Donnerstag, 22. Oktober 2020

Spencer Davis verstorben

 Zum Tode des Rockmusikers Spencer Davis

Foto: dpa    Spencer Davis
Ein Weggefährte der "Swinging 60er Jahre" von ihm   war Manfred Mann, der gerade seinen 80. Geburtstag   feierte, sowie Steve Winwood. 

Spencer Davis wurde 1939 in Wales geboren. Er starb   bereits am Montag, den 19.10. in New York in einem  Krankenhaus. Er lag dort wegen einer  Lungenentzündung. Spencer Davis wurde 81 Jahre alt.


Anfang der 60er Jahre wurde von ihm die Spencer Davis Group gegründet.  Er widmete sich dem Rhythm & Blues, der damals durchaus angesagt war in Großbritannien. Zur Band gehörten damals sein Bruder Muff (Bass), Pete York (drums) und Steve Winwood (vocals, key., git).  Die Band brachte auch ein paar Hits hervor, wie z.B. "Keep on Running", "I´m a man" und "Gimme some lovin´". Zum Beginn des neuen Jahrzehnts löste er die Band auf und zog Kalifornien. Aber seine Soloalben wurden leider nicht sehr erfolgreich. Dafür startete Steve Winwood mit seiner charismatischen Stimme eine Weltkarriere mit Stationen bei "Blind Faith" und "Traffic". 

Man sagt über Spencer Davis, dass er ein bescheidender und großzügiger Menschenfreund gewesen sei. Er hinterlässt seine Frau June und drei erwachsene Kinder.             

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Manfred Mann wird 80


Attendorn 5.11.2017



Am 21.10.1940 kam er in Johannesburg / Südafrika zur Welt. Natürlich ist Manfred Mann nur sein Künstlername. 
Mick  Rogers und Manfred Mann

Nach seinem Musikstudium wanderte er 1961 nach England aus. Er sah sich als Jazzpianist. In London traf er auf einen Multiinstrumentalisten mit Namen Mike Hugh. Bereits 1964 hat sie ihren ersten Nummer Eins Hit mit dem Titel "Do Wah diddy diddy".

Die 60er Jahre waren Popmusikmässig für ihn sehr erfolgreich. Hits wie "Pretty Flamingo", "Ha ha said the clown" und "My Name is Jack" waren sehr beliebt. Er coverte einen Song von Bob Dylan zu einem Hit. "Mighty Quinn war eigentlich zweimal sehr angesagt. Das erste Mal in den 60er Jahren und dann 1979 mit der Earth Band auf der Produktion "Watch". 

Als das Jahrzehnt wechselte hatte er eine Jazzrockband am Start. Aber der Erfolg mit "Chapter Three" blieb aus und er wechselte abermals. 1971 gründete er die Earth Band. In der Rockmusik war die Progressive Seite gerade "in". Gerade in den bis 1986 wurde er in diesem Genre sehr erfolgreich. Manfred Mann´s Earth Band war ein Qualitätsbegriff. 

Er hatte ein Händchen als Keyboarder und Arrangeur, da er mehrere Songs von anderen Künstlern coverte und diese dann zu Hits wurden.

Von Bruce Springsteen coverte er "Spirits in the Night"(1975) und "Blinded by the light" (1976). 

In Deutschland hat er bis heute eine treue Fangemeinde, so dass er regelmäßig in den kleineren Konzerthallen unterwegs war. Corona verhindert jetzt diese immer noch guten Konzerte. 

Manfred Mann gehört eigentlich eher zu den ruhigen und zurückhaltenden Rockstars, wenn er sich überhaupt als Star sieht. 



Samstag, 17. Oktober 2020

Andreas Osiander, Theologe

Andreas Osiander war ein Theologe und führte in Nürnberg die Reformation ein. Er starb am 17.10.1552 in Königsberg / Preußen.

