Philipp Melanchthon ist neben Martin Luther die treibende Kraft der Reformation in Deutschland gewesen.
Philipp Melanchthon wurde am 16. Februar 1497 in Bretten geboren. Er hieß eigentlich Philipp Schwartzerdt und verstarb am 19. April 1560 in Wittenberg.
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Gemälde Lucas Cranach d. Ä.,1543 |
Sein Vater war Vorsteher der kurfürstlichen Waffenkammer. Philipp wuchs in Brettheim auf, so wurde Bretten damals genannt. Er hatte 4 jüngere Geschwister. Sein Großvater verpflichtete einen Hauslehrer und so kam Philipp zu guten Lateinkenntnissen und später auch zum Griechisch.
Ab 1508 besuchte er mit dem Bruder Georg die Lateinschule. Seine drei Schwestern wurden vermutlich schulisch anders ausgebildet - so wie es der Zeit entsprach. Die Lateinschule entsprach der damals modernen Pädagogik. Die Ausbildung entsprach dem Humanismus.
Er wechselte für 4 Jahre auf die Universität in Heidelberg. Später für 6 Jahre nach Tübingen.
Kurfürst Friedrich der Weise hatte 1502 die Universität in Wittenberg gegründet. 1518 stiftete der Kurfürst einen Lehrstuhl für Griechisch. Auf Empfehlung wurde Phillip nach Wittenberg berufen. Mit seiner Antrittsrede konnte er beeindrucken. Im Laufe der Zeit wurde seine Art der Vorlesung sehr geschätzt. So lehrte er die griechische Grammatik, las "alte" antike Autoren und lehrte biblische Bücher. Von Georg Spalatin ist überliefert, dass im Dezember 1518 in einer Vorlesung von Melanchthon 400 Studenten gezählt worden sind. Bis 1520/21 im Wintersemester sogar 600 Studenten.
Im Sommer 1519 begleitete er Luther zur Leipziger Disputation. Dieses Streitgespräch entschied Eck für sich. Luther und Melanchthon waren die moralischen Sieger. Nach dem Wormser Edikt wurde Luther auf die Wartburg in Sicherheit gebracht. Melanchthon vertrat ihn nach außen weiterhin. Eine neue Kirchenordnung musste entwickelt werden und bis es zur Reichung des Laienkelches beim Abendmahl kam, dauerte es etwas. Melanchthon war verheiratet und theologisch ein Laie, da er keinen Abschluss aufweisen konnte. Das erschwerte es in der damaligen Zeit zügig voranzuschreiten. Die Reichung es Kelches an die Laien in Wein und Brot, bedurfte es trotzdem eines geweihten Priesters.
Diese damalige Verhaltensweise müssen wir einfach zeitgeschichtlich akzeptieren. Heute ist das kein Problem in einer Hausgemeinschaft unter Christen.
Zeitgleich kam es zur Täuferbewegung - d.h. die Kindertaufe wurde verworfen und nur die Taufe am Gläubigen vollzogen. Es kam zu vielen Auseinandersetzungen auch theologischer Art. Am Ende wurden gar die Täufer von den "Evangelischen" verfolgt. Die Reformation führte zu immer weiteren Gedanken und Verwerfungen.
Philipp verfasste die "Confessio Augustana" mit Hilfe von Johannes Brenz, Georg Spalatin und Justus Jonas.
1546 starb Martin Luther und Philipp hielt die Grabrede. Aber die Autorität Luthers wurde vermisst, da der Stand der "Evangelischen" noch nicht endgültig im Reich geklärt war. Ein Autoritätsvakuum tat sich auf.
Aus heutiger Sicht kann man vieles nicht nachvollziehen, aber die Reformation benötigte schon einige Jahrzehnte um voran zu kommen und die kath. Machtverhältnisse zu hinterfragen. Ich habe es heute da sehr gut getroffen.