|
Sonnenaufgang in La Spezia |
Wir kamen im Fährhafen La Spezia im Morgengrauen am 3.9.1989 an. Am Abend vorher waren wir an einem Freizeitheim in Sechselberg (Nähe Stuttgart) gestartet. 5 Wohnmobile mit insgesamt 30 Personen. 12 Männer und 18 Frauen.
Wir sind die ganze Nacht bis nach La Spezia durchgefahren. Ausnahmen waren Tank-und Toilettenpausen.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich hinten in einem Doppelstockbett schlief, was eigentlich damals schon während der Fahrt verboten war. 4 Männer aus unserem Womo kamen aus dem Schwabenländle. In den nächsten Tagen also erst einmal auf die sprachlichen Feinheiten achtgeben. Mein Freund Walter war aus dem Sauerland mit. Gegen 6.00 h erlebten wir den Sonnenaufgang in La Spezia. Während der Fahrt hatte es viel geregnet. Mit Narvarma Lines ging es nach Bastia auf Korsika.
|
1. Campingplatz |
Der erste Campingplatz war vermutlich für die meisten von uns recht primitiv, was Toiletten und Waschgelegenheiten anging. Die Womos wurden im Halbkreis aufgestellt. Abends gab es Spätzle, Linsen und Würstchen.
Der nächste Campingplatz nannte sich "bei Robert" und lag nördlich von Bastia.
Nach der Weiterfahrt ging es in Richtung Cap Corse, das gegenüber der ital. Insel Capraia liegt. Wir machten eine Wanderung zu dem sehr schönen Aussichtspunkt. Das Wetter war warm und sonnig.
|
Tische vom Dach runterholen |
Über Algajola ging es später nach Calvi.
Calvi hat mir gefallen. Im Hafen lag ein kleines Kreuzfahrtschiff vor Anker. Von dort aus hatte man einen guten Blick auf die alles überragende Festung von Calvi.
Auf dem Campingplatz mussten wir acht geben, da das Unterfahren mit den Womos bei einigen Kiefern und Pinien schwierig wurde.
Für Mittwoch, den 6.9. war eine Wanderung, die runde 4 Stunden in Anspruch nehmen sollte, zur Hängebrücke über die Spasimata-Schlucht geplant.
Die Brücke war etwas wackelig und hatte viel zu niedrige Stahlseilgeländer, an denen man sich festhalten konnte. Aber alle schafften die Brücke, der eine mit mehr oder weniger Beklemmung.
|
Gaby geht vornean |
Abends waren wir auf einem Campingplatz in Galeria. Für den nächsten Tag war eine Tour nach Porto geplant. Erschwerend kam hinzu, dass es eine schwierige Passage ohne Leitplanken werden sollte. Wir hatten auch ausgemacht, dass wir nicht in Kolonne fahren sollen, falls Gegenverkehr kommen würde. Gegen 7.40 h startete das erste Wohnmobil. In den Wohnmobilen mir den Frauen kam je ein Mann als möglicher Fahrer hinein, falls es einer Fahrerin zu kribbelig werden würde.
Wir waren mit unserem kleinsten Womo am Schluss. Das war gar nicht schlimm. Dann sah ich in der Ferne diese Brücke und bat Michael, der am fahren war, sich auf diese Brücke zu stellen, damit ich ein Foto machen konnte. Das Bild fasziniert mich noch heute. P.S. Mit Michael bin ich noch befreundet.
Über Cargese und Sagone ging es zum Camping Glacone am Golfe de Sagone. Am 8.9. ging es weiter in Richtung Ajaccio. Auf dem Weg dorthin kam es zu sintflutartigen Regenfällen. In einem Fenster regnete es an der Seite bei uns hinein. Scheinbar war durch die viele Wärme der letzten Tage die Gummiabdichtung des Fensters porös geworden. Fenster während der Fahrt leicht öffnen und Wasser unten rausfließen lassen.
|
Roi d´Aragon |
Am 11.09. ging es weiter zur Südspitze von Korsika, nach Bonifacio. Im Hafen hatten wir eine kleine Bootstour gebucht, die uns zur entlegenden Südspitze bringen sollte. Die fast 200 Stufen, der Roi d´Aragon, sollen 1421 von den Truppen des Königs Alfons I. von Aragonien während der Belagerung von Bonifacio in einer einzigen Nacht in den Fels geschlagen worden sein.
|
Col de Bavella |
Am 12.09. ging es in Richtung Col de Bavella - auch wieder eine sehr schwierige Fahrstrecke. Es ging fast die ganze Strecke steil nach oben. Ich war als Beifahrer bei Gaby zugeteilt, aber die meisterte die Strecke mit Bravour. Ab und an sah man ein ausgebranntes Autowrack in der Tiefe. Je höher wir kamen, um so nebeliger wurde es. Wir sind allerdings nicht mit der ganzen Gruppe weitergefahren. Ein paar wollten lieben am Strand abhängen.
Am 13.09. hatten wir keinen Campingplatz und standen wild an einem Strand. War damals durchaus möglich. Am morgen sollte es früh über Aleria nach Corte gehen, der früheren Hauptstadt von Korsika. Kurz nach 6 h setzten sich die Womos in Bewegung. Viele lagen noch in den Kojen und schliefen.
Es ging den Paß "Georges de la Restonica" hinauf. Eine Wahnsinnsstraße mit steilen Abhängen. Die Tour ist nur einspurig zu bewältigen, deswegen waren wir auch so früh unterwegs.
Wir machten Frühstückspause am Lac de Melo, der von Gipfeln eingerahmt ist. Der Lac de Melo liegt auf etwa 1700 Metern. Die Gipfel gehen bis auf 2400 Meter hoch. Oben lag noch etwas Restschnee.
Anschließend gab es eine Bibelarbeit.
Hier machen wir unser Gruppenfoto.
Dann geht es weiter nach Bastia. In Poggio stehen wir noch bei einem Weinhändler und decken uns mit korsischem Wein ein.
Von Bastia aus geht es wieder auf die Fähre nach La Spezia, die runde 5 Stunden fährt. Entlang dem Gardasees geht es nach Hause. Von dem See sehen wir nicht viel. Überall dicker Nebel. Am Gardasee feieren wir unseren Abschlußgottesdienst.
|
seitenverkehrt, erst viel später entdeckt. |
Am Samstag, den 16.09. sind wir gegen 7.05 h in Sechselberg am Freizeitheim. Packen und anschließend die Wohnmobile reinigen-
2743 km sind wir gefahren und hatten eine tolle Gemeinschaft. Meine erste Womotour - es sollten noch 8 folgen.
Dankbar bin ich meinem Freund immer noch, da der Impuls zu dieser, für mich ersten Urlaubsreise unter Christen, von ihm kam. Wir wollten eigentlich zu dritt aufbrechen, aber eine weitere Person wurde krank.