Er wurde am 19.12.1496 oder 1498 in Gunzenhausen (Nähe Ansbach) geboren. Er studierte später in Ingolstadt und war ab 1522 Pfarrer in Nürnberg. Überzeugt von der theologischen Wahrheit Martin Luthers scharrte er einflussreiche Persönlichkeiten um sich, um anschließend die Reformation in Nürnberg einzuleiten. Zu den Persönlichkeiten gehörte der Maler Albrecht Dürer, der Ratsherr Willibald Pirckheimer, der Ratsschreiber Lazarus Sprengler und der Meistersinger Hans Sachs. 


Im Thema der Rechtfertigungslehre bekam er hinterher Streit mit Melanchton. "Bleibe ich in der Nachfolge Jesu Sünder?". Bis heute gibt es da theologische unterschiedliche Meinungen. 

Er war drei Mal verheiratet, da zwei Ehefrauen früh verstarben.

Mittwoch, 14. Oktober 2020

A Tribute to Stevie Ray Vaughan

1983 erschien das erste Album von Stevie Ray Vaughan mit dem Titel "Texas Flood" und löste vermutlich eine neue Bluesbegeisterung unter den Rockmusik Fans aus. 1985 erschien dann schon sein drittes Album und diesmal kaufte ich mir diese Produktion aber. Ich vermute mal, dass ich die Musik von Stevie Ray Vaughan zum ersten Mal im Kirchensaal in Finnentrop gehört habe. In den Katakomben unter der kath. Kirche rockten wir damals als Jugendliche ab. Am 27.08.1990 verstarb Stevie Ray Vaughan bei einem Hubschrauberabsturz im Nebel nach einem Konzert. Viel zu jung war er und die Blueswelt trauerte. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo ich war, als die Nachricht seines Todes veröffentlicht wurde. Aber vermisst wurde er auch von mir. Hatte vermutlich immer auf ein Konzert von ihm in Deutschland gewartet. Seinen Bruder Jimmie hatte ich später im Kölner Tanzbrunnen erlebt. 

 1996 erschienen
Gut, die Musik von ihm mag ich. Aber zu meinen Bluesfavoriten gehören andere Musiker, so wie B.B.King, Gregg Allman, Eric Clapton, John Mayall, Walter Trout oder Albert King. 

Anfang Oktober kam das "neue" Blues News heraus mit einer Titelgeschichte über Stevie Ray Vaughan und dem größeren Hinweis zu einem Tributekonzert von 1995. Das Konzert ist auf DVD und CD erhältlich. 

Schnell fand ich eine gebrauchte CD bei ebay......

10 Songs u.a. je einem Songs mit Bonnie Raitt, Jimmie Vaughan (der ältere Bruder von Stevie), B.B. King, Buddy Guy, Eric Clapton, Robert Cray und Dr. John. Jeder einzelne Musiker wird von der Band Double Trouble begleitet. Die Original Band von Stevie Ray Vaughan ist dabei. Dann folgen noch drei Songs in einer Session. 

Wobei die Songs "Pride and joy", "Telephone Song" und "Ain´t gone´n  give up on your love" mir am Besten gefallen. 



Sonntag, 11. Oktober 2020

Phil Collins - Da kommt noch was

Vor ein paar Wochen haben wir uns wieder zum Langspielplatten-Stammtisch getroffen. Natürlich kreisen alle Gespräche um die Musik und um Musiker, schlechthin. So kam die Sprache auch auf Biografien von geschätzten Musikern. Leider sind nicht alle in unserer Deutschen Sprache erschienen. Vermutlich hat das Marktstrategische  Gründe. Ein Bekannter war total von der offenherzigen und ehrlichen Biografie von Phil Collins fasziniert. 

Phil Collins war ja Schlagzeuger und später auch Sänger der Band GENESIS. Die Musik der Band habe ich bis Ende der 70er Jahre durchaus sehr geschätzt. Die Musik in den 80er hat mir nicht mehr gefallen. Zu poppig und kommerziell und vor allen Dingen zu wenig Progressives. Zwischendurch machte Phil Collins Karriere als Solostar. Viele Hits, grandiose Tourneen. Ich hatte mir damals auch drei Alben von ihm zugelegt. Aber heute interessiert mich seine Musik fast gar nicht mehr. Also warum diese Biografie lesen oder gar kaufen. 

