine Mutter  nach Nordamerika floh.  Er wuchs bei seinen Großeltern auf. Es gab sogar den Spitznamen "Little Bastard" für ihn. Das hat sich tief in seine Seele eingegraben. Peter Kemper wird später noch viel mehr von Erics Brüchen, Krisen und Umbrüchen schreiben. Aber gibt es ein Menschsein ohne Krisen oder Umbrüche?


Es wird dann fast schon Detailverliebt beschrieben wie Eric Clapton seinen Mentor Robert Johnson entdeckte auf einer Schallplatte. Ein Foto von Robert Johnson gab es Anfang der 60er Jahre gar nicht. Eric schreckte regelrecht von der Urgewalt der Texte und der Gitarrenbegleitung von Robert Johnson zurück. Der Blues hatte ihn plötzlich. Er umfing seine Seele, seinen ganzen Menschen. Bedingt durch den trostlosen Alltag, seine seelischen Schmerzen, schlechte Schulnoten und Schüchternheit vor Mädchen, ließen Eric im Blues ankommen.
Auf einigen Seiten gibt Kemper Einblicke in das Leben von Robert Johnson, der schon mit 27 Jahren verstarb. Die Forschungen über das Leben des Musikern fördern manches zu Tage, aber vieles bleibt ungeklärt. Drei mögliche Geburtsdaten und mehrere Möglichkeiten seines viel zu frühen Todes lassen ein Mythos um Robert Johnson zu. Kempers Beschreibungen zu der Zeit um Robert Johnson, lassen mich an die Biografie von B.B.King (Ein Leben mit dem Blues) denken. Er hatte auch die Erbärmlichkeit und Ärmlichkeit auf den Plantagen im Blues Delta erlebt.

Als Eric 1962 bei den Yardbirds landet und erste kleine Konzerte gibt, wird auch deutlich woher sein Name "Slowhand" stammt. Aber das verrate ich jetzt nicht....
Ein lohnendes Buch schon nach wenigen Seiten.

Montag, 30. März 2020

Eric Clapton feiert seinen 75. Geburtstag

Eric Clapton wird heute 75 Jahre alt. Ein Tag der Freude für IHN und uns, den Fans! Viele "gute" Gitarristen sind schon durch Unfall oder wegen ihrer exzessiven... Lebensweise verstorben.
Heute ist ja die Rock- und Bluesmusik weit gefächert, und auch unübersichtlich geworden. Eric Clapton hat in einer Zeit angefangen Musik zu machen, als die so genannte populäre Musik noch in den Kinderschuhen steckte. Die Ära der großen Rock´n´Roll Zeit neigte sich dem Ende zu. In England gab es eine Unmenge von Musikern, die etwas "Neues" versuchen wollten. Bands, die den amerikanischen Blues entdeckten - den Blues der Schwarzen. Eric heuerte Anfang der 60er Jahre bei den YARDBIRDS an. Er sammelte viel Erfahrung in den Clubs in England. Schon früh fiel er durch seine Gitarrentechnik auf. Trotz des ersten Erfolges schmiss er das Handtuch nach 1,5 Jahren, da ihm der Sound nicht mehr bluesig genug war. 1965/1966 machte er Station bei dem damals schon sehr verehrten John Mayall mit seinen Bluesbreakers. Es reichte auch nur zu einer Produktion und Veröffentlichung. Aber es wurde einen Meilenstein in Genre des weißen Blues ("Blues Breakers with Eric Clapton"). Eric selbst war vermutlich mit der ganzen Entwicklung nicht zufrieden - innerlich auch einfach zu unruhig und getrieben. Aber es war auch die Zeit in der die ersten Graffiti in England an den Wänden verkündeten: Eric is God. Obwohl damals the Beatles und die Rolling Stones "große" und erfolgreiche Bands waren, tat sich 1966 die erste so genannte Supergroup des Rocks hervor. The Cream fesselten die Musikwelt mit ihrem Rock- und Bluessound - und das nur als Trio. Jack Bruce (Gesang und Bass, 2014 verstorben), Ginger Baker (6.10.2019 verstorben) an den Drums und Eric Clapton an der Gitarre. Die Band revolutionierte die Rockmusik auch durch die neu gewonnen Improvisationskunst. Schon 1968 war das Projekt zu Ende. Die Musiker trennten sich aus menschlichen Gründen. Aber Songs wie "I feel free", "White Room" und "Sunshine of your love" sind heute noch Meilensteine. Dann gab es ein kurzes Projekt mit u.a. Steve Winwood (BLIND FAITH). Es ging weiter als Begleitmusiker bei der Plastic Ono Band und Delaney & Bonnie. Anschließend gründete er Derek & the Dominos, das das vielgelobte Album "Layla and other assorted love Songs" rausbrachte. Duane Allman, der 2. Gitarrist und Musiker der Allman Brothers verstarb bei einem Motorradunfall. Die Band fiel auseinander.
Die menschliche Krisenzeit von Eric Clapton begann und sollte fast Jahrzehnte andauern. Alkohol und Heroin ließen in fast kaputtgehen. Anfang der 80er Jahre ging es zumindest kommerziell aufwärts für ihn. Der Unfalltod von seinem Freund Stevie Ray Vaughan traf ihn hart (27.8.90). Ein 3/4 Jahr später verunglückte sein kleiner Sohn tödlich. Sein Song "Tears in heaven" zeugt davon.
Von den Drogen ist er frei geworden und gründete die Crossroad Stiftung. Seit ein paar Jahren veranstaltet er das Crossroad Festival um Geld zu sammeln für seine Stiftung, die eine Klinik unterhält, damit Menschen von den Drogen frei werden.
Wenn ich die illustren Gäste beim Crossroad Festival jedes Jahr wahrnehme, die mit ihm musizieren, dann spüre ich, dass Eric Clapton keinem Menschen musikalisch mehr etwas beweisen muss. Relaxt spielt er seine Gitarre und gilt nach Jimi Hendrix immer noch als weltweit 2. bester Gitarrist. Bei seinen letzten Projekten gehen die Meinungen der Fans und Experten weit aus einander. Dem einen ist es zu kommerziell, dem anderen wieder zu poppig oder gar zu bluesig. Aber egal - ich habe auch nicht alle Produktionen von ihm im Schrank und erfreue mich weiterhin dankbar seiner Musik und Spielweise. Herzlichen Glückwunsch! God bless you.
 