Gestern habe ich einen Kumpel besucht und wir haben gute zwei Stunden lang Musik gehört. GENESIS waren auch dabei. Dabei kamen wir auf Phil Collins zu sprechen. Ich habe einfach Mal gefragt, ob er die Biografie kenne? Er hat sie mir sofort in die Hand gedrückt und jetzt lese ich gerade das 2. Kapitel.

Das Buch beginnt mit einem Prolog, als er feststellt, dass er taub wird oder langfristig werden könnte. Zu viele und zu Laute Tourneen. Dann beginnt das 2. Kapitel und der Rückblick in die Kindheit. Er hatte eine liebevolle Mutter, die im Alter von 98 Jahren verstarb, aber einen untreuen Vater, der viele Freundinnen trotz Ehe hatte. Phil glaubt an die Ehe, auch wenn er drei Scheidungen erlebt hatte. Er beschönigt nichts und ist sehr ehrlich. Es erschreckt mich, als er schreibt, dass er mit 26 Jahren zu einem Medium geht, um mehr aus der Kindheit zu erfahren. Die Menschen ticken und leben so unterschiedlich. Mit 26 Jahren war ich selbst Christ geworden und wäre nie auf die Idee gekommen zu einem Medium zu gehen. Will GOTT auch gar nicht, dass ich das tue. Aber meine Ehe war damals auch gerade gescheitert.

In Kapitel drei erfahre ich, dass Phil schon im Alter von 3 Jahren ein kleines Schlagzeug geschenkt bekommen hatte. Kein Wunder also!!

Mal gespannt, was ich so weiter in den nächsten Wochen lesen werde. 

Heyne  ISBN 978-3-453-20121-7, erschienen bereits im Jahre 2016. 528 Seiten dick. 

Georg Siegfried Schmutzler

Er wurde am 14.03.1915 in Leipzig geboren und verstarb am 11.10.2003 in Berlin.. Georg Siegfried Schmutzler durfte nach dem 2. WK im Osten (russ. Zone) nicht mehr als Lehrer arbeiten. Er wurde Theologe und ab 1954 Studentenpfarrer in Leipzig. 1952 wurde er ordiniert und dann wirkte er zunächst als Hilfsgeistlicher in  Panitzsch (Kirchenbezirk Leipzig-Land). Danach arbeitete er als Pfarrer an der Kreuzkirche in Dresden, wobei er auch noch Dienste als Studieninspektor im Predigerseminar Lückendorf abhielt. 

Eine Lesung in Leipzig
Nach einer Evangelisation verurteilte man ihn zu fünf Jahren Haft. Er sagte:"Nur ein einziges Motiv war für mich maßgebend; das Evangelium von JESUS CHRISTUS den mir anvertrauten Menschen auszurichten". 

Später wirkte er als Pfarrer in Dresden. Er war ein aufrichtiger Zeuge Christi in einem atheistischen Staat, bzw. unter der SED-Diktatur. 



Freitag, 9. Oktober 2020

Flying Colors - Third Degree

Nach 2014 erschien jetzt die 3. Veröffentlichung der Band "Flying Colors" unter dem Titel "Third Degree". Da ich meine Liebe zur LP wieder entdeckt hatte, habe ich mir diese Produktion als DO-LP zugelegt. Das Vinyl erschien im hellen Blau. 

Besetzung:
Steve Morse (Git), Casey McPherson (voc, git), Mike Portnoy (drums, perc.), Neal Morse (key, voc., acoustic git) und Dave LaRue (bass).

9 Songs auf knapp über 66 Minuten spiegeln eine große Bandbreite an Ideen wieder. Steve Morse scheint vom Deep Purple Korsett frei und kann auch anders agieren. Ich erinnere mich noch gerne an seine Dixi Dregs Zeit und auch an seine erste Soloplatte.
Bei Neal Morse und Mike Portnoy bin ich einfach nur über ihre ständige Kreativität erstaunt. Aber auch eine Art "Workoholic".

Stilistisch liegen die Songs zwischen Progrock und Progmetal. Aber es gibt auch ruhige, fast einschmeichelnde Passagen in den Songs zu entdecken. 
Mir gefällt die Produktion vom Anfang bis zum Ende sehr gut. 

Phoenix-See

Thomasbirne

Im September hatten wir in Dortmund zu tun. Als Biker waren wir bei Louis, um nach neuen Helmen Ausschau zu halten. 


Da das Wetter herrlich sonnig war, machten wir noch einen Abstecher zum Phoenix-See. In den letzten Jahren waren wir immer wieder einmal dort gewesen, um etwas Spazieren zu gehen. 

In den 90er Jahren hatte ich hier in der Nähe einen Bekannten wohnen. So kenne ich die damalige Bebauung noch. Das Stahlwerk und Hoesch. 

Von daher kann man nur dankbar staunen, was die Stadt Dortmund und alle Beteiligten aus diesem Stück Erde (24 ha) gemacht haben.
Die Bebauung ist natürlich modern, da ja auch keine älteren Häuser vor Ort standen. Das eine Ufer wirkt natürlich irgendwie zugekleistert (Nord-Nordostufer).
 

Dienstag, 6. Oktober 2020

Eddie Van Halen ist tot

Eddie Van Halen ist heute am 6.10.2020 in Santa Monica / Kalifornien verstorben. Er war der Gitarrist der Hard Rock Formation VAN HALEN. Er wurde 65 Jahre alt und starb an einer Krebserkrankung (Kehlkopfkrebs). Edward (Eddie) wurde am 26.01.1955 in Amsterdam geboren.

Gerade in den späten 70. und 80. Jahren hatte die niederländische amerikanische Band große Erfolge gefeiert. 

Die beiden Brüder waren in Amsterdam groß geworden und dann mit den Eltern nach den USA ausgewandert (1962). Schon sehr früh spielten sie Gitarre bzw. Schlagzeug. Eddie und Alex gründeten die Band. Der Ursprung der Band geht bis 1972 zurück. Ab 1974 nannte sich die Band VAN HALEN. David Lee Roth stieß 1974 als Sänger zur Band. Die Debütplatte VAN HALEN 1978 war sehr erfolgreich. 

Eddies Spieltechnik, zu der auch manche Effektgeräte gehörten, prägte stilistisch die rockigen 80er Jahre. Das Musikmagazin "The Rolling Stone" wählte ihn auf Platz 8 unter den besten 100 Gitarristen. Er war auch dafür bekannt, dass er seine Gitarren oft selber baute.  Bei "youtube" habe ich ein Konzertvideo der Band gesehen, um mir einmal seine Gitarrentechnik anzusehen. Eine wirklich neue Spielweise einer Gitarre zum Ende der 70er Jahre. 

Eddie, Ende der 70er Jahre
Leider machte ihm auch der Alkoholismus und manch andere Droge zu schaffen. Im neuen Jahrtausend ging er in den Entzug, aber dann kam auch eine Zungenkrebserkrankung hinzu. 

Sonntag, 4. Oktober 2020

12. National Run der CMA-Germany

Einmal im Jahr treffen sich viele MC´s und andere Gruppierungen der Motorradszene mit ihren Mitgliedern (Membern) und Unterstützern (Supporter).

So auch die christliche Motorradgruppierung CMA-Germany. 

In diesem Jahr waren die Planungen wegen Corona von vielen Schwierigkeiten begleitet worden. Selbst eine mögliche Absage war auch im  Bereich des Möglichen. 

Ein Haus zu finden, das genügend Zimmern vorrätig hatte, war eigentlich weniger das Problem. Aber einen Raum darin zu haben, dass alle Teilnehmer trotz Sicherheitsauflagen genügend Platz hatten, dass war das eigentliche Problem. Aber es wurde ein Haus in Braunfels (Hessen - Lahn/Dill Kreis) gefunden, dass ein großes Versammlungszelt auf dem Grundstück stehen hatte. 

Also war dann klar, dass der 12. National Run vom 1. bis 4.10 2020 in Braunfels stattfinden sollte und konnte. Am frühen Nachmittag kamen die ersten "Biker" an. Die Wettervorhersage brachte je nach dem, wie man sich informierte, mehr oder weniger Regen. 
Aber im Vorfeld wurde zur Planung des Treffens viel gebetet und unsere HERR JESUS schenkte es, das die meisten Biker trocken ankamen. Das war im vergangen Jahr noch anders gewesen. 