Die 4 Gastspiele in Deutschland im Mai/Juni sind aber wegen der Corona Krise abgesagt worden und sollen im kommenden Jahr nachgeholt werden.

Mittwoch, 19. Februar 2020

Blues Caravan 2020 in Soest

Tanz in den Mai einmal anders! Wobei von der Tradition her gesehen, müsste der Konzerttermin am 30.4.20 sein.
Aber egal, dass Konzert des "Blues Caravan 2020" findet am 1.Mai im Schlachthof (Ulrichertor 4) um 20  Uhr in Soest statt.
 
Seit ein paar Jahren haben wir die unterschiedliche Zusammensetzung des Ruf Projektes "Blues Caravan" schätzengelernt. Im letzten Jahr klappte es leider mit einem Konzertbesuch nicht.
 
Aber in diesem Jahr haben wir uns Karten für das Konzert erstmals in Soest besorgt. Beim Konzert in Siegen (Lyz) und Dortmund (Piano) fehlte uns die Zeit für einen Besuch.
 
Auch in diesem Jahr kenne ich keinen der jungen Musiker. Aber das macht nichts, da wir immer excelente Konzerte in den unterschiedlichsten Bluesschattierungen erlebt hatten.
 
Da ich ja sehr gerne den Gitarrenblues bis Bluesrock mag, habe ich mir erst einmal eine  Produktion von Jeremiah Johnson besorgt und bin begeistert.
 
Das Konzert ist noch nicht ausverkauft und Karten sind noch vorhanden. Allerdings haben wir auf den unterschiedlichsten Portalen Preisdifferenzen erkennen können. Es handelt sich um ein Stehplatzkonzert.

Freitag, 3. Januar 2020

Rory Gallagher - Blues

Rory Gallagher wurde am 2.3.1948 ín Ballyshannon, Irland geboren. Bereits im Alter von 47 Jahren verstarb er am 14.6.1995 in London. Er war ein begnadigter Bluesgitarrist und lernte schon in Kindertagen das Gitarrenspielen. Bereits mit 15 Jahren spielte er in einer Band. Von 1966 bis 1970 war er Gitarrist der Band TASTE. Da er eher zu den hemdsärmeligen Musikern gehörte, die dem Starruhm aus dem Weg gehen, ist es schon schwer vorstellbar, dass Rory zum Alkoholiker mutierte. Durch übermäßigem Alkohol- und Tablettenkonsum war eine neue Leber nötig geworden. Er verstarb nach der OP an den Spätfolgen einer Infektion. Zu seinen Lebzeiten hatte er von 1970 bis 1995  11 Studioalben herausgebracht, die alle phänomenal und sehr gut sind, bis auf die vielleicht letzten drei Veröffentlichungen (Jinx, Defender, Fresh Evidence).
 
Donal Gallagher (Bruder von Rory, Nachlassverwalter) und Daniel Gallagher (Neffe von Rory - Producer) haben viele Jahre nach dem Tode Rorys ein 3-fach CD Album mit dem Titel "Blues" im Sommer 2019 herausgebracht. Warum die mehr als gelungenen Aufnahmen erst jetzt erscheinen, bleibt ein Rätsel. Frank Arkwright hat die Songs in den Abbey Road Studios remastert.
 
CD 1:
  1. Don’t Start Me Talkin'
  2. Nothin' But The Devil
  3. Tore Down
  4. Off The Handle
  5. I Could’ve had Religion
  6. As The Crow Flies
  7. A Million Miles Away
  8. Should’ve Learnt My Lesson
  9. Leaving Town Blues
  10. Drop Down Baby
  11. I’m Ready
  12. Bullfrog Blues


CD 2:
  1. Who’s That Coming
  2. Should’ve Learnt My Lesson
  3. Prison Blues
  4. Secret Agent
  5. Blow Wind Blow
  6. Bankers Blues
  7. Whole Lot Of People
  8. Loanshark Blues
  9. Pistol Slapper Blues
  10. Can’t Be Satisfied
  11. Want Ad Blues
  12. Walkin' Blues


CD 3:
  1. When My Baby She Left Me
  2. Nothin' But The Devil
  3. What In The World
  4. I Wonder Who
  5. Messin' With The Kid
  6. Tore Down
  7. Garbage Man Blues
  8. All Around Man
  9. Born Under A Bad Sign
  10. You Upset Me Baby
  11. Comin' Home Baby
  12. Rory Takling Blues

Gesamtspielzeit: 64:13 (CD1), 47:06 (CD2), 75:18 (CD3), Erscheinungsjahr: 2019
 
CD 1 enthält Studioaufnahmen mit der Band; CD 2 enthält Aufnahmen mit der Acoustic Gitarre und bis auf 2 Songs tritt Rory als Solokünstler mit Gitarre und Gesang auf; CD 3 enthält Liveaufnahmen.
 
Das Album ist im legendären Chess Label herausgekommen. Es gibt auch eine Do-LP und eine einzelne CD von diesem Album.
Ich habe mich für das Dreifach Album auf CD entschieden. Es ist auch ein 18-seitiges Booklet beigefügt (in englisch).