Offiziell startete das Treffen mit dem Abendessen um 18 Uhr. 

Am ersten Abend stand der Rechenschaftsbericht des Vorstandes und Kassierers auf dem Plan. Das ist vermutlich bei allen anderen Vereinen genauso.
Danach war Zeit zum gemeinsamen Singen (unter Maske) und einem gemütlichen Beisammensein. 
Die anderen Tage waren ausgefüllt mit Biblischen Themen und Vorträgen, aber auch gemeinsamen Ausfahrten. 

Auch war Zeit, um "neue" Member aus den 8 Chaptern kennen zulernen. Das einzige was wegen Corona in diesem Jahr nicht möglich war, war das der Samstag zum "Tag des Besuches von Freunden" deklariert wurde. Das kann dann hoffentlich im kommenden Jahr wieder stattfinden. Ein gemeinsames Lagerfeuer und Gruppenfoto war auch nicht möglich. 
Aber wir verlebten eine fröhliche und gesegnete Zeit. 

 

Samstag, 3. Oktober 2020

Braunfels




Häuser am Marktplatz


Für ein paar Tage bin ich in der hessischen Stadt Braunfels einquartiert. Das Bild der Stadt wird von dem Schloss auf dem Bergrücken dominiert. Ich hatte erst vermutet, dass es sich um eine Burg handeln würde. Bin aber dann von zwei Sparziergängerinnen, in der Nähe meines Quartiers, aufgeklärt worden.

Leider hatten meine Frau und ich nur an einem Nachmittag zwei Stunden Zeit, um dass Schloss einmal genauer zu betrachten. Leider fehlte auch die Zeit für eine Führung. Aber die Gemäuer und Türme waren schon sehenswert. Also bestimmt noch einmal hier hinkommen.

Vom Schloß führt ein Abstieg zur Altstadt von Braunfels. Das hat mich dann auch umgehauen. Viele Fachwerkhäuser in Rot-, Braun- und Schwarztönen. Sehenswert und schön. Wir saßen dann noch draußen vor einer Eisdiele bei einem Cappucino und genossen den Ausblick auf die alten Häuser und das Schloss.


Die Stadt hat zwischen 10000 und 11000 Einwohner. Das Schloss ist im 13. Jahrhundert gebaut worden und diente als Residenzsitz dem Grafen von Solms. 


Freitag, 25. September 2020

Darlehen statt Darben

Habe vor ein paar Tagen ein paar Gedanken gelesen, wo man heute fragen könnte, was ist aus unserer Gesellschaft geworden? Aber der Reihe nach.

Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818 - 1888) sah sich als Bürgermeister im Westerwald mit den Problemen einer oftmals verarmten Landbevölkerung konfrontiert. Da sich die Bauern Geld zu Wucherzinsen leihen mussten, drohte ihnen oft die Versteigerung der Höfe. Nach der Missernte von 1846 gründete Raiffeisen in Weyerbusch eine Armenkommission. Die Mitglieder organisierten den gemeinschaftlichen Bezug von Saatgut sowie die Errichtung eines Gemeindebackofens. An allen folgenden Orten seiner Wirksamkeit entwickelte Raiffeisen den Genossenschaftsgedanken weiter. Es bildeten sich Darlehnskassen-Vereine als Selbsthilfeorganisationen. Am Ende dieser Entwicklung stehen die Raiffeisenbanken. 

Sein in der Bibel gegründeter Glaube motivierte Raiffeisens Handeln: "Wir betonen ausdrücklich die christliche Nächstenliebe, welche in der Gottesliebe und in der Christenpflicht wurzelt."


Rund 160 Jahre später muß ein Staat und Gemeinwesen die gierigen Banken vor dem Ruin retten. Die kleinen Leute erhalten kaum noch Zinsen für ihre mühsamen Ersparnisse. Die Christenpflicht ist verschwunden und mit ihr auch die Gottesliebe in der Wirtschaft.